Kapitel
21

»Da sind wir auf was wirklich ganz Übles gestoßen, Boß«, meinte Sal Belamo grimmig, als er in das Zimmer im Washingtoner Watergate Hotel kam. Unter einen Arm hatte er zusammengerollte Blaupausen geklemmt, in der anderen Hand trug er einen Diplomatenkoffer. »Ich habe alles besorgt, was du wolltest, sogar mehr«, teilte er McCracken mit. »Satellitenaufnahmen, Originalentwürfe, Endfassungen der Konstruktionspläne, vertrauliche Etataufstellungen, Entwicklungsvorgaben, Personallisten. Jawohl, alles da, und es will mir überhaupt nicht behagen.«

McCracken stand mitten im Zimmer und schaute zu, wie Belamo die Rollen auf das Doppelbett warf und den Aktenkoffer neben sie legte. Von den leicht narbigen Ohren und der knorpeligen, deutlich nach rechts geknickten Nase abgesehen, war Sal Belamo eine ziemlich unauffällige Person. Die Nase verdankte er Carlos Monzon, der sie ihm beide Male gebrochen hatte, als Sal den Fehler begangen hatte, mit ihm in den Ring zu steigen. Belamo war auf der Straße großgeworden, hatte Boxen und Töten gleichzeitig gelernt. Ähnlich wie Blaine schien er sich nie zu verändern. Sicher, die kahle Stelle in seinem kurzen, nach hinten gekämmten Haar war etwas größer geworden, und die Fältchen unter seinen wäßrigen Augen neigten merklich dazu, sich zu richtigen Furchen zu vertiefen. Seine wirklich wichtigen Kennzeichen jedoch, etwa der verwegene Ausdruck um die Augen und das ständige, ironische Feixen, blieben, wie Blaine vermutete, sogar im Schlaf erhalten.

»Was weißt du über Gruppe Sechs, Boß?«

»Außer Name und Funktion kaum etwas. Aber ich habe mitgekriegt, daß es schon eine Menge Ärger gegeben hat, seit ihre Existenz öffentlich bekannt geworden ist.«

»Ihre Existenz ist auch so gut wie alles, was die Öffentlichkeit über sie weiß. Was Gruppe Sechs macht, hängt davon ab, bei wem man sich in Washington danach erkundigt. Jeder halbwegs Informierte weiß etwas über sie, nur hängt der jeweilige Kenntnisstand von der Position des Befragten ab. Verschiedene Darstellungen zur Deckung verschiedener Informationsbedürfnisse, du verstehst, was ich meine.«

»Klingt ganz nach der gewohnten Vernebelungstaktik der Regierung.«

»Vernebelungstaktik ist das, sicher, klar, aber sie geht weit übers gewohnte Maß hinaus. Wir stehen hier umfassender Verdunklung gegenüber. Die zweitbeste Lösung nach dem Verschweigen der Existenz von Gruppe Sechs ist natürlich, über ihren Zweck völlige Verwirrung zu stiften. Fragt man zehn verschiedene Leute, bekommt man mindestens fünf verschiedene Antworten und fünf Wiederholungen offiziösen Unsinns zu hören.«

McCracken nickte. »Ist ja nicht das erste Mal, daß es so läuft.«

»Nein, die gleiche Politik ist damals bei Los Alamos und dem Manhattan-Projekt verfolgt worden. In Gruppe Sechs steckt der größte wissenschaftliche Aufwand, den die Regierung seitdem betrieben hat, und das schließt, je nach dem, wie man die Buchhaltung interpretiert, auch die NASA mit ein. Herrje, Gruppe Sechs könnte sich das Geld für einen Marsflug an Land ziehen, wenn die Aussicht bestehen würde, daß die Astronauten mit neuen Waffen fürs einundzwanzigste Jahrhundert zurückkehren.«

»Schön zu wissen, daß unsere Zukunft in guten Händen liegt.«

»Ja … Tja, auf alle Fälle hat Gruppe Sechs so viele unterschiedliche Abteilungen, daß wahrscheinlich die einen nicht mal von der Existenz der anderen wissen.«

»Genau wie beim Manhattan-Projekt.«

»Und genauso paßt auch diesmal alles nahtlos zusammen.« Belamo zeigte auf den Aktenkoffer. »Die Personallisten sind da drin, aber du kannst es dir sparen, sie durchzugucken. Von den hohen Tieren ist niemand aufgeführt, auch dein Nazi Haslanger nicht. Der Gruppe-Sechs-Oberbonze ist ein Colonel namens Lester Fuchs, der während seiner gesamten Laufbahn immer knapp am großen Aufstieg vorbeigeschrammt ist. Die Orden an seiner Brust hat er sich alle durch hartes Durchhalten am Schreibtisch verdient. Dieser Hurensohn hat nie im Krieg gekämpft und will neu bestimmen, wie Kriege geführt werden sollen. Tatsache ist aber, daß er selbst tief in der Scheiße sitzt. Ich habe ganz den Eindruck, als ob die wirklich Mächtigen, die hinter Gruppe Sechs stehen, allmählich die Geduld mit ihm verlieren, weil als Gegenleistung für ihre gigantischen Investitionen nichts Konkretes geliefert wird. Für die vielen Nullen auf ihren Schecks erhalten sie ausschließlich Nullergebnisse. Die letzte größere Panne hat sich erst gestern ereignet.«

»Gestern?«

»Ein Dutzend Rekruten hat durch irgendeine Art von Strahl, der unvorhergesehene Wirkungen hatte, Verbrennungen davongetragen. Sechs davon tödlich.«

McCracken hob die Brauen, dann senkte er den Blick auf den Stapel Blaupausen. »Wo befindet sich denn diese Gruppe Sechs?«

»Auf dem Gelände des Regierungslaboratoriums Brookhaven in Upton, Long Island.«

»Und ich hatte wahrhaftig früher mal mit dem Gedanken gespielt, mir dort ein Ferienhaus zu kaufen.«

»Auf dem Brookhaven-Gelände hättest du lange suchen können, Boß. Schau dir bloß das hier mal an.«

Belamo entrollte die erste Blaupause, kramte im Aktenkoffer nach den entsprechenden 8 x 10-Fotografien-Abzüge von Satellitenaufnahmen, die er irgendwie beschafft hatte – und breitete sie auf dem großen Bogen aus. »Brookhaven ist im Grunde genommen eine Ortschaft für sich, mit ungefähr zwanzig Quadratkilometern Ausdehnung. Es befindet sich auf dem Gebiet, wo im Zweiten Weltkrieg die Uptoner Kaserne stand. Siehst du den dichten Sichtschutz, den diese Bäume der Anlage gegen Passanten auf dem William Floyd Parkway bietet? Das ganze Ding steht innerhalb einer Kiefernwaldung mit einer ganzen Anzahl Bäche. Heute gäb's für so was wahrscheinlich keine Baugenehmigung mehr. Aber schließlich reden wir über Brookhaven. Es gibt dort ein eigenes Postamt, einen Supermarkt und für Güterzüge einen Gleisanschluß zur Long-Island-Eisenbahnstrecke. Personenzüge fahren nicht hin. Also mach dir keine falschen Hoffnungen.«

Inzwischen hatte McCracken sich die von Sal ausgebreiteten Fotos angesehen. »Ziemlich viele Häuser. In welchem ist Gruppe Sechs untergebracht?«

»In keinem dieser Gebäude. Ein paar davon sind alt, aber die meisten neu. Jedes hat seinen eigenen Sinn und Zweck. Eines ist eine Wetterstation, in einem anderen Bau steht ein Partikelbeschleuniger, und in diesem Riesenklotz da steht ein nuklearer Brutreaktor. Der Rest entfällt auf Gentechnik, hochmodernen Molekularscheiß und diversen sonstigen biotechnischen Krempel, von dem ich nicht mal die Bezeichnungen aussprechen kann.« Sal tippte mit dem Finger auf eine Stelle in der Mitte der Blaupause. »Und da haben wir eine hauseigene, ganz gewöhnliche, hochgiftige Sondermülldeponie. Die Anwohner sind richtiggehend begeistert. In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Beschwerden über Grundwasserverunreinigung verzehnfacht.«

»Sag nichts. Seit Gruppe Sechs dort aktiv ist?«

Sal lächelte und nickte. Nun wies sein Finger auf eine zerknitterte Stelle in der oberen rechten Ecke der Gesamtübersicht. »Ihr Hauptquartier ist im nordöstlichen Winkel Brookhavens eingerichtet. Man kann vom übrigen Gelände aus nicht mal den Zaun drumherum sehen, außer vielleicht von diesem Acker aus, auf dem wer weiß was gezüchtet wird. Die Kiefern geben eine natürliche Tarnung ab. An der Rückseite, auf dem alten Truppenübungsplatz, ist reichlich Platz für Waffentests jeder Art.«

McCrackens Blick wanderte über den Plan. »Na schön, und wie komme ich hinein?«

»Gar nicht«, entgegnete Sal. »Was Gruppe Sechs innerhalb ihres Zauns an Schutzvorkehrungen hat, verleiht dem Begriff Hochsicherheit eine völlig neue Bedeutung.«

Belamo entrollte auf dem Bett drei andere Blaupausen, entnahm dem Aktenkoffer weitere Abzüge vergrößerter Satellitenaufnahmen und legte sie unordentlich auf den Zeichnungen aus.

»Gruppe Sechs hat ihren Standort zwar auf dem Brookhaven-Grundstück«, erläuterte er, »aber damit hört die Gemeinsamkeit auch schon auf. In Wirklichkeit ist sie eine Institution innerhalb einer anderen Institution. Daß Gruppe Sechs überhaupt dort sitzt, ist tatsächlich nur darauf zurückzuführen, daß Brookhaven die zusätzlichen, neuen Gebäude hingestellt bekam, kurz bevor die Verantwortlichen zu der Einsicht gelangten, daß sie kein Geld und keinen Bedarf an Experimenten mehr hatten. Gruppe Sechs dagegen hatte beides. Sie wurde dort in Rekordzeit eingerichtet, und ihre Sicherheitsanlagen waren schon komplett, als gerade mal die ersten Aktenschränke eintrafen. So was an Hochsicherheit kannst du dir gar nicht vorstellen.«

»Und ich dachte, in dieser Hinsicht könnte ich keine Überraschung mehr erleben …«

»Heute hat das Leben gleich einige Überraschungen für uns auf Lager, Boß. Weißt du, normalerweise werden keine dreifach gestaffelten Hochsicherheitsanlagen installiert, um einzelne Eindringlinge abzuwehren. Sie dienen zur Verteidigung gegen Überfälle bewaffneter Kommandogruppen oder terroristische Aktionen. Aber bei Gruppe Sechs verhält es sich anders. Dort sorgt man sich hauptsächlich wegen Sabotage und Spionage, und bei solchen Unternehmungen sind einzelne oder zwei Leute effektiver als eine größere Gruppe. Sämtliche Sicherheitssysteme sind darauf abgestellt. Wirf mal einen Blick auf das hier, dann kapierst du, was ich meine.«

Sal beugte sich vor, um Blaine zu zeigen, was ihn beeindruckte. Belamos Knie knackten, und sein Rücken wurde bucklig.

»Wir haben es da, wie erwähnt, mit einer dreifach gestaffelten Hochsicherheitsanlage zu tun, allerdings weicht sie von herkömmlichen Modellen ab. Den Elektrozaun rund um den Komplex zähle ich nicht mit, das heißt, die erste Abwehrzone liegt in diesem schraffierten Bereich.« Belamos Hand strich über einen blauen Streifen, der sich auf der Gesamtübersicht rings um das Gruppe-Sechs-Hauptquartier erstreckte. »Dort sind Sensoren versteckt, Bewegungsmelder mit unterirdisch verlegten Kabeln, die auf Veränderungen an der Oberfläche ansprechen. Du tust einen Schritt, wühlst dabei ein bißchen Erde auf, und schwupp!, schon merkt man, daß du dich da herumtreibst.«

Sals Finger deutete auf einen roten Ring innerhalb des blauen Streifens. »Hier sind die üblichen Lichtschranken, man geht hindurch, und schon ist man erkannt. Aber das Raffinierte daran ist, daß sie asymmetrisch angeordnet sind und einem ständigen, computergesteuerten Kombinationswechsel unterliegen. Damit verhindert man, daß ein Insider das Schaltschema an Interessenten wie uns verscherbelt. Mit anderen Worten, da ist nichts zu machen.«

»Und du hast mich erst über zwei der drei Zonen aufgeklärt.«

»Glaub mir, Boß, die dritte Zone ist fast zu schrecklich, um darüber zu reden.«

McCracken betrachtete die entrollten Lagepläne und sah, daß keine dritte Farbe das Blau und Rot ergänzte. »Wo ist sie denn?«

»Überall.«

»Was soll denn das heißen?«

»Ich habe dir ein Bild mitgebracht, damit du es selber siehst.« Sal wühlte im Aktenkoffer und holte eine an ein Schriftstück geheftete 8 x 10-Fotografie heraus. »Da, schau's dir an.«

Blaine nahm die Unterlagen entgegen und besah sich das Foto. Darauf war ein Gegenstand abgelichtet, der einem großen stählernen Pilz ähnelte: auf einem etwa dreißig Zentimeter hohen Zylinder saß eine Art von Deckel in Form eines geöffneten Regenschirms.

»Das sieht ja aus wie ein Gartensprenger.«

»Und es funktioniert auch ungefähr nach dem gleichen Prinzip, Boß. Ich glaube, in dem Papier steht sogar irgendwo, daß die Idee durch Berieselungsanlagen angeregt worden ist, nur kommt aus diesen Dingern kein Wasser, sondern der Tod. Um die fünfhundert Stück sind in der Erde installiert und mit den Bewegungsmeldern und Lichtschranken gekoppelt.«

»Und was tun sie?«

Sal holte noch mehr vergrößerte Satellitenaufnahmen aus dem Köfferchen. »Erst möchte ich, daß du mal einen Blick auf diese Bilder wirfst. Sag mir, was du darauf nicht siehst.«

»Was ich nicht sehe?«

»Jawohl. Dauert bestimmt nicht lang.«

McCracken sah die Fotos durch; sie zeigten einen großen, dunklen Kasten von Gebäude, aufgenommen aus verschiedenen Perspektiven. Es stand auf einer Lichtung. Belamo hatte recht. Blaine brauchte nur wenige Augenblicke, um zu erkennen, was fehlte.

»Wachtposten«, stellte er fest. »Es sind keine Patrouillengänger zu sehen.«

»Genau. Bei Gruppe Sechs gehört dergleichen der Vergangenheit an. Es ist, kann man sagen, überflüssig geworden.«

»Wegen dieser Metallpilze?«

»Die Pilze verschießen Laserstrahlen. Wenn die Bewegungsmelder oder die Lichtschranken – oder beide – einen Eindringling ertappen, wird sofort die Laserkontrolle alarmiert. Dann fahren diese Pilzgebilde aus dem Erdboden aus, peilen den Eindringling an und feuern automatisch, wenn er ins Schußfeld kommt. Da bleibt kein Auge trocken.«

Blaine sah sich nochmals die Gesamtübersicht an; dann schob er sie beiseite und betrachtete einen detaillierten Bauplan des Gruppe-Sechs-Hauptquartiers. »Wie wär's, Sal, wenn man aus der Luft auf dem Dach landet. Vielleicht mit einem Drachengleiter oder einem leisen Hubschrauber?«

Belamo schüttelte den Kopf. »Zwecklos, Boß. Es ist auf den Plänen nicht ausdrücklich vermerkt, aber das Dach steht unter Strom.«

Bedächtig nickte McCracken, während er die Blaupausen gründlich anschaute. »Woher bezieht Gruppe Sechs ihren Saft?«

»Spielt keine Rolle. Es sind Notstromgeneratoren vorhanden, die das Weiterfunktionieren der gesamten Sicherheitsvorrichtungen mit achtzigprozentiger Effizienz garantieren. Ganz davon zu schweigen, daß bei einem Stromausfall automatisch alle Türen mit Kobaltriegeln gesperrt werden. In diesem Fall eher eine Maßnahme, um jemanden drinnen festzuhalten. Man ist wohl von der Überlegung ausgegangen, ein Stromausfall wäre das ideale Ablenkungsmanöver für einen Eindringling, der sich aus dem Staub machen will.«

Blaine betrachtete die Pläne wie die Seiten eines Buchs, das er schon ein Dutzend Mal gelesen hatte. »Ein Ablenkungsmanöver dürfte genau das sein, was wir brauchen.«

»Dazu müßte uns aber ein echt durchschlagender Trick einfallen, wenn du mich fragst.«

»Bei welcher Gelegenheit wird das Sicherheitssystem abgeschaltet?«

»Einigen Jungs im Pentagon zufolge, die es aus eigener Erfahrung kennen, schaltet man es nie ganz ab, nicht einmal, wenn jemand Befugtes kommt oder geht.«

»Diese Strecke da …« McCracken wies auf eine Straße, die sich vom Haupttor aus durchs Brookhaven-Gelände schlängelte.

»Ja?«

»Wird hier angeliefert?«

Sal Belamo schüttelte den Kopf. »Lieferfahrzeuge kommen nicht einmal in die Nähe des Hauptquartiers. Alles wird auf Brookhaven-Gelände abgeladen und von Gruppe-Sechs-Personal abgeholt.«

»Jede Sicherheitsanlage kann durchbrochen werden, Sal. Eine Schwachstelle gibt's immer. Man muß sie nur finden.« McCracken betrachtete die Pläne noch mal. »Hieraus geht hervor, daß das Gruppe-Sechs-Gebäude drei Tiefgeschosse und drei geheime unterirdische Lagerräume hat … Da, da und da.« Seine Hand wanderte von dem Grundriß des Gebäudes seitwärts. »Und dort sind unterirdische Gänge, die unter Brookhavens Grundstücksgrenze hindurchführen. Wie's aussieht, sind sie nicht fertiggestellt worden, weil Brookhaven das Gebäude, das später Gruppe Sechs belegt hat, nicht mehr brauchte. Ich glaube, man kann die halbe Sperrzone unterqueren, bevor man vor einer Wand steht.«

»Das ist zuwenig, wenn du mich fragst.«

»Einen Moment«, sagte McCracken plötzlich. Sein Blick fiel abermals auf eine Blaupause, auf der man sowohl die Sondermülldeponie als auch die Sicherheitszone des Gruppe-Sechs-Hauptquartiers erkennen konnte. Sein Finger zeigte auf eine rot markierte Stelle. »Sieh dir mal das an.«

»Heilige Scheiße«, murmelte Sal, während er Blaine über die Schulter schaute. »Daran hätte ich nie gedacht …«

»Glaubst du, da paßt ein Mensch durch?«

»Und selbst wenn? Es ist doch klar ersichtlich, daß es nicht weit genug verläuft.«

»Ich will nur wissen, ob es groß genug ist.«

»Hast du irgendwas entdeckt, Boß?«

McCracken verglich die Zeichnungen mit einigen der Fotos. Anschließend kehrte sein Blick an dieselbe Stelle zurück. »Es könnte gehen«, sagte er. »Wie lautet deine Antwort auf meine Frage?«

Belamo blätterte in einer dicken Sammlung gebundener Computerausdrucke. »Ich weiß es nicht. Zu den ursprünglichen Spezifikationen für Brookhaven gehörte es nicht, und Gruppe Sechs hat es nie gebraucht, also …«

»Kannst du mich nach Brookhaven hineinbringen, Sal?«

Belamo zuckte mit den Schultern. »Ich kann da eventuell einiges drehen. Nur mußt du nachher auch den Weg zurück nach draußen finden.«

»Also ein Job für zwei Mann.«

»Bestimmt, Boß.«

»Johnny ist schon auf der Anreise.«

Bei dieser Aussicht lachte Belamo gedämpft. »Dann muß ich mich wohl ein bißchen kräftiger ins Zeug legen, aber zum Henker, was soll's? Es wäre nett, du verrätst mir, wie du vorgehen willst, ehe ich anfange.«

McCracken schmunzelte. »Gut, daß du fragst …«