»Man muß seine Schmerzen vergessen können

oder sich ein Grab schaufeln.«

Honoré de Balzac

Er hatte sich auf dem Weg nach Hause eine Schachtel Zigaretten aus einem Automaten gezogen. Zwar hatte er schon vor vielen Jahren mit dem Rauchen aufgehört, doch heute war der perfekte Tag, um wieder damit anzufangen. Mit zitternden Händen zündete er sich eine an und sog den nikotinhaltigen Rauch gierig in seine Lunge.

Was für ein elender Mist. Er hatte Meinrad getötet, noch bevor dieser ihm die ganze Wahrheit hatte erzählen können. Das Durchschneiden von Meinrads Kehle war mehr ein Reflex als eine gewollte Bewegung gewesen. Er war schlicht und ergreifend in Panik geraten, als Meinrad wegrannte und um Hilfe schreien wollte. Es war so schnell und auch so leicht gegangen.

Er hustete. Seine Lunge war die Zufuhr von Teer und Nikotin nicht mehr gewohnt. Vielleicht hätte er sich doch lieber leichtere Zigaretten kaufen sollen. Er musste unvermittelt lachen: Erst hatte er zwei Menschen getötet, und jetzt jammerte er herum, weil ihm seine Zigaretten zu stark waren. Es war dumm gewesen, so unvorbereitet zu Meinrad zu fahren. Beim nächsten Mal musste er sein Vorgehen besser planen. Er nahm einen letzten Zug von seiner Zigarette, bevor er sie im Aschenbecher ausdrückte.