23. Kapitel

02. August 1899
Colorado Springs
in derselben Nacht

Schnellen Schrittes lief Philemon durch die nächtlichen Straßen. Noch immer nagte die Enttäuschung an seinem Selbstwertgefühl, weil die anderen ihn ausgeschlossen hatten, und er fragte sich, was sie wohl gerade im Labor taten? Er hätte bleiben und lauschen sollen. Niedergeschlagen zog er den Kopf zwischen die Schultern und beschleunigte seine Schritte. Um diese späte Stunde war Colorado Springs wie ausgestorben und es fühlte sich unheimlich an, allein unterwegs zu sein. Immer wieder meinte Philemon, hinter sich Geräusche von Schritten zu hören, und er drehte sich um, aber natürlich war da niemand. Seine angespannten Nerven spielten ihm bestimmt nur einen Streich.

Da stand plötzlich wie aus dem Boden gewachsen eine Gestalt vor ihm. Erschrocken sprang Philemon zurück und hob beide Fäuste. Er war bereit, sich zu verteidigen. In New York bedeutete eine solche Situation auf nächtlicher Straße nichts Gutes und er war stets auf eine Auseinandersetzung mit Straßendieben vorbereitet. An der Universität hatte er am wöchentlichen Boxtraining teilgenommen und sich sogar gegen seine älteren Kommilitonen durchgesetzt.

Herausfordernd starrte er den Kerl an, dessen schnurrbärtiges Gesicht sich im Schatten einer Schirmmütze verbarg.

„Na, wer ist denn da zur Geisterstunde noch unterwegs?“, fragte die Gestalt.

„Wer will das wissen?“, warf Philemon angriffslustig zurück.

„Ich!“, sagte der Mann wichtig und hob den Kopf, so dass der Schein der nächstgelegenen Straßenlaterne auf sein Gesicht fiel. An seiner Mütze blitzte ein Messingabzeichen der hiesigen Polizeiwache auf.

Philemon nahm die Fäuste herunter und entspannte sich ein wenig. „Verzeihung, ich habe Sie nicht erkannt, Sir“, entschuldigte er sich schnell bei dem Konstabler. Aber warum sprang der Kerl ihm auch so urplötzlich in den Weg?

Der Konstabler hob das schwabbelige Kinn und glotzte ihn unverhohlen an. „Soso, und beantworten Sie vielleicht auch meine Frage? Wer sind Sie und was machen Sie hier?“

Philemon erklärte ihm sein spätes Unterwegssein. Dabei überkam ihn die vage Ahnung, dass er nicht aufgehalten worden war, um festzustellen, was er hier tat oder wer er war. Der Mann schien genau zu wissen, wen er vor sich hatte. Der Abscheu in seinem Blick war nicht zu übersehen.

„Mr. Ailey, soso. Und Sie arbeiten draußen in dem Labor zusammen mit dem verrücken Doktor.“

Philemon wollte etwas zu Dr. Teslas Verteidigung sagen, ließ es aber. Er war müde und wollte keine Scherereien mit dem örtlichen Auge des Gesetzes. „Ja, das tue ich“, antwortete er stattdessen.

Der Konstabler schob seinen Bauch vor und hakte die Daumen in den Gürtel, dabei hob er seine Schultern an wie ein Stier kurz vor dem Angriff. Er knurrte etwas, das Philemon nicht verstand.

„Wie bitte?“

„Wir wollen Sie hier nicht haben!“, wiederholte der Kerl. „Sie, diesen Doktor und seine Experimente! Es ist nicht gut, was Sie hier tun. Sie stören den Frieden unserer Stadt. Ich gebe Ihnen einen guten Rat: Packen Sie Ihre Sachen und verschwinden Sie, so schnell Sie können. Bevor Ihnen noch etwas zustößt!“

„Was sollte mir denn schon zustoßen?“, fragte Philemon leichthin.

Der buschige Schnurrbart des Konstablers blähte sich auf, als er empört Luft ausstieß. „Sind Sie so einfältig oder wollen sie mich für dumm verkaufen, mein Freund?“

Philemon sah ihn verwirrt an.

„Jungelchen, ich weiß ja nicht, was dieser Verrückte von einem Wissenschaftler Ihnen erzählt hat, aber eines ist sicher: Dort draußen wurde ein Mann gegrillt. Zack! Vom Blitz getroffen. Peng! Weg war er! Ein Häufchen Asche.“

Philemon wurde es eng um die Kehle. Unbewusst fuhr er sich mit dem Finger in seinen Kragen, um ihn zu weiten. Warum zum Teufel waren die Leute hier so versessen auf diese Geschichte mit dem Blitzschlag? Und warum erzählten Tesla und Löwenstein eine ganz andere Version davon? Wem konnte er glauben? Dem angesehenen Wissenschaftler oder der Stadtbevölkerung, die keine Ahnung von den großen Dingen hatte, die da vor ihrer Haustür stattfanden?

„Ich kann Ihnen versichern“, versuchte Philemon dem Wachtmeister zu erklären, „dass in dem Labor nichts Ungewöhnliches oder Gefährliches vor sich geht. Wir führen seriöse wissenschaftliche Experimente durch. Sie können sich selbst davon ein Bild machen. Kommen Sie doch mal vorbei und sehen Sie es sich an. Wir arbeiten mit hochfrequenten Strömen und elektromagnetischen Schwingungen, schlicht gesagt, mit Elektrizität – das ist Fortschritt, kein Hexenwerk!“

Der Konstabler schnaubte. „Aber es gibt einen Zeugen für diesen Vorfall! Also erzählen Sie mir nicht so einen Blödsinn. Von wegen ungefährlich!“

„Zeugen? Dass ich nicht lache! Einen alten, versoffenen Ziegenhirten nennen Sie Zeugen? Nicht gerade glaubwürdig, wenn Sie mich fragen.“

„Sie haben ja keine Ahnung“, zischte der Konstabler.

„Nein, offensichtlich habe ich tatsächliche keine Ahnung von der unglaublichen Borniertheit, die in dieser Stadt herrscht. Sie sollten froh sein, dass Dr. Tesla diesen unbedeutenden Ort als Stätte für seine großartigen Forschungen auserwählt hat. Wer von außerhalb kennt schon dieses Nest? Nur weil ein Eisenbahnmagnat hier sämtliche Grundstücke hält und sich damit sein eigenes kleines Reich geschaffen hat, existiert Colorado Springs überhaupt. Aber glauben Sie mir, wenn die Versuche des Doktors hier gelingen, dann wird dieses kleine Kaff in aller Welt berühmt sein!“ Er atmete tief durch. Er hatte die Hetzerei gegen Tesla satt.

Der Konstabler schwieg mit grimmiger Miene. „Sie werden sich noch wundern“, sagte er und gab daraufhin nur widerwillig den Weg frei.

Na, endlich lässt er mich gehen, dachte Philemon und verabschiedete sich mit einer knappen Geste. Mit grimmiger Miene marschierte er an dem Kerl vorbei und verlangsamte seinen Gang erst wieder, als er in die Cascade Avenue abgebogen war. Erleichtert ließ er die Schultern sacken. Es war wirklich nicht zu fassen, wie verbohrt die Leute hier waren!

Nur wenige Minuten später erreichte er das Hotel, durchquerte das Foyer und grüßte den aufgeschreckt blinzelnden Nachtportier. Dann stieg er die Treppen zum den ersten Stock hinauf und ging im schummrigen Licht der Milchglaslampen zu seinem Zimmer. Er hatte schon den Schlüssel in der Hand, da flackerte unvermittelt das Bild des Koffers durch sein Bewusstsein … gemeinsam mit einem kleinen Funken Misstrauen, der sich wider Willen bei ihm eingenistet hatte.

Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, nach dem Koffer zu schauen, dachte er. Ich könnte überprüfen, ob dieser Herkimer recht hat und wirklich etwas an der allgemeinen Verschwörungstheorie von Colorado Springs dran ist.

Philemon steckte den Schlüssel wieder in seine Westentasche und sah sich um. Alles war ruhig hinter den Türen. Und Tesla und die andern beiden waren noch immer im Labor – niemand würde also etwas mitbekommen. Er spürte gewisse Skrupel in sich. Wenn er seinem Argwohn tatsächlich nachgab, missbrauchte er dann nicht das Vertrauen seines Mentors? Und das, obwohl Tesla ihn heute Morgen darauf eingeschworen hatte, sich mit seinen Zweifeln immer an ihn zu wenden. Aber der Doktor schien ja auch nicht ganz ehrlich mit ihm gewesen zu sein, denn warum hätte er ihn dann vorhin sonst so ohne weiteres weggeschickt?

Ich tu’s jetzt, dachte Philemon, nur so kann ich endlich Gewissheit erlangen.

Leise schlich er zurück zur Treppe. Er sah hinauf. Das Licht im Treppenhaus flackerte, erlosch und glomm wieder auf. Wahrscheinlich wegen der schwankenden Spannung, die das Kraftwerk von Colorado Springs produzierte. Nicht umsonst konvertierte Tesla draußen in seinem Labor den gelieferten Strom auf ein gleichmäßiges Niveau, bevor er ihn für seine Experimente nutzte.

Draußen im Labor …

Philemon erschauerte unwillkürlich. Vielleicht rührte das Flackern auch daher, dass man dort gerade neue Versuche durchführte – ohne ihn!

Mit entschlossen vorgeschobener Kinnlade erklomm er einen Treppenabsatz nach dem nächsten. Als er in der dritten und obersten Etage angekommen war, hielt er inne und blickte in den Korridor. Er sah genauso aus wie der im ersten Stock, jedoch mit einem kleinen Unterschied. Hier befanden sich die teureren Suiten mit dem besseren Ausblick. Darunter auch Teslas Zimmer mit der Nummer 303. Natürlich durch drei teilbar. Philemon lächelte leise, als er daran vorbeischritt. Er folgte seinem Gespür und hielt auf die Tür am hinteren Ende des Korridors zu. Sie trug kein Schildchen mit einer Nummer. Vorsichtig prüfte er, ob der Knauf sich drehen ließ. Wider Erwarten schwang die Tür auf und Philemon starrte unentschlossen in die Finsternis.

Durfte er den Raum überhaupt betreten? Was, wenn man ihn dabei ertappte?

Aber es war doch bestimmt nur eine Abstellkammer, und wenn man von Seiten des Hotels nicht wollte, dass ein Gast dort hineinschaute, dann wäre sie sicherlich abgeschlossen. In der Hoffnung, irgendwo einen Lichtschalter zu finden, trat Philemon schließlich ein und tastete behutsam an der Wand entlang. Doch da war kein Schalter. Ratlos blickte er sich in dem dunklen Raum um, konnte aber nur formlose Konturen erkennen. Da bemerkte er eine Schnur, die direkt vor seinem Gesicht von der Decke baumelte. Er ergriff sie und zog daran. Mit einem leisen Klick leuchtete eine nackte Glühbirne auf. Schnell schloss Philemon die Tür, drehte sich um und betrachtete die in der Kammer gelagerten Gegenstände. An den Wänden standen Regale mit frischer Bettwäsche, zusätzlichen Kissen und Decken. In einem anderen lagerten Seife und Blechkanister mit Lauge. Es roch leicht nach Wachs und Putzmitteln. In der Mitte des Raumes stapelten sich alle möglichen Möbelstücke, von denen manche mit Tüchern bedeckt waren. In der einen Ecke stand ein Tisch. Auf der weißen Tischdecke waren Teller und leere Tassen abgestellt worden. Augenscheinlich verbrachten die Zimmermädchen hier ihre Pausen.

Philemon nahm seinen Hut ab und fuhr sich über seinen Scheitel. Nirgendwo konnte er einen Koffer entdecken. Möglicherweise hatte man ihn doch schon an Mr. Myers zurückgeschickt. Also war alles nur falscher Alarm gewesen und die mysteriösen Andeutungen von diesem Mr. Herkimer bloß eine Masche, sich wichtig zu machen. Philemon ärgerte sich, auf das Gerede gehört zu haben. Er griff nach der Strippe und wollte das Licht ausschalten, da fiel sein Blick erneut auf den Tisch. Etwas daran störte ihn. Warum gab es für eine solch einfache Tafel, an der die Dienstmädchen ihren Tee tranken, eine offensichtlich teure Tischdecke? Und warum reichte diese bis zum Boden?

Philemon ließ die Strippe los und ging zum Tisch. Er legte eine Hand auf das weiße Leinen und strich andächtig darüber, dann klopfte er auf die Platte. Es klang hohl. Das war kein Tisch. Philemon räumte das Geschirr auf den Boden und lüftete das Tuch. Es überraschte ihn nicht, dass darunter ein großer Schrankkoffer mit Metallbeschlägen zum Vorschein kam. Philemon erkannte ihn wieder. Es war genau dasselbe Gepäckstück, das bei ihm auf dem Zimmer gestanden hatte. Ein Koffer, wie man ihn für Überseereisen benutzte.

Er ließ das Tuch fallen, ging in die Hocke und suchte nach einem Namenschild. Er fand ein kleines Lederetui, das an einem der beiden Ledergurte befestigt war. Er klappte das Etui auf. Ein Zettel mit einer Adresse steckte darin. Philemon las ihn und spürte, wie sein Herz augenblicklich schneller schlug.

„Mr. Frederick Myers, 114 Beacon Street, Beacon Hill, Boston, Massachusetts.“

Der Koffer gehörte tatsächlich Myers! Mit nervösen Fingern fuhr er über die beiden Schlösser. Sie waren verschlossen. Wie vom Fieber gepackt zückte Philemon sein Klappmesser, das er sich aus der Schweiz mitgebracht hatte, und machte sich an den schweren Verschlüssen zu schaffen. Nacheinander gelang es ihm, sie zu öffnen, und er ließ sie mit den Daumen aufschnappen. Die Scharniere quietschen leise, als er schließlich den Deckel anhob.

Er fand einen Stapel Kleidungstücke und zwei Paar Schuhe vor, die unordentlich in den Koffer geworfen worden waren, so als wäre derjenige in Eile gewesen. Das passte zu dem, was er über Myers‘ Abreise gehört hatte. Dessen Mutter war schwer erkrankt, da konnte man einen überhasteten Aufbruch und einen schlampig gepackten Koffer schon mal verzeihen. Vorsichtig wühlte sich Philemon bis zum Boden durch. Myers verfügte eindeutig über eine umfangreichere Garderobe, als er sie jemals besessen hatte. Auch der Koffer selbst machte einen teuren Eindruck. Aus was für einer Familie stammte der verschwundene Assistent eigentlich? Zumindest war schon mal klar, dass er in Boston zu Hause war, und dem Gepäck nach zu urteilen, einer sehr wohlhabenden Familie angehörte. Na ja, das war ja an und für sich kein Verbrechen, dachte Philemon und roch an einem der Hemden. Es war getragen, verströmte aber sonst keinerlei ungewöhnlichen Geruch. Er ließ es in den Koffer zurückfallen und tastete in den Seitentaschen nach etwas Auffälligem. Seine Finger förderten einige Toilettenartikel zutage: einen Kamm, eine Schere, eine Dose mit Pomade, eine Bartbinde und Rasiercreme. Nichts, was er nicht auch mit sich führte, doch dann stieß er im nächsten Fach auf etwas. Eine Ledermappe. Er zog sie heraus, öffnete sie und blätterte durch die leeren Seiten. Ein neuer Füllfederhalter steckte in der Schlaufe in der Mitte. Sonst war nichts Besonderes an der Mappe. Oder doch? Philemon stutzte. Eine der letzten Seiten war herausgerissen worden. Nur, wo war sie? Und was war darauf notiert worden?

Er legte die Mappe zurück in den Koffer und wühlte erneut. Doch zwischen den Kleidern fand sich kein loser Zettel. Philemon seufzte und hielt enttäuscht inne. Dabei fiel sein Blick auf eine Naht im Stoff, mit dem der Koffer ausgefüttert war. Ein Faden hing lose herab. Er zog an dem Faden und stellte fest, dass die Naht an dieser Stelle offen war. Er steckte seine Finger hindurch und fühlte hinter den Stoff. Tatsächlich, da war etwas! Schell zog er seine Hand wieder heraus und sah auf einen Zettel. Es war die fehlende Seite aus der Mappe. Sie trug dieselbe Abrisskante. Aufgeregt faltete er das Papier auseinander und betrachtete verdutzt die Skizze darauf. Sie musste von einem technischen Apparat stammen, zumindest befanden sich daneben die komplizierte Anordnung eines Schaltkreises und eine handschriftlich durchgeführte Rechnung. Philemon erkannte die Größen W, Q und U für Arbeit, Wärme und innere Energie. Eine thermodynamische Gleichung? Aber da waren auch die Symbole für die elektrische sowie magnetische Feldstärke und Flussdichte aus der Maxwell‘schen Gleichung, E, D, H und B jeweils mit einem nach rechts weisenden Richtungspfeil darüber. Philemon versuchte, das Gekritzel zu verstehen. Es schien, als habe Myers oder jemand anderes versucht, mehrere Gesetze der Physik miteinander zu verbinden und in Einklang zu bringen. Hinter dem Ergebnis des Rechenweges waren gleich mehrere Ausrufezeichen förmlich in das Papier gestanzt worden.

Ratlos schürzte Philemon die Lippen. Auf die Schnelle war es ihm unmöglich nachzuvollziehen, was dieser Rechenwert bedeutete, zumal er mit keinerlei Einheit gekennzeichnet war. Er steckte das Papier in seine Westentasche. Das würde er auch noch später herausfinden können. Jetzt sollte er erstmal zusehen, dass er hier rauskam. Er klappte den Koffer zu und ließ die Schlösser einrasten, dabei spürte er eine gewisse Enttäuschung. Er hatte nicht das Geringste über den Verbleib von Myers herausgefunden. Aber was hatte er auch erwartet? Dass er verkohlte Kleidungsstücke finden würde? Oder besser noch gleich die ganze Leiche von Mr. Myers?

Du bist töricht, Philemon Ailey, schalt er sich. Du hättest nicht auf das Gerede der Leute, sondern besser auf den Doktor hören sollen! Er erhob sich und breitete sorgfältig das Tischtuch wieder über den Koffer. Auch die Teller und Tassen stellte er so hin, wie er sie vorgefunden hatte, und griff nach der Strippe. Nach einem letzten Blick auf das Arrangement löschte er das Licht.

So leise, wie er gekommen war, schlich er nach unten auf sein Zimmer und begab sich schleunigst in sein Bett. Es war bereits nach drei Uhr morgens und er war hundemüde, doch sein Misstrauen loderte wacher denn je. Wie ein mahnendes Leuchtfeuer strahlte es in der Weite seines Gewissens. Unruhig wälzte sich Philemon von einer Seite auf die andere. Alles, was er sich wünschte, war, keine Zweifel mehr haben zu müssen. Er wollte Tesla vertrauen. Wollte glauben, was er gesagt hatte. Jedoch befürchtete er, dass das nicht mit einem einfachen Vergessen und Verdrängen getan sein würde. Er wusste, er würde mehr über den ‚Vorfall’ herausfinden müssen, bevor sein Argwohn endlich Ruhe gab. Und hatte er dafür nicht den morgigen Vormittag frei bekommen? Wenn er bis neun Uhr schlief, hätte er noch ausreichend Zeit, sich auf die Suche nach dem angeblichen Zeugen zu machen und ihm ordentlich auf den Zahn zu fühlen. Es wäre doch gelacht, wenn er diesem alten Ziegenhirten nicht als Lügner entlarvte!