Die Erinnerungen verblassen, langsam, wie alte Fotos, und alles, was bleibt, ist Einsamkeit.

Mit jedem Tag, der vergeht, erscheint mir Meggie weniger real. Ihre letzten Augenblicke hatten etwas so Kostbares, weil sie nur ihr und mir gehörten. So viele Monate lang war sie öffentliches Eigentum gewesen. Millionen sogenannter Fans zerrten an ihr, scharwenzelten um sie herum und noch Schlimmeres.

Und mit einem Schlag waren wir ganz allein.

Doch einen perfekten Moment mit einem toten Mädchen zu teilen ist nicht so wunderbar, wie ich es mir vorgestellt hatte. Denn mit den Toten kann man nicht in Erinnerungen schwelgen und schon bald verschwimmen die Details. Ein-, zweimal habe ich Trost in dem gesucht, was die Dummen tun, und mir im Internet Videos von ihr angesehen. Es war abstoßend.

Ich will nicht mehr allein sein. Ich sehne mich nach Gesellschaft. Nach jemandem, der mich so versteht, wie sie es getan hat. Jemandem, der mich liebt.

Ich habe versucht, dagegen anzukämpfen, aber in meinen Träumen, ob bei Tag oder Nacht, taucht immer wieder derselbe Name, dasselbe Gesicht auf.

Alice.

Es müsste doch genügen, sie zu sehen, ihre Stimme zu hören.

Aber ich fürchte, es wird eine Zeit kommen, in der ich den Kampf gegen mich selbst verlieren werde.