Kapitel
42

»Was soll das heißen, Sie kommen nicht zu ihnen durch?« brüllte Fuchs einen seiner Truppenführer an.

»Der Kontakt ist abgebrochen, Sir.«

»Ich habe vorhin schon zehn Mann als Verstärkung hingeschickt.«

»Sie sind anscheinend nie dort angekommen. Ich habe einer weiteren Gruppe befohlen, dort nachzusehen.«

»Ist wenigstens die Straße abgesperrt?«

»Sobald die Zielpersonen das Areal verlassen, haben wir sie.«

»Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen beim Feuern auf nichts und niemanden mehr Rücksicht nehmen. Und halten Sie mich weiterhin auf dem laufenden.«

Der Colonel hatte gerade die Verbindung unterbrochen, als schon Wills hereingestürmt kam. Er marschierte direkt auf Fuchs zu und packte ihn an den Revers.

»Was zum Teufel ist hier los?«

»Lassen Sie mich los, Chief!«

»Einen Scheiß werde ich tun!«

»Meine Männer sterben da draußen, nicht Ihre. Und derjenige, der dafür verantwortlich ist, ist genau der, hinter dem wir her sind.«

»Der Bärtige?«

»Eben der.«

Turk ließ den Mann los, blieb aber dicht vor ihm stehen. »Und was hat der Junge mit all dem zu tun?«

»Der Bärtige und er gehören zusammen. Mehr brauchen Sie nicht zu erfahren.«

»Ich will aber trotzdem wissen, was hier gespielt wird, Mr. Washington!«

»Mit Washington liegen Sie ganz richtig, Chief. Dies ist nämlich eine Angelegenheit der Regierung, und im Augenblick bin ich hier der Vertreter Washingtons. Und jetzt will ich Ihnen etwas sagen, das Sie sich gefälligst hinter die Ohren schreiben: So schlimm es im Moment auch aussehen mag, es wird noch viel schlimmer, wenn Sie nicht augenblicklich jeden verfügbaren Mann das tun lassen, was ich Ihnen auftrage. Sollten Sie sich noch länger weigern, haben Sie womöglich bald keinen Park mehr, um den Sie sich kümmern können!«

Turk trat ans Fenster und blickte hinaus auf die Main Street U.S.A. wo sich immer mehr Menschen einfanden, um die heutige Spectromagic-Parade mitzuerleben.

»Okay, Mr. Washington, was können meine Mitarbeiter für Sie tun?«

»Willkommen, Ladies und Gentlemen, im Magic Kingdom, und einen fröhlichen Vierten Juli!«

Die Stimme der Jiminy-Cricket-Figur ertönte aus den Lautsprechern, als McCracken, Belamo und Wareagle durch den Ausgang der ›Pirates of the Caribbean‹ traten.

»Bevor die heutige Spectromagic-Parade beginnt, spielen Ihnen erst einige High-School-Kapellen auf …«

Die drei Männer ließen sich von der Menge mitreißen, die über eine kleinere Straße in Richtung Main Street strömte.

Sie kamen an mehreren Adventureland-Snackbuden vorbei. Die ersten Schützen tauchten am Schweizer Baumhaus auf. Die Männer eröffneten sofort das Feuer aus ihren automatischen Waffen und ballerten in die Richtung des Trios, was das Zeug hielt.

»O Gott!« stöhnte Blaine, als er sich fallen ließ und rings um ihn herum Besucher zusammenklappten. Panik brach in der Menge aus, und die Menschen versuchten, in alle Richtungen davonzukommen.

Nun flogen auch vom anderen Zugang zum Adventureland Kugeln. Blaine ließ rasch den Blick wandern und entdeckte den Jungle Cruise, eine der populärsten Attraktionen des Vergnügungsparks. Das dichte Gebüsch, das ihn umgab, war genau das, was sie jetzt brauchten.

»Gib uns Deckung, Indianer«, raunte er Johnny zu. »Wir treffen uns an der Main Street wieder, wenn die Parade anfängt. Komm, Sal.«

Während Wareagle Dauerfeuer gab, rannten die beiden geduckt auf den Zaun zu und sprangen im Lauf über ihn hinweg. Auf der anderen Seite landeten sie im Unterholz, das zur Amazonas-Abteilung zu gehören schien.

Hier waren typische Dschungellandschaften Südamerikas und Afrikas nachgebildet worden. McCracken setzte sich wieder in Bewegung, und Belamo folgte ihm dichtauf.

Sie hörten dumpfe Geräusche und Schritte. Die Schützen kamen schon hinter ihnen her.

Blaine fühlte sich plötzlich zurückversetzt in den Dschungel von Vietnam. Gleich fühlte er sich wieder in seinem Element. Er gab Sal das Zeichen, allein weiterzugehen. Als Belamo nicht mehr zu sehen war, verkroch McCracken sich zwischen den Blättern und Sträuchern und wartete.

Dem ersten Mann, der vorbeikam, schlug er die Beine weg und zertrümmerte ihm dann mit einem Stein den Hinterkopf.

Blaine schlich weiter durch das Unterholz und kam zu einer Hüte, in der eine automatisierte Gorillafamilie hauste. Er hörte ein Knacken und verbarg sich hinter der Hütte. Neben ihm hing eine Liane herab. McCracken zog sie zu sich heran, so daß sie sich diagonal über den Weg spannte.

Der zweite Schütze, der mit einem Sturmgewehr bewaffnet war, kam näher. Als er die Liane erreichte, sprang Blaine hoch, schlang ihm die Ranke um den Hals und zog fest zu. Das Gesicht des Schützen lief dunkelrot an. McCracken trat auch ihm die Beine weg, und nach einer Weile zuckte der Gegner nicht mehr.

Blaine drang weiter durch das Gebüsch, und nur die Stimmen der Touristenführer störten diese perfekte Illusion eines Dschungels. Blaine spürte, wie sich zwei – nein drei Gegner näherten. Er durfte es nicht riskieren, sie mit seiner Schußwaffe zu erledigen, denn der Lärm würde verraten, wo er zu finden war, und dann wimmelte es hier bald von Fuchs' Schergen.

Er gelangte an den Rand einer Lichtung, auf der ein Forscher von speer- und messerschwingenden Kannibalen überfallen wurde. Die Geräusche hinter Blaine kamen näher, und er schlüpfte in die Kannibalenhöhle. Befriedigt stellte er fest, daß die Waffen der Wilden tatsächlich scharf und spitz waren.

Keinen Moment zu früh, denn nur wenige Sekunden später zeigte sich das feindliche Trio. Die Männer liefen an das Ufer des künstlichen Flusses, um festzustellen, ob ihre Gegner auf dem Weg entkommen wollten.

McCracken wartete, bis sie an ihm vorüber waren, sprang dann mit einem Speer in jeder Hand hoch und schleuderte die Waffen. Der erste Speer bohrte sich in den Hals eines Gegners, der zweite traf einen anderen im Gesicht. Der letzte fuhr voller Panik herum, bevor ein Messer aus seiner Brust ragte und er zum Ufer hinunterrollte. Blaine versteckte die Leiche im Gebüsch, damit die Touristenboote sie nicht entdecken konnten.

Neue Schritte waren zu vernehmen. McCracken ließ sich in das gut einen Meter tiefe Wasser gleiten, schwamm unter einen Wasserfall, stieg dort wieder an Land und folgte dem Flußlauf, bis er eine Gruppe badender Elefanten erreichte. Zwei Touristenboote näherten sich, und er nahm hinter den animierten Tierfiguren Deckung.

Blaine machte überall an beiden Ufern Schützen aus. Zu viele Gegner, um hier durchbrechen zu können.

Doch was sollte er dann tun?

Das nächste Boot tuckerte heran. Seine Tour neigte sich dem Ende zu, und McCracken entdeckte das Anlegetau, das über der Reling ins Wasser hing. Er atmete tief ein und tauchte, bis er den Kahn erreichte.

Blaine bekam das Seil zu fassen und ließ sich mitziehen. Von Zeit zu Zeit hob er den Kopf aus dem Wasser, um Luft zu holen.

Er blieb in dieser Lage, bis das Boot anlegte und vertäut wurde. Die Passagiere stiegen aus, und McCracken zog sich an Bord. Die Touristen hielten ihn wohl für einen Bestandteil der Show, zumindest sagte keiner ein Wort, nicht einmal der im Safari-Look gekleidete Führer.

»Heute habe ich mir meinen Lohn aber wirklich verdient«, meinte Blaine.

Susan Lyle, die jetzt auf ihren Rollstuhl verzichtete, schob sich durch die Menge und hielt die Augen nach Josh offen. Die Tatsache, daß Fuchs' Männer hier immer noch postiert waren, verriet ihr, daß man den Jungen noch nicht gefunden hatte.

Falls Joshua die zweite Ampulle mittlerweile an sich gebracht hatte, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, Disney World wieder zu verlassen.

Gerade marschierte die zweite High-School-Kapelle über die Main Street. Die Bürgersteige waren so überfüllt, daß Susan kaum vorankam.

»Entschuldigen Sie bitte … Entschuldigung«, spulte sie unablässig automatisch ab.

Plötzlich entdeckte sie auf der anderen Straßenseite eine vertraute Gestalt in der Menge.

Joshua Wolfe!

Der Junge trug ein blaues T-Shirt, eine Baseballkappe und eine weite Jeans.

Susan schaffte es, sich bis zur Bordsteinkante vorzuarbeiten und sich unter dem Absperrungsseil hindurchzuschieben. Sie ignorierte die Proteste des Disney-Personals und wich gerade noch rechtzeitig der Bläserfraktion der Kapelle aus.

Von dem Jungen war hier nichts mehr zu sehen, aber sie wußte, daß er nicht weit sein konnte.

Kaum aus dem Wasser, versuchte Blaine, Johnny und Sal über Funk zu erreichen. Aber die Nässe schien die empfindlichen Chips beschädigt zu haben, und das Gerät war nutzlos geworden.

McCracken lief durch die Dunkelheit in Richtung Main Street, um dort nach Josh zu suchen. Seine durchnäßten Schuhe quietschten bei jedem Schritt, und mehrere Besucher drehten sich nach ihm um.

Er mußte stehenbleiben und eine High-School-Band vorüberziehen lassen. Dabei machte er eine Frau aus, die sich durch die Menge kämpfte. Sie streckte einen Arm nach einem Jungen in einem blauen T-Shirt aus und legte ihm die Hand auf die Schulter …

»Josh!«

Susan drehte den Jungen zu sich herum, und ihr Lächeln erstarb. Sie hatte den Falschen erwischt.

Aber er mußte hier irgendwo sein …

Sie würde nicht aufgeben.

Fünfzig Meter vor ihr kämpfte sich eine Gestalt durch die Menge. Der Mann drehte sich zu ihr um und sah ihr direkt ins Gesicht. Susans Magen zog sich zusammen. Sie fürchtete schon, er würde zu ihr kommen, aber er lächelte nur und verschwand.

Susan gefror das Blut in den Adern. Sie zitterte am ganzen Körper, und beinahe wären ihr die Beine weggesackt, wenn sich nicht zwei starke Hände auf ihre Schultern gelegt und sie festgehalten hätten.

»Kann man von hier die Parade am besten sehen?« grinste McCracken.

Krill hatte die Frau wiedererkannt und kurz überlegt, zu ihr zu gehen, als er hinter ihr McCracken entdeckte. Es hatte keinen Sinn, die Konfrontation mit ihm zu suchen, ehe er seinen Auftrag nicht erledigt hatte. Also lief er weiter.

Er erreichte das Ufer der Seven Seas Lagoon, und das einzige, was ihn – und die drei präparierten Feuerwerkskörper – nun noch von der Barke trennte, waren die Sicherheitsboote, die hier Patrouille fuhren, und an denen konnte er leicht vorbeikommen.

Susan lehnte sich an McCracken.

»Ich habe ihn gesehen – Josh!«

»Wo ist er!«

»Weiß ich nicht. Hier ganz in der Nähe. Ich bin ihm gefolgt und habe ihn verloren. Ich dachte, er wäre hier, und dann sah ich …« Sie zitterte immer noch.

»Ganz ruhig«, sagte Blaine.

»Krill! Er ist hier!«

McCracken hielt sie fest. Keiner von beiden bemerkte den Mann, der sie beobachtete und dabei in sein Walkie-talkie sprach.

Wills blickte von der Konsole auf und wandte sich an den Colonel. »Einer von meinen Leuten hat gerade den Bärtigen ausgemacht.«

»Wo?«

»Auf der Main Street. Eine Frau ist bei ihm. Meinen Sie, er hat sie als Geisel genommen?«

»Sie ist seine Komplizin«, entgegnete Fuchs und versuchte, den Triumph zu unterdrücken, als er sein Sprechgerät an die Lippen hob.

Bevor er seinen Männern neue Befehle geben konnte, fuhr Wills schon fort: »Meine Leute können ihn festnehmen, bevor die große Parade beginnt.«

»Sie haben ja keine Ahnung, mit wem Sie sich da einlassen.«

Wills sah Fuchs mit betont hartem Blick an. »Sie aber anscheinend auch nicht, Mr. Washington. Wenn ich Ihre Leute das übernehmen lasse, habe ich da unten bald das schönste Blutbad.«

»Es würde noch viel schöner, wenn Ihre Kräfte eingreifen.«

»Wollen Sie hier wieder den Obermacker herauskehren?«

»Ich würde Sie ungern wegen schweren Landesverrats unter Anklage stellen, Chief, aber wenn Ihre Dickköpfigkeit dazu führt, daß uns ein gesuchter Verbrecher durch die Lappen geht, bleibt mir leider keine andere Wahl.«

»Lecken Sie mich doch am Arsch!«

»Die ganze Geschichte wird bald ausgestanden sein, Chief, vorausgesetzt, Sie überlassen alles mir.«

Turk wurde an seine Konsole zurückgerufen. Als er die Nachricht gehört hatte, wandte er sich wieder an Fuchs.

»Wir haben einen weiteren Komplizen Ihres Freundes ausgemacht. Einen wahren Riesen, einen Indianer.«

»Alle Mann zur Main Street«, gab der Colonel an seine Truppen durch. »Bereithalten auf mein Signal.«

Blaine bemerkte Johnny erst, als der schon neben ihm stand. Der Indianer machte ein grimmiges Gesicht.

»Sie haben uns, Blainey.«

»Das kommt mir auch so vor. Wie viele sind es?«

»Fünfzig oder sechzig allein in dieser Straße. Und sie bekommen ständig Verstärkung.«

»Auch auf den Dächern?«

Wareagle schaute kurz nach oben. »Ja, und alle in guter Deckung.«

»Wir haben noch ein Problem: Krill ist hier.«

Der Indianer wirkte nicht überrascht. »Ich weiß. Unten habe ich den Lagerraum entdeckt, in dem er sich aufgehalten hat.«

»Susan hat ihn eben gesehen. Er hat sich auf den Ausgang zubewegt. Könnte doch sein, daß er hier irgend etwas deponiert, oder?«

»Sicher, Blainey. Aber nicht unbedingt eine Bombe.« Er blickte bedeutungsvoll zum Himmel.

»Scheiße, doch nicht etwa …«

»Ich muß ihn aufhalten.«

»Ich gebe dir Deckung, solange es geht …«

»… und damit Sie die Darbietung so richtig genießen können«, ertönte es aus den Lautsprechern, »löschen wir jetzt im Magic Kingdom die Lichter!«

Kaum hatte Johnny sich in Bewegung gesetzt, wurde es überall auf der Main Street dunkel.

»… obwohl es nicht nötig sein wird«, sagte Blaine zu sich selbst, als Wareagle in die Dunkelheit eintauchte.

»Was ist den mit den verdammten Lichtern?« schimpfte der Colonel.

»Warten Sie, ich will mal sehen, ob ich da was machen kann«, versprach Turk.

»Mann, dazu haben wir keine Zeit!«

»Es dauert bestimmt nur einen Moment …«

»Ich habe nicht vor, ihn wieder zu verlieren.«

»Hören Sie, im Dunkeln können Sie doch sowieso nicht …«

»Alle auf McCracken!« befahl Fuchs über Kopfhörer. »Macht ihn fertig!«

Blaine hatte eine Hand auf Susans Arm gelegt und führte sie von der Main Street in eine Seitenstraße, um von der Menschenmenge fortzukommen.

Doch die Dunkelheit, die ihm relativen Schutz geboten hatte, währte nicht lange. Schon tauchten die ersten Figuren der Parade auf. Sie waren in Neonkostüme gehüllt und bewegten sich in durchsichtigen und erleuchteten Kugeln über die Straße.

Hinter ihnen wurde ein nahezu endloser Zug von Wagen und Disney-Figuren sichtbar, die alle von hellem Spektrallicht bestrahlt wurden.

Als die Mickey-Mouse-Figur auf gleicher Höhe mit McCracken war, machte dieser die ersten drei Schützen aus, die auf ihn zukamen. Und als er sich umdrehte, bemerkte er weitere Männer, die aus der anderen Richtung kamen.

Er zog seine Pistole. »Wenn ich Ihre Schulter drücke, lassen Sie sich sofort auf den Boden fallen.«

»Aber …«, begann Susan.

»Tun Sie, was ich Ihnen sage.«

Im strahlenden Licht der Parade konnte McCracken auch auf den Dächern Bewegung ausmachen. Fuchs' Schützen waren entlang der ganzen Straßenfront auf den Gebäuden in Stellung gegangen.

Blaines Splats waren im Jungle Cruise naß geworden und jetzt nicht mehr zu gebrauchen. Er mußte sich einer ganzen Armee stellen, lediglich mit einer 9-mm-Pistole bewaffnet.

In diesem Moment zogen Figuren aus der ›Kleinen Meerjungfrau‹ vorüber und spielten laut Musik aus dem Film. McCracken drückte Susans Schulter, ging in die Hocke und erwartete mit angelegter Waffe die ersten Feinde.

Doch nun tat sich etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte. Die oberen Stockwerke der Gebäude an der Straße explodierten eines nach dem anderen und rissen große Lücken in die Reihen der Schützen.

McCracken schloß auf Granatwerferfeuer. Aber wer beschoß die Häuser?

Holzsplitter flogen durch die Luft und regneten auf die Zuschauer und die Teilnehmer der Parade herab. Und mittendrin fingen die Schützen an, aus allen Rohren zu ballern.

Der Umzug kam zum Stehen. Der Wagen der Kleinen Meerjungfrau geriet ins Schleudern, fiel nach links, krachte auf den Bürgersteig und rammte in einen Laden.

Die Schützen schossen wild in die Menge, und die Menschen flohen in alle Richtungen vor den Mündungsfeuern, die die Nacht durchzuckten.

Und währenddessen fuhr der Unbekannte damit fort, Fuchs' Truppe Mann für Mann auszuschalten.

Was zum Teufel passierte hier?

McCracken zog Susan hoch und drängte sie hinter eine Eisdiele, von wo aus sie das Geschehen auf der Main Street verfolgen konnten.

Mitten zwischen den in Panik geratenen Touristen sprangen Fuchs' Männer umher und suchten nach demjenigen, der sie einer nach dem anderen umbrachte. Menschen stolperten, brachen zusammen und wurden von den Nachfolgenden zertrampelt.

Und immer noch krachten Granaten in die Hausattrappen.

McCracken nutzte das Chaos, um die Fensterscheibe der Eisdiele einzuschlagen. Dann hob er Susan hoch und stieg mit ihr ein. Er lief mit ihr hinter die Theke und mußte die ganze Zeit an die zehn toten Schützen denken, auf die Belamo gestoßen war.

»Was ist eigentlich los?« wollte Susan wissen.

»Das weiß ich auch nicht. Bleiben Sie hier!«

Er sprang über den Tresen, lief drei Schritte zum Ausgang und stand unvermittelt vor jemandem, den er nur zu gut kannte.

»Was sagst du dazu, Captain?« grinste Harry Lime.