11. Kapitel Bei Ella zu Hause

Ella lag im Bett und konnte nicht schlafen. Sie dachte an Blizzard, Tank, Charlie Red, die Kammer des Lichts und all die verrückten Dinge, die sie erlebt hatte. Und sie dachte daran, was Noah wohl heute Nacht in seinem Briefkasten finden würde.

Schließlich rollte sie sich aus dem Bett, zog ihre Hausschuhe an und ging nach unten. Sie goss sich ein Glas Wasser ein und ließ sich auf das Sofa fallen. Irgendetwas beunruhigte sie, aber sie wusste nicht, was. Sie nahm die Fernbedienung und legte die Füße auf den Couchtisch. Ihre Hausschuhe waren rosa und puschelig und sahen aus wie zwei bettelnde rosa Chihuahuas. Ella zappte durch die verschiedenen Fernsehkanäle und versuchte dabei herauszufinden, was sie so beunruhigte. Die Uhr über dem Fernseher zeigte Mitternacht. Genau in diesem Moment würde Noah in seinen Briefkasten gucken.

Im Fernsehen saß ein Mann in einer Bar und rauchte eine Zigarette. Ihm gegenüber saß ein anderer Mann. Der Mann mit der Zigarette schob dem anderen ein paar Geldscheine rüber, und in diesem Moment platzten Polizisten in die Bar und nahmen ihn fest. Ganz offensichtlich war der Mann mit der Zigarette in eine Falle gegangen.

Ella rutschte die Fernbedienung aus der Hand und fiel auf den Fußboden. Plötzlich wusste sie, was ihr solche Sorgen machte.

«Noah …», murmelte sie. «Das ist eine Falle.»

Sie sprang vom Sofa und stand unsicher im Wohnzimmer. «Aber warte mal», flüsterte sie. «Dieser Mann – Tank – ist doch auf unserer Seite.»

Doch stimmte das auch? Wie konnte sie so sicher sein? Sie konnte es nicht, das war das Problem. Ella lief zur Haustür, griff nach ihrer Jacke und ihren Ohrenschützern und rannte nach draußen, ohne sich andere Schuhe anzuziehen. Sie lief über den Rasen und hinüber zu Noahs Haus.