35

»Tee? Kaffee?«

»Hmm … Ich nehme Kaffee. Danke.«

Sie steht verlegen mit den Händen in den Taschen da, während eine grauhaarige Fremde Instantkaffeepulver in einen Plastikbecher löffelt und ihn mit kochendem Wasser füllt. »Schwarz oder mit Milch?«

»Mit Milch, bitte.«

Sie löffelt Coffee Mate darüber, rührt kräftig um, bis sich die Klümpchen aufgelöst haben.

»Zucker?«

Bridget schüttelt den Kopf. »Nein, danke.«

»Und«, fragt sie. »Wessen Mutter sind Sie?«

»Ach«, antwortet Bridget, »Von Yasmin. Yasmin Sweeny.«

»Ach, richtig. Die nette Yasmin.«

Bridget strahlt. Yasmin besucht die Schule erst seit ein paar Wochen, und sie ist sehr froh, dass sie einen guten Eindruck gemacht hat.

»Und wo ist Yasmin heute Abend? Doch wohl nicht allein zu Hause, oder?«

Bridget errötet. Sie macht wohl nur Spaß. Sie kann dich doch nicht ernsthaft für eine so pflichtvergessene Mutter halten. Schau, sie lächelt. Sie ist den etwas vorwurfsvollen Tonfall der Sozialarbeiter derart gewöhnt – der Sozialarbeiter, die ihr eigentlich hätten helfen sollen –, dass sie in letzter Zeit automatisch meint, diesen Tonfall aus dem Munde jeder Autoritätsperson herauszuhören. »Sie ist daheim in Rospetroc. Eine Freundin von mir ist zu Besuch. So etwas wie ihre Patentante. Wenn ich mich nicht irre, ist sie inzwischen in einem wahren Zuckerrausch.«

Die Frau lacht. »Dafür sind Patentanten ja da. Sie aufzudrehen und dann wieder zurückzugeben, sobald die Sache außer Kontrolle gerät. Wie lebt es sich so auf Rospetroc? Schön, dass da endlich eine Familie eingezogen ist.«

Das ist ja alles schön und gut, aber ich weiß beim besten Willen nicht, wer Sie sind. »Entschuldigung«, sagt sie, »Sie sind …?«

»Ach – du meine Güte.« Sie streckt ihr die Hand entgegen. »Tut mir so leid. Man gewöhnt sich in kleinen Gemeinden wie dieser daran, davon auszugehen, dass jeder weiß, wer man ist. Sally Parsons. Ich unterrichte Mathe und Naturwissenschaften. Na ja, man kann es wohl kaum Naturwissenschaften nennen. Rechnen und wie alles wächst. Yasmin ist sehr gescheit. Sie müssen stolz auf sie sein. Wir haben erwartet, dass sie hintendran ist, da sie ja von einer öffentlichen Londoner Schule kommt, aber ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass sie irgendwelche Probleme haben wird.«

»Oh, Gott sei Dank!«

»Haben Sie sich Sorgen gemacht?«

»Ich weiß nicht«, antwortet Bridget. »Das ist so eine Sache mit den Elternabenden. Die machen einen einfach nervös, selbst wenn man der Meinung ist, dass alles zum Besten steht.«

»Ich erinnere mich«, sagt Sally. »Ich habe immer etwa drei Stunden gebraucht, bis ich fertig war, habe mich immer wieder umgezogen, um nicht zu – flott – auszusehen. Es war, als stünde man vor der Tür der Direktorin und wartete auf die Tracht Prügel. An Ihrer Stelle würde ich mir aber keine Sorgen machen. Wir sind hier sowieso sehr nachsichtig, aber ich denke, niemand wird irgendwelche Klagen in Bezug auf Yasmin haben.«

»Puuh«, macht Bridget. Nippt an ihrem Kaffee. Verbrennt sich die Lippen. Ich sollte mich eigentlich erinnern, dass Instantkaffee meist zu heiß ist. Es ist fast so, als würde man das Wasser direkt aus dem Kocher trinken.

»Und, wie geht es Tom Gordhavo? Ich habe ihn seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Mensch, was war das früher für ein Flegel.«

»Tom Gordhavo ist hier zur Schule gegangen?«

»Das war so üblich. Nur in die Grundschule. Um sich unter die nächste Generation von Pächtern zu mischen, bis er auf die weiterführende Privatschule gegangen ist.«

»Ach, ja klar. Nun, es geht ihm gut, soweit ich weiß. Allerdings habe ich ihn nur ein Mal gesehen, seit ich hierher gekommen bin. Er hält sich – ziemlich heraus, wie das bei Chefs eben so ist.«

»Hmmm«, sagt Sally. »Ich kann nicht behaupten, dass mich das überrascht. Er hat das Haus nie gemocht.«

»Das höre ich ständig.«

»Ja, das glaube ich Ihnen gern. Um ehrlich zu sein, ich bin erstaunt, dass sie es damals nicht verkauft haben, als die alte Mrs Blakemore gestorben ist. Ehrlich, ich denke, das arme alte Haus hätte wahrscheinlich einen Neustart verdient gehabt.«

»Was meinen Sie damit?«

»Na ja. Keine glückliche Familie. Ein Haus wie dieses hat ein glücklicheres Leben verdient. Nicht etwa, dass ich Ihnen den Job wegnehmen wollte, keineswegs.«

»Na klar.«

»Es ist einfach eine Schande, das ist alles. Manche Familien scheinen vom Pech verfolgt zu sein, nicht wahr? Selbst die Reichen. Und außerdem kann ein Haus nicht mehrere Jahrhunderte dastehen, ohne ein bisschen Geschichte abzubekommen, oder?«

Seltsam, dass alle davon auszugehen scheinen, ich wüsste über meine Arbeitgeber bestens Bescheid. Es ist, als handele es sich um den Klatsch über Prominente, der heute Morgen im Mirror veröffentlicht wurde. »Nein«, antwortet sie. »Ich weiß gar nicht so viel darüber. Ich habe von Mrs Gordhavos Bruder gehört, aber um ehrlich zu sein, alles andere ist mir ein Rätsel. Ich musste für die Feriengäste irgendwelche Geschichten erfinden. Von Rittern, von Anhängern König Karls I. und Rundköpfen, von Zinnminen und der Werkzeugfabrik Trelawny und so weiter.«

Mrs Parsons lacht. »Gut gemacht! Gar nicht schlecht! Und weit weniger abschreckend, als ein Erhängter auf einem Heuboden, muss ich sagen.«

»Ja, das dachte ich mir.«

»Steht das Bootshaus denn noch?«

»Ja«, antwortet Bridget. »Allerdings war ich nur ein Mal dort unten, als ich nachgeschaut habe, ob die Zäune auch stabil genug sind, um Yasmin fernzuhalten. Es sieht ziemlich verfallen aus.«

»Ja, muss wohl so sein. Es ist nicht mehr genutzt worden, seit – weiß der Himmel, seit wann. Wahrscheinlich schon eine ganze Weile vor dem Krieg nicht mehr. Ich glaube nicht, dass sie viel Verwendung dafür hatten, als das Haus als Schule diente. Ihnen saßen schon damals das Gesundheitsund das Ordnungsamt im Nacken, oder wie die Behörden in den 1930ern hießen.«

»Es war einmal eine Schule?«

»Haben Sie das nicht gewusst? Ja. Mrs Blakemores Mutter hat versucht, das Anwesen zu halten, nachdem ihr Mann im Krieg gefallen war. Paddy Blakemore – Toms Großvater – war der Grundstücksverwalter, er hat die Farmen verpachtet und das Land, das sie nicht für die Schule nutzten. So hat sie ihn kennengelernt.«

»Woher wissen Sie das alles?«

»Von meinen Eltern. Wir hier, wir ziehen ja meist nicht weit von dem Ort weg, an dem wir aufgewachsen sind. Das Problem ist, dass man, wenn man ein bestimmtes Alter erreicht, am meisten bedauert, dass man ihnen nicht richtig zugehört hat, als sie noch am Leben waren. Jedenfalls bestand die Schule nach dem Tod der Schwiegermutter nicht mehr lange. Ich glaube, beide Blakemores waren der Meinung, dass die Führung einer Schule ein wenig unter ihrer Würde sei, obwohl sich das Anwesen nur aus diesem Grund noch in Familienbesitz befand. Sie war sehr auf die Klassenzugehörigkeit bedacht, daran erinnere ich mich. Hat fast Anfälle bekommen, als ihr im Krieg ein paar Flüchtlinge aufgehalst wurden. Sie war halb krank vor Sorge, dass die ihre Kinder auf ihr Niveau herunterziehen könnten. Das ganze Dorf hat sich darüber lustig gemacht. Der hiesigen Verantwortlichen hat es ein diebisches Vergnügen bereitet, gerade diejenigen herauszupicken, die sie am meisten in Rage bringen würden, und dann sicherzustellen, dass sie diese Kinder nicht mehr loswurde. Kinder, die Läuse in die Schule eingeschleppt und geflucht haben. Ich bin mir sicher, da gab es etwas mit einer von ihnen … ach, ich wünschte mir, ich hätte richtig zugehört. Ich kann mich einfach nicht mehr erinnern. Irgendetwas Geheimnisvolles muss es gewesen sein. Irgendwas Hässliches mit einem Holzschuppen oder so. Aber bedenken Sie, das waren damals alles nur Andeutungen und Gerüchte. Wie es in einem typisch kornischen Dorf eben so ist. Die Leute waren, als ich ein Kind war, noch weit weniger mitteilsam. Sie haben nur ›Pst‹ gemacht und alle möglichen Sachen lediglich mit einem wissenden Blick stillschweigend durchgehen lassen. Es würde mich nicht wundern, wenn das eine Folge der Schmugglerzeit gewesen ist.«

»Das spielt keine Rolle«, sagt Bridget. Aber es ist gutes Material. Gut einzusetzen. Sie ist sich sicher, dass eine solche Geschichte die Aykroyds zumindest amüsiert hätte.

»Nein, tut es nicht. Sie haben recht. Es ist nur lustig, und es ist eine Schande, dass all diese Vorkommnisse der Lokalgeschichte dem Vergessen anheimfallen, bloß weil man früher nicht richtig aufgepasst hat. Eine von denen ist jedenfalls wegen irgendetwas von der Schule geflogen, aber ich erinnere mich nicht mehr, worum es ging. An Mrs Blakemore erinnere ich mich noch sehr gut. Die ist zu der Zeit, als das Mädchen der Schule verwiesen wurde, völlig durchgedreht.

Ist mit einem Hut auf dem Kopf, an dem Kirschen befestigt waren, aber barfuß durchs Dorf gewandert und hat sich ständig umgeblickt, als glaube sie, irgendjemand sei hinter ihr her.«

»Wie seltsam!«

»Ich weiß. Ich glaube, es hatte zumindest etwas zu tun mit …« Sie führt die Hand vors Gesicht und macht die universelle Trinkgeste. »Natürlich waren wir als Kinder grässlich, so wie Kinder eben sind, und haben scheußliche Sachen gemacht, wie die, dass wir auf sie zugesprungen sind, sodass sie vor Schreck aufgeschrien hat. Kein Wunder, dass die sich am Ende dort eingeschlossen haben und nicht mehr herausgekommen sind, es sei denn, um die Lebensmittellieferung an der Eingangstür abzuholen. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass sie schon eine ganze Weile nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte, bevor es wirklich offensichtlich wurde. Auf jeden Fall hat sich Paddy Blakemore irgendwann im Krieg verpisst – entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise. Sie haben natürlich so getan, als sei er im Kampf gefallen, aber selbst hier an einem so abgelegenen Ort, bekommt man gelegentlich Gerüchte mit, was sich in London so abspielt. Aber im Allgemeinen haben Männer so etwas nicht gemacht, vor allem nicht mit dieser Art von Herkunft, es sei denn, sie hatten einen wirklich triftigen Grund.«

»Nein«, wirft Bridget ein.

»Ich glaube nicht, dass die Familie danach noch wirklich glücklich war. Ich glaube, es ging um die Schande. Damals wurde den Frauen, deren Männer sich aus dem Staub gemacht hatten, die Schuld zugeschoben. Jedenfalls hat sie im Winter 1943 das Haus praktisch zugesperrt, und das war’s dann. Sie hat sich ganz auf Hugh verlassen: Hat ihn quasi zum Mann im Haus erklärt, als er noch in Eton war. Dann hat sie ihn aus der Schule genommen und um nichts in der Welt jemanden in seine Nähe kommen lassen. Der arme Kerl hatte nicht die geringste Chance, eine Frau zu finden. Sie hat ihn nicht aus dem Haus gelassen. Allerdings hätte er sich ohnehin etwas weiter entfernt nach einer Frau umschauen müssen. Mum sagte immer, er sei widerlich, und alle Mädchen im Dorf hätten schon lange, bevor er sich umgebracht hat, einen großen Bogen um ihn gemacht. Ich denke, Toms Mutter hatte wahrlich Glück, dem Ganzen zu entkommen. Sie hat Jack Gordhavo geheiratet, kaum dass sie einundzwanzig geworden war. Eindeutig eine jener Hochzeiten, die eine Flucht aus dem Elternhaus darstellten, aber ich glaube, sie waren trotzdem recht glücklich miteinander. Sie kam jedoch nie zurück, solange ihre Familie noch am Leben war, und man kann verstehen, dass dieses Anwesen hier sie nach dem Tod ihrer Verwandten nicht sonderlich gereizt hat, zumal sie ein sehr schönes Haus hatten.«

»Ja, unbedingt.«

»Man hatte immer den Eindruck, es gibt da irgendeine Art von – von Geheimnis. Etwas, was sie zu kaschieren versuchten. Ich kann mir den Gedanken nicht verkneifen, dass es mit Hugh zu tun hatte. Aber Tom Gordhavo hat immer irgendwie – schuldig? – gewirkt, wenn das Thema Rospetroc zur Sprache kam. Als gäbe es da etwas, was sie niemandem erzählen wollten.«

»Sie wissen ja, wie die Adligen sind«, scherzt Bridget. »Haben panische Angst, jemand könnte herausfinden, woher ihr Vermögen tatsächlich stammt.«

»Allerdings. Aber es erstaunt mich trotzdem, dass er es nicht verkauft hat. Es ist ja nicht so, als ob damit sentimentale Erinnerungen verbunden wären.«

»Nein«, antwortet Bridget. »Ich vermute … ein Haus mit so viel Geschichte loszuwerden … könnte ganz schön schwierig sein, nicht wahr?«

»Da haben Sie ganz recht. Wie auch immer. Vielleicht sollte es einfach so sein. Vielleicht nur, damit Sie und Ihre nette kleine Tochter kommen und das Schicksal des Hauses positiv verändern.«

Bridget ertappt sich dabei, dass sie lächelt, und sie zuckt mit den Achseln. »Na ja, vielleicht verändert es auch unser Schicksal«, sagt sie. »Ich habe jedenfalls den Eindruck.«

Sally schaut sie mit neugierigen, strahlenden Knopfaugen an. »Tatsächlich? Ich bin froh, das zu hören. Es kann für Sie nicht leicht gewesen sein, ein Kind ganz allein aufzuziehen.«

Darauf gehst du nicht ein, denkt sie. Ich werde nicht anfangen, denen irgendetwas von meinen Notlagen zu beichten, die weit über ihre wildesten Träume hinausreichen, damit sie dann etwas im Dorf zu erzählen haben. »Na ja«, sagt sie verächtlich. »Ich bin ja nicht die erste Frau, der so was passiert ist.«

»Da haben Sie recht. Und ich glaube, Sie werden auch nicht die Letzte sein. Sagen Sie, hat er die Stromleitungen schon reparieren lassen?«

»Ach, haben Sie davon gehört?«

»Frances hat die ganze Zeit davon geredet.«

»Ach, tatsächlich? Ich dachte, das wäre bloß ich. Ich denke, dann sollte ich lieber mal mit ihm darüber reden.«

»Ja«, antwortet Sally. »Lassen Sie nicht zu, dass sein Geiz Sie am Ende noch vertreibt. Er kann ja zumindest Mark Carlyon kommen lassen, damit er es sich anschaut und das Nötigste repariert.«

»Mark ist derjenige, an den man sich wenden muss?«

»Selbstverständlich. Er ist sehr gut. War früher auch so ein vorlauter Bengel. Nicht so schlimm wie Tina, aber ich war ernsthaft versucht, ihm damals, als das noch nicht untersagt war, eine hinter die Ohren zu geben. Hat sich aber gemacht. Er ist ehrlich – na ja, soweit man heutzutage ehrlich ist. Ich glaube nicht, dass er eine Brieftasche, die er auf der Straße findet, eher abgeben würde als der nächste Passant. Aber er zockt Sie nicht ab und macht selbst sauber. Sie sollten ihn kommen lassen.«

»Okay«, antwortet Bridget. »Ich werde Tina fragen, sobald ich mit dem großen Boss gesprochen habe.«

»Machen Sie das. Sagen Sie ihm, dass ich es Ihnen geraten habe.«

»Tja«, sagt Bridget. »Ich vergeude Ihre Zeit. Eigentlich sollten wir uns doch über Yasmin unterhalten, nicht wahr? Und Sie sollten mich wegen irgendetwas ausschimpfen und mich auf die Wichtigkeit der Hausaufgaben hinweisen?«

»Genau. Und wie viel Zeit braucht Yasmin nun tatsächlich für ihre Hausaufgaben?«

Bridget wird rot. »Ach, mein Gott. Ich habe gar nicht gewusst, dass sie … das kleine Biest. In den Londoner Schulen gibt es keine, wissen Sie, deshalb ist es mir gar nicht in den Sinn gekommen …«

»Ein Spaß, Bridget. Sie ist erst sechs.«

Sie spürt, dass sie wieder errötet. Ich muss lernen, herauszufinden, wenn jemand mich auf den Arm nimmt. Ich scheine im Laufe der Jahre meinen Humor verloren zu haben. »Ach, tut mir leid.«

»Wie hat sie sich zu Hause eingewöhnt?«

»Gut, denke ich. Sie macht einen glücklichen Eindruck.«

»Jedenfalls ist es eine Freude, sie in der Schule zu haben. Wir alle hatten mit einem bewaffneten, Kaugummi kauenden Großstadtkind gerechnet, aber sie hat sich gut eingefügt, Freunde gefunden und arbeitet mit. Erzählt sie zu Hause viel davon?«

»Ach, es gefällt ihr sehr. Sie redet unentwegt davon.«

»Prima. Prima. Und mit wem hat sie sich angefreundet? Ich kann das auf dem Pausenhof nie so richtig ausmachen. Meistens denkt man, die streiten sich, dabei üben sie in Wahrheit irgendeinen Tanz ein.«

»Mit einigen.« Sie zermartert sich das Gehirn, um sich an die Namen zu erinnern. »Chloe Teagle natürlich und Jago Carlyon.«

»Nette Kinder.«

»Und da sind noch ein paar, die ich noch nicht kennengelernt habe. Carla Tremayne?«

»O ja. Blonde Löckchen und stolz darauf. Die Eltern führen in Helstone einen Töpferladen.«

»Okay. Ich glaube, ich habe sie schon mal gesehen. »Honor Jefferson?«

Sie nickt. »Völlig durchgeknallt. Gibt während des Unterrichts sehr seltsame Geräusche von sich. Hat einen Hund namens Charlie, der furzt und Steine frisst, und sie kennt sich mit dem Peloponnesischen Krieg besser aus als Achilles selbst. Verkleidet sich gern als Prinzessin und trägt als Accessoire dazu Waffen.«

»Klingt ja ganz nach Mädchen. Und da ist noch eines namens Lily. Yasmin erzählt viel von ihr.«

»Lily?«

»Hmmm.«

»Nein. Dazu fällt mir nichts ein. Sind Sie sicher, dass sie nicht Lulu meint? Louise Strang?«

»Nein. Ja. Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher. Sie gehört nicht zu den Kindern, die Namen durcheinanderbringen.«

»Wie seltsam. Da fällt mir wirklich niemand ein. Das muss ein Kind sein, das nicht auf unsere Schule geht. Aber mir fällt hier in der Gegend überhaupt keines ein, das so heißt.«

»Komisch. Sie hat gesagt, dass sie hier wohnt!«

»Mein Gedächtnis lässt mich wohl im Stich«, sagt Mrs Parsons. »Ich dachte, ich würde jeden in Ostcornwall kennen. Na ja, so ist es eben. Es sieht so aus, als sei Mrs Varco jetzt frei. Soll ich Sie hinüberbringen?«

Das Haus der verlorenen Kinder
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