Die Gewinnbringer der Industrie

An klassischen Lebensmitteln wie Butter, Mehl und Haferflocken lässt sich kaum etwas verdienen, die Produkte sind austauschbar. Fertigprodukte bieten interessantere Gewinnmöglichkeiten: Eine handelsübliche Tüte Hühnersuppe enthält etwa zwei Gramm Trockenhuhn oder nur Hühnerfett. Im Grunde handelt es sich um aromatisiertes, heißes Wasser. Sieht man von dem wenigen enthaltenen Fett ab, könnte man das Produkt technisch auch im Teebeutel realisieren.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die Kosten verschiedener Fertiglebensmittel und Halbfertigprodukte mit selbst zubereiteten Lebensmitteln verglichen. Dezidiert wurden alle Zutaten zusammengerechnet, bis hin zu den Stromkosten für Herd und Backofen. Die vollständige Liste können Sie als PDF-Datei hier einsehen.

100 Gramm hausgemachte Tomatensauce aus Tomatenmark und frischen Tomaten kosten 18 Cent. Die Sauce aus der Tüte kostet pro 100 Gramm zubereitete Sauce 27 Cent, die Sauce aus dem Glas 56 Cent. Das selbstgekochte Produkt ist das hochwertigste Produkt, die Pulversauce besteht aus reiner Chemie. Das teure Fertigprodukt liegt von der Qualität her irgendwo dazwischen.

Zwei weitere Beispiele:

- Selbst gebackener Marmorkuchen kostet pro 100 Gramm 14 Cent

- Die Marken-Backmischung 40 Cent

- Das abgepackte Fertigprodukt 57 Cent

 

- Hausgemachtes Salatdressing kostet pro 100 ml 18 Cent

- Das Pulver zum Anrühren mit Öl und Wasser kostet 34 Cent

- Das Fertigprodukt aus der Flasche 50 Cent

 

Selbst kochen spart Geld und ergibt ein hochwertigeres Endprodukt. Der Industrie bringt die Fertignahrung mehr Gewinn als das Halbfertigprodukt oder die Einzelzutaten. Arbeitserleichterung und Zeitersparnis ist (leider) einer der Gründe, weshalb diese chemischen Pülverchen überhaupt gekauft werden. Hinzu kommt, dass Fertig- und Halbfertigprodukte in ihrer Zusammensetzung gezielt darauf getrimmt sind, den Menschen zu verführen. Dies beginnt bei der Werbung und endet bei den optimal auf den Mehrverzehr abgestimmten Inhaltsstoffen.