35° 41′ 54.38″ N, 139° 46′ 19.99″ E
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bereich um die Sobu-Bahn im Kanda-Distrikt von Tokio das Zentrum eines blühenden Schwarzmarkts für Radios und Radio-Teile wie Vakuumröhren. Akihabara liegt in der Nähe der Docks. Hier kamen über den Fluss Kanda Waren nach Japan. Heute ist hier die Denki-Universität angesiedelt (an der Electrical Manufacturing gelehrt wurde). Dies alles machte die Hinterhöfe in diesem Distrikt zu einem idealen Ort für den Handel mit elektrischen Geräten aller Art.
Vor dem Krieg war Akihabara bereits ein Handelsplatz für viele verschiedene Waren, doch der explosionsartige Anstieg bei der Nachfrage an elektronischem Spielzeug machte diesen Ort zu dem, was er heute ist: eine riesige Einkaufsmeile für alle Arten von elektronischen Gütern, von nutzlosen Gizmos bis hin zum Neuesten, was man an Elektronik haben muss (siehe Abbildung 28.1). Akihabaras Geschäfte reichen von riesigen Kaufhäusern entlang der Hauptstraße Chuo Dori, bis zu Hinterhof-Buden mit Second-Hand-Ware und Ersatzteilen.
Die hier verkauften Geräte reichen von den kleinsten elektronischen Geräten und Spielen bis hin zu größeren Geräten wie Mikrowellen, Klimageräten und Kühlschränken. Nach Schätzungen erfolgen etwa 10% der japanischen Elektronikverkäufe in Akihabara. Die Preise sind für japanische Verhältnisse günstig, dennoch sollten Sie hier nicht nach Schnäppchen suchen. Vielmehr sollten Sie nach Akihabara kommen, um etwas zu finden, was es sonst nirgendwo gibt. Die besten Angebote findet man in den Seitenstraßen abseits der Hauptstraße.
Zu den größten Geschäften gehören Laox, Akky, Sofmap und Ishimaru. Ein Produkt, das Sie nur in Akihabara und nirgendwo sonst auf der Welt kaufen können, ist eine elektrische japanische Toilette. Sie ist in den meisten großen Läden hier erhältlich. Sie können zwischen Grundausstattungen wie beheiztem Sitz oder integriertem Bidet, oder fortgeschrittenen Gadgets wie Musik (vielleicht sogar mit iPod-Anschluss), automatischem Öffnen und Schließen mittels Sensor sowie automatischem Spülen und Säubern wählen. Ein anderes seltsames Badezimmer-Accessoire ist die Sound Princess, die den Klang einer Toilettenspülung ertönen lässt, um andere, unangenehme Badezimmer-Geräusche zu übertönen.
Akihabara ist auch ein Paradies für Handy-Fanatiker. Alle nur vorstellbaren Telefone und Zubehörteile (einschließlich Handy-Deko) sind hier zu finden. Auch Spielefans kommen aus der ganzen Umgebung, um sich die neuesten Spiele und Controller anzusehen. Sammler von Videospielen sollten Super Potato besuchen: dort werden etwa 50 000 gebrauchte Spiele zum Verkauf angeboten. Man findet sogar Geschäfte, die Radiogeräte aus den 1940ern führen.
Und natürlich findet man hier alles, was mit Computern zu tun hat. Wenn man einen Elektroartikel in Akihabara nicht auftreiben kann, dann wohl nirgendwo – zumindest nicht in Japan.
Ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch ist das Radio Kaikan-Gebäude, das direkt an der Haltestelle Denki Gai liegt. Radio Kaikan ist ein Akihabara-Mikrokosmos und ein gutes Basislager, um sich an die hektische Betriebsamkeit zu gewöhnen, bevor man sich ins Getümmel stürzt.
Akihabara besitzt eine englischsprachige Website mit praktischen Besucherinformationen, einschließlich einer Karte: http://www.akiba.or.jp/english/. Der Distrikt ist mit der Untergrundbahn oder dem Zug (Haltestelle Akihabara) leicht zu erreichen. Wenn Sie über Nacht bleiben, ist ein Besuch nicht vollständig, wenn Sie nicht eine Nacht in einem Kapselhotel verbracht haben. Dort werden Sie in einem winzigen Raum mit einem Bett und einem Fernseher untergebracht: http://www.capsuleinn.com/.
Die Akihabara News betreibt ebenfalls eine Website mit Informationen, Rezensionen, Neuigkeiten und Diskussionen auf Englisch: http://www.akihabaranews.com/en/.


