Werner Skibar
Der 22. April 1969 hätte ein ganz normaler Geburtstag werden können, wenn an diesem Tag in Graz nicht gleich zwei Menschen das Licht der Welt erblickt hätten.
Werner Skibar hatte eine kleine Überraschung für seine Eltern im Gepäck, die sich einige Jahre später noch in genialer Abnormität entfalten sollte.
Als Kind begeisterten ihn bereits die allseits beliebten „Gespenster Geschichten“ und Werke wie „Larry Brent“, „Dämonenkiller“, „Damona King“ und „Der Hexer.“ Deswegen dauerte es auch nicht lange, bis er seine Begeisterung in Kreativität umwandelte und von 1986 bis 2005 verschiedene Veröffentlichungen tätigte. Unter anderem verfasste er den Titel Angst in Dan Shockers Sonderband aus Marlos Nr. 2 oder aber auch Ein Winterabend auf der Bastei Verlag Homepage, als Teil des Schattenreich-Projektes. Noch während er diese und weitere Werke schrieb, begann sich in seinem Inneren der zweite Mensch zu regen, der bis dahin abwartend auf den perfekten Moment lauerte. Die dissoziative Identitätsstörung, auch bekannt als multiple Persönlichkeitsstörung brachte nach einem Anfall rasender Zerstörungswut in einem Wiener Café den brillanten Autor Charly Blood hervor. Nachdem fünf ausgewachsene Männer nötig waren, um Werner (Charly) zu bändigen, als dieser versuchte, eine Bedienung in einer Sachertorte zu ersticken, endete der äußerst unschöne Café-Besuch in einer geschlossenen Einrichtung. Dort versucht man nun schon seit längerem, Werner Skibar wieder an die Oberfläche zu holen – leider ohne Erfolg. Charly Blood hat seitdem die Kontrolle und gilt als brandgefährlich. Ein kleiner, verzweifelter Teil von Werner Skibar lebt in Charly Blood weiter. Wenn Sie Charly mal in der Anstalt besuchen und durch das kleine, vergitterte Fenster seiner Sicherheitszelle blicken, können Sie beobachten, wie er, mit einer Zwangsjacke bekleidet, einer ehrenamtlichen Schreibkraft seine Beiträge zur Groschenheftserie MORBUS diktiert.