44.
Schwarz stürmte mit Rainer Bandmann im Schlepptau an der Pforte des Polizeipräsidiums vorbei. »Der junge Mann gehört zu mir.«
Im ersten Stock trat er, ohne anzuklopfen, in Kolbingers Büro.
Der Kommissar drehte sich mit seinem Bürostuhl herum und schaute die beiden Eindringlinge irritiert an.
»Pass mal auf«, sagte Schwarz, »du wirst dir jetzt sehr aufmerksam anhören, was Herr Bandmann zu sagen hat.«
»Anton, drehst du jetzt völlig durch?«
»Außerdem wirst du den Kollegen in der Kriminaltechnik Feuer unterm Hintern machen«, fuhr Schwarz unbeeindruckt fort, »damit sie so schnell wie möglich rausfinden, woher diese Mail kommt.«
Er knallte den Ausdruck auf den Schreibtisch. »Wenn meine Vermutung stimmt, dass Burger sich mit Hilfe seiner Leute an der Familie Celik gerächt hat, ist Herr Bandmann spätestens ab der Entlassung von Burger hochgradig gefährdet.«
Kolbinger sprang auf. »Das sind doch alles nur Spekulationen, Anton. Du hast dich da total in was verrannt.«
»Mir ist bewusst, dass du bei diesem Thema eine Beißhemmung hast.«
Kolbinger schaute ihn irritiert an.
Ein spöttisches Lächeln umspielte Schwarz’ Lippen. »Ich habe mal ein Foto gesehen, darauf spielt einer Krieg. Sah aus wie eine Wehrsportgruppe. Und wenn ich’s nicht besser wüsste, hätte ich den Typen auf dem Bild für dich halten können.«
Kolbinger reagierte, als hätte Schwarz ihm die Faust ins Gesicht geschlagen. »Das ist zwanzig Jahre her.«
»Fünfzehn.«
Schwarz legte dem ehemaligen Kollegen die Hand auf die Schulter. »Mach einfach deinen Job und sorge dafür, dass Herrn Bandmann kein Haar gekrümmt wird. Klar?«
»Ist klar«, sagte Kolbinger tonlos.