21. Kapitel Noah bekommt Gesellschaft

Noah ging an den gläsernen Wänden des Aquariums im Pinguin-Palast entlang. Er konnte nur an eines denken – ins Innere zu gelangen. Er war nicht sicher, was das bedeutete oder wie es ihm gelingen sollte, doch er wusste, dass es mit diesem Aquarium zu tun hatte.

Auf der anderen Seite der gläsernen Wand folgten ihm die Pinguine. Die meisten sahen ganz normal aus, doch ein paar besaßen Büschel aus orangefarbenen Federn. Sie watschelten am Rand der Eisinsel entlang und schlugen mit den Flossen. Immer wieder rempelten sie sich gegenseitig an, und hin und wieder rutschte einer auf dem Eis aus und fiel klatschend ins Wasser.

«Wenn ich hier arbeiten würde», dachte Noah, «wie würde ich dann in das Gehege kommen? Wie –»

Tapp! Tapp! Tapp! Tapp!

Er hielt den Atem an. Irgendjemand war auf der anderen Seite des Aquariums, hinten im Gebäude. Dem Geräusch nach zu urteilen, kam dieser Jemand auf ihn zu.

Die Pinguine versammelten sich am Rand des Eises und sprangen kopfüber ins Wasser.

Die seltsamen Geräusche setzten sich fort. Tapp! Tapp! Tapp! Tapp! Es hörte nicht auf – und die Geräuschquelle war gleich hinter der nächsten Ecke.

Noah wollte sich gerade umdrehen und weglaufen, als er erkannte, wer dieses Geräusch erzeugte. Es war kein Mensch, sondern ein Pinguin. Sein Körper war schwarzweiß, und er hatte einen gelben Fleck unter seinem Hals. Er war nur etwa einen Meter groß, doch seine Flossen wirkten wie sehr lange, schlanke Pfannkuchen. So schnell er konnte, watschelte er vorwärts, und seine flachen Füße patschten über den Betonfußboden – Tapp! Tapp! Tapp! Tapp! Er kam direkt auf Noah zu.

Hinter ihm bog ein zweiter Pinguin um die Ecke. Dann ein dritter, ein vierter, ein fünfter – immer mehr Tiere kamen, bis eine ganze Gruppe von Pinguinen auf ihn zuwatschelte. Sie rempelten sich gegenseitig an und stolperten übereinander. Nach einigen Sekunden war Noah umringt von den seltsamen Schwimmvögeln. Er spürte die Kälte, die von ihnen ausging. Es war erstaunlich, wie anders sie außerhalb des Aquariums aussahen. Ihre Körper glänzten vom Eiswasser und waren viel farbiger und dreidimensionaler. Zum ersten Mal wirkten die Pinguine echt auf Noah.

«Ich muss in euer Aquarium», sagte Noah. «Könnt ihr mir den Weg zeigen?»

Die Pinguine stießen gegen seine Beine und drängten ihn in die Richtung, aus der sie gekommen waren.

«Okay», sagte Noah. «Ihr geht voran.»

Und genau das taten die Pinguine.