42° 21′ 42.50″ N, 71° 5′ 51.64″ W
Es ist wohl keine Überraschung, dass das Massachusetts Institute of Technology ein Museum besitzt, und ein gutes noch dazu. Doch anstatt historische wissenschaftliche Instrumente auszustellen (die man auch anderswo zu Gesicht bekommt – siehe die Kapitel 17, Kapitel 19 und Kapitel 77) ist das MIT-Museum den jüngeren wissenschaftlichen Aktivitäten des Instituts gewidmet.
Die wesentlichen Ausstellungen des MIT-Museums umfassen Robotik und künstliche Intelligenz, Holographie, die Arbeit Harold Edgertons und die Ausbildung, die die Studenten am MIT erhalten. Es gibt auch Ausstellungen zu kinetischen Skulpturen, ein interaktives DNA-Labor und eine Sammlung von Modellbooten.
Das MIT ist als Zentrum der Robotik und künstlichen Intelligenz bekannt und das Museum enttäuscht nicht. Viele Roboter sind ausgestellt, darunter auch Kismet (ein Roboter mit realistischer Mimik) und Cog (ein humanoider Roboter). Die ganze Roboter-Sammlung ist auf dem neuesten Stand und es durchaus wert, länger zu verweilen.
Die Holographie-Ausstellung ist die weltweit beste ihrer Art. Man kann sich eine ganze Gallerie von Hologrammen ansehen, darunter auch einige, die sich verändern, wenn man um sie herum geht. Auf einem Hologramm ist beispielsweise eine Frau zu sehen, die dem Betrachter einen Handkuss zuwirft. Ein anderes ist dem Künstler Keith Haring gewidmet. Die komplette Hologramm-Ausstellung finden Sie auch online auf der Museums-Website, doch einen wirklichen Eindruck erhalten Sie nur vor Ort.
Berührungspunkte von Kunst und Wissenschaft zeigen die fantastischen, sich bewegenden Skulpturen von Arthur Ganson. Hier finden Sie eine Maschine, die sich selbst ölt, flatternde, vogelähnliche Papierobjekte und eine Violine, die sich mit einer Feder selbst spielt.
Harold Edgertons Fotografien und Filme, die mit einem Stroboskop für Hochgeschwindigkeitsfotografien entstanden, bilden den bedeutendsten Teil der MIT-Sammlung. Mit dem Stroboskop konnten der Flügelschlag eines Kolibris, die Bewegung eines Golfers beim Schwung und die eines einzelnen Milchtropfens, der einen Spritzer verursacht, festgehalten werden. Selbst das Rauchentwicklungsmuster an einem Turbinenblatt wurde so sichtbar gemacht.
Echten Informatikern wird der Atem angesichts der CADR (auch bekannt als Knight-Maschine), eines vollständig auf der Programmiersprache Lisp basierenden Computers, stocken. Lisp ist eine recht ungewöhnliche Computersprachen, da die entsprechende Notation grundsätzlich auf Mathematik basiert (im Gegensatz zu vielen anderen Sprachen, die aus Computer-Anweisungen wie »mach das, wenn etwas geschieht, dann mach das« bestehen). Wegen dieser Reinheit ist Lisp für viele Informatiker die beste Programmiersprache von allen.
Die Hart Nautical Gallery wiederum zeigt eine große Anzahl von Modellbooten und zeigt Techniken der Meeresforschung. Hier finden Sie autonome Unterseefahrzeuge ebenso wie Seitensichtsonarsysteme, die unglaublich detaillierte Bilder des Meeresbodens (und von allem, was sich darauf befindet) liefern.
Das Museum verfügt außerdem über eine große Architektursammlung.
Das selbst gewählte Motto des MIT-Museum lautet „Ideen im Werden“. Es wird zwar auch vergangener Triumphe gedacht, ein wichtiger Fokus liegt aber auf aktuellen Fragen und Problemen. Die Besucher sind nicht nur eingeladen, sich die Sammlung anzusehen, sondern können auch an der aktuellen Arbeit des MIT teilhaben.
Alle Details zum MIT-Museum finden Sie online unter http://web.mit.edu/museum/. Darüber hinaus ist Gabors Nobelpreis-Vortrag zur Holographie ein wahres Vergnügen. Sie finden ihn unter http://nobelprize.org/nobel_prizes/physics/laureates/1971/gabor-lecture.html.



