10. Wer bremst, verliert

 

Markus Steller

 

Stellers Atmung beruhigte sich allmählich. Immer noch wurde von der anderen Seite gegen die Feuertür geschlagen, dass es dröhnte wie auf einer Schiffswerft. Die Beregnung durch die Sprinkleranlage hatte aufgehört. Zwei Kollegen war es gelungen, die Feuerschutzanlage zu deaktivieren, ohne dass sich die Brandschutztür dabei öffnete. Nachdem er sich halbwegs gefangen hatte, ging Steller den Flur entlang. Die meisten Bürotüren standen offen. Alles war voller Menschen, die unter den Schreibtischen kauerten, die Ecken füllten oder mit offenen Mündern ziellos umherirrten. Es hatten mehr geschafft als Steller vermutet hätte. Er folgte dem Korridor, bog am Ende rechts ab und fand sich in einem Großraumbüro wieder. Hier gab es knapp dreißig Arbeitsplätze, die mit Stellwänden und Pflanzen in Terrakottatöpfen voneinander abgetrennt waren. Zwischen dem Mobiliar verteilten sich noch mehr Geflüchtete, alle mit dem gleichen Entsetzen im Gesicht. Steller sah Wilczek und lachte auf. Ben hatte er auf seiner Flucht überhaupt nicht mehr gesehen. Der Tunnelblick der Panik schrumpfte die Welt, als ob man sie durch eine Toilettenpapierrolle betrachtete. Es blieb ein kleiner Kreis mit dicken schwarzen Rändern.

Sein Kollege bemerkte ihn, reagierte aber nicht. Stattdessen starrte er an ihm vorbei. Steller ging auf ihn zu, setzte sich neben ihn an die Wand und folgte seinem Blick. Ihnen gegenüber, auf der anderen Seite des Raumes, lag eine Frau auf einem Schreibtisch. Krämpfe schüttelten ihren Körper, dass ihre Arme und Beine zuckten. Zwei Männer hielten sie fest, während sich ihr Oberkörper nach oben bäumte. Wie hatte sie es in diesem Zustand nach oben geschafft? Oder hatte sich ihr Zustand gerade erst verändert? »Meinst du, sie...«, begann Steller.

Wilczek ließ ihn nicht ausreden. »Da.« Sein Partner deutete mit einer Kopfbewegung in eine andere Richtung. Steller sah einen Mann, der in einer Ecke an der Wand saß. Er hielt sich mit der linken Hand den rechten Arm. Sein Kopf hing nach vorne, sodass sein Kinn die Brust berührte. Er zitterte wie ein Lamm, das sich in einem elektrischen Weidezaun verfangen hatte.

Steller holte Luft. »Scheiße.«

»Was ist hier los?«, fragte Wilczek. Die Unbekümmertheit seiner Jugend war verdampft. Sein Gesicht war weiß und hart. Er sah zehn Jahre älter aus.

»Ich weiß es nicht.«

»Ist das eine Krankheit?«

»Du meinst, die sind infiziert?«

»Willst du es herausfinden?«

Steller wusste nur, dass von einem Moment auf den anderen alle durchgedreht waren. Bisher hatte er keine Zeit zum Denken gefunden. Eine Krankheit? Krankheiten verwandelten nicht Tausende Menschen gleichzeitig in wilde Tiere. Ein Terrorakt mit einem chemischen Kampfstoff? LSD im Trinkwasser? War das ein Flashmob aus der Hölle? Die Frau mit ihren Krämpfen. War die infiziert? Steller war bemüht, das Tempo seiner Gedanken zu drosseln. Aber sobald er einen Satz zu Ende denken wollte, sprang der nächste Hirnfunke dazwischen und brachte alles durcheinander. Er presste die Handballen auf die Augen, versuchte klar zu denken.

Die Verrückten schlugen weiterhin in gleichmäßigem Stakkato von außen wie Berserker auf die Feuerschutztür ein. Kein Wunder, dass man nicht denken konnte. Die Schläge zerquetschten jeden Gedanken zu Brei.

Steller musste sich an das SEK halten. Nie den Anschluss verlieren. Die zogen ihr eigenes Ding durch und nahmen keine Rücksicht auf die Langsamen. Er zog sein Handy aus der Hosentasche und stellte fest, dass er kein Netz hatte. Das war zu erwarten. Entweder waren die Netze unter dem Ansturm der Telefonate kollabiert oder die Behörden hatten sie wegen Terrorgefahr abgeschaltet. Als Präventivmaßnahme, um das Fernzünden von Bomben zu verhindern.

Steller drückte sich an der Wand hoch. Seine Oberschenkel brannten, die Beine wackelten. Er schaffte es auf die Füße, wollte zurück zu den SEK-Männern. Weit hatte er es nicht. Fieber stand ihm plötzlich gegenüber und bedeutete ihm mit Gesten, er solle mitkommen. Steller stolperte hinter dem Kommandoführer her. Wilczek schloss sich ihnen an.

»Wer ist das?«, fragte Fieber und nickte in Wilczeks Richtung.

»Kollege«, antwortete Steller.

Fieber führte sie aus dem Büro in den Gang mit der Feuertür. Weißer Staub lag in der Luft. Putz fiel von der Wand. Nach wenigen Metern wurden sie in ein Büro geschoben. Die Tür schloss sich hinter ihnen. Zwei Polizisten rückten Büromöbel vor den Eingang. Bevor Steller seine Beobachtungen aus dem Großraumbüro in Worte fassen konnte, begann Fieber zu sprechen. »Wir haben ein ernstes Problem.«

Steller sagte nichts. Ein ernstes Problem? Das war eine groteske Untertreibung. Ein anderer SEK-Mann trat einen Schritt auf sie zu. »Ich bin kein Statiker«, sagte er. »Aber ich bin mir sicher, dass die Brandschutztür nicht halten wird.«

Jetzt verstand Steller Fiebers Bemerkung.

»Die kommen durch eine Stahltür?« Wilczek war ein Häufchen Elend.

»Sie prügeln sie aus der Wand. Das ist eine Brandschutztür und kein Festungstor. Die Verankerung in den Wänden wird herausbrechen.«

Wilczek verdrehte die Augen und wandte sich ab. Steller sah sich im Raum um. Er zählte fünf SEK-Beamte. Da die Tür hinter ihnen verbarrikadiert wurde, musste er davon ausgehen, dass keiner mehr kam.

»Was zur Hölle ist hier los?« Wilczek redete mehr zu sich selbst.

»Wir müssen hier raus.« Fieber sah Steller an. »Sofort.«

»Und wie? Der einzige Ausgang ist diese Feuertür«, sagte Steller.

Der Kommandoführer zeigte in Richtung der Fenster. Erst jetzt bemerkte Steller, dass eines der Fenster eingeschlagen war. »Das ist nicht dein Ernst.«

»Komm.« Fieber trat ans Fenster. »Schau raus.«

Der Hauptkommissar stellte sich neben ihn und beugte sich durch die kaputte Scheibe. Ein Windstoß fuhr ihm unter sein nasses T-Shirt und ließ ihn erzittern. Der heiße Frühlingstag war einer frostigen Nacht gewichen. Er sah nach unten. Kein Boden, lediglich ein diffuses Gemisch aus Grau und Schwarz. Er hob den Blick in die Waagerechte, sah weit in die Stadt hinaus. Seine Eingeweide verkrampften sich. Er zog den Kopf zurück. »Scheiße. Wir sind im achtzehnten Stock. Mindestens.«

Fieber hob die Schultern an. »Genau genommen sind wir im zwanzigsten. Wenn du nach rechts schaust, siehst du eine Leiter.«

Was für eine gottverschissene Leiter? Steller beugte sich erneut nach draußen. Das Bürofenster befand sich an der Ecke des Hochhauses. Tatsächlich sah er eine Stahlkonstruktion, die an eine Leiter erinnerte. Wenn er seinen Arm ausstreckte, könnte er sie fast erreichen. Die Streben, die man als Leitersprossen bezeichnen mochte, lagen jeweils fünfzig Zentimeter auseinander. Aber ihre Ausrichtung verlief nicht waagerecht, sondern in einem leicht abfallenden Winkel. Die eine nach rechts. Die nächste nach links. Außerdem wirkten sie ziemlich dick und nicht besonders griffig. Das etwa ein Meter breite Gebilde verlor sich in der Tiefe im Dunkel. Er konnte nicht sehen, wie weit es nach unten reichte. Steller hatte keine Ahnung, was das darstellte. Zierde? Vielleicht moderne Kunst? Aber definitiv keine Leiter. Und selbst wenn. Er zog seinen Kopf zurück. »Das ist nicht dein Ernst.«

»Es ist die einzige Möglichkeit.« In Fiebers Augen konnte Steller sehen, dass der Mann sich längst entschieden hatte.

»Ihr wisst gar nicht, ob das Ding bis zum Boden reicht«, gab Steller zu bedenken.

»Wir gehen nicht runter. Wir klettern rauf.«

»Rauf? Wohin?«, fragte Steller. Der Gedanke nach oben zu klettern schockierte ihn noch mehr. Als ob das bei dieser Höhe eine Rolle spielte.

»Das Treppenhaus, über das wir gekommen sind, führt nur bis in diesen Stock. Zwei Etagen über uns ist links von der Leiter eine Art Sims. In der Wand befinden sich Ösen, durch die ein Draht führt. Vielleicht ein Blitzableiter. Man macht drei kleine Schritte und kann in ein Fenster einsteigen. Da werden wir fürs Erste sicher sein. Diese Zombies haben uns verfolgt. Ich glaube nicht, dass sie in die anderen Treppenhäuser eingedrungen sind. Da oben sollte alles leer sein.«

»Woher weißt du das alles?«

»Zwei meiner Männer sind bereits oben. Wir stehen über Funk in Kontakt. Der Bereich ist sicher.«

Fünf sind hier und zwei sind oben. Fieber hatte mehr als das halbe Team verloren. Hatte Fieber Funk gesagt? Steller griff sich an den Gürtel. Sein Funkgerät war verschwunden. Er musste es auf der Flucht verloren haben. »Ben. Hast du dein Funkgerät noch?« Ohne Worte reichte Wilczek es ihm.

Steller drückte die Sprechtaste. »Kann mich irgendjemand aufnehmen?«

Keine Antwort. Er versuchte es mit den Namen seiner Männer, sprach die Einsatzzentrale an, schaltete die Kanäle hoch und runter. Das Gerät blieb stumm. »Bist du fertig?« Fieber verlor sichtlich die Geduld. Er reichte das Funkgerät zurück an Wilczek.

»Wie lange hält die Tür noch?«, wollte Steller von Fieber wissen.

»Vielleicht eine Stunde. Vielleicht nur fünf Minuten. Scheiß drauf. Wir müssen weg.«

»Was ist mit den Leuten?«

Fieber wurde laut. »Was für Leute? Die müssen selbst sehen, wie sie klarkommen. Ich habe mein Leben lang trainiert. Habe mich fit gehalten, um die einen Asozialen davor zu beschützen, von den anderen Asozialen massakriert zu werden. War mein Job. Aber jetzt habe ich gekündigt. Ich werde nicht krepieren.« Er machte eine kurze Pause. »Wie stellst du dir das vor? Was glaubst du, wie viele von denen das schaffen können? Einer von zehn? Wenn überhaupt. Die bleiben am Fensterrahmen kleben und blockieren alles. Das ist hier keine Evakuierungsmaßnahme.«

Das Donnern aus dem Flur schwoll an. Die Beamten zuckten zusammen.

»Los!« Fieber bellte das Kommando.

Ein SEK-Mann schwang sich auf die Fensterbank, drehte sich dabei herum, sodass er in den Raum hineinsah. Dann stellte er sich hin, den Unterkörper noch im Büro, den Oberkörper draußen. Steller konnte kaum hinsehen. Für ein paar Sekunden geschah nichts. Dann war der Typ plötzlich verschwunden, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Stellers Hoden kribbelten unangenehm.

»Der Grund, warum ich euch mitnehme, ist einfach. Ihr seid Polizisten und daher halbwegs tauglich. Das Wichtigste ist, dass ihr Ortskenntnis habt. Das könnte wichtig werden. Aber wenn ihr nicht wollt, dann bleibt hier«, sagte Fieber.

Ein Polizist nach dem anderen verschwand in die Nacht. Schließlich stand Fieber am Fenster. »Eure Entscheidung. Zwei Stockwerke hoch. Folgt dem Kabel nach links. Das sind keine zwei Meter. Dann kommt ein Fenster. Es wird jemand dort sein und euch helfen. Viel Glück.«

»Hält die Tür wirklich nicht?«, fragte Wilczek. Er hatte länger nicht mehr gesprochen und Steller erschrak, als er seine Stimme hörte.

Fieber lächelte gequält. »Meinst du, ich mache das zum Spaß? Ich bin kein bekloppter Freeclimber.«

Steller und Wilczek blieben alleine zurück. Auf dem Flur wummerte es gegen die Brandtür.

»Und jetzt?« Wilczek hatte sich in ein Gespenst verwandelt.

»Ich weiß es nicht.«

»Ich kann da nicht raus. Mann, ich stürze sofort ab. Ich...«

»Halt die Klappe.«

Auf dem Flur wurde es still. Die beiden wagten nicht zu atmen. Dann schrie eine Frau. Das Hämmern setzte wieder ein. Stellers Herz schlug ihm bis zum Hals. »Scheiße. Ich versuche es.« Was hatte er sich vorgenommen? Lass dich nicht abhängen, halte Schritt. Er konnte von Glück reden, dass diese Elitedeppen ihm Bescheid gegeben hatten und nicht wort- und grußlos verschwunden waren. Er ging zum Fenster. Wilczek schlich ihm hinterher. Dabei hielt er zwei Schritte Abstand, als befürchtete er, das dunkle Rechteck könne ihn nach draußen saugen. »Willst du das wirklich tun?«

Steller hob das Bein, stellte seinen Fuß auf das Fensterbrett und wuchtete sich hoch. Zu schnell. Er hatte zu viel Schwung genommen und würde durch das zerschlagene Fenster ins Freie segeln. Es gelang ihm im letzten Moment, den Fensterrahmen zu greifen und sich abzufangen. Nun hockte er da wie ein unglücklicher Börsenspekulant vor dem letzten Gang. Eine Windböe spielte mit seinem T-Shirt. Warum war das so kalt? Den ganzen Tag wurde die Stadt zerkocht und nun fing es gleich an zu schneien. Er zwang sich seinen Kopf nach rechts zu drehen, dann leicht nach oben. Auf dem Stahlgebilde sah er niemanden. Sein Magen begann zu kreiseln, ihm wurde übel. Der letzte Rest Mut verließ ihn. Langsam drehte er sich um, hing jetzt wie auf der Toilette, das Gesicht in den Raum gewandt, den Hintern nach draußen. Wenn es nicht zu grausam wäre, hätte man sich totlachen können. Wilczek sah ihn an, öffnete den Mund, schloss ihn wieder.

Steller atmete durch, gab sich einen Ruck. Seine Beine gehorchten widerwillig, vibrierten unkontrolliert. Trotzdem schaffte er es, sich aufzurichten, klebte mit dem Kopf kurz über dem Fenster an der Außenwand. Die rauen Platten der Mauerverkleidung schabten an seiner Wange entlang. Er hielt sich mit beiden Händen am Rahmen fest, zitterte am ganzen Körper. Hinter ihm nur noch leerer Raum. Er drehte seinen Kopf nach links, sah die Stahlstreben. Einen halben Meter von ihm entfernt. Er griff mit der Hand nach ihnen. Das Metall fühlte sich kalt an. Die Streben waren verdammt dick. Zu dick für seine Hände. Das würde nichts werden. Das ging in die Hose. Er wollte den Versuch abbrechen. Musste feststellen, dass er es nicht konnte. Er hatte seinen Schwerpunkt bereits so verlagert, dass es kein Zurück mehr gab. Ende der Geschichte. Er würde hier hängen bleiben, bis er keine Kraft mehr hatte. Vielleicht besser gleich loslassen. Heute Nachmittag hatte er sich fast das Gehirn weggeschossen und jetzt wimmerte er hier herum.

Steller gab sich Schwung und klebte mit seinen einhundert Kilogramm an dem Gerüst. Er fing an zu klettern, hatte das erste Stockwerk fast hinter sich gelassen, als er unter sich Wilczek schreien hörte. Das war sicherlich nichts Gutes. Er stoppte und sah in die Tiefe hinab. Wilczeks Gesicht blitzte als blasser Kreis in der Nacht auf. »Warte! Ich komme.«

Unsinnigerweise wartete Steller tatsächlich auf ihn. Als ob Ben das helfen würde. Ohne zu zögern, schwang sich Wilczek nach draußen und hing unter ihm an dem Stahlgerüst. Steller kletterte weiter.

»Schnell. Schnell«, feuerte Wilczek ihn an. Steller wollte antworten, als es ihn nach unten riss. Reflexhaft hakte er sich mit der Armbeuge in eine der Streben ein. Wieder ein Ruck. Wilczek klammerte sich an seinen Knöchel, hatte anscheinend das Gleichgewicht verloren. Der Schmerz in seinem Arm trieb Steller die Tränen in die Augen. Keine fünf Sekunden könnte er das halten. Erneut zerrte es ihn nach unten. Panik explodierte in seinem Schädel wie eine Bombe. Steller trat mit dem linken Bein nach unten. Dann noch einmal. Der Zug an seinem Knöchel verschwand. Als er sich halbwegs gesichert hatte, schielte er die Sprossen hinab. Das Gerüst war leer. Nicht denken. Er musste weiter.

Steller erreichte die Stelle, die Fieber beschrieben hatte. Von einem Sims konnte keine Rede sein. Dort, wo zwei Außenverkleidungsplatten aufeinandertrafen, gab es einen kleinen Spalt. Keine zehn Zentimeter hoch, kaum fünf Zentimeter tief. Steller sah nach unten. Von Wilczek keine Spur.

»Du hast es gleich geschafft.«

Steller blickte nach links. Aus einem Fenster ragte der Kopf von Fieber. Er kletterte noch ein Stück höher, bis sich seine Füße auf Höhe des Spalts befanden. Jetzt sah er das Kabel. »Hält das?«

»Wir sind alle hier. Das sind nur zwei, drei Schritte. Dann packen wir dich.«

Steller schielte nach unten. Nichts. Er griff nach dem Kabel, drückte die Schuhspitzen in den Spalt. Hing an der Wand wie eine besoffene Spinne, begann sich seitwärts in Richtung Fenster zu bewegen.

»Gleich hast du es.«

Hörte das nie auf? Jemand fasste ihm an den Kragen. Noch ein Schritt. Mehr Hände. Dann flog er ins Zimmer und landete auf dem Boden. Steller drehte sich auf den Rücken. Er zitterte am ganzen Körper. Das Glücksgefühl, festen Boden unter sich zu spüren, war unbeschreiblich. Fieber beugte sich ü̈ber ihn. »Wo ist dein Partner?«

Steller schüttelte den Kopf.

»Tut mir leid.« Fieber setzte sich an die Wand. »Ruht euch aus. Ihr werdet eure Kräfte noch brauchen.«

Seine Erleichterung wurde durch aufblitzende Bilder zerfressen. Ein einzelner Gedanke nahm allen Raum ein. Hatte er gerade Ben getötet? Steller starrte zur Decke. Für einen Moment schloss er die Augen. Sofort fiel sein Verstand dankbar in den bodenlosen Abgrund eines an Ohnmacht grenzenden Schlafes.