Als die Männer kamen, saß Mahmoud mit seinen Schwestern hinter dem Zelt und kratzte Zahlen in den Sand. Sagal fand es schwierig, aber Zainab lernte recht schnell. Sie löste die Rätsel fast so schnell, wie er sie zeichnen konnte.

Die Männer blieben hinter Mahmoud stehen, sodass ihre Schatten vor ihm auf den Boden fielen. Er blickte sich um und sah, dass sie zu zweit waren. Große Männer in Jeans und T-Shirts und Gewehren über der Schulter.

Eben noch waren ein Dutzend andere Kinder um sie herum gewesen und hatten den Zahlenspielen zugesehen. Ganz plötzlich waren sie alle verschwunden. Mahmoud und seine Schwestern waren allein mit den Fremden, in einem Winkel zwischen zwei Zelten verborgen.

Einer der Männer sagte seinen Namen. Noch bevor er die Stirn runzeln konnte, nickte Sagal und da war es zu spät, so zu tun, als sei er jemand anderes. Der Mann schnippste mit den Fingern und befahl den Mädchen zu gehen. Mahmoud bedeutete ihnen zu verschwinden. Was auch immer geschehen mochte, es war besser, wenn sie nicht dabei waren.

Bis zum letzten Moment hoffte er auf eine Chance zur Flucht. Bestimmt würden die Männer einen Augenblick unaufmerksam sein, damit er aufspringen und zwischen den Zelten hindurch verschwinden konnte. Er wusste genau, wie er es tun würde, wie er sich durch die engen, gewundenen Gänge schlängeln und sich so lange wegducken würde, bis sie seine Spur verloren.

Aber sie wurden nicht unaufmerksam. Sie hielten ihre Blicke auf sein Gesicht gerichtet und hatten die Hände am Abzug ihrer Gewehre. Und kaum eine Minute später schoben sie ihn in ihr Auto und stießen ihm in den Rücken, sodass er umfiel. Einer von ihnen sprang hinter ihm hinein und drückte mit seinem Fuß Mahmouds Kopf herunter, der andere setzte sich nach vorne und ließ den Motor an. Das Auto sprang holpernd die Straße hinunter, aber Mahmoud konnte nicht sehen, wohin sie fuhren. Er sah nur die Sonne auf einem Gewehrlauf glitzern.

Schöne Khadija
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