17

Vier Jahre zuvor

Wenn man über den Fluss Reim hinaus nach Norden reist, erreicht man das Dänland, eine vom Meer noch nicht beanspruchte Region, wo in der alten Zeit die Wikinger an Land gingen, um zu erobern und sich dann bei den Leuten niederzulassen, die sich vor der Axt verneigten. Es gibt kaum Dänen, die nicht von sich behaupten, Wikingerblut in ihren Adern zu haben, aber erst wenn das Meer den Weg versperrt, fallen solche Behauptungen ins Gewicht; dann fühlt man sich wirklich zwischen den Männern des wilden, kalten Nordens.

 

Wir überquerten die Brücke von Remagen zu Fuß und führten unsere Pferde, denn an manchen Stellen wies das metallene Flechtwerk des Bodens Löcher auf, einige so groß wie der Schaft eines Speeres dick, andere groß genug, um einen Mann zu verschlucken. Nirgends zeigte sich Rost auf dem silbernen Metall, und niemand wusste, woher die Löcher stammten. Ich erinnerte mich an den Bauern in seinem Haus aus Grabsteinen bei Perechaise, nicht dazu imstande, eine einzige Inschrift zu lesen. Ich hätte nicht spotten sollen. Wir leben in einer Welt, die aus den Gräbern der Erbauer besteht; wir können fast keine ihrer Nachrichten lesen und verstehen noch weniger.

Wir verließen Remagen ohne Probleme und ritten schnell über den Nordweg, damit uns Schwierigkeiten nicht einholten, wenn sich doch noch welche ergaben. Bauernhöfe, Wälder, vom Krieg unberührte Dörfer – es war schön, mit der Sonne im Rücken durch ein solches Land zu reiten. Es erinnerte mich an Ankrath, an Hütten mit Dächern aus goldenem Stroh, an blühende Obstgärten. Alles so anfällig, alles so leicht zu zerstören.

»Dem Himmel sei Dank, dass du nicht zu viel vom Zirkus verbrannt hast, Gog«, sagte ich.

»Das Feuer tut mir leid, Jorg«, sagte Gog hinter mir.

»Es hat keinen großen Schaden angerichtet«, erwiderte ich. »Außerdem, die Geschichten, die man darüber erzählen wird, locken bestimmt mehr Menschen zu den Vorstellungen.«

»Hast du die kleinen Männer gesehen?«, fragte Gog.

»Die Liliputaner?«, fragte ich.

Ich spürte Gogs Krallen. »Meine kleinen Männer, aus dem Feuer.«

»Ich habe sie gesehen«, sagte ich. »Sie schienen dich hineinziehen zu wollen.«

»Gorgoth hat sie daran gehindert«, sagte Gog. Ich wusste nicht, ob er deshalb traurig war oder sich darüber freute.

»Es ist gut, dass du hiergeblieben bist«, sagte ich. »Du musst mehr lernen. Damit du weißt, wie du sicher sein kannst. Damit du in der Lage bist, zurückzukehren. Deshalb reiten wir zu Ferrakind. Er kann dich diese Dinge lehren.«

»Ich kann in ein Feuer sehen und aus einem anderen blicken«, sagte Gog. »So Sachen.« Er lachte leise darüber, und für einen Moment klang er wie William, wie er an jenem Morgen gelacht hatte, als wir in die Kutsche geklettert waren.

»Hat er dich gesehen?«, fragte ich.

Ich fühlte Gogs Nicken am Rücken.

»Dann sollten wir den Weg besser fortsetzen«, sagte ich. »Wir können uns nicht mehr vor ihm verstecken und sollten herausfinden, was er zu sagen hat.«

Wir ritten weiter, und bald begann es zu regnen. Es war die Art von Regen, die im Frühling kommt und geht, kalt und plötzlich, ein Regen, der die Welt erfrischt zurücklässt.

Heimrift liegt in Dänlor, ein ganzes Stück von den Reim-Ländern entfernt. Wir kamen gut voran und ritten mit dem Frühling, der eine Welle des Erwachens brachte – man hätte meinen können, wir trügen den Mai mit uns.

Gorgoth lief oft neben mir und schien unermüdlich. Seine großen Füße, die fast wie Hufe wirkten, pochten über die Straße. Er sprach so selten, dass man sich wünschte, dass er sprach, als ob jedes Wort von ihm besonders wertvoll wäre, weil er so sparsam mit ihnen umging. Er erwies sich als tiefer Denker, obgleich er nie ein Buch gelesen hatte und von niemandem unterrichtet worden war. »Warum fragst du so viel?«, fragte er einmal, während er lief und seine Arme wie die der großen Maschine in York schwangen.

»Das unerforschte Leben ist nicht lebenswert«, antwortete ich.

»Sokrates?«

»Woher zum Teufel weißt du das?«, fragte ich.

»Jane.«

Ich brummte. Jenes Kind hätte aus den dunklen Fluren der Leucrota greifen können, ohne sich auch nur einen Schritt von den Zugangshöhlen zu entfernen. Ich hatte einige der Pfade beschritten, auf denen Jane wandelte; die Pfade des Geistes können einen überall hinbringen.

»Wer war sie für dich?«, fragte ich.

»Meine älteste Schwester«, sagte Gorgoth. »Nur zwei von uns überlebten aus der Linie meiner Mutter. Der Rest …« Er warf einen Blick auf Gog. »Zu stark.«

»Sie war ebenfalls feuerverflucht?« Ich erinnerte mich an den Tanz der geisterhaften Flammen um sie herum.

»Sie trug den Fluch des Feuers, des Lichts und des Geistes.« Gorgoth kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und beobachtete mich. Jane war wegen mir gestorben, wegen dem, was ich getan hatte, weil es mir gleichgültig gewesen war, ob sie lebte oder nicht. Der Honasberg war nicht nur auf den Nekromanten gefallen, sondern auch auf Jane. Der Falsche hatte überlebt. Ich stand noch immer in Chellas Schuld, für den Nubier und andere Brüder, aber selbst mein Verlangen nach Rache würde mich nicht dazu bringen, irgendwann in naher Zukunft in der glühenden Asche von Gelleth zu wühlen.

»Verdammnis!« Mir fiel plötzlich ein, dass ich Taproot nach dem Toten König hätte fragen sollen. Die Aufregungen des Zirkus’ hatten mich ihn irgendwie vergessen lassen. Wenn man bedenkt, dass ein Dutzend und mehr abgetrennte Köpfe seinen Namen genannt hatten … Es ist ein Zeichen dafür, welche Macht Sägemehl und Theaterschminke entfalten können.

Gorgoth drehte den Kopf, fragte aber nicht.

»Wer ist der Tote König?«, fragte ich ihn. Gorgoth hatte genug mit Nekromanten zu tun gehabt, und wer konnte besser als Nekromanten über jemanden Bescheid wissen, der durch Leichen sprach?

»Wer er ist, kann ich nicht sagen.« Gorgoth sprach im Rhythmus des Laufens. »Ich kann dir etwas darüber erzählen, was er ist.«

»Ja?«

»Eine neue Macht, die sich an den trockenen Orten hinter dem Schleier im Totland erhoben hat. Er spricht zu jenen, die ihre Kraft von dort beziehen.«

»Sprach er zu Chella?«, fragte ich.

»Zu allen Nekromanten.« Ein Nicken. »Sie wollten nicht zuhören, aber er zwang sie dazu.«

»Wie?« Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich Chella einfach so zu etwas zwingen ließ.

»Furcht.«

Ich lehnte mich im Sattel zurück und dachte darüber nach. Gorgoth lief stumm, ebenso schnell wie Brath, und ich dachte schon, dass ich kein Wort mehr von ihm hören würde. Doch dann sagte er: »Der Tote König spricht zu allen, die über den Tod hinaus sehen.«

»Was sollte ich tun, wenn er zu mir spricht?«

»Fliehen.«

Gorgoths Schwester hatte mir einmal den gleichen Rat gegeben. Ich beschloss, ihn diesmal zu beherzigen.

 

Wir kamen gut voran, und jeden Abend übte ich mit Makin. Ich lernte viel von ihm, und gelegentlich brachte ich ihm den einen oder anderen Trick bei. Einen neuen Trick hatte ich ihm bei unserer ersten Begegnung gezeigt, als er in der Hohen Burg Knappen ausbildete. Seit damals hatte dieser Vorgang eine langsame Umkehr erfahren. Irgendwann hatte sich Makin von einem Retter – von meinem Vater ausgesandt, um mich zu holen – in einen Gefolgsmann verwandelt. Und seit er beschlossen hatte, sich meiner Führung anzuvertrauen, war er zu einem Lehrer geworden. Nicht mit Büchern und Karten wie Lundist, sondern auf die hintergründige, indirekte Art und Weise des Nubiers, auf die Art und Weise, die einem unter die Haut kriecht, mit gutem Beispiel verändert.

 

Vier Tage von Remagen entfernt fand uns ein Unwetter in der Ebene, ein kalter Sturm mit all der Gemeinheit, zu der das Wetter im Frühling fähig ist. Von Regen gepeitscht ritten wir zu einem Ort namens Endlos, über Wege, die sich in Bäche verwandelten. Irgendein Adliger nennt Endlos vermutlich sein Eigen, aber welche Männer auch immer er damit beauftragt hatte, darüber zu wachen, in dieser Nacht hatten sie Besseres zu tun. Die Hufe unserer Pferde klapperten übers Kopfsteinpflaster der Hauptstraße, ohne dass sich uns jemand in den Weg stellte, und schließlich erreichten wir einen Stall, vor dem eine einzelne Laterne hing, hinter dem kleinen Wasserfall, der sich vom Dachvorsprung ergoss. Der Stallmann erlaubte es Gog und Gorgoth, bei den Pferden zu bleiben. Wenn wir sie zu den braven Bürgern von Endlos mitgenommen hätten, wäre es vielleicht zu einem Gemetzel gekommen.

»Morgen früh reiten wir weiter«, teilte ich dem Stallmann mit, einem hageren Burschen mit Pockennarben, allerdings nur auf der einen Seite, als hätten es die Pocken nicht geschafft, auch die andere Seite zu befallen. »Wenn ich zurückkehre und Gaffer vorfinde, die meine Ungeheuer anstarren, so lasse ich dir vom Großen die Beine ausreißen. Verstanden?«

Er verstand.

Wir legten unsere nassen Mäntel in einer namenlosen Taverne ab und saßen dampfend vor einem kalten Kamin, während uns das Serviermädchen Bier holte. Der Schankraum war voller feuchter, schwitzender Männer, hauptsächlich Holzfäller, einige von ihnen stinkbesoffen; anderen stanken einfach nur. Wir zogen Blicke auf uns, nicht wenige davon feindselig, aber keiner von ihnen verweilte lange auf uns, wenn wir sie erwiderten.

Sim hatte seine Harfe dabei, ein verbeultes, verschrammtes Ding, aber von Qualität, einst aus einem sehr reichen Haus gestohlen. Er hatte sie aus der Satteltasche gezogen und mit der Vorsicht ausgewickelt, die er sonst nur bei Waffen walten ließ. Als unser Bier kam, zupfte er an den ersten Saiten. Flinke Finger hatte er, unser Sim, sie waren schnell und klug, und die Töne flossen schnell genug, um zu einem Fluss zu werden.

Als ich in mein Bett in der Herberge auf der anderen Straßenseite wollte, war das Unwetter vorbei. Sim und Makin hatten die Hälfte der Einheimischen dazu gebracht, »Zehn Könige« zu singen, und Sims helle, klare Stimme folgte mir durch die Tür, übertönte den tieferen Refrain und Makins enthusiastischen Bariton. Klänge von »Die dumme Dame« drangen durchs Fenster, als ich unter die Decke kroch, zu den Wanzen, die dort bereits auf mich warteten. Wenigstens war das Bett trocken. Die Knittelverse eines Liedes namens »Merican Pie« begleiteten mich in den Schlaf.

Ich erwachte viel später in den stillen Stunden der Nacht, noch immer von dem Lied umhüllt, obwohl seine Melodie längst dem Schnarchen der Brüder gewichen war.

Chevylevy was dry.

Mondschein fiel durchs Zimmer und zeigte mir zwei Gestalten in der Tür – eine stützte die andere. Makin blieb stehen, um die Tür zu schließen. Sim humpelte weiter. Mit seinen Bewegungen stimmte etwas nicht.

»Probleme?« Ich setzte mich auf, noch immer das Bier im Kopf.

My, my, missamerican pie.

Ich hätte nicht sagen können, warum ich wegen zwei betrunken hereintorkelnder Brüder Probleme vermuten sollte, aber ich wusste plötzlich, dass sich ein Problem ergeben hatte.

Makin drehte sich und öffnete die Klappe der Laterne, die er mitgebracht hatte. »Hab ihn auf der Straße gefunden«, sagte er. »Vor einer Stunde hab ich ihn mit fünf Einheimischen allein gelassen, den letzten Leuten in der Taverne.«

Sim sah auf. Sie hatten ihn übel zusammengeschlagen: die Lippen geplatzt und angeschwollen, ein halber Zahn weg, ein Auge voller Blut. Und so, wie er sich bewegte, würde er wahrscheinlich eine Woche rosarot pinkeln. Ja, etwas an seinen Bewegungen deutete auf andere Arten von Schmerz hin.

»Sie haben mir die Harfe genommen, Bruder.« Er zeigte die leeren Hände. Es war einige Zeit her, dass mich Sim Bruder genannt hatte. Ich fragte mich, was ihm sonst noch genommen worden war.

Ich trat Rike an den Kopf. »Aufstehen!« Kent und Grumlow waren bereits wach. »Aufstehen!«, sagte ich noch einmal.

»Ärger?«, fragte Kent. Er saß im Dunkeln, und der Mondschein verwandelte seine Augen in dunkle Gruben. War immer bereit für Ärger, der Rote Kent, auch wenn er ihn nie suchte.

Grumlow kam recht schnell auf die Beine und nahm Sims Arm. Der Junge wollte die Hand abschütteln, aber Grumlow griff fester zu und führte ihn zum Fenster. »Bring die Laterne, Makin. Wir müssen nähen.«

»Fünf?«, fragte ich.

Sim nickte, als er an mir vorbeikam.

»Ich kann dies nicht zulassen«, sagte ich.

Als er das hörte, ließ Makin die Laterne ein wenig sinken. »Jorg …«

»Sie haben die Harfe genommen«, sagte ich. »Das ist eine Beleidigung für die ganze Bruderschaft.« Sollte der Stolz der Bruderschaft diese Wunde tragen; dem jungen Sim ging es schon schlecht genug.

Makin zuckte die Schultern. »Sim hat mindestens einen von ihnen verletzt. Es gibt eine Blutspur auf der Straße.«

»Waren die Männer bewaffnet?«, fragte ich. Kenne deinen Feind.

Makin schüttelte den Kopf. »Messer. Inzwischen haben sie wahrscheinlich auch ihre Holzfälleräxte. Oh, und der Kleine hatte einen Bogen. Geht gern auf die Jagd, meinte er.«

My, my.

Ich warf mein Deckenbündel Rike zu und ging zur Tür. »Packen wir’s an. Komm mit, Bruder Sim, du möchtest dies bestimmt sehen.«

Ich ließ Rike als ersten auf die Straße treten, folgte ihm und beobachtete die dunklen Fenster und Dächer. Makin suchte die Blutspur und fand sie, schwarz im Mondschein. Wir folgten ihr, an Kirche und Brunnen vorbei, durch die Gasse zwischen Gerberei und Stall, aus dem wir Gorgoths Schnarchen hörten, tiefer als das der Pferde. Es folgten ein Lagerhaus, eine niedrige Mauer und dann die Wiese zwischen Ort und Wald. Mit einer Scheune im Rücken blieben wir stehen, das letzte Gebäude vor dem Wald. Niemand musste darauf hingewiesen werden: Wenn der Feind einen Bogen besitzt, achtet man darauf, dass man ein Gebäude hinter sich hat und sich nicht vom Licht zu einer Silhouette machen lässt.

»Sie sind im Wald«, brummte Grumlow.

»Aber nicht weit drin.« Makin stellte die Laterne beiseite, ihr Licht im Innern verborgen.

»Warum nicht?«, fragte Grumlow und hielt den Blick auf die dunkle Linie der Bäume gerichtet.

»Der Mondschein reicht nicht weit hinein. Und blind sollte man dort besser nicht unterwegs sein.« Ich hob die Stimme, damit mich die Männer im Wald hörten. »Warum kommt ihr nicht heraus? Wir möchten nur reden.«

Ein Pfeil bohrte sich einige Meter über mir in die Scheune, und Gelächter folgte. »Schick deine Freundin zu uns, wenn sie mehr möchte.«

Bei diesen Worten trat Grumlow einen Schritt vor, war dann aber klug genug, stehenzubleiben. Rike hingegen machte zwei Schritte und wäre weitergegangen, wenn ich nicht seinen Namen genannt hätte. Es war Rikes wahrer Bruder Price, der den jungen Sim vor langer Zeit aus dem Bordell in Belpan geholt hatte. Warum er ein Kind auswählte und die anderen niedermetzelte, zusammen mit den erwachsenen Huren und ihrem Gebieter, wusste keiner der Brüder zu erzählen, aber für Rike schien es wichtig zu sein. Und dort ist er, der Beweis, wenn noch einer nötig wäre. Gott mag uns aus Erde erschaffen und einigen von uns mehr Kraft als anderen gegeben haben, aber einige starke, schöne, zerbrechliche Dinge erschaffen wir uns selbst: die Dornen, jener Hund, die Hoffnung, dass mich Katherine zu einem besseren Menschen macht, als ich bin. Selbst Rikes einfache Wünsche wurden aus Verlusten geboren, an die er sich vermutlich nur in seinen Träumen erinnerte. Wir alle waren gebrochen, Ansammlungen von Erfahrungen, dicht zusammengepackt, damit wir der Welt ein verteidigungsfähiges Gesicht zeigen konnten. Und was uns menschlich macht, ist der Umstand, dass wir manchmal auseinanderfallen, und in dem Moment der Loslösung sind wir den Göttern näher, als wir ahnen. Ich hielt Rike zurück, obwohl ein Teil von mir am liebsten in den Wald gestürmt wäre.

»Es muss bis morgen früh warten«, sagte Makin.

Ich wollte es nicht zugeben, aber er hatte recht. Wahrscheinlich hätte ich es dabei belassen, wenn nicht Gorgoth gewesen wäre, der neben der Scheune durch die Gasse kam. Eine seltsame Mischung aus dumm und klug, unser Gorgoth. Mit dem Mond hinter ihm gab er ein gutes Ziel ab. Ein zu gutes Ziel. Ich hörte das Zischen eines Pfeils und dann sein Brummen.

»Hierher, Idiot!«, rief ich ihm zu, und er wankte zu mir, mit Gog, der ihm um die Beine trippelte. Makin hob die Laterne, aber ich hinderte ihn daran, ihre Klappe zu öffnen. »Er ist nicht tot und kann warten.«

»Es braucht mehr als einen Pfeil, um ihn umzubringen«, knurrte Rike.

Trotzdem kam Licht, und wir sahen den Schaft in Gorgoths Schulter. Die Spitze steckte nur zwei Zentimeter tief, als wäre Leucrota-Fleisch hart wie Eiche.

»Makin! Ich habe nein gesagt …«

Aber es war nicht Makins Laterne. Das Licht glühte aus Gogs Augen, heiß und gelb.

Ich hätte auch zu Gog nein sagen, ihn um die Ecke ziehen und die Holzfäller bis zum nächsten Morgen in Ruhe lassen können, doch das Feuer, das in Gog entflammt war, als er Gorgoth verletzt gesehen hatte … Es schien das Echo eines kälteren Feuers zu sein, das in mir brannte, seit Sim durch die Tür gehumpelt war. Ich hatte es satt, nein zu sagen. Stattdessen nahm ich Gogs Hand, obwohl der Geist einer Flamme über seine Haut tanzte.

Er sah zu mir hoch, die Augen weiß wie Sterne. »Lass es brennen«, sagte ich.

Etwas Heißes durchströmte mich, durch Arm und Knochenmark, heiß wie ein Versprechen, flüssig gewordener Zorn.

»Was ist los?«, ertönte es spöttisch von den Bäumen, irgendwo hinter einem alten, in sich zusammensackenden Kuhstall.

Gog und ich gingen in die Richtung, aus der die Stimme kam, mit langsamen Schritten. Es zischte dort, wo Gogs nackte Füße das feuchte Gras berührten.

»Zum Teufel auch …« Besorgte Stimmen erklangen im dunklen Wald. Ein Pfeil huschte durch die Nacht, verfehlte uns aber. Das glühende Kind war ein beunruhigendes Ziel und verwirrte das Auge.

Wir hörten ein lauteres Zischen von vorn, bevor wir auch nur zehn Meter zurückgelegt hatten, wie von tausend Schlangen in der Finsternis … oder vielleicht nur Dampf, der den Bäumen entwich, als der Saft in ihnen zu kochen begann. Ein Lachen entkam mir auf ähnliche Weise, entschlüpfte meiner Hitze. Der Zorn, den ich in mir trug, entzündete sich, weil er zu groß für meinen Körper wurde. Er löste sich von den Männern, die Sim zusammengeschlagen hatten, und wurde zu einem Selbstzweck, einer alles vereinnahmenden, gloriosen, lachenden Ekstase des Zorns.

Eine Haut aus Flammen löste sich von Gog und strich mit einer warmen Woge über mich hinweg. Im Wald explodierten die ersten Bäume, und brennende Splitter flogen davon. Feuer wuchs um die intakten Stämme, breitete sich im frischen Laub des Frühlings aus und hob für einen Moment jedes einzelne Blatt als Silhouette hervor. Weitere Bäume explodierten, und noch mehr, bis sich vor uns ein Flammenmeer erstreckte, in dem es ständig krachte und donnerte. Der Kuhstall fing Feuer, obwohl er zwanzig Meter von den nächsten Flammen entfernt stand; eine Seite von ihm verwandelte sich plötzlich in orangerote Glut. Ich sah einen einzelnen Holzfäller, der mit brennender Kleidung aus dem Wald lief. Weitere menschliche Fackeln torkelten und fielen.

Diese Macht, Brüder, ist eine Droge. Eine größere, intensivere Freude als Mohnwurz, und mit noch größerer Gewissheit, davon aufgefressen zu werden. Wenn Gorgoth nicht so klug gewesen wäre, mich zur Seite zu stoßen und Gog zu packen … Vermutlich hätten wir nicht innegehalten, bis der letzte Baum verbrannt war, und jedes Brett und jeder Dachbalken in Endlos. Vielleicht nicht einmal dann.

Das Morgengrauen fand uns noch immer im feuchten Gras hinter der Scheune, vor uns ein riesiges, rußiges Loch im Wald. Gog machte sich in der glühenden Asche auf die Suche und kehrte mit einem Haufen Metall zurück: die Saiten von Sims Harfe, in der Hitze geschmolzen und zu einem Knäuel vereint. Sim nahm sie mit einem sonderbaren Lächeln entgegen, einem schiefen Lächeln, geformt von angeschwollenen Lippen. »Danke, Gog.« Er hob das Knäuel und schüttelte es, woraufhin ein Klimpern aus seinem Innern kam. »Ein einfaches Lied, aber schön.«

Und das war Endlos.

 

Wir sahen den Rauch Tage von unserem Ziel entfernt, als wir noch an den Grenzen der teutonischen Königreiche unterwegs waren. Eine graue Säule reichte Meilen gen Himmel, so hoch wie Berge und noch höher, als wollte Satan versuchen, das himmlische Paradies auszuräuchern.

Der Anblick machte Rike neugierig. »Was ist ein Vulkan, Jorg?«

»Dort blutet die Erde«, antwortete ich. Sim und Grumlow ritten näher, um mich zu hören. »An jener Stelle kommt das Blut der Erde nach oben. Flüssiges Gestein, wie bei einer Belagerung geschmolzenes Metall. Rot wie Blut kommt es aus der Tiefe.«

»Es war eine ernstgemeinte Frage.« Kent wirkte beleidigt, drehte sein Pferd und wandte sich ab.

Tage später rochen wir den Schwefel in der Luft. Hier und dort lag feiner schwarzer Staub auf neuen Blättern, die sich gerade erst entfalteten, und über viele Morgen hinweg standen die Bäume tot und braun da, warteten auf ein Sommerfeuer.

Trollsteine weisen auf die Nähe der Dänlor hin. Man sieht sie erst an Abzweigungen, dann an Bächen und Flüssen, schließlich im Kreis auf Hügeln. Große Steinblöcke mit den alten Runen, den nordischen Runen, die an tote Götter erinnern, den alten Donnerhammer und Einauge, der alles sah und nur wenig sprach. Es heißt, die Dänen wählen ihre Felsen für die Trollsteine sorgfältig aus, weil sie die Umrisse eines Trolls in einem erkennen, aber nicht im anderen. Ich kann nur sagen: Trolle müssen eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Felsbrocken aufweisen.

Wir hatten noch nicht so viele Trollsteine gesehen, als wir einem einzelnen Reiter auf der Straße begegneten. Er kam aus dem Süden, ritt schnell und wurde langsamer, als er uns erreichte.

»Einen guten Tag euch!«, rief er und richtete sich in den Steigbügeln auf. Ein Einheimischer, das Haar zu zwei Zöpfen geflochten. Beide endeten in einer bronzenen Kappe mit Schlangenmustern. Ein runder Eisenhelm ruhte auf dem Kopf, und ein langer Schnurrbart wölbte sich über dem kurzen Bart weiter unten.

»Einen guten Tag auch dir«, sagte ich, als er sich der Spitze unserer Kolonne hinzugesellte. Auf dem Rücken trug er einen Kurzbogen, an den Satteltaschen war eine einschneidige Axt befestigt, und an der Hüfte sah ich ein Messer mit glattem Knochengriff. Um Gorgoth machte der Mann einen weiten Bogen. »Ihr sollt mir folgen«, sagte er.

»Warum?«

»Mein Herr von Maladon wünscht euch zu sehen«, erklärte der Mann. »Und auf diese Weise wäre es einfacher, nicht wahr?« Er lächelte. »Ich bin übrigens Sindri.«

»Zeig uns den Weg«, sagte ich. Vom Wald her beobachtete uns wahrscheinlich eine Gruppe von Kriegern, und wenn nicht … Dann verdiente es Sindri, für seinen Mut belohnt zu werden.

Wir folgten ihm einige Meilen über einen Weg, auf dem immer mehr Verkehr herrschte, bestehend aus Wagen, Menschen und Tieren. Gelegentlich hörten wir ein fernes Grollen, wie von einer riesigen Version des Löwen, den Taproot in einem Käfig gehalten hatte, und dann bebte der Boden.

Sindri führte uns an zwei Dörfern vorbei zu einem See. Wenn die Berge knurrten, kräuselte sich das Wasser des Sees vom einen Ufer bis zum anderen. Die Feste auf der anderen Seite schien aus Holz und Grasnarben zu bestehen; über ihren Fundamenten zeigten sich nur an wenigen Stellen einige Steine.

»Der große Saal des Herzogs von Dän«, sagte Sindri. »Alarich Maladon, siebenundzwanzigster seiner Linie.«

Hinter mir schnaubte Rike. Ich rief ihn deshalb nicht zur Ordnung. Eine Stimme flüsterte in meinem Hinterkopf, so leise, dass ich ihre Worte nicht verstand, wie ein leises Stöhnen oder Heulen … Ein steinernes Gesicht erschien vor meinem inneren Auge, das Gesicht eines Wasserspeiers.

Männer waren vor der Feste versammelt. Einige von ihnen arbeiteten, andere bereiteten sich auf einen Patrouillenritt vor. Jeder von ihnen trug Axt und Speer, außerdem einen runden Schild aus bemaltem Holz und Fellen. Stallknechte kamen und nahmen unsere Pferde. Wie üblich zog Gorgoth alle Blicke auf sich. Im Vorbeigehen hörte ich einen der Männer murmeln: »Vom Grendel-Geschlecht.«

Sindri geleitete uns die Treppe zum Eingang der Feste hoch, die einen eher traurigen Eindruck erweckte. Schwarzer Staub bildete auf allem eine dünne Schicht und schuf ein Kratzen in der Kehle, wie von einer Feder. Die Pferde waren dürr und ungepflegt.

»Möchte uns der Herzog empfangen, während wir noch immer die Straße an uns tragen?«, fragte ich und erhoffte mir heißes Wasser und einen Stuhl nach so langer Zeit im Sattel. Ein bisschen Zeit, um mich vorzubereiten, wäre auch nicht schlecht gewesen. Ich wollte mich daran erinnern, woher ich den Namen kannte.

Sindri lächelte. Trotz des Bartes war er nicht viel älter als ich. »Auf Feinheiten legt der Herzog keinen großen Wert. Hier im Norden sind wir nicht pingelig. Der Sommer ist zu kurz.«

Ich zuckte die Schultern und folgte ihm die Stufen hoch. Zwei große Krieger flankierten den Eingang, die Hände an den Griffen von doppelköpfigen Äxten, deren Eisenklingen zwischen ihren Füßen auf dem Boden ruhten.

»Zwei von deiner Gruppe sollten genügen«, sagte Sindri.

Es kann nicht schaden, jemandem zu trauen, insbesondere wenn einem gar nichts anderes übrig blieb. »Makin«, sagte ich.

Makin und ich folgten Sindri in die Düsternis und den Rauch des großen Saals. Zuerst schien er leer zu sein. Lange, auf Böcken stehende Tische aus dunklem, poliertem Holz reichten durch die Dunkelheit, hier und dort mit einem Krug und einem Schinkenstück. Der Geruch von Rauch und Bier vermischte sich mit dem Gestank von Hunden und Schweiß.

Auf der anderen Seite des Saals erhob sich ein von Fellen bedecktes Podium, und dort saß jemand auf einem thronartigen Stuhl aus Eichenholz. Sindri ging voraus. Ich strich mit den Fingern über einen Tisch, als wir ihm folgten, und fühlte die Glätte des Holzes.

»Jorg und Makin«, stellte uns Sindri seinem Herrn vor. »Sie waren auf unserer Straße nach Norden unterwegs, Herzog Alarich.«

»Willkommen im Dänland«, sagte der Herzog.

Ich beobachtete ihn einfach nur. Ein großer Mann mit weißblondem Haar und einem bis auf die Brust reichenden Bart.

Die Stille dauerte an.

»Sie haben ein Ungeheuer dabei«, fügte Sindri verlegen hinzu. »Einen Troll der Grendel-Art, groß genug, um ein Pferd zu erwürgen.«

Hinter meiner Stirn heulte ein Wasserspeier. »Du hast eine Schneekugel gebracht«, sagte ich.

Der Herzig runzelte die Stirn. »Kenne ich dich, Junge?«

»Du hast eine Schneekugel mitgebracht, ein Spielzeug der Alten. Und ich habe sie zerbrochen.« Es war ein einzigartiges Geschenk gewesen. Bestimmt erinnerte er sich daran, und vielleicht auch an die Habgier, mit der ein kleiner Junge es angestarrt hatte.

»Ankrath?« Die Falten fraßen sich tiefer in die Stirn des Herzogs. »Jorg Ankrath?«

»Genau der.« Ich verneigte mich.

»Es ist lange her, junger Jorg.« Alarich stampfte mit dem Fuß, und mehrere Krieger kamen von einem Hinterzimmer in den Saal. »Ich habe Geschichten über dich gehört. Danke, dass du meinen dummen Sohn nicht getötet hast.« Er nickte in Richtung Sindri.

»Was auch immer du über mich gehört hast, ich bin sicher, es ist übertrieben«, erwiderte ich. »Ich bin kein Mann der Gewalt.«

Als Makin das hörte, musste er sich den Mund zuhalten. Sindri runzelte die Stirn, sah erst mich an, dann Makin und schließlich seinen Vater.

»Was bringt dich ins Dänland, Jorg von Ankrath?«, fragte der Herzog. Er bot weder Wein noch Bier an, verlor auch keine Zeit mit dem Austausch von Geschenken.

»Ich hätte gern Freunde im Norden«, sagte ich. Es war nicht Teil meiner Gedanken gewesen, aber manchmal mag ich jemanden auf den ersten Blick. Ich hatte Alarich Maladon vor acht Jahren gemocht, als er mit einem Geschenk für meine Mutter gekommen war, und er gefiel mir auch jetzt. »Dieser Ort scheint ein oder zwei Ernten versäumt zu haben. Vielleicht brauchst du einen Freund im Süden?«

»Ein Mann der klaren Worte, wie?« Ich sah das Lächeln tief in seinem Bart. »Was ist mit dem südlichen Gesang und Tanz? Was ist mit all den schönen und lieblichen Worten in deinem Teil der Welt, mit ›Ich ersuche Euch‹ und ›Ich flehe Euch an‹ und dergleichen?«

»Ich muss sie unterwegs verloren haben«, erwiderte ich.

»Was willst du wirklich, Jorg von Ankrath?«, fragte Alarich. »Du bist nicht fünfhundert Meilen geritten, um den Axt-Tanz zu erlernen.«

»Vielleicht wollte ich einfach nur die Wikinger kennenlernen«, sagte ich. »Erklär mir, woran dieses Land krankt. Ich ersuche Euch darum. Um nicht zu sagen, ich flehe Euch an.«

Alarich lachte laut. »Echte Wikinger haben Salz in den Bärten und Eis in ihren Fellen«, sagte er. »Sie nennen uns Fitfirar, Landmänner, und halten nicht viel von uns. Meine Vorfahren kamen vor langer Zeit hierher, Jorg. Wenn sie doch nur auf dem Meer geblieben wären. Ich habe zwar kein Salz in meinem Bart, aber es ist in meinem Blut. Ich habe es geschmeckt.« Er stampfte erneut, und eine untersetzte Frau mit gewickeltem Haar brachte Bier, ein Horn für Alarich und zwei Krüge für Makin und mich. »Wenn ich sterbe, muss mein Sohn ein Langboot kaufen und von Osheim bringen lassen. Mein Nachbar ließ sich seins von Einheimischen bauen. Wenn es jemals das Meer gesehen hätte, wäre es vermutlich noch im Hafen gesunken.«

Wir tranken unser Bier, das sehr bitter und salzig war, als müsste alles diese Leute ans verlorene Meer erinnern. Ich stellte meinen Krug auf den Tisch, und der Boden bebte heftiger als zuvor, wie als Reaktion auf den Krug. Staub rieselte von den Dachsparren und erschien hier und dort im Sonnenschein, der durch einige hohe Fenster fiel.

»Wenn du nicht zufälligerweise in der Lage bist, Vulkane zu zähmen, Jorg, kannst du kaum etwas für Maladon tun«, sagte Alarich.

»Kann Ferrakind sie nicht schlafen lassen?«, fragte ich. »Ich habe gelesen, dass Vulkane schlafen, manchmal ein Leben lang, manchmal noch länger.«

Alarich wölbte eine haarige Braue. Hinter uns lachte Sindri. »Ferrakind weckt sie«, sagte er. »Mögen die Götter ihn verfaulen lassen.«

»Und ihr lasst ihn leben?«, fragte ich.

Der Herzog von Maladon sah zum Kamin, als befürchtete er, dass dort ein Feind in der Asche lauerte. »Einen wahren Feuermagier kann man nicht einfach so töten. Er ist wie ein Sommerbrand in einem trockenen Wald. Selbst wenn man die Flammen austritt, sie kommen aus dem heißen Boden zurück.«

»Warum weckt er die Vulkane?« Ich trank den Rest des salzigen Biers und schnitt eine Grimasse. Es schmeckte fast so schlecht wie der Absinth.

»Es liegt in seiner Natur.« Alarich hob und senkte die Schultern. »Wenn Menschen zu lange ins Feuer sehen, sieht es zu ihnen zurück und verbrennt das, was sie zu Menschen macht. Ich glaube, er spricht mit den Jötnar hinter den Flammen. Sein Ziel ist eine zweite Ragnarök.«

»Und du lässt ihn gewähren?«, entgegnete ich. Die Jötnar oder irgendwelche andere Geister interessierten mich nicht. Wenn man weit über alles hinausgeht, sei es Feuer, Himmel oder sogar der Tod, so findet man die Geschöpfe, die dort immer gewohnt haben. Man kann sie nennen, wie man will. »Ich habe gehört, es gäbe kein Problem, das ein Däne nicht mit seiner Axt zerschlagen kann.« Es ist eine gefährliche Sache, den Mut eines Mannes in seinem eigenen Saal infrage zu stellen, insbesondere den eines Wikingers, aber wenn ein Ort ein wenig aufgerüttelt werden musste, dann dieser.

»Lerne ihn kennen, bevor du über uns urteilst, Jorg«, sagte Alarich und nahm einen Schluck aus seinem Horn.

Ich hatte eine schärfere Antwort erwartet, vielleicht sogar eine gewaltsame. Der Herzog sah müde aus, als wäre etwas in ihm verbrannt.

»Deshalb bin ich gekommen«, sagte ich. »Ich will zu ihm.«

»Ich bringe euch hin«, bot sich Sindri sofort an.

»Nein«, sagte sein Vater ebenso schnell.

»Wie viele Söhne hast du, Herzog Maladon?«, fragte ich.

»Du siehst ihn.« Alarich deutete auf Sindri. »Vier kamen lebend zur Welt. Die älteren drei verbrannten in Heimrift. Du solltest umkehren, Jorg Ankrath. In den Bergen gibt es nichts für dich.«