Als Mahmoud um Wasser bat, lachte einer der Männer nur und befahl ihm, still zu sein.

Sie fuhren mit ihm in ein Dorf, das er nicht kannte, und schlossen ihn in einem fensterlosen Raum ein. In diesem Raum befand sich nichts außer einem leeren Eimer und er war hungrig und verängstigt. Er hatte keine Ahnung, warum die Männer ihn gefangen genommen hatten.

Nach eineinhalb Tagen – vielleicht auch länger – kam ein Mann und zerrte ihn hinaus. Jetzt waren drei Männer da und einer von ihnen telefonierte. Als Mahmoud kam, schwieg er und stieß ihm das Telefon entgegen.

»Das ist deine Schwester«, sagte er. »Deine Schwester in England. Sag etwas zu ihr – damit sie deine Stimme hört.« Seine Augen waren hart und kalt und Mahmoud fragte sich, ob das ein grausamer Trick war. Aber er tat, was sie verlangten, und sagte ins Telefon: »Geri?«

Er hörte, wie sie seinen Namen nannte.

Plötzlich sprach er so schnell er konnte, um zu erklären, was ihm geschehen war. Aber der Mann mit den kalten Augen riss ihm das Telefon weg, bevor er zu Ende gesprochen hatte, weil er selbst mit Geri sprechen wollte. Und dann sagte er das Schrecklichste überhaupt.

Zehntausend Dollar.

Mahmoud konnte sich eine solche Summe nicht einmal vorstellen. Wie sollte ein einzelner Mensch – ein armes Somali-Mädchen – jemals so viel Geld auftreiben, selbst in einem reichen Land? Es war unmöglich. Aber wenn sie es nicht schaffte, dann würde er sterben.

Schöne Khadija
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