15. Leerer Himmel

 

Markus Steller

 

Steller schlug die Augen auf. Der Film in seinem persönlichen Weltprojektor war verrutscht, die Spur verstellt. Ein Albtraum hatte in seinem Kopf Bilder regnen lassen. Bilder von unendlichen Leitern und Kindern, die ihn verfolgten.

Er lag auf dem Rücken, sah über sich Neonröhren. Die Decke wirkte unvertraut. Hatte er einen Unfall gehabt? Lag er im Krankenhaus? War er aus der Narkose erwacht? Erinnerungen versuchten sich bemerkbar zu machen, er verweigerte sich ihnen, wollte weiterschlafen. Aber dafür war es jetzt zu spät. Steller drehte den Kopf, stützte sich auf einen Ellenbogen auf. Die Knochen schmerzten. Er begriff, dass er auf dem Boden geschlafen hatte. Durch die Fenster sah er Tageslicht. Er sah sich um. Definitiv kein Krankenzimmer. Eher ein großer Büroraum. In der Mitte standen zusammengeschobene Tische. Als er sich so weit aufgerichtet hatte, dass er über sie hinwegschauen konnte, sah er die Kollegen. Sein Herz setzte einen Schlag aus. Kein Traum. Keine Narkose.

Die SEK-Beamten überprüften ihre Ausrüstung und bereiteten sich auf den Abmarsch vor. Hatten die überhaupt geschlafen? Steller überkam erneut das ungute Gefühl hinterherzuhinken. Er musste an Wilczek denken und daran, wie er in der Dunkelheit verschwunden war. Vermutlich hatte der Tritt ihn so überrascht, dass er stumm in die Tiefe gestürzt war. Das hatte er nicht gewollt. Steller rieb sich die Augen, versuchte förmlich die Tränen zurück in seinen Kopf zu drücken. Ein Schatten. Er blickte auf. Fieber sah ihn an. »Wir müssen reden.«

»Ja.«

»Hier können wir nicht bleiben. Was wir dringend brauchen, ist Wasser. Von Essen und Munition will ich nicht anfangen.«

»Ja.«

»Die Frage ist, ob du uns helfen kannst. Ich will offen sein. Dass du es gestern Nacht geschafft hast, hochzuklettern, spricht für dich. Aber ich sehe auch, dass du an der Grenze deiner körperlichen Leistungsfähigkeit angekommen bist. Wenn man andere beschützt, dann erhöht man sein eigenes Risiko. Bist du das wert?«

Genauso hatte Steller sich das vorgestellt. Entweder er hielt Schritt oder sie würden sich von ihm trennen. Daran hatte er keinen Zweifel. Sich wertvoll zu machen, war der beste Plan, den er haben konnte. Die Frage war nur, wie er das anstellen sollte. Er musste nachdenken. Aber sein Kopf blieb leer. Inhaltlich hatte er momentan wenig zu bieten. Nur das Grauen des letzten Tages summte leise als Hintergrundrauschen unter der Oberfläche. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als Zeit zu schinden. »Ich arbeite an einer Idee. Zunächst sollten wir unsere Lage aufklären.«

Fieber nickte. »Das haben wir gerade vor.« Er griff nach der Maschinenpistole, die auf einem der Tische lag. »Vergiss deinen Plan nicht.« Fiebers Stimme klang kühl. Er drehte er sich um, ging in Richtung Tür. »Hört zu! Wir gehen nach oben und finden eine Zugangsmöglichkeit zum Dach. Von dort verschaffen wir uns einen Überblick. Es ist wichtig, dass wir geräuschlos vorgehen. Soweit vorhanden rüsten wir die MPs mit Schalldämpfer aus. Ohne Schalldämpfer ist das Feuer nur im absoluten Notfall zu eröffnen.«

Absoluter Notfall? Hatten sie den nicht schon? Fieber sprach Steller an. »Für deine P30 haben wir keinen Schalldämpfer. Schieß nur, wenn es unbedingt nötig ist.« Dann richtete er sich an alle. »Volle Konzentration.«

Die Männer nickten, klopften sich gegenseitig auf die Schultern. Steller stand auf. Kopfschmerzen schlugen von innen gegen seine Schädeldecke. Seine Muskeln schienen paniert mit Glasstaub. Er versuchte, sich die Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Lange würde er das nicht mehr mitmachen. Die Grenze seiner Leistungsfähigkeit erreicht. So hatte Fieber sich ausgedrückt. Eine nette Umschreibung. Er war völlig im Eimer. Zwar besaß er noch die Kraft alter Zeiten, aber mit der Ausdauer war es nicht weit her. Ein Wunder, dass er es überhaupt bis hierhin geschafft hatte. Er steckte seine Hand in die Hosentasche, ließ das Briefchen mit dem Koks durch seine Finger gleiten. Gerne hätte er eine Line gezogen, unterdrückte das Verlangen. Es war der falsche Zeitpunkt. Fieber würde das nicht witzig finden. Die SEK-Männer stellten sich in einer Reihe an der Tür auf. Es sah aus wie die Schlange vor einer Eisdiele. Der Mann an der Spitze hob die Waffe in die Visierung, glitt geschmeidig nach draußen. Die anderen folgten ihm. Steller ging als Vorletzter.

Der Flur war leer und wirkte unberührt. Vereinzelt standen Bürotüren offen. Jedes Büro wurde durch zwei Beamte kontrolliert, die Maschinenpistole auf Augenhöhe. Niemand redete. Steller hoffte, eine Wasserflasche zu finden, hatte kein Glück. Als sie eine Toilette erreichten, gab es eine geflüsterte Diskussion, ob sie das Leitungswasser trinken sollten. Sie entschieden sich dagegen, da es verseucht sein konnte. Steller glaubte das nicht, war aber auch nicht bereit es zu riskieren.

Sie gelangten zu einer Glastür, die in ein Treppenhaus führte. Als einer der Männer an ihr zog, gab das Schloss ein Klicken von sich, das an den kahlen Wänden des Treppenhauses abprallte und sich in der Senkrechten ausbreitete. Steller hielt den Atem an. Das Geräusch war sicherlich mehrere Stockwerke weit zu hören. Bedächtig stiegen sie die Treppen hinauf. Es kam ihm vor, als bewegten sie sich in einem riesigen Resonanzkörper. Nach fünf Etagen endeten die Stufen. Es gab zwei Türen. Eine Glastür führte auf einen Flur, auf dem sich Büros befanden. Die zweite Tür war aus Stahl. Fieber bedeutete einem Kollegen, dass er die Tür öffnen sollte. Der Angesprochene griff in seinen Rucksack und holte ein Picking-Besteck heraus. Er schob zwei platt gedrückte Drähte in das Sicherheitsschloss. Nach einer Minute schüttelte er den Kopf. Fieber gab ihm ein Zeichen. Der Mann nickte und zog ein Gerät aus dem Rucksack, das an eine elektrische Zahnbürste erinnerte. Anstelle von Borsten war es mit einer schmalen Klinge ausgestattet. Der SEK-Mann steckte die Klinge in das Schloss, drückte auf einen Knopf. Stellers Nackenhaare stellten sich auf. Das Teil summte und brummte. Für ihn klang es wie ein Presslufthammer. Der SEK-Mann drehte an der Zahnbürste. Das Schloss gab nach, die Tür öffnete sich und gab den Blick auf eine kurze Treppe frei, die an einer weiteren Metalltür endete. Der Mann mit der Zahnbürste werkelte auch an ihr herum. Wenige Augenblicke später war sie geöffnet. Als Steller nach draußen trat, blähte ein kühler Luftzug sein immer noch feuchtes T-Shirt auf. Er wurde schockgefroren. Wenn das Adrenalin den Körper verlassen hatte, blieb eine dünnhäutige Hülle zurück. Ein empfindsames bibberndes Etwas. Er versuchte die Kälte zu ignorieren. Die anderen mussten nicht wissen, in welcher Verfassung er sich befand.

Steller und Fieber setzten sich an den Rand des Daches. Steller beugte sich über die hüfthohe Brüstung, sah nach unten. Wie hoch war das Gebäude? Einhundert Meter? Einhundertfünfzig Meter? Hoch genug, dass sich beim Blick in die Tiefe sein Magen verkrampfte. Er hoffte inständig, nie mehr an der Fassade eines Hochhauses hängen zu müssen. Jetzt, wo er die geschrumpfte Welt sah, kam es ihm wie ein Wunder vor, dass er noch lebte. Noch lebte. Ganz im Gegensatz zu Ben.

Er sah Fieber an, der einen kleinen Feldstecher aufgeklappt hatte und ihn sich vor die Augen hielt. Der Kommandoführer schwenkte das Glas von links nach rechts, von oben nach unten. Hin und wieder verharrte er kurz, drehte an der Schärfeeinstellung. Der für Steller sichtbare Bereich seines Gesichts zeigte keine Regung. »Kannst du jemanden sehen?«, fragte Steller.

»Niemanden, der lebt.« Fieber nahm das Glas herunter und orientierte sich in eine andere Richtung.

»Das kann nicht sein. Die Irren sind doch nicht einfach nach Hause gegangen.«

»Warum nicht? War eine anstrengende Nacht.«

Fieber reichte Steller das Fernglas. Die Sonne hing in der Waagerechten, klebte zwischen den Hochhäusern fest. Der Himmel erschien makellos blau. Es würde erneut ein heißer Tag werden. Aber noch war es kalt. Steller fror vor sich hin. Er suchte mit dem Feldstecher die Hauptwache ab. Ein Trümmerfeld. Autos standen quer, lagen auf der Seite. Die Stände des Straßenfestes waren umgekippt und zerschlagen. Der Boden übersät mit einer Mischung aus Papierservietten und zerbrochenem Glas. Dazwischen verteilten sich die Leichen. Sie lagen auf dem Rücken, auf dem Bauch. Manchmal sah Steller nur einen Arm oder ein Bein, das aus dem Unrat herausragte. In der Ferne stiegen an mehreren Stellen Rauchsäulen über der Stadt auf. »Mein Gott. Was in aller Welt ist passiert?« Steller gab Fieber den Feldstecher zurück.

»Das sind Zombies.« Der junge Mann, der gesprochen hatte, wurde von den anderen Schwede genannt. Da er aussah wie von der Flakhelferjugend, konnte Steller sich seinen Namen gut merken. Auch die Namen der restlichen Truppe hatte er bereits gehört: Dallas, Wolf, Schippe, Fliege und Flu. Aber in ihren Uniformen waren sie schwer auseinanderzuhalten. Neben Schwede bildete Dallas eine Ausnahme. Dunkler Vollbart, halblange Haare. Er erinnerte Steller an jemanden. Aber der Groschen fiel nicht.

»Zombies«, wiederholte Schwede. Dabei sah er unentwegt nach oben. Steller musterte ihn. »Würde es dich beruhigen, wenn ich dir sage, dass es keine Zombies sind?«

Schwede starrte weiter Löcher in den Himmel. »Das würde es allerdings.«

»Es sind Menschen. Wenn du sie erschießt, sterben sie.«

»Wenn man Zombies in den Kopf schießt, sterben sie auch. Damit meine ic...«

»Sei still«, sagte Fieber. »Ich habe einen dreimal in die Brust geschossen und er ist umgefallen. Der Mann hat recht.«

»Was sind sie dann?«

»Es muss eine vernünftige Erklärung geben«, sagte Steller.

»Vernünftig?« Schwede verzog sein Gesicht.

»Vielleicht eine Krankheit. Oder ein Angriff mit einem biologischen Kampfstoff.«

»Warum sind wir nicht betroffen?« Dallas hatte sich zu ihnen gestellt.

»Ich habe keine Ahnung.« Eine berechtigte Frage. Hatten sie etwas gemeinsam, dass sie schützte? Schützte wovor? Dass es sich um eine Krankheit handelte, war nicht mehr als eine Vermutung. Im Grunde wussten sie gar nichts. Was immer es war, es hatte sie verschont. Aber das konnte sich jede Sekunde ändern. Diesen Gedanken behielt Steller jedoch lieber für sich. »Was ist mit dem Rest von euch geschehen?«, fragte Steller.

»Boy ist durchgedreht«, sagte Dallas. »Von einer Sekunde auf die andere. Genau wie die anderen da draußen.«

»Und dann?«

»Nichts. Ich habe ihn nicht mehr gesehen.«

»Seit ihr sicher, dass er den Verstand verloren hat?«

»Ganz sicher«, sagte eine Stimme in Stellers Rücken. Er drehte sich um und sah in ein bleiches Gesicht. Das musste Schippe sein. Der Mann fasste sich fortwährend an die Nase, als habe er einen nervösen Tick. Schippe verstand Stellers Blick als Aufforderung weiterzusprechen. »Als das alles losging, stand Boy neben mir. Plötzlich ist er losgerannt und irgendeinem Typen an den Hals gesprungen. Ich habe ihn an den Schultern gepackt, um ihn zurückzuziehen. Ich schrie ihn an, aber darauf reagierte er überhaupt nicht. Schließlich habe ich doch geschafft, ihn zurückzureißen. Dabei sah ich ihm ins Gesicht.« Er machte eine kurze Pause. »Das waren nicht seine Augen. Es ist schwer zu erklären, aber das war nicht er. Das war überhaupt kein Mensch. Da war nichts mehr.«

Steller musste an den dicken Mann denken, der sich in der Nähe des Bierzeltes auf den Jungen gestürzt hatte. »Und dann?«

»Ich habe ihn losgelassen. Mehr weiß ich nicht. Ab der Sekunde herrschte Chaos.«

»Was ist mit dem Rest?«, fragte Steller. Keiner antwortete. Eine Zeit lang wurde geschwiegen.

Steller beobachtete, wie Schwede weiter unentwegt in den Himmel starrte. Seine Haut schimmerte dünn wie Pergamentpapier, sodass Steller jede Ader am Hals erkannte. Medizinstudenten würden sich um ihn reißen, um ihre ersten Spritzen setzen zu dürfen. Er wollte ihn ansprechen, aber Schwede kam ihm zuvor. »Ich glaube nicht, dass es sich um einen Anschlag handelt.«

»Warum nicht?«, wollte Steller wissen.

»Es fliegen keine Flugzeuge.«

Jetzt blickten alle in den Himmel.

»Denkst du, dass am Flughafen die Flieger nach Mallorca starten? Was ist los mit dir?« In Fiebers Stimme schwang Ärger.

»Das meine ich nicht. Fällt euch nichts auf?«

Über ihnen erstreckte sich eine reine blassblaue Fläche. Tatsächlich waren keine Flugzeuge zu sehen. Steller fand das nicht bemerkenswert. Dann dämmerte es ihm. »Keine Kondensstreifen.«

Schwede lachte auf. »Genau. Wenn das ein regionales Problem wäre, warum gibt es dann keine Flüge in großer Höhe? Transitflüge.«

»Weil der Luftraum gesperrt ist, du Vollidiot.« Fieber verlor das Interesse und beobachtete die Straßen mit dem Fernglas. »Das bedeutet, dass es noch Menschen gibt, die vernünftige Entscheidungen treffen können. Außerdem bin ich froh, dass ich dort oben keine Kondensstreifen sehe«, sagte er.

»Warum?«, wollte Steller wissen.

Fieber ließ das Glas sinken. »Weil ein Kondensstreifen wahrscheinlich bedeuten würde, dass sie uns eine Atombombe aufs Dach werfen.«

»Eine Atombombe?« Steller blickte besorgt nach oben.

»Das wäre die sicherste Methode, um mit der Scheiße fertig zu werden. Wenn das eine Seuche ist, dann war die Pest dagegen eine leichte Erkältung. Ich würde die Stadt ausradieren. Das ist die einzig vernünftige Entscheidung«, sagte Fieber ohne das Fernglas abzusetzen.

»Es wirft aber keiner eine Bombe«, warf Schwede ein.

»Das lässt nur zwei Schlüsse zu.«

»Welche?«

»Es gibt niemanden, der das tun könnte.«

»Oder?«

»Es gibt nicht genug Bomben.«

»Wie meinst du das?« Schwede glotzte Fieber an.

»So wie ich es sage.«

»Er meint, dass das Problem weltweit besteht«, sagte Steller. Fieber nickte.

»Da fällt mir noch eine Möglichkeit ein«, sagte Steller lächelnd. »Die Maschine startet gerade.«

Alle legten den Kopf in den Nacken. »Ist das dein Ernst?«, fragte Schwede.

Schippe griff sich mit beiden Händen in die Haare. »Hört mit diesem Scheißgelaber auf? Das macht mich fertig.«

Es wurde still.

Steller beobachtete Schippe. Er trug wie alle anderen SEK-Männer eine taktische Weste, an der sich eine unüberschaubare Anzahl von Taschen befand. In den meisten steckten Magazine für die Pistole und die MP. In einer größeren Brusttasche befand sich das Funkgerät, mit dem das SEK-Kommando intern kommunizierte. Aus dem Funkgerät wuchs ein Kunststoffhörschlauch, der über seine Schulter zu seinem linken Ohr lief. An seinem Hals war der Schlauch mit einem Pflaster festgeklebt, damit er nicht in der Gegend herumbaumelte, wenn es einmal hektisch wurde und der Ohrstöpsel aus seinem Ohr rutschte.

Schippe öffnete eine der Taschen an seiner Weste. Der Klettverschluss gab ein reißendes Geräusch von sich. In einer zerknitterten Kippenschachtel stocherte er nach einer Zigarette und steckte sie sich zwischen die Lippen. Das Feuerzeug ratschte mehrfach, bevor Schippe es schaffte, ihm eine Flamme zu entlocken. Er nahm einen tiefen Zug und bemerkte, dass Steller ihn beobachtete. »Was?«

»Ich wundere mich nur, dass du rauchst.«

»Warum?«

»Weil ihr doch alles so Sportskanonen seid.«

»Mach dir über meine Fitness keine Gedanken. Willst du eine?« Schippe hielt ihm eine Kippe hin. Steller spürte die Sucht, streckte die Hand aus, zog sie abrupt wieder zurück. »Ich gewöhne es mir gerade ab.« Schippe zuckte mit den Schultern und steckte die Zigarette wieder weg.

Der Rauch der Zigarette würde ihm die Bronchien verengen. Beim Treppensteigen würde es in seinen Lungen rasseln, dass einem Angst und Bange werden könnte. Schon vor Jahren hätte er mit dem Rauchen aufhören sollen. Aber er hatte seine Entgiftung immer wieder erfolgreich vertagt. Jetzt musste er rennen. Völlig egal, ob er Luft bekam oder nicht.

Es wurde still auf dem Dach. Nach einigen Minuten des Schweigens konnte Schwede nicht mehr. »Hier stimmt was nicht«, platzte es aus ihm heraus.

»Was du nicht sagst«, spottete Fieber. »Das sind ja ganz neue Erkenntnisse.«

Schwede ließ sich nicht irritieren. »Überlegt mal. Wenn es tatsächlich ein Terrorangriff mit einem Nervengas war. Warum sind wir dagegen immun? Ist das nicht fast unmöglich? Und wenn es eine Krankheit ist, dann können wir zwar immun sein, aber wie kann die überall gleichzeitig ausbrechen?«

Niemand antwortete ihm. Schwede hatte unzweifelhaft recht. Hier stimmte so einiges nicht. Sie alle stellten sich dieselben Fragen. Das Problem war nur, dass es für keine der unzähligen Fragen eine passende Antwort zu geben schien.