63.

Busch trug Cindy in den Raum, in dem sich die Mönche aufhielten. Sie standen da und bildeten eine Schneise, als sie Busch kommen sahen. Dann führten sie ihn zu einem Gebetsteppich, auf dem er Cindy ablegte. Überall war Blut; es drang aus der Wunde in ihrem Bauch und tropfte aus dem Lappen, der um ihre Finger gewickelt war. Ihre Atmung war flach, ihre Haut totenbleich. Das Leben verließ sie mit jeder Sekunde mehr.

Busch ließ den Blick durch den Raum schweifen und sprach Kunchen an, der im Türrahmen stand, das Gewehr im Arm.

»Wo ist dein Freund?«, fragte Busch.

»Er hat einen der Mönche begleitet.«

»Was?«

»Sie haben gesagt, sie müssten nach unten gehen und …«

Busch hörte nicht mehr, was Kunchen sonst noch sagte, denn er rannte auf der Stelle los und stürmte den Korridor hinunter. Er erreichte das Mandala-Vestibül, eilte die Treppe hinunter und gelangte in einen dunklen Vorraum, in dem er auf einen hochgewachsenen Mönch stieß. Seine Haut war tiefbraun und verwittert. Er trug ein schlichtes blaues Gewand und lehnte sich gegen eine schauerlich aussehende Tür, die er zudrücken wollte. Sonam stand daneben. Er war völlig verwirrt, als Busch in den Raum stürzte, sich auf den Mann warf und ihn mit Gewalt von der Tür wegzog.

»Wir muss diese Pforte schließen«, sagte der Mann in gebrochenem Englisch. Seine Stimme war ruhig, aber fest.

»Meine Freunde sind da unten!«, erwiderte Busch zornig, bereit, den Mann notfalls zu töten.

»Sie nicht verstehen.« Der Mann blickte Busch an, nackte Furcht in den Augen. »Da unten sein Dinge.«

»Mich schert nicht die Bohne, was da unten ist, ob es Monster, Mörder oder Schreckgespenster sind, du wirst diese Tür nicht schließen. Und jetzt gehst du schön wieder nach oben.« Busch hob sein Gewehr. »Bevor ich dir in den Hintern schieße.«