40° 45′ 19.18″ N, 73° 58′ 52.74″ W
Mitten in Manhattan, im Gebäude der General Society of Mechanics and Tradesmen of the City of New York, befindet sich ein kleines, kaum bekanntes Museum mit über 370 Tresorschlössern. Nur zwei Blocks vom Treiben der Menge am Times Square entfernt, ist die M. Mossman Lock Collection eine Stätte des Friedens und bietet eine Geschichtsstunde zum Thema Schlösser, angefangen beim alten Ägypten bis zum 20. Jahrhundert.
Viele der ausgestellten Schlösser sind einmalig. Jedes wurde für einen bestimmten Zweck gefertigt, häufig zum Schutz einer Bank oder eines Tresors. Eines dieser Schlösser, das Chubbschloss, war im 19. Jahrhundert berühmt, da es als einbruchsicher galt. Später war es dann berüchtigt, weil es von A. C. Hobbs während der großen Weltausstellung in London in nur 25 Minuten geknackt wurde, ohne dass es dabei beschädigt wurde. Hobbs bediente sich dazu einer speziellen Methode, die dann später als Hobbs’sches Öffnungsverfahren bezeichnet wurde.
Viele der ausgestellten Schlösser sind einfach schön – sie warten mit einem kunstvollen Design und aufwändigen Mechanismen aus glänzendem Metall auf. Die meisten sind Zeitschlösser zum Schutz von Banktresoren. Sie konnten nur zu bestimmten Zeiten an bestimmten Tagen geöffnet werden.
Das Museum bietet die Gelegenheit, Schlösser anzuschauen, die man anderswo nur selten zu Gesicht bekommt.
Das Zylinderschloss
Das bekannteste Schloss ist wohl das Zylinderschloss. Es wurde 1848 von Linus Yale Sr. erfunden. Sein Sohn Linus Yale, Jr. verbesserte den Entwurf und ließ diesen 1861 patentieren. Das Design aus dem Jahr 1861 ähnelt sehr stark dem, das heute bei Schlössern in Häusern und in Unternehmen sowie bei Vorhängeschlössern verwendet wird.
Yale wurde durch hölzerne ägyptische Schlösser inspiriert, die sich auf etwa 4000 vor Christus datieren lassen und bei denen hölzernen Bolzen verwendet wurden, die in die Kerben eines hölzernen Schlüssels passten. Das moderne Zylinderschloss basiert auf einem sehr ähnlichen Mechanismus.
Ein Zylinderschloss verfügt über einem Zylinder, in den der Schlüssel eingeführt wird, und der als Rotor bezeichnet wird. Dieser befindet sich in einem zweiten, äußeren Zylinder, dem Stator. Der Rotor dreht sich, um das Schloss zu öffnen. Im Rotor und im Stator befinden sich fünf oder sechs Löcher. In jedem Loch befinden sich eine Feder und zwei Metallbolzen (siehe Abbildung 113.1).
Ohne eingesteckten Schlüssel kann sich der Rotor nicht drehen, weil die Metall-stifte durch die Federn nach unten in die Löcher gedrückt werden. Wenn der richtige Schlüssel eingesteckt wird, werden die Stifte nach oben geschoben und exakt an dem Punkt ausgerichtet, an dem sich Rotor und Stator treffen.
Der Rotor kann sich dann drehen (Abbildung 113.2). Wird der falsche Schlüssel eingesteckt, werden die Stifte zwar angehoben aber nicht richtig ausgerichtet und die Bewegung des Rotors wird durch die Stifte verhindert.
Besucherinformaitonen zur Mossman Lock Collection finden Sie unter http://www.generalsociety.org/. Sprechen Sie sich vor einem Besuch mit der Society ab, da das Museum nicht viele Besucher hat und Sie sich möglicherweise mit dem Bibliothekar verabreden müssen, um Zugang zu erhalten.
Eine andere schöne Sammlung von Schlössern finden Sie in Kentucky, und zwar im Museum of Physical Security des Lockmasters Security Institute. Details finden Sie unter http://www.lsieducation.com/museum/.