44° 48′ 19.38″ N, 20° 28′ 12.92″ E
Thomas Edison ist der Name, den die meisten Menschen mit elektrischem Licht verbinden. Die Versorgung mit der für die Beleuchtungskörper und alle anderen heute verwendeten elektrischen Geräte notwendigen Elektrizität verdanken wir jedoch Nikola Tesla (Abbildung 30.1). Tesla, Kind serbischer Eltern, wurde im heutigen Kroatien geboren und lebte in Ungarn und Frankreich, bevor er 1885 in die USA ging. Dort wurde er der bedeutendste Experimentator in Sachen Elektrizität seit Michael Faraday (siehe Kapitel 75) und legte die Grundlage für die moderne Stromversorgung.
In den USA war Tesla in Edisons Labor tätig, und überarbeitete dort dessen Gleichstromgeneratoren und –motoren. Meinungsverschiedenheiten bezüglich seines Gehalts und der erfolglose Versuch, Edison für die Generierung von Wechselstrom zu interessieren, führten schließlich zum Bruch.
Später stritten Tesla und Edison erbittert und öffentlich über Wechsel- bzw. Gleichstrom. Tesla hatte sich mit dem Unternehmer George Westinghouse zusammengetan, um Wechselstrom-Kraftwerke zu bauen, während Edison am Gleichstrom festhielt. Edison versuchte zu beweisen, wie gefährlich Wechselstrom sei. Dazu ließ er Hunde, Katzen, Pferde, Rinder und sogar einen Elefanten mittels Wechselstrom töten.
Letztlich behielt Tesla recht: Wechselstrom ist einfacher zu erzeugen (die Generatoren sind einfacher, billiger und zuverlässiger), er kann über wesentlich längere Strecken übertragen werden (Gleichstrom ist auf kurze Strecken beschränkt und verlangt Kraftwerke in der Nähe der Verbraucher), und die Spannung kann über einen einfachen Transformator umgewandelt werden.
Doch Teslas Erfindungen beschränkten sich nicht auf Wechselstrom. Zusammen mit Marconi gilt er als Erfinder des Radios (siehe Kapitel 62). Außerdem arbeitete er an der drahtlosen Übertragung von Elektrizität, an Fernbedienungen, VTOL-Luftfahrzeugen für Senkrechtstart- und -landung, Energiewaffen, Robotik, Zündkerzen und vielem mehr. Insgesamt wurden ihm über 300 Patente erteilt.
Dennoch starb Tesla verarmt in Zimmer 3327 des Hotel New Yorker in New York City. Zweitausend Menschen nahmen an seiner Beerdigung teil.
Nach dessen Tod veranlasste sein Neffe und Erbe Sava Kosanović (der auch jugoslawischer Botschafter war) die Überführung von Teslas persönlicher Habe nach Jugoslawien. Heute beheimatet das Tesla-Museum in Belgrad die komplette Sammlung an Büchern, Schriftstücken und Objekten sowie die Asche Nicola Teslas, die in einer goldenen Kugel ausgestellt wird.
Im Museum werden viele seiner Erfindungen erläutert, auch der Wechselstrom. Es ist daher der beste Ort, um Teslas Leben und Werk zu verstehen.
Informationen zum Museum und Details zu Teslas Leben finden Sie unter http://www.tesla-museum.org/. Auf der kanadischen Seite der Niagarafälle, an dem Ort, an dem Teslas Wasserkraftwerk stand, wurde zu Ehren des Forschers ebenfalls eine Gedenkstätte errichtet. Siehe http://www.teslasociety.com/victoria.htm.





