Das National Museum of Scotland ist ein ausgezeichneter Grund, um Edinburgh, die Hauptstadt Schottlands, zu besuchen. Edinburgh war die Heimat vieler großer Wissenschaftler, darunter Alexander Graham Bell (siehe Kapitel 4), James Clerk Maxwell (siehe Kapitel 35) und John Napier (Erfinder des Logarithmus, siehe Kapitel 57). Es ist auch die letzte Ruhestätte des ersten aus einer adulten Zelle geklonten Tieres, denn hier ruht Dolly (Abbildung 59.1).
Das Schaf Dolly wurde am 5. Juli 1996 in Schottland geboren und musste am 14. Februar 2003 aufgrund einer schweren Lungenkrankheit eingeschläfert werden. Während ihres Lebens am Roslin Institute in der Nähe von Edinburgh paarte sie sich und gebar (auf natürliche Weise) sechs Lämmer.
Dolly wurde aus Zellen des Euters eines sechs Jahre alten Schafs geklont. Der Kern der Euterzellen wurde entfernt und in einer Eizelle platziert. Das Ei konnte sich sechs Tage teilen und wurde dann in ein Mutterschaf (Dollys Mutter) implantiert. Das Ei entwickelte sich normal und Dollys Mutter gebar auf natürliche Weise das erste geklonte Schaf.
Da Dolly aus dem Euter (oder der Milchdrüse) eines Schafs entstanden war, benannten die Wissenschaftler sie nach dem Country-Star Dolly Parton.
Das Team, das Dolly klonte, hatte bereits 277 Fehlversuche hinter sich. Dann gelang es endlich erfolgreich, eine Eizelle mit einem geklonten Kern herzustellen, die sich teilen konnte und aus der dann auch ein lebensfähiges Schaf hervorging. Zwar waren Tiere schon vorher geklont worden, doch Dolly war ein Meilenstein, da der die DNA enthaltende Kern von einem erwachsenen Schaf stammte. Vor Dolly wusste man nicht, ob das Klonen mit einem adulten Kern funktionieren würde, da man fürchtete, dass sich Teile der DNA abschalten würden, während der Spender alterte.
Dolly (nun ausgestopft) ist inmitten einer Ausstellung zu sehen, die die Technik und Geschichte des Klonens erläutert.
Zu den anderen Ausstellungsstücken des Museums zählt ein 1000 Jahre alter orientalischer Sternhöhenmesser, außerdem von Lord Kelvin genutztes elektrisches Equipment, Glaswaren des Chemikers Joseph Black und ein 9 Meter hohes Barometer. Wenn Sie der wissenschaftlichen Ausstellung überdrüssig sind, können Sie sich auch mit der Geschichte Schottlands befassen, die von den Anfängen bis zum Zeitgeschehen im Museum dokumentiert ist.
Praktische Details zum Besuch des National Museum of Scotland finden Sie unter http://www.nms.ac.uk/nationalmuseumhomepage.aspx.



