14. Kapitel Bei Richie zu Hause
Richie setzte sich im Bett auf und lauschte. Sekunden später hörte er es wieder – ein leises Pomm! gegen sein Fenster. Er sprang aus dem Bett, schaltete das Licht an und öffnete das Fenster. Jemand stand in seinem Garten.
«Richie!»
«Wer ist da?»
«Richie, ich bin’s!»
«Ella?»
«Wir haben ein Riesenproblem! Es geht um Noah: Ich glaube, er geht gerade rein!»
«In den Zoo?»
«Nein, ins Badezimmer!» Sie warf einen Klumpen Erde nach oben, der nur knapp an Richie vorbeisegelte und auf seinem Kissen landete. «Natürlich in den Zoo!»
«Wann?»
«Jetzt!»
Richie überlegte. Dann fragte er: «Und was sollen wir jetzt machen?»
«Wir können nur eins tun», sagte Ella. «Wir müssen ihm nachgehen.»
«Echt?»
«Absolut echt!» Ella machte ein paar Schritte zurück. «Wir treffen uns bei mir vorm Haus! Gib mir zwei Minuten, damit ich mich anziehen kann.»
Richie stand schweigend und bewegungslos da.
«Richie?»
Er holte tief Luft. «In zwei Minuten», sagte er schließlich. «Alles klar.»
Ella rannte über den Rasen. Ihre offene Jacke segelte hinter ihr her wie ein kurzer Umhang. Richie stand noch einen Moment am Fenster und sah ihr nach.
«Ich kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert», murmelte er.
Gerade wollte er das Fenster schließen, da hielt er plötzlich inne. Etwas bewegte sich im Nachbargarten. Richie spähte in die Dunkelheit hinaus, doch er konnte nichts erkennen.
«Hallo?», rief er aus dem Fenster.
Der Wind gab murmelnd Antwort, aber das war alles.
«Wer ist da?»
Keine Antwort.
Richie war sicher, dass er etwas gesehen hatte. Einen Mann. Einen Mann mit einem seltsamen Hut.
«Egal», sagte er schließlich.
Er schloss das Fenster, zog sich an und bereitete sich innerlich auf das vor, was ihn nun erwarten würde – was immer es war.