Tony Lucifer

alias

Dr. Nachtstrom

 

Nicht nur der heilige Mann mit dem langen weißen Bart hat seine Kinder in die Welt gesandt, um seine Botschaft zu verkünden. Die Konkurrenz schläft niemals. Auch der Fürst der Finsternis hat ein beachtliches Repertoire an schwarzen Schafen, die unerkannt auf Erden wandeln, um vernichtende Worte der Dunkelheit zu sähen wie verdorbene Samen.

Dr. Nachtstrom ist ein besonders niederträchtiges Exemplar aus der Armee der Angst. Sein genaues Alter ist ungewiss. Wie alle Kreaturen seines Schöpfers, könnte er ein durchaus biblisches – Verzeihung – satanisches Alter erreicht haben. Bisher ist nur bekannt, dass er in Österreich lebt und dort als Radiomoderator sein täglich Blut verdient.

Dass man dieses Medium kaum benutzen kann, um das Wort des Terrors zu verbreiten, bedarf wohl keiner Diskussion. Also beschloss Dr. Nachtstrom, die Verbreitung seiner Saat über das geschriebene Wort zu verwirklichen. Seine erste Kurzgeschichte Das Ding aus einer ganz anderen Welt, für die er sich das Pseudonym Tony Lucifer zulegte, war dabei erst der Probelauf für den richtig großen Anschlag auf die leicht beeinflussbaren Gehirne der Leser. Die Sache brauchte mehr Pferdestärken. Warum denn alleine teuflisch sein, wenn man mit einer ganzen Mannschaft die Tore zur Hölle viel schneller öffnen kann?

So geschah es, dass Dr. Nachtstrom weitere 25 Soldaten rekrutierte, mit denen er das Projekt Panik – Der Horror-Almanach ins Leben rief, welches Sie übrigens gerade in Ihren Händen halten. Wie die Lemminge folgten die Autoren seinem charismatischen Ruf, um mit ihm zusammen den alles zerschmetternden Großangriff auf furchtlose Leser zu starten. Nach und nach entstand ein diabolisches Gesamtwerk abgrundtief bösartiger Kurzgeschichten, die einen aus den Augen bluten lassen.

Wenn Sie während des Lesens aus den Augenwinkeln einen Schatten wahrnehmen, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Es ist nur Dr. Nachtstrom, der im Hintergrund auf Ihre Seele wartet, die Sie ihm beim Kauf der Lektüre automatisch überschrieben haben.