Kapitel 19

Schwerin, Deutsches Reich,
September 1914

»Der Alte kommt!«, warnte Hans Schmidt halblaut, was Philippe zum Grinsen brachte. Der Alte, Anthony Fokker, war nicht nur jünger als Philippe, sondern auch als viele seiner Angestellten. Gelegentlich führte Anthony potenzielle Geschäftspartner und interessierte Militärs durch seine Werkshallen, die ihm zwar alle aufmerksam zuhörten, dann aber nach Fokker senior fragten, um das Geschäftliche zu klären. Spätestens, wenn es an Vertragsverhandlungen und dabei ans Eingemachte ging, bemerkten die Besucher, dass der junge Niederländer sehr wohl wusste, wovon er sprach und vor allem, was er wollte!

Anthony betrat die Werkshalle 25 nicht von den Büroräumen, sondern von der Seeseite aus. Einige Arbeiter zogen grüßend die Mützen; Philippe und Hans wischten sich die Hände an ein paar Lumpen sauber und traten ihrem Chef entgegen.

»Hans, der Kreutzer möchte dich sprechen. Er ist unten in der 26.«

»Schon wieder Probleme?«, knurrte Hans, warf den Lappen auf den Holzboden und stiefelte davon.

»Wie sieht es mit neuen Motoren aus?«, erkundigte Philippe sich bei seinem Arbeitgeber. Er zeigte auf eine Reihe Flugzeugteile, die zum Zusammenbau vorbereitet waren, aber noch nicht zu den Hallen am Flugfeld Görries abtransportiert wurden, weil es einmal mehr an leistungsstarken Motoren mangelte. Seit Kriegsbeginn war die Nachfrage nach Flugzeugen in allen Flugzeugwerken drastisch gestiegen und der Konkurrenzkampf gestaltete sich nahezu mörderisch. Fokker äußerte sich gelegentlich ungehalten darüber, dass deutsche Fabrikanten ihm bei der Vergabe der raren wirklich erstklassigen Motoren vorgezogen wurden.

»Das ist einer der Gründe, weshalb ich zu dir gekommen bin. Ich kann heute Nachmittag den Leutnants keinen Flugunterricht erteilen. Ich fahre mal wieder nach Berlin und versuche, an ein paar Motoren zu gelangen. Du musst für mich einspringen.« Anthony deutete auf Philippes Uniformjacke, die achtlos über einer unbenutzten Werkbank lag. Das Fliegerabzeichen schimmerte in den zur Tür hereinfallenden Sonnenstrahlen hell auf.

Philippe nickte scheinbar gelassen; Anthony wusste genau, womit er ihn aufziehen konnte: Zwangsläufig in die Fänge des Deutschen Heers zurückgekehrt hatte man Philippe aufgrund seiner Fähigkeiten und seines Studiums im Flugzeugbau und in der Ausbildung dringend benötigter Piloten belassen. Allerdings war jemand auf die Idee gekommen, aus ihm einen Oberleutnant zu machen, da die Flugschüler der Armee alle zumeist den Rang von Leutnants innehatten und von einem Hauptmann beaufsichtigt wurden.

»Und was ist der zweite Grund?«, hakte er nüchtern nach und versuchte noch immer, das Öl von seinen Händen zu reiben.

»Soeben erreichte mich ein Telefonanruf vom Flugplatz. Meine charmante Landsmännin Demy van Campen ist dort auf der Suche nach dir! Ich versprach, dich hinüberzuschicken.«

Philippe runzelte die Stirn und warf einen sehnsüchtigen Blick auf seine Baupläne, denen er bei Anthonys Eintreten den Rücken zugewandt hatte.

»Du arbeitest fast so viel wie ich, was bedenklich ist! Also gönne dir ein paar Stunden Pause, bevor diese verrückten Offiziere wieder in meine wertvollen Schulflugzeuge steigen! Demy ist doch ein nettes Mädchen!«

Philippe grinste freudlos, warf den Lappen zu dem von Hans und schnappte sich mit spitzen Fingern seine Uniformjacke, als sei sie schmutzig, nicht aber seine Hände. War Demy ein nettes Mädchen, wie Anthony behauptete? Philippes linker Mundwinkel zuckte leicht nach oben. Er würde sie niemals als nettes Mädchen bezeichnen! Eigenwillig, temperamentvoll, undurchschaubar, das traf es viel eher. Allerdings hatte er schon vor Wochen mit einem Besuch von ihr gerechnet – und zwar vor Wut kochend! Nachdem auf seine Zustimmung zu der Verlobung mit ihr weder von seinem Pflegevater noch von der jungen Dame eine Reaktion gekommen war, gab es Zeiten, in denen er dieses Gespräch schlichtweg vergaß. Erinnerte er sich daran, fragte er sich jedoch verwundert, weshalb das aufmüpfige Persönchen diese über ihren Kopf hinweg getroffene Verlobung so stillschweigend tolerierte. Sah auch sie die Vorteile darin? Dennoch – zumindest ein klein wenig Widerstand hatte er von ihr erwartet.

Mit energischen Schritten verließ er die Halle und warf einen Blick auf das silber glänzende Wasser des Schweriner Sees, ehe er das Werksgelände überquerte und auf die Hinterhof-Straße17 trat. Vor dem Zaun zum jüdischen Friedhof parkte der 1909er Opel, den er sich mit ein paar Kollegen aus dem Werk teilte.

Bedächtig kurbelte er den Motor an, stieg ein und fuhr an den idyllischen Seen vorbei in Richtung Görries. Beim Flugfeld angekommen passierte Philippe das Fliegerheim und die technischen Gebäude und hielt den Wagen schließlich in Höhe des Kasinos und der Zuschauertribünen an. Während das knatternde Motorengeräusch erstarb, verharrte er nachdenklich auf dem Fahrersitz und betrachtete seine ölverschmutzten Hände, mit denen er das Lenkrad umfasste.

Was veranlasste Demy, rund einen Monat nach seinem Gespräch mit Meindorff hierher nach Schwerin zu reisen, um ihn zu sehen? Mit schlechten Nachrichten von der Front, was Hannes anbelangte, rechnete er nicht. In dem Fall hätte ihn ein Telegramm aus dem Hause Meindorff erreicht. Demnach musste es etwas geben, das Demy ihm persönlich mitteilen wollte.

Philippe lehnte sich im Sitz zurück und faltete die Hände in seinem Nacken. Freute er sich darauf, das Mädchen wiederzusehen? Die Zeit mit ihr war kurzweilig gewesen, da sie amüsant und immer für eine Überraschung gut war, gleichgültig, ob sie sich ihm gegenüber nun freundlich oder widerborstig verhielt.

»Fein! Zumindest ein schlechtes Gewissen scheint vorhanden zu sein, wobei ich eigentlich anzweifle, dass Sie überhaupt ein solches besitzen!«

Philippe nahm die Arme herunter und drehte den Kopf. Über die Tür des Opels hinweg blitzte Demy ihn kampflustig an.

»Guten Tag, Demy!«

»Ich bezweifle, dass dies heute ein guter Tag für Sie wird, Herr Leutnant!«, gab sie patzig zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Oberleutnant, bitte!«, korrigierte er sie, aufgebracht über ihren bissigenTonfall. Die ihm bereits vertrauten Falten auf ihrer schmalen Nase verrieten ihm, dass die Kunde von seiner Beförderung noch nicht bis nach Berlin durchgedrungen war. Doch sie fasste sich schnell und strich sich, offenbar leicht befangen, das modische, blaue Kostüm glatt.

»Wie auch immer; ich muss mit Ihnen sprechen und hatte mir eigentlich vorgenommen, das in aller Ruhe zu tun.«

»Das scheint jedoch einfach nicht in Ihrer Natur zu liegen«, gab er zurück und fing sich dafür einen vernichtenden Blick ein.

»Wundert Sie das?«

»Ob mich das wundert? Sie tun ja gerade so, als sei ich schuld an Ihrem Gefühlsausbruch.«

Demy schnappte nach Luft. »Ich tue nicht nur so! Wie kommen Sie auf den aberwitzigen Gedanken, Ihrem Vater zu sagen, wir seien verlobt?«

»Das zu bemängeln fällt Ihnen aber reichlich spät ein!«

»Spät?« Die junge Frau spie ihm das Wort förmlich entgegen. Im Gegensatz zu vielen seiner Mitmenschen schien sie vor ihm und seiner meist kurz angebundenen, abweisenden Art keine Scheu zu empfinden. Das wiederum nötigte ihm Respekt ab. Wütend nahm sie die Hände herunter und ballte sie zu kleinen, festen Fäusten, was jedoch wenig bedrohlich wirkte.

»Ich besitze nun einmal kein Flugzeug und musste mit dem Zug und seinem den Kriegsplänen der Armee angepassten Fahrplan vorliebnehmen, Herr Oberleutnant! Dafür, dass der Herr Rittmeister mir die Verlobungsanzeige in der Zeitung erst beim Frühstück unter die Nase hielt, war ich flott hier, um Ihnen ins Gesicht zu sagen, wie arrogant und hinterhältig ich Ihr Tun finde!«

Philippe sprang über die Tür des Wagens und ergriff die vor Wut zitternde Demy an beiden Ellenbogen. Sie versuchte, sich von ihm freizumachen, doch er hielt sie eisern fest und erwiderte mit tiefer, bedrohlich klingender Stimme: »Sie erfuhren davon aus der Presse? Heute Morgen?«

»Sehr geschickt eingefädelt, Herr Oberleutnant, wenngleich in der Anzeige nicht stand, aus welchem Grund Sie derartige Übereinkünfte mit Ihrem Vater treffen!«

»Demy, es tut mir sehr leid! So war das Ganze nicht gedacht!«

Sie hatte bereits zum Sprechen angesetzt, schloss aber den Mund wieder, wohl, weil sie ihm seine Betroffenheit ansah. Für einen Moment schwieg sie, wobei sie ihn mit leicht geneigtem Kopf und aufgebracht zusammengezogenen Augenbrauen intensiv musterte. »Dann erklären Sie mir bitte, wie es gedacht war!«, forderte sie ihn schließlich auf. Ihre Stimme klang ruhiger, fast freundlich, und die Falten auf ihrer Nase glätteten sich.

»Gehen wir ein Stück?«, lud er sie ein. Die neugierigen Gesichter einiger Monteure, Piloten und Militärs neben dem Kasino luden nicht gerade dazu ein, weitere Streitgespräche in ihrer Hörweite zu führen.

Demy, die seinem Blick folgte, drehte sich nach den Männern um und fragte mit lauerndem Tonfall: »Noch nie ein Paar streiten gehört, die Herren?«

Eine Gruppe Leutnants drehte sich peinlich berührt um und stapfte davon, einige Piloten grinsten, während andere ihre frechen Worte mit einem vorwurfsvollen Blick quittierten. Nach einem ersten Schreck über ihre Unverfrorenheit konnte auch Philippe ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Er bot ihr galant den Arm, den sie aber rundweg ausschlug. Mit raumgreifenden Schritten ging sie vor ihm her in Richtung Schwerin. Dabei wirbelte der figurbetonende Rock ihres blauen Kostüms um ihre Beine und der Seitenschlitz mit den großen Knöpfen, die aussahen, als hätte Demy vergessen sie zu schließen, offenbarte gelegentlich einen Blick auf schlanke Fesseln über flachen Schnallenschuhen. Der leichte Seidenstoff am Ärmelaufschlag und am Kragen ihrer Kostümjacke flatterte im Wind und der Hut, der vorn am Gesicht wie aufgekrempelt wirkte, vervollständigte das Bild einer perfekten Dame, das im deutlichen Widerspruch zu ihrem Marschschritt stand.

»Bei diesem Tempo wären Sie zu Fuß schneller hier gewesen als mit der Bahn«, foppte er sie.

»Lassen Sie Ihre Späße, Herr Oberleutnant. Erklären Sie mir lieber, was Sie geritten hat, eine Verlobung mit mir zu verkünden!«

Philippe registrierte, dass sie zumindest seinen Offiziersrang nicht mehr dazu gebrauchte, ihn zu verspotten. Allerdings fragte er sich, woher sie wissen konnte, dass ihm dieser unwichtig war, ja nicht einmal behagte. Lag dies allein in dem Umstand begründet, dass er seine Beförderung nicht dem Hause Meindorff mitgeteilt hatte? Aber offenbar sprach man in diesem Haushalt gar nicht mehr miteinander! Wie konnte der Rittmeister Demy ihre eigene Verlobungsannonce unter die Nase halten und sie damit vor vollendete Tatsachen stellen? Damit hatte sein Ziehvater sich noch gefühlloser verhalten, als er dies all die Jahre ihm gegenüber gewesen war. Und schon er hatte darunter gelitten!

Philippe erzählte Demy in nüchternen, knappen Worten von seiner Unterhaltung mit Meindorff. Sie schwieg die ganze Zeit über, doch ihre Schritte wurden zunehmend langsamer. Eingerahmt von einem Flusslauf auf der einen Seite ihres Spazierweges und auf der anderen von einem der vielen Seen dieser Gegend blieb sie stehen. Sie wandte ihm den Rücken zu und blickte über die vom Wind gekräuselte Wasseroberfläche.

Er schloss mit den Worten: »Ich nahm an, der Rittmeister würde spätestens am nächsten Tag das Gespräch mit Ihnen suchen.«

»Und über mehrere Wochen fiel Ihnen nicht auf, dass ich nicht kam, um Ihnen den Kopf abzureißen?«, fragte sie in einer Mischung aus beißendem Sarkasmus und Galgenhumor.

Philippe lächelte, trat neben sie und warf ihr einen prüfenden Blick zu. Ihre Augen unter der eigentümlichen Hutkrempe waren in die Ferne gerichtet. Da die Sonnenstrahlen zwischen den schlanken, im Wind bewegten Zweigen einer Trauerweide auf sie fielen, huschten zuckende Schatten über ihr Gesicht. »Warum schon wieder ich?«, hörte er sie ungewohnt scheu fragen. »Ist es mein ewiges Los, für irgendwelche Herren als Pseudoverlobte herhalten zu müssen, damit sie ihren eigentlichen Zielen und Wünschen nachgehen können? Wer kommt nach Ihnen? Albert? Und nach ihm einer der Meindorff-Vettern? Ich fürchte nur, irgendwann bin ich zu alt für diese Berufung!«

»Dass Sie durch die Verlobung mit mir davor geschützt sind, einen von Meindorff ausgesuchten Kandidaten zu ehelichen, sehen Sie doch auch!«

»Was für ein hilfreicher Hinweis!« Nun fauchte sie wieder wie eine Wildkatze. »Und wie praktisch für Sie, Herr Oberleutnant! Womöglich erwarten Sie von mir auch noch Dankbarkeit?« Ihr Tonfall wurde deutlich schärfer, was er ihr nicht einmal verdenken konnte.

»Ich kann Ihnen Ihren Zorn nicht verübeln. Es war mein Fehler, Sie nicht über die Abmachung in Kenntnis zu setzen …«

»In Kenntnis zu setzen?« Demy wirbelte herum, und dieses Mal trafen ihre Fäuste – mit mehr Wucht, als er ihr zugetraut hätte – auf seinen neuen Uniformrock. »Sie sind noch arroganter, als ich angenommen hatte!«

Wieder schlug sie ihm ihre Fäuste vor die Brust, doch diesmal ergriff er ihre Hände und hielt sie eisern fest. Mochte sie ihn verbal mit Vorwürfen überhäufen, aber er würde nicht zulassen, dass sie ihn noch einmal schlug! Aus dem Alter, sich mit jemandem zu prügeln, müsste selbst sie inzwischen heraus sein!

»Diese Meindorffs sind allesamt unfähig, Gespräche zu führen. Zu mehr als dazu, Befehle zu erlassen und über die Köpfe anderer Leute hinweg Entscheidungen zu treffen, reicht ihre Kommunikationsfähigkeit offenbar nicht aus«, schimpfte Demy ungehalten. »Ist Ihnen niemals der Gedanke gekommen, dass ich mich ausgenutzt fühlen könnte? Oder dass ich mich vielleicht mit fairen Absprachen und ein paar Vorteilen für mich zu einem Arrangement dieser Art hätte überzeugen lassen!? Dass es womöglich einen Mann in meinem Leben geben könnte, bei dem diese Anzeige …« Demy, die immer lauter geworden war, hob in einer wild anmutenden Bewegung die Arme. Er musste sie loslassen, um ihr nicht wehzutun. Sofort drehte sie sich von ihm weg.

Philippe betrachtete ihre bebenden Schultern, und seine ohnehin vorhandenen Gewissensbisse wuchsen zu einem beklemmenden Gefühl in seiner Magengegend an. Demy war unbestreitbar im Recht. Er hatte in dem Augenblick gewusst, dass er sich unfair verhielt, als er sein Einverständnis zu dieser Verlobung gab. Und an die Möglichkeit, es könne einen anderen Mann in Demys Leben geben, hatte er tatsächlich keinen Gedanken verschwendet. Kräftig biss er die Zähne zusammen. Er musste Abbitte leisten. Oder besser: Diesem Kerl eine Tracht Prügel verpassen, weil er dieses großartige Mädchen nicht längst geheiratet und von den Meindorffs weggeholt hatte.

Nach einem tiefen Atemzug betrachtete er seine noch immer schwarzen Handflächen. Die Vorstellung, Demy könne einen fremden Mann lieben, behagte ihm nicht! Und diese Sichtweise hing keinesfalls damit zusammen, dass er das Paar mit seinem Einverständnis zu ihrer Verlobung womöglich in Schwierigkeiten manövriert hatte! »Wenn es da einen Mann gibt, Demy, spreche ich mit ihm, und wir lösen die Verlobung sofort auf. Die Berliner sind Kummer mit mir gewohnt!«, bot er dennoch an.

»Es gibt keinen«, erwiderte sie leise und mit kaum verstecktem Schmerz in der Stimme. Philippe war einen Moment versucht, sie tröstend in die Arme zu schließen, befürchtete aber, sie würde ihm als Antwort das Gesicht zerkratzen.

»Es gibt kaum Möglichkeiten für mich, jemanden kennenzulernen. Ich bin in diesem Haus eingesperrt, meine Bekanntschaften werden gezielt in die Wege geleitet und noch immer haftet der Ruf der verprellten Braut an mir. Offenbar nimmt man an, mit mir stimme etwas nicht, weil Hannes eine einfache Arbeiterin und die damit verbundene Enterbung einer Ehe mit mir vorzog.«

»So streng überwacht kann Ihr Leben nicht sein, sonst wäre eine Zugfahrt ohne Begleitung nach Schwerin nicht möglich gewesen.«

»Geheimniskrämereien sind meine Spezialität«, lautete ihre Antwort. Der Seitenblick, den sie ihm dabei zuwarf, enthielt wieder den Schalk, den er an ihr so hinreißend fand. Er ließ ihn beinahe übersehen, dass sie soeben die eine oder andere Heimlichtuerei zugegeben hatte. Aber nur beinahe!

»Demy, ich möchte mich in aller Form bei Ihnen entschuldigen.«

»Entschuldigung angenommen. Und jetzt überlegen wir, wie wir das Beste aus der Situation machen. Und ich denke, einige klare Absprachen sind sinnvoll.«

Philippe war einen Moment sprachlos, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach, das weit über den See getragen wurde und ihm einen verwunderten Blick von Demy einbrachte. Hatte sie ihn denn noch nie lachen hören?

17 Heute: Bornhövedstraße