Daniela Herbst

 

Kennen Sie auch diese faszinierende Sage von den Sirenen, die sich einen Wettstreit mit den Musen lieferten, wer schöner singen könne? Und wussten Sie, dass Sirenen nicht verlieren dürfen, weil sie sich sonst das Leben nehmen müssen? Peisinoe, auch als die Überredende bekannt, wollte weder den Wettkampf gegen die Musen verlieren, noch als Felsen im Meer enden, weil ein Seefahrer es trotz ihres betörenden Gesanges an ihr vorbei geschafft hatte. Stattdessen floh sie im Sommer 1979 aus der barbarischen Welt der Mythen, um als Daniela Herbst in Augsburg zu leben. Sie wurde Vegetarierin und versuchte auch sonst, möglichst unauffällig unter den Menschen zu wandeln. Nach einem abgeschlossenen Magisterstudium in mittelalterlicher Geschichte, Volkskunde und Psychologie konnte sie auch als freiberufliche Texterin Erfahrungen sammeln. Doch ihre wahre Neigung ließ sich nicht lange unterdrücken. Zu stark war der Drang, Menschen mit ihrem lieblichen Gesang ins Verderben zu locken. Aber in der heutigen Zeit kann man sich nicht einfach auf eine Verkehrsinsel setzen, anfangen zu singen und hoffen, dass man einen Massencrash verursacht, wenn man nicht in der Geschlossenen enden will. Deswegen steckt Daniela Herbst ihre zerstörerischen Kräfte in ihre Manuskripte, von denen bereits eine stattliche Anzahl im Umlauf ist. So veröffentlichte sie z.B. bereits die Titel Tote Straßen, Zum Teufel mit dem Jenseits und KleinCrime. Außerdem erschienen Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien. Und auf ihrer Homepage kann man ebenfalls selbstverfasste Werke verschiedener Genres lesen. Einmal begonnen, ist man in diesen Geschichten verloren, wie einst die Seefahrer, die für den betörenden Gesang der Sirenen ihr Leben ließen und auch mancher Leser wurde nie wieder gesehen.