Kapitel
3

»Du kommst spät«, sagte Harry Lime, auf dem Gesicht den düsteren Glanz des Videospielautomaten. »Mir gehen schon die Vierteldollarmünzen aus.«

McCracken schaute auf die Uhr. Lime hatte sich mit Blaine für neun Uhr abends im Captain Hornblower auf der Front Street in der Altstadt von Key West verabredet. Das Lokal lag ein paar Häuserblocks hinter der Duval Street am Mallory Square und war ein bißchen schäbig, nicht so trendy wie benachbarte Kneipen, und deshalb nicht so voll. So früh am Abend waren nur die Tische im Freien besetzt. Drinnen hingegen gab es sowohl in den Nischen wie auch an der Theke noch reichlich freie Plätze. Vor dem Eingang lud ein schludrig gemaltes Schild zu Live-Jazz am gerade vergangenen Wochenende ein. Die Fassade des Gebäudes war weiß, der Anstrich jedoch stellenweise abgeblättert, so daß man darunter den alten, grauen Farbauftrag sah.

Blaine hatte das Lokal unauffällig durch den offenstehenden Eingang betreten und Harry am einzigen Videospielautomaten in Aktion erblickt. Harry kippte den Joystick ruckartig nach rechts, und Blaine sah, daß seine Digitaluhr neun Uhr dreißig anzeigte. Sie ging dreißig Minuten vor, eine Angewohnheit aus seinen alten Fliegertagen, um sicher zu gehen, daß er nie zu spät kam.

Die Fluggesellschaft Air America war in den sechziger Jahren gegründet worden, um die Gunst laotischer, kambodschanischer und vietnamesischer Militärmachthaber zu gewinnen, damit sie die amerikanischen Kriegsanstrengungen unterstützten. Piloten der Air America transportierten vom Flugplatz Ton Sun Nyut so gut wie alles, was die Militärbonzen bei Laune halten konnte, Drogen ebenso wie Waffen. Gleichzeitig fungierten sie als Piloten bei den riskanten Operationen des Phönix-Teams. Männer wie McCracken waren so verrückt, alles zu wagen, und die Air America war so verrückt, sie überall hinzufliegen.

Keiner jedoch war so verrückt wie Harry Lime. Ein anderer Pilot, ein Raumschiff-Enterprise-Fan, hatte ihn den Piloten genannt, der in Galaxien vordringt, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat; nach südostasiatischen Maßstäben traf das durchaus zu, vor allem, als er mit dem Team zusammengearbeitet hatte, das damals Blaine McCracken und Johnny Wareagle leiteten, der riesige, mystische Indianer, der bis heute immer nur einen Telefonanruf weit von Blaine weg war, manchmal noch weniger.

Auf dem Videoschirm leuchtete GAME OVER auf, und Lime versetzte dem Apparat enttäuscht einen Stoß.

»Ich habe den Rekord gebrochen. Willst du meine Initialen sehen?«

»Vielleicht später.«

»Man muß sie bei Spielbeginn eingeben. Da, wenn wir noch ein paar Sekunden warten, erscheinen sie. Ich habe drei der fünf möglichen Höchstpunktzahlen erreicht.« Endlich drang Blaines Antwort in Harrys Bewußtsein. »Na, dann später.«

Er nahm den ordentlich aufgestapelten Rest seiner Vierteldollarmünzen an sich und führte Blaine an einen Tisch im hinteren Teil des Lokals. Soweit McCracken das erkennen konnte, trug Harry noch dasselbe Hawaiihemd wie am Nachmittag, nur diesmal ohne die Blütenkette.

»Vorsicht, wenn du dich setzt«, meinte Harry, sobald sie zu dem Tisch gelangten, der zwischen der Theke und einer Küchen-Durchreiche stand. Blaine sah, daß Harry auf dem Tisch aus symmetrisch aufgeschichteten Zigaretten ein bewundernswert detailliertes, einstöckiges Häuschen gebaut hatte. Anscheinend war er gerade damit beschäftigt gewesen, es mit einem Gartenzaun zu umgeben, als das Videospiel seine Aufmerksamkeit erregte. Außerdem standen fünf leere Bierflaschen auf dem Tisch.

»Wie lange bist du schon hier, Harry?«

»Keine Ahnung. Nach der Landung in Turnbull bin ich gleich nach Key West gefahren. Ich wollte mich nicht verspäten.«

Demnach mußte er schon seit fast drei Stunden hier warten, rechnete Blaine aus. Behutsam setzte er sich auf einen Stuhl, achtete sorgsam darauf, Harrys Marlboro-Haus nicht zum Einsturz zu bringen.

Das Lokal war vom typischen, altmodischen Key-West-Stil, an dem Hemingway seine Freude gehabt hätte. Die Speisekarte umfaßte für die Insel charakteristische Gerichte wie Kartoffel-Gratin á la Key West und Fischspezialitäten, dazu gab es eine Liste exotisch-tropischer Longdrinks, ein wirklich attraktives Angebot. Doch das alles war nichts im Vergleich zu den übrigen Gästen, die bei McCrackens Ankunft schon im Lokal gewesen waren. Er hatte ihre Blicke sofort gespürt und bemerkt, wie ihre Augen sich – entweder weil sie ihn erkannten oder aus Beunruhigung – verengten, während er auf Harry zuging. Diese Blicke, diese Augen, sagten ihm genug darüber, was für eine Sorte Männer sich da versammelt hatte; oder zumindest, was für Männer sie einmal gewesen waren.

»Kennst du einen von denen?« fragte Harry, als er bemerkte, daß Blaines Blick zum zweitenmal seine Freunde streifte.

»Müßte ich?«

»Vietnam war ein größeres Land, als den meisten Leuten klar ist.« Harry zeigte auf einen Mann, der Hemingways Zwillingsbruder hätte sein können; er saß bei einem Glas Cuba Libre an der Theke. »Das ist Papa. Seinen richtigen Namen kenne ich nicht. Er flog bei der White Star in Kambodscha.« Lime lenkte den Blick in die Richtung dreier Männer, die an einem Tisch auf ihr Essen warteten; alle drei hatten die Stühle so gedreht, daß sie McCracken beobachten konnten. »Das da sind Jim Beam, Captain Jack und Johnny Walker. Johnny rufen wir der Kürze halber Red. Sie haben ihren richtigen Namen gegen den ihres Lieblingsgetränks eingetauscht.«

Erst jetzt bemerkte Blaine, daß jeder der drei vor sich eine Flasche seines Namensvetters stehen und ein Glas in der Hand hatte.

Er kannte viele Männer, die sich seit dem Vietnamkrieg in den Alkohol gestürzt hatten, aber diese Kerle hier schwammen darin. Er hoffte, daß sie wußten, wieviel sie vertrugen, bevor sie untergingen.

»Und den Burschen dort«, erklärte Harry und sah zu einer Gestalt hinüber, die im Bademantel an einem Fachwerkbalken lehnte wie ein Säulenheiliger, »nennen wir Sandmann.«

»Wegen des Bademantels?«

»Weil er in Vietnam einer von denen war, die Leute in den ewigen Schlaf geschickt haben. Jemand wie du, Captain. Er ist allerdings ein bißchen härter abgestürzt. Die Leute hier nennen uns die Sechs Unverbesserlichen. Wir halten noch heute zusammen, kümmern uns einer um den anderen. Manchmal heißt das nur, wir sorgen dafür, daß jeder was zu trinken hat.« Allmählich klang Harrys Stimme breiig. »Aber manchmal geht's um viel mehr. Ich habe ihnen erzählt, daß du kommst. Da dachten sie wahrhaftig, ich reiß' bloß 'n Witz.«

Harry merkte, daß Blaines Blick zu der Schiefertafel mit den Menüvorschlägen des heutigen Abends abschweifte. »Stör dich nicht an diesen komischen Lockangeboten«, riet er. »Die Bude hier ist eigentlich ganz okay. Das normale Essen schmeckt, die Drinks sind gut, und man hat seine Ruhe. Auch die Touristen nerven hier kaum, außer mitten in der Hauptsaison.« Harry rückte seinen Stuhl etwas näher an den Tisch. »Es ist eben so, daß jedes Lokal, in dem's sich lohnt, was zu trinken, auch 'n bißchen an den Touristen verdienen muß, sonst kann's die Miete nicht bezahlen.«

»Und womit verdienst du heute deine Miete?«

»Ich habe 'n Pilotenschein für die Zivilluftfahrt. Was sagst du dazu?«

McCracken versuchte sein Entsetzen zu verbergen. Bei der Vorstellung, daß Crazy Harry ein Flugzeug voller Passagiere steuerte, stockte ihm das Blut in den Adern.

»Keine Sorge, Captain.« Harry lächelte, als hätte er Blaines Gedanken gelesen. »Ich fliege keine Passagiere. Ich habe einen Exklusivvertrag bei Zantop Airlines.«

»Ach so«, sagte Blaine.

Zantop mochte ordnungsgemäß als Fluggesellschaft im Handelsregister stehen, aber die Fluglinie hatte noch nie einen einzigen Passagier befördert. Statt dessen betätigte sie sich als Nachfolgeorganisation der alten Air America, transportierte vom Luftwaffenstützpunkt Patrick auf Florida Drogen und Waffen in diverse Gegenden Mittel- und Südamerikas. Wieder einmal gab es wichtige Leute, deren Wohlwollen man gewinnen wollte. Manche Länder dieser Region waren Pulverfässer, die jeden Moment explodieren konnten, und wenn es knallte, wollten bestimmte Leute in den Vereinigten Staaten bestimmte Leute dort auf ihrer Seite haben. Schließlich lagen diese Länder, so lautete das Argument der alten Betonköpfe, wesentlich näher als Südostasien.

»Es war 'n Glück für dich, daß ich heute keinen Flug hatte«, sagte Harry und nahm vom Dach seines Zigaretterthäuschens eine Marlboro. Er steckte sie sich zwischen die Lippen und schob sie vom einen in den anderen Mundwinkel. »Zu hören, daß du drüben bist, und abzufliegen, war für mich eins. War genau wie in den alten Zeiten, was, Captain?«

»Ganz genau so, Harry.«

»Wir haben die Sache gedeichselt, stimmt's? Hätte ich nicht mitgekriegt, daß du 'ne Kiste brauchst, die dich abholt, würdest du jetzt in Castros finsterstem Loch sitzen.«

»Das kann man wohl sagen, Harry.«

Lime fummelte an dem Zigarettenbauwerk, war sich wohl nicht sicher, wie er die Unterhaltung fortsetzen sollte. Er zappelte und wand sich auf dem Stuhl und drehte sich unvermittelt um, als hätte er vergessen, wo er war. Als es ihm wieder einfiel, entkrampfte er sich und lehnte sich zurück.

»Hör mal, willst du was zu trinken? Ich hab' hier 'n Deckel.«

»Erst sollten wir mal zur Sache kommen.«

»Sicher.«

»Im Hubschrauber hast du erwähnt, es sei etwas vorgefallen.«

Harrys Miene blieb ausdruckslos. »So, habe ich …?«

»Ja.«

»Ich hätte die Klappe halten sollen. Ist ja mein Problem.«

»Wir sind doch alte Kameraden. Also ist es auch mein Problem.«

»Im Ernst?«

»Ja, ganz im Ernst.«

»Was habe ich dir eigentlich schon erzählt?« fragte Harry mit leicht zur Seite geneigtem Kopf.

»Nichts weiter. Im Grunde genommen nur, daß etwas vorgefallen ist. Bei mir ist der Eindruck entstanden, du könntest meine Hilfe gebrauchen.«

Lime schüttelte den Kopf und senkte den Blick; das Kinn sank ihm auf die Brust. Als er hochschaute, waren seine Augen feucht.

»So was ist wahrhaftig 'ne Schande. Und einfach falsch. Was man da verbrochen hat.«

»Wieso, was hat man denn getan? Was war falsch?«

»Die Sache mit meinem Sohn«, antwortete Harry. »Mit Josh.«

Blaine stutzte.

»Er ist verschwunden. Sie haben ihn entführt.«

Stumm hörte McCracken zu.

»Allein ein Kind großzuziehen, ist echt 'ne schwierige Aufgabe. Maggie ist ja gestorben, bestimmt erinnerst du dich an sie. Du bist ja auf der Beerdigung gewesen.«

»Beerdigung …«

»Ja …«

»Stimmt. Trauriger Tag.«

»Das Schlimmste, was man erleben kann. Aber der Junge brauchte ja 'n Vater, deshalb bin ich dann doch drüber weggekommen. Zum Teufel, was soll man anderes machen, stimmt's, Captain? Man hält die Ohren steif. Man steht's durch und verwindet es, und das Leben geht weiter.«

»Tja, mehr kann man nicht tun.«

Ein Lächeln zuckte um Harrys Lippen, aber in seinen Augen standen immer noch Tränen. »Alle waren auf der Beerdigung, der ganze alte Haufen. Es war wieder wie damals in dem scheißverdammten Ton Sun Nyut. Ein regelrechtes Wiedersehenstreffen. Statt Key-West-Limettenkuchen hätte Khe Pan serviert werden können. Mann, wär's nicht so ein trübseliger Anlaß gewesen, hätten wir richtig ein Faß aufgemacht.«

»Was ist denn nun mit dem Jungen passiert?« hakte Blaine nach.

»Ein gescheites Kerlchen, das kann ich dir sagen, schlauer als sein armer, alter Vater.« Auf einmal flatterten Harrys Lider; abrupt sagte er: »Ich muß noch 'n Bier trinken.« Eine Kellnerin sah Harrys unsicher hochgereckte Hand und kam an den Tisch. Er bestellte zwei Rolling Rock. »Mir gefällt die Farbe der Flasche«, erklärte er McCracken. »Grün. Wenn man so 'n Bier trinkt, kann man sich einbilden, 's wär auch grün.«

»Leuchtet mir ein.« Blaines Befremden wuchs.

»Ich vermisse Maggie, Captain, aber daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. Daß mir Josh fehlt, bin ich noch nicht gewöhnt.«

»Was ist passiert?«

»Sie sind gekommen und haben ihn mitgenommen. Gestohlen. Ein paar Monate, bevor ich hierher kam.«

McCracken holte tief Atem und straffte sich. »Also, Harry, ich … ich …« Seine Stimme verklang.

»Ja, Captain, was willst du sagen?« fragte Harry mit hoffnungsvoller Miene.

Blaine seufzte. »Ich wüßte gerne … äh … Wer hat den Jungen mitgenommen?«

»Ich habe keinen blassen Schimmer. Er war … einfach weg. Du müßtest mal bei mir daheim vorbeikommen, dir sein Zimmer angucken. Ich habe ihm geholfen, Videospiele zu lernen. Irgendwann hat er mich dann so oft besiegt, daß mir die Lust vergangen ist. Danach hat er mich ab und zu gewinnen lassen, und von da an machte es mir noch weniger Spaß. Hast du nie geheiratet?«

»Nein.«

»Du bist mir ja 'n Drückeberger.« Harrys Gesichtsausdruck wechselte jetzt praktisch jede Sekunde, als könnte er sich nicht entscheiden, wie er sich fühlen sollte. »Noch ist es nicht zu spät. Aber erst mußt du mir helfen, Josh zu finden. Mir helfen, ihn zurückzuholen.«

Blaine nickte so lange, bis sein alter Freund sich beruhigt hatte. »Ich telefoniere ein bißchen herum und ziehe Erkundigungen ein.«

»Ehrlich?«

»Klar, sag ich doch.«

»Und wann?«

»Noch heute abend. Sobald ich mich in Ruhe an ein Telefon setzen kann.«

Jetzt waren es Freudentränen, die in Harrys Augen schimmerten.

»Du bist der Größte, Captain. Du bist immer der Größte gewesen. Komm morgen früh gleich zu mir und verrat mir, was du rausfinden konntest.«

»Na sicher.«

»Hab' ich dir meine Adresse gegeben? Ich kann mich gerade nicht daran erinnern.«

»Nein, noch nicht.«

»Ich schreib' sie dir auf.« Lime tastete seine Taschen nach einem Stift ab. »Mensch, das wäre doch was, wenn unsere alte Truppe vollzählig nach meinem Jungen auf die Suche gehen würde, was? Du, ich, dein Freund, dieser lange Lulatsch, der Indianer, ich meine … ähm …«

»Johnny Wareagle«, half Blaine ihm.

»Ja richtig, Johnny.« Harry geriet zusehends in Fahrt. »Ich kann uns 'n Flugzeug beschaffen.«

»Ich hoffe, so dramatisch wird's nicht, Harry.«

»Ja, vielleicht nicht. Schließlich leben wir heute in anderen Zeiten.«

Harry schlug kräftig genug mit der Faust auf den Tisch, um das Marlboro-Häuschen einstürzen zu lassen. Er spuckte die Zigarette aus seinem Mund auf die Überreste. »Für dich opfere ich mein letztes Hemd und gebe noch meine Zuckerwürfelsammlung dazu, Captain. Harry Lime dringt in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat, und du fliegst noch einmal mit.«

»Das ist ein Wort«, sagte Blaine und hoffte, daß Harry das Unbehagen in seiner Stimme nicht bemerkte.

»Scheiße, was gibt's denn?«

»Das ist ja 'ne nette Begrüßung«, meinte Blaine zu Sal Belamo.

»Bist du das, Boß?«

»Und es ist nett, mal wieder deine Stimme zu hören.«

»Weißt du, Boß, es ist so: Ich kriege jetzt vier Spielfilmsender per Kabel rein und habe außerdem Pay-TV. Das ist Fortschritt, wenn du mich fragst. Aber ich kann nicht mal einen einzigen Film zu Ende gucken, weil andauernd das verdammte Telefon bimmelt. Also wirklich, ich hatte mehr Freizeit, als ich noch in der Tretmühle war. Was bezahle ich …? Ich glaube, ich bleche jeden Monat fünfzig Mäuse für diesen Quark. Und ich habe noch keinen Film von vorn bis hinten gesehen.«

»Na, dann muß es doch heute auch nicht sein, oder?«

»Worum geht's denn?«

»Du mußt was für mich rauskriegen.«

»Ach, scheiß der Hund drauf … Na gut, leg los.«

»Habe ich schon einmal einen gewissen Harry Lime erwähnt?«

»Klar. Ein alter Air-America-Pilot, der deinen Arsch schon häufiger gerettet hat als ich.«

»Und heute hat er ihn wieder gerettet. Melk seine Daten, möglichst vollständig und auf aktuellem Stand.«

»Bist du hinter was Speziellem her, Boß?«

»Psychiatrische Gutachten und Beurteilungen. Behandlungs- und Therapieempfehlungen.«

»Wieso, Boß?«

»Vorhin habe ich mich mit Crazy Harry in einer Kneipe in Key West getroffen. Er hat mir erzählt, irgendwer hätte seinen Sohn gekidnappt, das Kind von seiner Frau Maggie. Seit ihrer Beerdigung hätte er mich nicht mehr gesehen, hat er behauptet.«

»Na und?«

»Tja, weißt du, Sal, so eine Beerdigung hat nie stattgefunden. Es kann auch keine Entführung gegeben haben. Harry Lime war nie verheiratet, und er hat keine Kinder.«