Kühl und frisch
Früher hatte jedes Haus eine Speisekammer und einen kalten Kellerraum, um Vorräte zu lagern. Heute sind die Küchen klein und der Platz ist knapp. Nur die Kühlschränke werden immer größer. Das ist kein Wunder, denn aus Zeitmangel kaufen wir immer seltener ein, dafür aber in größeren Mengen – und das meiste davon landet im Kühlschrank. Dabei ist es übrigens nicht egal, wo Sie die Lebensmittel hinstellen. Innerhalb des Kühlschranks ist es nämlich unterschiedlich kalt und vieles hält einfach länger oder schmeckt besser, wenn Sie beim Einräumen auf die richtige Platzierung achten.
Für jedes Lebensmittel der ideale Platz
Auf Eis gelegt: Beeren, Gemüse oder auch Speckscheiben bleiben im Tiefkühlfach lange frisch.
Jeder Kühlschrank hat verschiedene Temperaturzonen. Das mildeste Klima herrscht im Gemüsefach. Es wird durch eine Glasscheibe vom Rest des Kühlschranks abgetrennt und hat Platz für Salat, Gemüse, Kräuter und leicht verderbliches Obst. Da kalte Luft nach unten sinkt, ist es direkt über den Gemüsefächern am kältesten. Bei kalten 2 bis 4 °C ist hier der richtige Platz für leicht Verderbliches wie Fisch, Fleisch oder Wurst. Im 4 bis 6 °C kalten Mittelteil bringe ich Milchprodukte unter – Sahne, Crème fraîche, Mozzarella, Quark und Joghurt. Darüber stehen bei etwa 8 °C gut abgedeckt Reste von fertigen Speisen, angebrochene Gläser mit Konfitüre, Antipasti oder Gurken. Bei milden 10 °C in der Kühlschranktür sind Eier und Butter gut aufgehoben, auch angebrochene Gläser, Flaschen und Tuben lagere ich hier. Reste aus Dosen fülle ich vor dem Lagern um, damit sie nicht metallisch schmecken.
Ein gut gefüllter Kühlschrank ist aber mehr als nur Lagerraum, manchmal ist er auch eine Fundgrube für mich. Wenn sich Gäste spontan ankündigen oder meine Tochter eine Freundin zum Essen mitbringt, mache ich einfach die Kühlschranktür auf und lasse mich inspirieren. Immer finde ich darin Dinge, mit denen ich schnell was Leckeres zaubern kann – eine schnelle Pasta, eine Frittata, einen schönen Salat.
Das habe ich für alle Fälle im Kühlschrank: Milch, Butter, Sahne, ein Stück Parmaschinken, Coppa und /oder Tiroler Speck, Eier, ein Stück Parmesan, ein Glas selbst gemachtes Pesto, eine Flasche selbst gemachte Vinaigrette, groben und feinen Dijonsenf, Meerrettich, Tomatenmark, eine Flasche Weißwein, ein Stück Ingwer, eine Knoblauchknolle und ein paar Schalotten.
Und das ist in meinem Tiefkühlfach: Erbsen, dicke Bohnen, Blattspinat, Blätterteig und Beeren, selbst gemachte Brühen und Fonds (kann man an verregneten Wochenenden auf Vorrat kochen), in Eiswürfelbehältern eingefrorene frische Kräuter, zwischen Folie einzeln eingefrorene dünne Speckscheiben.
Es gibt übrigens auch Lebensmittel, denen Kühle gar nicht guttut. Dazu gehören Bananen und Tomaten. Sie werden durch Kälte geschmacklos und fade.