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09

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Das war eben Mrs Melroy«, sagte meine Mutter einige Tage später zu mir, nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte. »Sie fragt, ob sie dich mitnehmen kann nach Tierradentro an dem Wochenende, an dem Día de la Raza ist.«

Ich sagte gar nichts dazu. Ich hatte eben gehört, wie meine Mutter Felicity Melroy ausweichende Antworten gegeben hatte. Sie müsse sich das erst überlegen. Sie müsse mit mir darüber reden.

»Día de la Raza, was ist das eigentlich?«, überlegte sie laut.

Ich zuckte mit den Schultern. Es war eigentlich der Tag des Kolumbus, den man hier Tag der Rassen nannte. Vor fünfhundert Jahren hatte die spanische Eroberung begonnen, die zur Vernichtung und Unterdrückung der indianischen Ureinwohner geführt hatte.

»Das ist doch eine nette Einladung«, bemerkte meine Mutter. »Mrs Melroy hat irgendwie einen Narren gefressen an dir, nicht?«

Ich zuckte wieder mit den Schultern.

»Aber ist das nicht wieder viel zu gefährlich?«

Dazu hatte ich auch nichts zu sagen.

»Möchtest du denn überhaupt mit Mrs Melroy dorthin fahren?«, fragte meine Mutter. Meine Eltern gaben sich seit dem Streit große Mühe, mich in Gespräche zu verwickeln. »Ich meine, so eine Reise ... und du kennst Mrs Melroy doch kaum? Was meinst du denn dazu, Jasmin?«

»Was soll ich dazu meinen?«

»Du musst doch wissen, ob du überhaupt Lust und Zeit hast zu so einem Ausflug.«

»Lust und Zeit hätte ich schon.«

»Gut, dann werde ich mit deinem Vater darüber sprechen.«

Als ich am Abend durch den Flur zur Küche ging, um mir einen Saft zu holen, hörte ich, wie meine Mutter im Wohnzimmer zu meinem Vater sagte: »Ich komme überhaupt nicht mehr an sie heran. Sie hat total dichtgemacht.«

»Sie spielt die beleidigte Leberwurst«, grummelte mein Vater. »Aber sie wird sich schon wieder einkriegen. Spätestens, wenn sie Geld braucht.«

Die Tür zum Wohnzimmer war angelehnt, und ich hatte keine andere Wahl gehabt, als meine Eltern zu hören. Aber jetzt blieb ich stehen und lauschte.

»Sei nicht so hart mit ihr!«, sagte meine Mutter. »Sie ist erst sechzehn und zum ersten Mal verliebt!«

»Bist du sicher, dass sie sich in Tierradentro nicht bloß wieder mit diesem Damián treffen will?«, hörte ich meinen Vater fragen.

Es gab eine kurze Stille im Salon. Ich kannte das Gesicht meiner Mutter, wenn sie aus allen Wolken fiel. Dann sah sie wie ein junges Mädchen aus und lächelte verlegen.

»Ist dir klar«, setzte mein Vater nach, »dass Tierradentro im Cauca liegt, gar nicht weit von dort, wo wir ...« Er suchte nach unverfänglichen, aber alarmierenden Worten. »... wo diese Daguas zu Hause sind?«

»Meinst du wirklich, dass Jasmin uns so hintergehen würde?«, hörte ich meine Mutter zaghaft fragen. »Das Ganze geht auf Mrs Melroys Initiative zurück, und Jasmin schien nicht übermäßig begeistert, als ich es ihr mitteilte.«

»Hm!«, machte mein Vater.

»Außerdem haben wir doch keinen Grund, anzunehmen, dass sie uns hintergeht. Es gab den ganzen Sommer über keinen Vorfall. Wir können ihr doch nicht alles verbieten. Irgendwo müssen wir ihr doch auch vertrauen. Wir können sie nicht Tag und Nacht kontrollieren. Und ich möchte ihr auch nicht alles verbieten, Markus. Ich hätte gern, dass unsere Tochter mal wieder normal mit uns spricht. Ich halte das jedenfalls nicht mehr lange aus!«

Die Stimme meiner Mutter schwankte.

Hastig verließ ich meinen Lauscherposten. Es war eine geniale Idee von Felicity gewesen, selbst bei meinen Eltern zu fragen, statt mich fragen zu lassen. Das erkannte ich jetzt. Und dass ich nicht überschwänglich begeistert reagiert hatte, war ebenfalls geschickt gewesen. Es schien grundsätzlich besser, wenn die Eltern nicht wussten, woran mir etwas lag. Dann konnten sie es mir nicht verbieten, nur weil sie irgendeinen Verdacht schöpften. Andererseits ließ es mich natürlich auch nicht kalt, dass meine Mutter mehr litt, als ich gedacht hatte. Auch mein Vater schien ziemlich frustriert. Es tat mir schon leid, aber ich konnte es auch nicht ändern. Wenn Papa und Mama erwarteten, dass ich klein beigab und die glückliche Tochter spielte, obwohl sie mir mein Glück zerstört hatten, dann hatten sie sich getäuscht. So charakterlos war ich nicht. Und für sie wäre es ganz leicht, ihr Verhältnis mit mir ins Reine zu bringen. Sie mussten nur ihren Widerstand gegen Damián aufgeben. So einfach war das.

Elena wusste bereits, dass ich mit Mrs Melroy einen Ausflug nach Tierradentro machen wollte, als ich sie am anderen Tag in der Schule traf. Meine Mutter hatte bei ihrer Mutter angerufen und sich erkundigt, wie gefährlich so eine Reise war.

»Wirst du Damián treffen?«, fragte Elena.

»Alle scheinen zu meinen, dass ich Damián dort treffen müsse!«, stöhnte ich genervt.

»Wieso, wer noch?«

»Mrs Melroy, mein Vater ... Aber dazu müsste Damián wissen, dass ich dort bin. Und ich wüsste nicht, von wem er es erfahren sollte. Von mir jedenfalls nicht.«

Elena lächelte nur.

»Vielleicht sage ich Mrs Melroy einfach ab«, überlegte ich.

»Aber wieso denn?«

»Was soll ich denn in Tierradentro? Mal ehrlich! Das Kapitel ist für mich abgeschlossen.«

Elena lachte. »Ja klar! Und wozu hast du in den Sommerferien Nasa gelernt? Kannst du mir das mal erklären? Von wegen abgeschlossen. Dass ich nicht lache!«

»Dann lach halt!«, erwiderte ich ruppig.

Tatsächlich war ich nicht sonderlich wild auf eine solche touristische Reise. Ich wusste, ich würde von einem Tief ins nächste fallen. Ich würde ununterbrochen an Damián denken. Allerdings dachte ich sowieso ununterbrochen an ihn, so oft und so viel, dass ich manchmal wünschte, es möge ein Ende haben, ein tiefer Schlaf möge mich übermannen, und wenn ich aufwachte, wäre alles wieder wie früher, als ich ihn noch nicht gekannt hatte. Und auch mein Verhältnis zu Papa und Mama wäre wieder in Ordnung.

Mein Vater hatte absolut recht, wenn er vermutete, dass die Reise zu den rätselhaften Grabstätten der Nasas für mich nur dann interessant war, wenn ich hoffen durfte, Damián zu treffen. Ich ertappte mich dabei, dass ich mir vorstellte, Elena würde sich mit Clara in Verbindung setzen, Damiáns E-Mail-Adresse herausbekommen und ihm an meiner Stelle eine E-Mail schicken. Aber so viel Initiative traute ich ihr nicht wirklich zu. Und sicherlich würde sie sich nicht derartig einmischen wollen. Das hätte ich im umgekehrten Fall auch nicht gemacht. Dann wieder malte ich mir aus, dass Felicity Melroy Wege gefunden hatte, Damián über das Büro des CRIC die Nachricht zukommen zu lassen. Halbe Nächte brachte ich damit zu, davon zu träumen, dass all meine Freundinnen, fremde Menschen, ja das gesamte Schicksal sich darum bemühten, dass Damián und ich uns noch einmal trafen. Wenn es so sein sollte, würde es so sein, sagte ich mir. Ich musste nur Vertrauen haben. Gott schützt die Liebenden. Dann war ich regelrecht high. Aber ebenso oft überfiel mich die Ernüchterung. Wenn ich wollte, dass Damián und ich noch eine Chance bekamen, dann musste ich mich selbst darum kümmern. Daran führte kein Weg vorbei. Schicksal gab es nur in Romanen.

Als ich Clara bei einem meiner beinahe täglichen Besuche am Spätnachmittag nach der Schule in der Hütte am Wald von den Reiseplänen erzählte, nickte sie nur. Ich fragte sie, ob sie mitkommen wolle, aber sie schüttelte heftig den Kopf. »Vielleicht würde Onkel Tano davon erfahren und dann würde er mich holen kommen.«

»Wie sollte er davon erfahren?«

Clara blickte mich ängstlich an. »Ich weiß nicht. Aber die haben Informanten überall. Auch hier in der Stadt.«

»Wer, die?«

Clara zuckte mit den Schultern. »Es ist gefährlich, darüber zu reden.«

»Meinst du die, die auch deine ehemalige Lehrerin gefangen halten, Susanne Schuster?«

»Vielleicht.«

Ich merkte, dass Clara sich verkrampfte, und ließ von dem Thema ab, ehe sie einen Asthmaanfall bekam. Ich hatte mittlerweile schon ein paarmal erlebt, dass sie in Atemnot geriet, wenn sie durch irgendetwas an ihren Onkel Tano und die entführte Lehrerin erinnert wurde.

Ich hatte schon überlegt, meinen Vater zu fragen, ob Asthma irgendwas mit einem Schock zu tun haben konnte, aber leider herrschte derzeit Funkstille zwischen ihm und mir. Also hatte ich das Internet zurate gezogen und gelesen, dass Asthma eher mit Ehrgeiz in Verbindung gebracht wurde. Interessanterweise entstand die Atemnot nicht, weil die Bronchien sich so verengten, dass man nicht mehr einatmen konnte, sondern weil die verengten Bronchien verhinderten, dass man ausatmen konnte. Die Lunge steckte also voller Luft, man wurde sie nur nicht los, weil die Lunge oben den Ausgang dichtmachte.

Ich hatte mir das vorgestellt. Ich hatte mich gefragt, wie sich Clara wohl fühlte. Das war, als wenn etwas bis zum Platzen gefüllt, aber der Deckel fest verschlossen war. Vermutlich musste Clara dringend etwas loswerden, etwas erzählen, schaffte es aber nicht, weil die Angst ihr die Kehle zuschnürte.

Ich atmete aus, sammelte Mut und holte Luft. »Wo steckt Damián derzeit eigentlich?«

Clara blickte mich prüfend an. Es war das erste Mal seit zwei Monaten, dass ich ihren Bruder erwähnte.

»Und ich dachte schon, du würdest mich nie nach ihm fragen«, sagte sie.

Ich war überrascht. »Wieso?«

»Juanita hat mir eingeschärft, zu warten, bis du ihn von dir aus erwähnst.«

Ich musste lachen. »Was ist das denn für eine Geschichte? Was geht hier ab?«

Clara lachte auch. »Sie hat gesagt, du müsstest dich entscheiden, für oder gegen ihn. Wenn man verliebt ist, hat sie gesagt, traut man sich nicht, den Namen des Geliebten anderen gegenüber zu nennen. Man muss sich erst seiner Gefühle sicher sein. Dann wird man auch anderen gegenüber seinen Namen aussprechen.«

Ich lachte erstaunt.

»Ist es nicht so?« Clara lächelte. »Juanita hat gesagt, der Name müsse reifen. Du wirst ihn aussprechen, entweder wenn mein Bruder dir gleichgültig geworden ist oder wenn ... nun, wenn du bereit bist, dich zu ihm zu bekennen. Dann wirst du mich nach ihm fragen, hat sie gesagt. Aber du hast lange gewartet.«

»Er hat sich schließlich von mir abgewandt, nicht ich von ihm«, bemerkte ich, leicht verärgert.

»Was?« Clara riss erstaunt die Augen auf. »Aber nein! Er liebt dich, Jasmin.«

Mir wurde unvermutet schwindelig. »Woher weißt du das? Hat er es dir gesagt?«

Sie schüttelte den Kopf.

Ach so!, dachte ich. »Wieso meinen eigentlich alle, Damián und ich, wir würden uns lieben?«

Claras Lächeln vertiefte sich.

»Ja gut«, steigerte ich mich in einen Zorn, den ich selbst nicht verstand. »Wir haben uns geküsst. Oder vielmehr er hat mich geküsst. Ist das schon Liebe? Ja, er sieht total gut aus. Und er findet meine blauen Augen faszinierend. Aber ist das Liebe? Stimmt, wenn er mich fragen würde, ob ich ihn heiraten will, würde ich, ohne zu überlegen, Ja sagen. Aber meine Eltern wären dagegen. Du kennst ihn doch kaum, sagen sie. Und das stimmt: Ich kenne ihn kaum. Ich kenne ihn so gut wie gar nicht. Ich habe keine Ahnung, was er eigentlich will. Er sagt es mir ja nicht. Das heißt, eigentlich hat er es mir gesagt: Er will mich nicht lieben. Ich passe nicht zu ihm. So ist die Lage, Clara.«

Sie legte den Arm um mich. »Juanita könnte einen Liebeszauber sprechen«, sagte sie leise. »Soll ich sie fragen, ob sie das macht?«

Ich fuhr hoch. »Bloß nicht!«

Clara schaute mich überrascht an.

Ich musste kurz überlegen, warum mich der Gedanke erschreckte. »Das ... das käme mir künstlich vor.« Ich musste mich regelrecht schütteln. Die Vorstellung, dass sich ein Mann für mich entschied, der durch einen Trank oder Zauberspruch seiner Urteilskraft beraubt worden war, erschreckte mich.

»Wenn sich ein Mann für mich entscheidet«, versuchte ich zu erklären, »soll er es tun, weil er mich meint, nicht weil irgendeine äußere Kraft ihn dazu zwingt.«

»Aber was ist die Liebe anderes als eine Kraft, die wir mit unserem Willen und unserer Vernunft nicht bezwingen können?«, gab Clara zu bedenken. »Sie trifft dich wie ein Pfeil, und du weißt nicht, warum. Sie zwingt dich, deinen Vater und deine Mutter zu verlassen und deine Freunde zu enttäuschen. Du folgst dem Geliebten, auch wenn du weißt, dass es dein Verderben ist. Die Liebe ist eine fremde Macht.«

Ich schüttelte heftig den Kopf. »So was will ich gar nicht erst denken.«

Clara lachte. »Du musst keine Angst haben vor der Magie. Auch ein Zauber kann einen Menschen zu nichts zwingen, was nicht sowieso schon in ihm steckt und was er ohnehin zu tun bereit wäre.«

»Trotzdem! Ich will nicht, dass da irgendwelche Magie ins Spiel kommt.«

Clara lächelte.

Ich gab ihr einen kleinen Schubs. »Grins nicht so, Clara! Ich weiß, was du denkst. Ich bin Europäerin. Mir ist der Gedanke an Magie unheimlich, obwohl ich nicht an so was glaube. Verstehst du das?«

Sie nickte. »Ich glaube auch nicht, dass Mama Lula Juanita bereit wäre, bei dir die graue Magie anzuwenden. Sie sagt, bei Weißen sei das problematisch. Sie hätten zu viel Angst vor allem, was sie nicht rational begreifen können, und wenn es dumm läuft, dann verlieren sie vor Angst den Verstand.«

Ungefähr so fühlte ich mich gerade. »Eine weise Frau, unsere Juanita.«

Die Alte hatte meine Fragen nach der weißen, grauen und schwarzen Magie bisher nie wirklich beantwortet. Sie hatte so getan, als wüsste sie nicht viel darüber, aber Clara hatte mir mal erklärt, dass die weiße Magie der Heilung diente und die graue der Besänftigung des Schicksals. Darunter fielen Zeremonien zum Schutz auf einer Reise oder zur Abwehr eines Unglücks. Und dann gab es noch die schwarze Magie. Sie enthielt Flüche und Schadenszauber und die jeweiligen Gegenzauber.

»Warum hat sie eigentlich dich nicht heilen können?«, fragte ich an diesem Abend endlich einmal.

»Weil ich mich von ihr nicht habe heilen lassen wollen«, antwortete Clara freimütig. »Juanita hat immer gewusst, dass ich die Berge verlassen muss, um gesund zu werden. Sie hat es mir auch gesagt, bevor sie selbst uns verlassen hat. Ich sei kein Kind der Berge, hat sie gesagt, ich sei ein Kind des Wassers. Aber ich habe es ihr nicht geglaubt. Ich habe gedacht, diesmal irrt sie sich. Ich sei glücklich bei meiner Familie.«

Ein Schatten fiel auf ihr Gesicht.

»Erst als die deutsche Lehrerin nicht wiederkam, habe ich begriffen, dass nicht sie, sondern ich mich geirrt habe. Es hatte mich glücklich gemacht zu lernen. Als sie verschwunden war, wurde mir klar, dass ich für den Rest meines Lebens Pullover stricken, Mais ernten und das Vieh versorgen würde.«

»Und dass dein Onkel dich nie gehen lassen würde.«

Clara nickte.

»Warum hat Damián dir nicht geholfen?«

»Ich wollte nicht, dass er sich meinetwegen mit Onkel Tano überwirft. Ich dachte, dass ich sowieso bald sterbe.« Sie atmete schwer und griff nach dem Asthmaspray.

Ich hatte plötzlich eine Eingebung. »Es hat alles mit dieser Deutschen zu tun, nicht wahr? Mit Susanne Schuster.«

Clara schaute mich angstvoll an.

»Ich weiß, es ist gefährlich, darüber zu reden. Aber wir sind allein, Clara. Niemand hört uns zu. Die Spione deines Onkels sind nicht hier. Sie trauen sich nicht an den Göttern vorbei, die hier überall auf die Pfosten gemalt sind.« Auf einmal begriff ich, warum Juanita sich hier hinter den Insignien ihrer Kultur verschanzt hatte. »Juanitas Macht beschützt dich.«

»Susanne wollte ...« Clara keuchte und setzte dann neu an. »Sie wollte mich mitnehmen nach Deutschland.«

Ich war erstaunt. »Sie wollte dich wirklich mitnehmen?«

Clara nickte. »Sie hat gesagt, ich sei zu begabt, um in den Bergen zu versauern. Ich ... ich habe sie sehr geliebt. Aber Tano war ... er war stärker.«

»Er hat sie entführt?«

Clara schwieg. Sie versuchte krampfhaft auszuatmen, hatte aber das Spray noch nicht genommen.

»Und du weißt, wo er sie gefangen hält?«, fragte ich weiter.

Sie nickte.

»Wo?«

Tränen rannen Clara über das Gesicht. »Wahrscheinlich ist sie schon lange tot. Anfangs hat Tano mir gedroht, dass sie leiden müsse, wenn ich weiter gegen ihn aufbegehre. Aber seit einem Jahr hat er sie nicht mehr erwähnt, wenn ich mit ihm diskutiert habe. Ich bin sicher, dass sie tot ist. Sonst wäre ich niemals mit euch gegangen. Aber vielleicht habe ich mich geirrt und er hat sie erst jetzt getötet.«

»Sicher nicht«, behauptete ich. »Sonst hätte Damián sich nicht für dich opfern müssen. Er ist doch geblieben, damit du gehen konntest, nicht wahr?«

Clara nickte und beruhigte sich wieder etwas.

»Und wo«, fragte ich noch einmal, »wo hat er sie gefangen gehalten?«

»Du kennst den Ort nicht. Es ist ein verborgenes Camp, das in einem Tal liegt, das Yu’ cjuch heißt.«

»Schwarzes Wasser.« So viel verstand ich inzwischen.

Der Ruf des Kolibris
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