Fünfunddreißig

»Warum sind Sie bereit, es mit mir zu teilen?«

»Ihre Neugier ist gefährlich und Sie sind ziemlich hartnäckig. Irgendwann tut es Ihnen leid, nie darauf bestanden zu haben, die Tafel mit eigenen Augen betrachten zu können, und dann stehen Sie plötzlich bei uns vor der Tür. So weit will ich es nicht kommen lassen.«

»Trotzdem ist das ein erstaunlicher Sinneswandel.«

»Die Tafel ist jetzt vor Ihnen sicher.« Er griff nach einem Plastikbeutel. Meine Kreditkarte, mein Reisepass und Wards Geldrolle purzelten auf den Tisch.

»Woher haben Sie das?«

»Wir haben unsere Verbindungen. Sie haben Wards Zimmer gefilzt.« Seine nächsten Worte waren beinahe genauso überraschend. »Ich sorge dafür, dass Sie den Irak verlassen können. Sie werden ins Palestine Hotel gebracht, wo jemand auf Sie wartet und gewährleistet, dass Sie heil aus der Stadt herauskommen.«

Und warum, fragte ich mich wieder, half er mir überhaupt, hatte er doch vorher keinerlei Hemmungen gehabt, mich zu hintergehen. Ich schnappte mir die Karte, den Reisepass und das Geld und stopfte alles in meine Hosentasche. »Wo ist die Siegesgöttin?«

»Sie wird ins Museum zurückgebracht.«

»Ward hätte sie niemals in seinem Zimmer zurückgelassen.«

»Wir haben hier ganz gute Netzwerke. Das sollte Ihnen mittlerweile klar geworden sein.«

So froh ich war, nach Hause zurückzukehren, so hatte ich doch eine gewisse Zuneigung zu dieser Stadt entwickelt. »Ich werde Bagdad vermissen. Jetzt kann ich verstehen, weshalb Samuel diese Stadt so sehr geliebt hat.«

»Wir sind nicht in Bagdad. Wir befinden uns zurzeit in Mosul, im nördlichen Irak, nicht weit vom Standort Ninives entfernt. Dies ist unser Zuhause. Sie waren einen ganzen Tag lang bewusstlos – die Zeit, die wir brauchten, um Sie hierher zu bringen. Wären wir in Bagdad, würde sich die militärische Präsenz, vertreten durch Flugzeuge am Himmel, Gewehr- und Geschützfeuer und Explosionen, viel nachdrücklicher bemerkbar machen. Kommen Sie jetzt, wenn Sie sich ansehen wollen, was ich gefunden habe.«

Mazare, das Gesicht immer noch gezeichnet von Schnittwunden, saß am Lenkrad. Tomas saß neben ihm. Ein dritter Mann hatte sich zu mir nach hinten gesetzt.

»Ehe wir zu dem Tempel fahren, machen wir noch einen kurzen Umweg«, sagte Tomas.

»Weshalb?«

»Als wir das erste Mal zusammentrafen, stellten Sie in Frage, dass der Prophet Nahum in Assyrien gelebt hat. Ich werde es Ihnen beweisen.«

Er konnte die Skepsis in meiner Stimme hören. »Und wie wollen Sie das schaffen?«

Anstelle einer Antwort grinste er selbstzufrieden. »Sie werden sehen.«

Eine halbe Stunde später erreichten wir eine kleine Ortschaft, die sich zwischen die Ausläufer eines Berges schmiegte. »Das Dorf Alqosh«, sagte Tomas.

»Ich dachte, wir wollten zu irgendeiner Stelle in der Nähe der Ninive-Ausgrabungen.«

»Hier existierte für mehr als zweitausend Jahre eine blühende jüdische Gemeinde. Ursprünglich waren es Hebräer, die die assyrischen Könige verschleppt hatten. Dies war die Gemeinde Nahums, unter ihnen auch seine engsten Vertrauten, von denen er hoffte, dass sie die Karawane von Juda zu Assurbanipals Schatz führen würden.«

Wir gelangten in die Ortschaft, fuhren über zunehmend schmalere Straßen und rumpelten schließlich durch eine Gasse, die auf beiden Seiten von Häusern eingeschlossen wurde. Vor einem alten Gebäude, dessen Wände teils gemauert, teils aus Feldsteinen zusammengefügt waren, stoppten wir. Es waren die gleichen honigfarbenen Steine, aus denen auch die übrigen Häuser des Dorfs erbaut waren. Das Bauwerk sah so alt aus, dass man meinen konnte, es wäre im Laufe der Jahrtausende aus dem Fels unter ihm herausgewachsen. Tiefe, gewölbte Nischen auf einer Seite bildeten so etwas wie einen Kreuzgang; rechteckige Öffnungen in den Mauern waren früher einmal Fenster gewesen. Ein Teil des Gebäudes war eingestürzt. »Wenn in unserem Land wieder stabile Verhältnisse herrschen, wird unser Kulturministerium dafür sorgen, dass diese historische Stätte geschützt und restauriert wird«, erklärte Tomas mit Stolz in der Stimme.

Er ging zum benachbarten Haus und klopfte an die Tür. Ein Mann öffnete, begrüßte ihn und reichte ihm etwas. Als Tomas zurückkam, hielt er einen Schlüsselbund hoch. »Dies ist eine alte Synagoge«, erklärte er. »Die letzten jüdischen Bewohner verließen das Dorf im Jahr 1948 und ihr Rabbi gab die Schlüssel dem Nachbarn zur Aufbewahrung. Seine Familie kümmert sich seitdem um das Gebäude.«

Er ging voraus zu einer Holztür, die mit verrosteten Eisenbändern gesichert war. Die Bänder waren stellenweise mit grüner Patina bedeckt. Kunstvolle Steinreliefs rahmten die Tür ein, doch sie waren mittlerweile dermaßen verwittert, dass ich keine Einzelheiten des Musters mehr erkennen konnte. Das Innere wurde durch das Tageslicht erhellt, das durch die Fensteröffnungen hereindrang. Wir sahen, dass wir uns in einem großen Gebetsraum befanden. Tomas machte uns auf verschiedene Inschriften, Gedenktafeln und jüdische Symbole an den Wänden aufmerksam. Er übersetzte eine der Inschriften für uns: »Große Freude werde dem zuteil, der die lange Reise nicht gescheut hat, Nahums Grab zu besuchen.«

»Das Grabmal Nahums ist wirklich hier an dieser Stelle? Das kann ich nicht glauben.«

»Immer noch der Skeptiker, nicht wahr, Madison? Schauen Sie weiter.«

In der Mitte eines kleinen Raums, der vom Gebetsraum abgetrennt war, stand ein schlichter Sarkophag aus Gips, der mit einem vielfach gefalteten grünen Seidentuch bedeckt war. »Der Sarg des Propheten«, sagte Tomas. »Im Buch Nahum wird er Nahum der Elkositer genannt. Das ist eine andere Schreibweise des Ortsnamens. Man könnte genauso gut sagen ›Nahum der Alqosher‹.«

Was Samuel immer wieder betont hatte, war die Bedeutung der örtlichen Legenden und Erzählungen. Die Wissenschaft hat der Archäologie zu bedeutenden Fortschritten verholfen, aber das war nur ein Hilfsmittel. Die mündlichen historischen Überlieferungen von Bewohnern der jeweils infrage kommenden Region bargen oft ebenfalls einen wahren Kern in sich. Es war durchaus möglich, dass Nahum hier seine letzte Ruhestätte gefunden hatte, und diese friedliche alte Synagoge schien dafür wie geschaffen zu sein.

Wieder zurück auf der Straße, ging unsere Fahrt höher in die Berge, durch scharfe Kurven und vorbei an spektakulären Steilabstürzen. Irgendwann verließen wir die glatte Asphaltfahrbahn und bogen auf einen holprigen Fahrweg ab. Mazare brachte den Wagen zum Stehen. Das Tageslicht war merklich verblasst. Der Abend näherte sich mit Riesenschritten.

Wir hatten auf einem schmalen, ausgetretenen Weg angehalten, der aus der steilen Wand eines Berges herausgehauen worden war. Breite Felszungen, die teilweise mit Grünpflanzen bewachsen waren, wurden von den letzten Sonnenstrahlen des Tages mit einem rosafarbenen Schimmer überzogen.

»Ab hier gehen wir zu Fuß weiter«, sagte Tomas. »Es ist noch nicht lange her, da konnte man diesen Punkt nicht über eine Straße erreichen. Im Frühling, wenn es wieder regnet, ist es hier wunderschön. Dann wandert man durch ein Meer von Wildblumen.«

Er holte eine schwere goldene Kette mit einem Anhänger in der Form eines Kreuzes hervor, deren horizontaler und vertikaler Balken jeweils in drei Spitzen endeten. »Legen Sie sich das um den Hals. Es ist das salib-siryani, das Assyrische Kreuz, wie auch wir es tragen.« Er öffnete die obersten Knöpfe seines Oberhemdes. »Tun Sie das Gleiche, sodass jeder, der uns begegnet, es sehen kann. Ich erkläre dann, dass wir Pilger sind. Reden Sie auf keinen Fall selbst.«

»Kennen die Leute Sie denn nicht sowieso?«

»Weiter im Süden schon, aber nicht hier.«

Der steile, unebene Pfad hätte wahrscheinlich sogar einer Bergziege Probleme bereitet. Stellenweise war er weggebrochen und wir mussten unsere Hände zu Hilfe nehmen, um weiter aufzusteigen. Nach etwa einer halben Stunde kamen wir um eine nahezu senkrecht aufragende Felsschulter herum. Der Anblick, der sich uns nun bot, raubte mir den Atem.

Dicht unter dem Berggipfel klebte eine alte Zitadelle am Steilhang. Sie erinnerte an eine Kreuzfahrerfestung. Rund dreißig Meter hohe massive Mauern bildeten ihr Fundament. Darauf erhoben sich wuchtige Bauten mit maurisch anmutenden Fassaden, die im Schein der letzten Sonnenstrahlen rosafarben leuchteten. Darüber, hoch oben am Himmel, zogen zwei Geier als schwarze Schattenrisse vor dem blassvioletten Firmament ihre Kreise.

»Dair Rabban Hurmiz«, sagte Tomas und deutete mit einer ausholenden Geste auf das Bauwerk, »das berühmteste Kloster im Irak. Es wurde im Jahr 640 auf den Überresten eines alten heidnischen Kultzentrums von zwei Prinzen erbaut, die den Wundern unseres legendären Heilers und geistlichen Führers Rabban Hurmiz beiwohnen durften. Im Laufe der Zeit wurde es abwechselnd von der Syrischen Kirche des Ostens und uns Katholischen Chaldäern benutzt.«

Ich konnte mich von seinem Anblick nicht losreißen. Es sah aus wie ein Zauberschloss, das direkt aus Tausendundeiner Nacht hierher versetzt worden war.

»Das Kloster wurde regelrecht in den Berg hineingemeißelt. Im Innern wurde ein geräumiger Speisesaal geschaffen. Seine Stützpfeiler bestehen aus unbearbeitetem Fels. Die Kirche verfügt über fünf Altäre, einen Raum, dessen Fußboden von den Deckeln der steinernen Sarkophage darunter gebildet wird, und eine spezielle Grabkammer für den heiligen Gründervater des Klosters. Die Bibliothek enthält Dokumente, deren Ursprung bis ins fünfzehnte Jahrhundert zurückreichen.«

»Wird es noch benutzt?«

»Die Chaldäische Kirche hat es im Jahr 1975 zurückgefordert. Zurzeit lebt dort eine kleine Gruppe, die es verwaltet und instand hält.«

»Haben Sie dort für das Priesteramt studiert?«

»Nein, in Bagdad. Meine Großeltern wohnten in Alqosh. Als Kinder haben Ari und ich oft in diesen Grotten gespielt, heimlich natürlich. Man kann sich keinen besseren Ort fürs Versteckspiel vorstellen. Als ich die Zeichen auf der Schrifttafel Nahums sah, erinnerte ich mich, die gleichen Zeichen auf einer Wand in einer der Höhlen gesehen zu haben.«

Er deutete auf das Gelände unterhalb des Klosters, ein unwegsames Durcheinander von teilweise mächtigen Felsblöcken, dichtem Buschwerk und kleinen, höhlenartigen Erdlöchern. Wahrscheinlich hatten die Mönche in diesen Kammern in der Erde meditiert und gefastet. In einiger Entfernung erschien für einen kurzen Moment eine geisterhafte Gestalt in schwarzem Gewand in einer der gewölbten Türöffnungen, machte dann kehrt und verschwand. Ansonsten konnte ich niemanden sehen.

Ehe wir uns dem Kloster weiter näherten, knieten Tomas und seine Männer nieder und neigten die Köpfe zu einem Gebet. Ich kam mir ein wenig seltsam vor, wollte sie in ihrer Andacht aber nicht stören und war mir nicht ganz sicher, was ich tun sollte. Ich ging über einen Flecken sandigen Untergrunds und lehnte mich an einen Felsbrocken. Nach ein paar Minuten richtete Tomas sich wieder auf und winkte mir.

Ich konnte vor uns eine dunkle Öffnung erkennen. Ging ich etwa meiner Hinrichtung entgegen? Meine Vernunft verwarf diese Möglichkeit. Sie hätten mich längst bei zahlreichen anderen Gelegenheiten in Tomas’ Haus töten können. Ich bückte mich und kroch in die Erdhöhle.

Wir waren etwa zehn Meter weit vorgedrungen, als vor uns plötzlich Licht aufflammte. Ich bog um eine Ecke und befand mich unvermittelt in einer Höhle mit einer hohen gewölbten Decke und einem Boden aus quadratischen Steinplatten. Tomas hielt eine Laterne hoch, die heller war als ein Suchscheinwerfer. Sie riss jeden Winkel und jede Ritze aus dem Dunkel. Ich konnte Nischen erkennen, die in den Fels hineingeschlagen und glatt geschliffen worden waren. Früher hatten vielleicht einmal irgendwelche Figuren darin gestanden, möglicherweise so etwas wie magische Talismane, aber jetzt waren sie leer.

Tomas deutete auf eine dieser Nischen. »Dort befand sich früher ein kleines Relief von einer Löwin und ihren Jungen. Darunter hat man in Keilschrift einen Text in den Fels gemeißelt.« Er richtete den Lichtstrahl seiner Lampe darauf, damit ich es sehen konnte. »Auf Nahums Schrifttafel erscheint nach den Worten ›Raubt Silber, raubt Gold!‹ eine weitere Inschrift. Sie lautet: ›Beim Band zwischen Himmel und Erde, der Verbindung zwischen dem erhabenen Oben und dem erhabenen Unten.‹«

»Das klingt wie der Lehrsatz der Hermetiker – das, was oben ist, ist wie das, was unten ist. Aber ich dachte, das käme aus Ägypten.«

»Es ist tatsächlich der von den Hermetikern verwendete Lehrsatz«, sagte Tomas. »Aber dieser Satz ist eine magische mesopotamische Beschwörungsformel, die man auf vielen Schrifttafeln findet und die benutzt wurde, um ihre Texte einzuleiten. Ursprünglich kam diese Formulierung aus Mesopotamien und nicht aus Ägypten.«

»Warum wurde sie denn den Ägyptern zugeschrieben?«

»Da die Griechen in Alexandria das erste Mal damit Bekanntschaft gemacht hatten. In der neo-assyrischen Periode blühte der Handel zwischen Ägypten und Mesopotamien. Karawanen brachten arabische Gewürze, den Weihrauch und die Myrrhe der Heiligen Drei Könige, hochgeschätzte Handelsware. Es ist nicht schwer zu erkennen, wie ein solcher weit verbreiteter Ausspruch nach Ägypten gelangen konnte. Er hätte auch am Anfang von Nahums Buch erscheinen sollen. Dass er ihn ganz bewusst an eine andere Stelle gesetzt hat – nämlich fälschlicherweise in die Mitte – sollte ein Zeichen sein. Und um das zu unterstreichen, erscheint am Ende der Inschrift der achtstrahlige Stern Ishtars.«

Ich bückte mich und strich mit der Hand über die Inschrift. Ich erkannte Ischtars achtstrahligen Stern, konnte jedoch die Keilschriftzeichen nicht lesen. »Was heißt das?«

Tomas’ Gesicht strahlte. »Dur-An-Ki. ›Beim Band zwischen Himmel und Erde.‹ Und darauf folgt der Satz: ›Vom erhabenen Oben zum erhabenen Unten.‹ Diese beiden Sätze sind die mesopotamische Gebetsformel.« Er bückte sich neben mir herab und fuhr mit seinem Finger über die Inschrift. »Es ist reinste Ironie. Und beweist Nahums Genie.«

»Wollen Sie damit behaupten, dass Nahum dies hier geschrieben hat?«

»Ja. Nahum war hier; er sah die Grotte und hinterließ Zeichen, um den Weg zum Tempel zu weisen. Die Grotten waren ursprünglich natürliche Höhlen und existierten hier, lange bevor das Kloster gegründet wurde. Nahum hinterließ sein Zeichen deutlich für seine Leute. Und er meinte es wörtlich. Die bedeutendsten Persönlichkeiten der Renaissance trugen seine Botschaft weiter. Aber viele Jahrhunderte davor benutzte Nahum den gleichen Ausspruch, um den Weg zu unserem assyrischen Tempel zu weisen.«

»Soll das heißen, dass sich der Tempel unter unseren Füßen befindet?« Hatte er sich vielleicht durch die Begeisterung über seinen Fund zu irgendwelchen fantastischen Spekulationen hinreißen lassen? Wie konnte ein unterirdischer Tempel mit der Pracht der Paläste Ninives und ihrer Schätze konkurrieren?

Er gab mir ein Zeichen, ein Stück zurückzutreten. »Drücken Sie sich an die Wand. Wir haben hier nur wenig Platz, uns zu bewegen.« Ich begab mich auf eine Seite der Höhle, während Mazare mithilfe eines breiten Meißels eine der Bodenplatten lockerte. Er schob sie beiseite und darunter kam eine dunkle Öffnung zum Vorschein.

Tomas sah mich auffordernd an. »Sie zuerst. Seien Sie vorsichtig – es geht mindestens zwanzig Meter steil abwärts.«

»Sie haben das doch schon einmal gemacht. Wäre es nicht sinnvoller, wenn Sie zuerst hinuntersteigen?«

»Wenn Sie abstürzen sollten, wollen wir von Ihnen nicht in die Tiefe gerissen werden.« Tomas leuchtete in das Loch. An seinem Rand konnte ich grobe Stufen sehen, die in die Tunnelwand gehauen worden waren und an eine Leiter erinnerten.

Das Licht von oben ließ unheimliche Formen und Schatten entstehen, während ich mich abwärtstastete. Die Stufen waren stellenweise triefend nass und mit einem glitschigen, grünlich schwarzen Schleim bedeckt, der an meiner Kleidung kleben blieb. Es roch wie in einem Brunnen, in dem seit Jahrhunderten Wasser und alle möglichen undefinierbaren Dinge vor sich hin faulen.

Ich musste meine Finger mit aller Kraft um die oberen Stufen krallen, um nicht abzustürzen. Meine Füße drohten immer wieder abzurutschen und ich musste mich mit dem ganzen Körper so gut es ging gegen den rauen Fels pressen. Abermals spürte ich, wie mein Fuß seinen Halt verlor. Ich fasste mit den Händen nach, ein Knirschen ertönte und eine Felsschuppe löste sich von der Wand. Ich stieß einen Schrei aus und stürzte ab.

»Der Aufstieg ist einfacher.« Mazare lachte, als er bei mir ankam und seine Lampe einschaltete und hochhielt, um Tomas den Weg zu zeigen. Ich war so dicht über dem Grund des Schachtes gewesen, dass ich mich fast schämte.

Der dritte Mann, der oben geblieben war, hielt sich bereit, bei irgendeinem Anzeichen von Gefahr die Steinplatte wieder über die Öffnung zu schieben. Während Tomas herabkletterte, schaute ich mich um. Im Licht der Lampe konnte ich auf dem Grund des Schachtes zwei Tunnel erkennen. Der eine wurde nach ein paar Metern durch Felsbrocken und Geröll versperrt. Der andere, in dem wir uns nur gebückt bewegen konnten, verlor sich in schwarzer Finsternis.

Als er uns erreichte, knipste Tomas wieder seine Lampe an und leuchtete damit in die verstopfte Gangöffnung. »Wir nehmen an, dass dies früher der eigentliche Zugang zum Tempel war und dass sie den Schacht, durch den wir herabgestiegen sind, zur Belüftung der Anlagen gebohrt haben. König Sanherib hat viele Bauten in Ninive errichten lassen. Außerdem ließ er einen wunderschönen Park anlegen. Zu seiner Bewässerung haben seine Arbeiter Bergbäche um- und in den Khosr eingeleitet, der durch die Außenbezirke von Ninive floss. Einer dieser unterirdischen Flüsse ist seinerzeit durch diesen Tunnel geströmt.«

Schwarzes Gestein glänzte im Licht der Lampen. Wasser troff von der Decke, rann an den Wänden herab und bildete kleine Rinnsale, die in den Spalten im Boden versickerten. Wie tief wir hinabstiegen, konnte ich nicht genau abschätzen, aber wir legten einen ziemlich langen Weg zurück. Wir mussten tief gebückt gehen, weil die Tunnelhöhe sicher nicht mehr als anderthalb Meter betrug. »Damals waren die Menschen viel kleiner«, sagte Tomas.

Etwa eine Stunde lang drangen wir auf diese Art und Weise weiter in die Tiefe vor. Meine Knie und mein Rücken schmerzten von der ungewohnten Körperhaltung, und verschiedene Blessuren machten sich wieder schmerzhaft bemerkbar. Als unser Licht abnahm, schien die Schwärze des Tunnels uns mehr und mehr einzuschließen, und es fühlte sich an, als wäre die Dunkelheit etwas Greifbares, das uns verfolgte.

Ich wollte schon um eine kurze Rast bitten, als Mazare, der die Spitze übernommen hatte, seine Lampe hin- und herschwenkte. »Wir sind bald da. Es ist nicht mehr weit.«

Die Kaverne erweiterte sich plötzlich und wurde höher. Seine Lampe erhellte eine Treppe, die nach oben in die Dunkelheit führte. Während wir hinaufstiegen, wurde unsere Umgebung merklich trockener. Ich dachte schon, die Treppe würde kein Ende nehmen, als der Gang wieder horizontal verlief. Dieser Teil war von Menschenhand geschaffen. Mächtige Kalksteinblöcke bildeten die Seitenwände. Jede dritte Reihe dieser Blöcke war mit Keilschriftzeichen versehen. Tomas deutete auf eine der Inschriften. »König Assurbanipals Signatur. Der Schatz wartet schon.«

Es war interessant, dass er, wenn er von den assyrischen Königen sprach, stets auch ihren Titel nannte. Nationalstolz ist wirklich ein langlebiges Gefühl.

Der Schatz wartet schon. Es klang, als müssten wir mit einem Indiana-Jones-würdigen Stapel von Kisten und Kästen rechnen, die von Goldmünzen, mit Edelsteinen besetzten Götzenfiguren und Perlenketten überquollen.

Die halb verfaulten Holzbalken, die, wie ich vermutete, einst zu einer prachtvollen Zederntür gehört hatten, versperrten teilweise den Tunnel und passten nicht so gut in dieses Bild. Ich stemmte mich gegen einen der Balken und er zerfiel zu Holzstaub.

Sie baten mich zu warten. Mazare reichte mir seine Lampe, dann kletterten er und Tomas über das Hindernis und verschwanden in der Finsternis dahinter. Ich würde mich höchstens zwei Minuten lang gedulden, nicht länger. Sogar diese kurze Zeitspanne war schon eine Qual.

Ich sah Licht vor mir. Als ich hörte, wie Tomas meinen Namen rief, kletterte ich ebenfalls über die Holzbalken und gelangte in eine riesige Höhle.

Der Raum war gigantisch. Sicherlich groß genug, um dem Great Court des Britischen Museums Platz zu bieten. In der Mitte der Höhle stand ein prachtvoller Tempel. Kein Zikkurat, sondern ein rechteckiges Gebäude. Sein Dach war weit über dreißig Meter hoch. Zweifelsfrei im neoassyrischen Stil erbaut. Friese aus glasierten Kacheln zierten das Äußere mit Farbmustern in leuchtendem Blau, Rot, Weiß und Schwarz, wie es in der mesopotamischen Antike gewöhnlich bei bedeutenden Gebäuden verwendet wurde. Das an sich war schon eine bedeutende Entdeckung, da man diese Art, das Äußere von Gebäuden mit Kacheln zu schmücken, erst den Babyloniern zugeschrieben hatte. Zwei riesige Stein-Lamassu bewachten den Tempeleingang.

»Kommen Sie herein.« Tomas’ Stimme hallte seltsam wider, als wäre er der König persönlich, der einem seiner Untertanen einen Befehl erteilte. Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass es ein Fehler gewesen war, hierherzukommen, und ich fürchtete, dass wir für unser Eindringen in den der Göttin geweihten Raum einen hohen Preis würden bezahlen müssen. Aber ich folgte trotzdem Tomas’ Aufforderung. Es war mittlerweile viel zu spät für etwaige Bedenken.

Tomas und Mazare hatten ihre Lampen ausgeschaltet. Das Licht stammte von Öllampen, die in einem weiten Kreis im mittleren Raum aufgestellt waren. Mir stockte der Atem.

In goldenem Glanz erstrahlend, sah ich vor mir einen lebensgroßen Löwen und eine Löwin, die einen Kriegswagen zogen. Ich dachte an Nahums Worte: ›Wo ist nun das Versteck der Löwen und die Lagerstätte der jungen Löwen?‹ Perlmutt- und Elfenbeinintarsien in Form von Tauben, Rosetten und Sternen zierten das Geschirr und die Karosse des Kampfwagens. Das war der Kriegswagen der Ischtar. Ich ging um ihn herum, wagte es nicht, ihn zu berühren, und bewunderte seine Pracht. Der Wagen war sicherlich aus Holz gezimmert, die Löwen hatte man aus Stein gehauen und alles war mit Elektrum bedeckt, einer natürlichen Legierung aus Gold und Silber. An einigen Stellen war das Elektrum abgeplatzt und das darunter liegende Material trat zutage.

Die Innenwände des Tempels – riesige Platten aus Gips – waren mit lebensgroßen Darstellungen von Apkallu, den Schutzgeistern mit Menschenkörpern, Flügeln und Geierköpfen bedeckt. Ihre Handgelenke waren mit Rosettenarmbändern geschmückt. In den Händen hielten sie für Reinigungsrituale vorgesehene Objekte, die aussahen wie überdimensionale Tannenzapfen.

Tomas schaute mir zu, während ich einen Rundgang machte und alles betrachtete. Seine Augen leuchteten vor Stolz. Ich dachte in diesem Moment an Samuel – ihm wären bei diesem Anblick die Tränen gekommen. Und den Wert dieser Dinge zu bestimmen, war sicherlich unmöglich. Im Vergleich damit verblassten Wert und Bedeutung von Nahums Schrifttafel. Kein Wunder, dass Ward und seine Leute sogar bereit gewesen waren, dafür Morde zu begehen.

Schätze wie diese hätten einem königlichen Hof zur Ehre gereicht. Kristallene Kelche; goldene Becher und Schüsseln; Amphoren für Wein und Olivenöl; Edelsteinschatullen aus Gold, Silber und Bronze. Eine der Kisten war mit Halsketten gefüllt; Schnüre aus grünem Malachit und gestreiftem Achat, Letzteres in Form von Fischaugen. Die Kästen und Schatullen standen auf kleinen Tischen und Stühlen mit Intarsien aus Elfenbein, Perlmutt und Edelsteinen. Ich sah Alabasterfigurinen; gläserne Parfümflaschen; Rollsiegel aus Chalzedon; Kämme aus Elfenbein: kupferne Handspiegel, mittlerweile mit Grünspan bedeckt, jedoch ursprünglich auf Hochglanz poliert.

In einer flachen Silberschale, mittlerweile schwarz angelaufen, befanden sich noch Getreidekörner. Nahums Text ging mir durch den Kopf: »Raubt Silber, raubt Gold!« Denn unermeßlich ist der Vorrat, die Fülle von Kostbarkeiten jeder Art. Die Öllampen mit ihren flackernden Flammen sahen genauso aus wie die Lampen, aus denen die Djinns in arabischen Volksmärchen immer herausstiegen. Die Form war sicherlich durch die Muschelform inspiriert, die ursprünglich bei Lampen Verwendung fand. Ich erkannte in den Intarsien die Rose aus Karneol.

Die Flut von Eindrücken und das Sensationelle dieser Entdeckung überwältigten mich beinahe.

Tomas unterbrach meine Gedanken. »Dies ist eine typische Tempelausstattung; alle Gegenstände liegen für die Göttin bereit. Täglich brachten ihre menschlichen Helfer Speisen und Getränke zu ihr, kleideten und schmückten sie. Die Statue wurde an besonderen Tagen aus dem Tempel geholt, um eine Prozession zu begleiten.

Kommen Sie mal hierher.« Tomas deutete auf eine Nische. Auf deren Boden lag eine Ansammlung bräunlicher Knochen. Ich konnte einen Brustkorb und einen Schädel erkennen. Arm- und Fußketten umschlossen auf groteske Weise die langen Knochen der Arme und Beine, als hätte das Skelett die Absicht, sie herauszuputzen. Ein Schwert und ein länglicher Goldhelm mit reichen Verzierungen lagen ein Stück vom Schädel entfernt auf dem Boden.

»Sehen Sie es sich genau an«, sagte Tomas. »Damit wäre ein 2400 Jahre altes Rätsel gelöst.«

Zwischen den Rippen hing eine Halskette, daran drei Anhänger mit eingeprägten Symbolen – eine Rosette, eine Sonne, ein Löwe.

»Was Sie hier sehen, sind die sterblichen Überreste des letzten Königs von Assyrien – Assur-uballit II.«

»Woher wollen Sie das wissen?«

»Als Ninive fiel und der König starb, flüchteten einige Mitglieder der königlichen Familie. Sie flohen nach Harran, wurden jedoch dort aufgestöbert und gelangten dann zu ihren ägyptischen Verbündeten in Karkemisch. Assur-uballit wurde zu dieser Zeit zum König Assyriens erklärt. Aber im Jahr 605 v. Chr. schlug ein brillanter junger babylonischer General namens Nebukadnezar die kombinierten assyrischen und ägyptischen Streitkräfte vernichtend. Über Assur-uballits weiteres Schicksal gibt es keinerlei Zeugnisse.

Diese Gegenstände können eigentlich nur einem König gehört haben. Vor allem die Halskette und der Helm. Sie sind mit königlichen Symbolen versehen. Niemand weiß, was aus Assur-uballit wurde. Dass der König hier Zuflucht suchte, erscheint naheliegend. Erinnern Sie sich an Nahums Worte: ›Wo ist nun das Versteck der Löwen und die Lagerstätte der jungen Löwen, wo der Löwe, die Löwin umherstreifte und das Löwenjunge, von niemand aufgeschreckt?‹«

»Ja«, antwortete ich.

»Zuerst nahm ich an, dass der Felssturz, der den Haupteingang verschloss, durch ein Erdbeben ausgelöst wurde, aber als ich mich ein wenig eingehender umsah, erkannte ich, dass keine der Spalten und Risse, die man nach einem Erdbeben erwarten würde, vorhanden waren. Ich vermute, dass seine Feinde ihn bis hierher verfolgt und dann den Felssturz ausgelöst haben. Sie haben den König eingesperrt.«

»Er dürfte doch wohl kaum alleine gewesen sein, als er hierherkam.«

Tomas deutete zum hinteren Teil des Tempels. »Hinter diesen Mauern befindet sich seine Begleitung. Seine Frau, seine Leibwache, sogar die Gebeine seiner Kinder. Aber kommen Sie, es wartet eine noch viel größere Überraschung.«

Da das allein schon eine Riesensensation war, konnte ich mir nicht vorstellen, wodurch es noch übertroffen werden sollte.

Er führte mich zu einem Raum. Darin standen mehrere Reihen gemauerter Behälter. »Das Tempelarchiv. Jede dieser Kisten ist mit Schrifttafeln gefüllt, allerdings sind die Platten ziemlich verwittert. König Assurbanipals Bibliothek in Ninive ist weitgehend erhalten geblieben, weil die Schrifttafeln in der Hitze des Feuers, das die Stadt vernicht hat, gebrannt wurden. Hier drin ist es relativ trocken, aber nicht trocken genug, um die Tontafeln ausreichend zu konservieren.«

Auf dem Weg nach draußen machte er mich auf ein ungewöhnlich geformtes Gefäß aufmerksam. Es war kugelförmig und verfügte über eine lange Tülle, die seitlich hervorragte wie bei einer bizarren Teekanne. Nur war diese Kanne nicht aus gehämmertem Metall, sondern aus gebranntem Ton. »Der erste Destillationsapparat. Sozusagen der Vorläufer des Destillierkolbens«, erklärte er. »Um Parfüm herzustellen. Er diente als Modell für alchemistische Gefäße.«

Mit äußerster Vorsicht nahm ich es in die Hand. Ein magischer Duft von Rosen und fremdartigen Gewürzen schien daran zu haften. Ich wusste, dass die Fantasie mit mir durchging, aber dieser Ort lud geradezu ein zu Tagträumen. Ich wusste auch, dass ich eigentlich nichts berühren sollte. Archäologen stehen Forensikern in nichts nach, wenn es darum geht, einen Fundort möglichst in seinem ursprünglichen Zustand zu belassen. Sie fotografieren und messen auch die winzigsten Abstände zwischen Fundstücken, ehe sie ihre Lage verändern. Aber für mich war es unmöglich, die Stücke nicht zu berühren. Zu groß war mein Drang, mit diesen wunderbaren Zeugen der Vergangenheit einen sinnlichen Kontakt herzustellen.

»Nun«, sagte Tomas, »haben Sie genug gesehen?«

»Ich möchte für immer hierbleiben.« Ich wischte mir mit der Hand über die Stirn. »Eine gewisse Ironie ist aber nicht von der Hand zu weisen, finden Sie nicht auch?«

Er runzelte die Stirn. »Und die wäre?«

»Das Ganze hier ist jetzt Eigentum der Chaldäer und der Römisch-Katholischen Kirche.«

»Nicht nur. Es gehört dem gesamten irakischen Volk. Die Kirche wird alles Nötige unternehmen, um diesen Ort für jeden zu erhalten.« Er wandte sich ab. »Kommen Sie. Wir müssen unsere Fahrt fortsetzen. Aber vorher habe ich Ihnen noch etwas wirklich Erstaunliches versprochen.«

»Was meinen Sie? Gibt es noch mehr?«

»Was wir gerade gesehen haben, gehört zum Besitz des Tempels. König Assurbanipals Beute ist im Schrein der Ischtar versteckt.«

Gebannt von den Gebeinen des alten Königs und dem unermesslichen Tempelschatz, hatte ich den Andachtsraum völlig vergessen. Seine Aussage traf mich völlig unvorbereitet. »Sie haben recht. Dies hier ist alles mesopotamischen Ursprungs, daher kann man es wohl kaum als Kriegsbeute bezeichnen.«

»Es könnte babylonischer Herkunft sein. Assurbanipal zerstörte Babylon und nahm alles, was irgendwie von Wert war, an sich.«

»Rein technisch betrachtet wäre es dann kein Raubgut, weil er sowohl Assyrien wie auch Babylon unter seiner Kontrolle hatte.«

»Richtig. Der wahre Schatz befindet sich innerhalb des Schreins.«

Ich hielt Ausschau, ob Mazare mit uns kam. Er blieb zurück und hatte einen Gesichtsausdruck, den ich nur als ängstlich bezeichnen konnte. Was um alles in der Welt lag vor uns?

Es sollte noch ein wenig dauern, bis ich auf diese Frage eine Antwort erhielt. Ein paar Schritte vor der hinteren Wand des Andachtsraums stand ein Gestell, das mit einem Tuch zugehängt war. Die Wände waren mit unglaublichen Gemälden geschmückt. Stellenweise war die Farbe abgeblättert, aber die Motive waren immer noch deutlich zu erkennen. Das erste zeigte eine geflügelte Ischtar mit ihrer zylinderförmigen Mütze, einen Kampfbogen in der Hand und umgeben von einem Ring aus achtstrahligen Sternen. Auf dem zweiten Bild war ein Löwe zu sehen, der einen Menschen zerfleischte. Nahums Worte gingen mir durch den Sinn: Der Löwe raubte, bis seine Jungen genug hatten, und mordete für seine Löwinnen; er füllte seine Höhlen mit Raub an und seine Schlupfwinkel mit Zerrissenen.

Auf einer niedrigen Stellage standen weitere Tontöpfe. Ich ging in die Hocke und nahm einen heraus. Eisen, das war leicht zu erkennen, weil das Behältnis mit Rost bedeckt war. Äußerste Sorgfalt wäre vonnöten, um die Rostschicht zu entfernen, ohne das Metall darunter zu beschädigen. Diese Behälter hatten eine wunderschöne Form, waren jedoch im Vergleich mit selbst den schlichtesten Gegenständen da draußen völlig unscheinbar. Ich sah Tomas fragend an. »Diese Gefäße stammen wahrscheinlich aus Anatolien.«

»Ja, Sie haben recht. Aus Phrygien.«

»Unter dem Tuch muss etwas ziemlich Einmaliges verborgen sein.«

Babylon
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