Guido Ahner
Es ist wirklich ein Jammer, wie Gott einst mit seinen Engeln umsprang. Erst schuf er sie und verlieh ihnen die wunderbarsten Fähigkeiten, um sie dann dafür zu bestrafen. Wo bleibt denn da die Logik? Das fragte sich auch Astaroth, als er genau deswegen im dunkelsten Verlies landete, das der Himmel auftreiben konnte. Als Hüter der Zeit, der sowohl die Zukunft als auch die Vergangenheit kennt und damit auch die Pläne seines Schöpfers, wurde er von allen Sitzungen des himmlischen Rates ausgeschlossen und zu ewigem Schweigen verdonnert. Er hätte sich ja gefügt, wenn ihn nicht Abaddon und Luzifer gegen seinen Willen aus seinem Verlies befreit hätten. Diese unschöne Angelegenheit endete mit der Kündigung im Himmel und einem Jobangebot von Luzifer.
Am 23. März 1968 hatte Astaroth seinen hässlichen, stinkenden Körper satt und entschied sich für die irdische Existenz des Guido Ahner. Er füllte seinen Geist über die Jahre hinweg mit Wissen und Erkenntnissen, die ihm stetiges Wachstum sicherten. Als ursprünglicher Lehrer der freien Künste entwickelte Guido Ahner Begabungen für Musik, Malerei und Rhetorik. Auf diese Weise entstanden neben zahlreichen Zeichnungen und Gemälden auch die Romane Telum, Hurricane Blues, Die mattgrüne Kugel und zahlreiche Kurzgeschichten, die in verschiedenen Sammlungen veröffentlicht wurden. Durch diese Werke spricht Astaroth zu den Menschen, obwohl sie ihn nicht einmal beschworen haben. Das Böse findet immer einen Weg ins Bewusstsein, ob Sie es rufen oder nicht. Ohne es zu merken, werden Sie Guido Ahner in Ihren Kopf lassen und dann endet für Sie die Wahrnehmung, wie Sie sie kannten.