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Kindermädchenkrise

6.27: Es ist noch sehr früh, aber hier draußen im Garten merke ich schon, dass es ein heißer Tag werden wird. Die Luft ist glasig und verspricht Hitze. Während ich in den Staaten war, hat sich niemand um meine Blumen gekümmert, also haben die Schnecken meine Kornblumen abgefressen, und die Pflanzen in den Terracottatöpfen sind vertrocknet. Wenn man sie berührt, zerfallen sie zu lila Asche. Diese Sorte hatte ich gepflanzt, weil ich ihren Namen so gern hatte: Herztrost heißt sie.

Eines Tages, wenn ich Zeit habe, wird der Garten wunderschön werden. Ich werde Lobelien pflanzen und Kamelien und einen Lorbeer und süß duftenden Jasmin, und in steinernen Trögen wird der Herztrost üppig blühen.

Ein Winseln entflieht durch ein Fenster ganz oben im Haus. Auch die Kinder können in diesen warmen Nächten nicht richtig schlafen. Ben ist um fünf schreiend aufgewacht, als ich mitten in einem schrecklichen Traum war. Man träumt sogar anders im Sommer: Fieberträume, die Gedanken ausschwitzen, die lieber hätten verborgen bleiben sollen. Als ich in sein Zimmer kam, war er glitschig vor Schweiß, der arme Kleine, rutschte mir durch die Arme wie ein junger Seehund. Ich hab ihn im Badezimmer mit dem Waschlappen abgerieben – aus irgendwelchen Gründen hat er plötzlich vor seinem Ferkel-Waschlappen Angst – und ihm eine frische Windel angezogen. Als ich ihm einen Becher Wasser angeboten habe, wurde er wütend. «Ap-pel», forderte er. «Ap-pel!»

Wie oft hab ich Paula gesagt, dass er keinen Saft haben darf? Im Kopf hatte ich schon einen massiven Anschiss für mein Kindermädchen komponiert, aber Paula hat in letzter Zeit öfter über «Frauenprobleme» geklagt, deshalb könnte sie ganz leicht krankfeiern, und die Ferien sind die schlimmste Zeit überhaupt, um Ersatz zu finden. Verdammt. Verdammt.

 

7.43: Ich konnte an Paulas Stimme sofort hören, dass sie heute nicht kommen würde. Und ich sollte heute den Vorsitz des Global-Asset-Allocation-Komitees übernehmen, weil Robin Cooper-Clark mit seinen Jungs weg ist. Emily und Ben haben weder Schule noch Kindergarten, und das Kindermädchen kommt nicht. Klasse.

Paula stößt einen langen, komplizierten Seufzer aus. Sagt, sie fühle sich schon eine ganze Weile nicht wohl, und dann noch die Rattengeschichte, über die hat sie sich natürlich ziemlich aufgeregt. Aber sie wollte nicht, dass ich mir Sorgen mache, denn Ich Weiß, Dass Du Viel Um Die Ohren Hast, Kate. Das ist die klassische Kindermädchentaktik, einen präventiven Erstschlag landen, bevor man seine eigene, viel mächtigere Klage vom Stapel lassen kann. Während ich noch mitfühlende mmms murmele, gehe ich schon mein mentales Rolodex auf der Suche nach jemandem durch, der die Kinder heute nehmen kann. (Richard ist weg, er stellt die Pläne für eine Kunsthandwerkerjurte in Sunderland vor).

Erster Gedanke: Angela Brunt, meine Nachbarin und Anführerin der lokalen Muffia. Ich fange an, ihre Nummer zu wählen, aber plötzlich taucht Angelas Ford-Anglia-Gesicht vor mir auf. Die Scheinwerfer werden voll aufblenden, wenn klar wird, dass sich die «Überfliegerin» von gegenüber aus den brennenden Trümmern ihres eigenen Egoismus wühlen und um Hilfe betteln muss. Nein. Diese Genugtuung gönne ich ihr nicht. Stattdessen rufe ich Alice an, meine Freundin, die TV-Producerin, und frage sie, ob ich sie um einen Gefallen bitten darf. Ob ihr Kindermädchen Jo möglicherweise Emily und Ben nehmen könnte? Ich würde ja nicht fragen, es ist nur so, dass ich heute eine ziemlich wichtige Sitzung habe, und davon abgesehen ist es praktisch illegal, sich bei EMF frei zu nehmen, und …

Alice schneidet mir das Wort mit einem «schon klar» ab. Sagt, das gehe in Ordnung, wenn ich nichts dagegen hätte, dass Jo die Kinder mit zum Schwimmen nimmt. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich nichts dagegen, wenn sie in Borneo zum Paragliding gingen, ich will nur in die City und meine Sitzung vorbereiten.

 

7.32: Ich rufe Pegasus an. Wieder ist Winston am Telefon. Hat Pegasus denn keine anderen Fahrer? Ich frag mich, was da eigentlich läuft.

Winston sagt, in fünfzehn Minuten sei er da; ich sage, dass ich ihn in vier brauche.

«Mal sehen, was sich machen lässt», sagt er ungerührt.

Ich habe das plötzliche und unstillbare Verlangen, auf den Schoß einer großen, tröstlichen Person zu klettern und dort gehalten zu werden – so etwa für, für … ach, fünfundzwanzig Jahre würden wohl reichen.

«Mummy?»

«Was ist denn, Em?»

«Im Himmel ist es schön, nicht?»

«Ja, im Himmel ist es sehr schön.»

«Gibt’s da McDonald’s?»

«Wo?»

«Im Himmel.»

«Gott, nein. So, ich muss noch Bens Flügel einpacken.»

«Für den Himmel?»

«Was? Nein. Schwimmflügel. Ihr geht schwimmen. Du erinnerst dich doch noch an Nat und Jacob, nicht?»

«Warum gibt es im Himmel kein McDonald’s, Mama?»

«Darum. Keine Ahnung. Weil tote Leute nichts essen.»

«Warum essen tote Leute denn nichts?»

«Ben, nein. Nein, Benjamin. SETZ DICH HIN. Ich hol dir Saft in einer … Nicht auf mein Kleid.»

«Mummy. Kann ich meinen nächsten Geburtstag im Himmel feiern?»

«Emily, KANNST DU BITTE DEN MUND HALTEN.»

 

7.44: Pegasus ist in einem neuen Streitwagen vorgefahren. Der Nissan Primera verbirgt sich unter einer Staubschicht, aber wenigstens rieselt einem nicht Rost auf die Kleider, wenn man die Tür aufmacht. Ich lade die Kinder auf den Rücksitz, halte Ben auf den Knien fest und wähle mit der freien Hand die Nummer einer Kindermädchenagentur auf dem Handy. Eine höhere Tochter mit einer Stimme, die über von Hirschen bevölkerte Moore tragen würde, sagt, sie würde mir wirklich gerne helfen, aber zurzeit sehe es wirklich schlecht aus mit Springern.

«Es sind Schulferien, wissen Sie.»

Ja, weiß ich.

Alle sind schon längst fest gebucht, doch sie hat da dieses neue Mädchen auf ihrer Liste. Aus Kroatien. Achtzehn. Englisch ist nicht ihre größte Stärke, aber sie wirkt sehr interessiert. Mag Kinder.

Das ist ja schon mal ein Anfang. Ich zermartere mir das Hirn, auf welcher Seite Kroatien bei den Massakern auf dem Balkan stand. Ich glaube, im Zweiten Weltkrieg haben sie zu den Nazis gehalten, und jetzt sind sie die Guten – oder war das vielleicht andersrum? Ich sage, okay, ich rede heute Abend mit ihr. Wie heißt sie?

«Ratka.»

Natürlich. Muss unbedingt daran denken, den Rattenmann anzurufen. Warum ist er nicht gekommen? Emily klopft mir dringlich aufs Bein. Sie war bis eben tief ins Gespräch mit unserem Fahrer vertieft.

«Mummy, Winston sagt, das Schöne im Himmel ist, man kann immer, wenn man hungrig ist, ein Stück von einer Wolke abbeißen. Das ist wie Zuckerwatte. Die Engel machen das.» Mit dieser Erklärung wirkt sie bei weitem glücklicher als mit jeder, die ich zustande gebracht hätte.

Alice wohnt am Queen’s Park: Sie hat sich in dieser Gegend eingekauft, ehe ein Haus mit vier Zimmern mehr kostete als ganz Colorado. Sowie wir zur Tür hereinkommen, geht meine Tochter glücklich mit Nat und Jake spielen, aber Ben wirft nur einen Blick auf die unbekannte Brio-Bahn und klammert sich an mein Bein. Ich muss schnell hier raus, aber ich muss noch ein paar Minuten darauf verwenden, mich bei Jo, dem Kindermädchen, Liebkind zu machen. Ich sehe, wie sie das hysterische Kleinkind beäugt und sich fragt, worauf sie sich nur eingelassen hat. Am Ende muss ich ihn abschütteln und mit seinen Schreien im Rücken aus der Tür rennen.

Auf dem Rücksitz von Pegasus versuche ich die FT zu lesen, um mich für die Sitzung in Schwung zu bringen, aber ich kann mich nicht konzentrieren. Ich schüttele meinen Kopf heftig, um die Erinnerung an Bens Tränen loszuwerden. Winston mustert mich im Rückspiegel. Wir sind am Kreisverkehr an der Old Street, ehe er etwas sagt:

«Wie viel zahlen die Ihnen, Lady?»

«Geht Sie gar nichts an.»

«Fünfzig? Hundert?»

«Kommt auf meinen Bonus an. Aber dieses Jahr wird es keinen Bonus geben. Nach der Wertentwicklung im Juni kann ich von Glück sagen, wenn ich meinen Job behalte.»

Winston schlägt mit beiden Händen auf das in Schaffell gehüllte Lenkrad. «Sie machen wohl Witze. Die haben Sie jede Minute vom Tag. Sie sind eine Sklavin, beste Frau.»

«Kann ich nicht viel dran ändern, Winston. Technisch bin ich das, was man unter Ernährer der Familie versteht.»

«Whoaa.» Er steigt wegen einer Nonne auf dem Zebrastreifen auf die Bremse. «Wie findet Ihr Mann das? Typen kommen sich in solchen Fällen immer irgendwie zu klein geraten vor.»

«Wollen Sie ernsthaft behaupten, dass die Höhe meines Gehaltes den Penis meines Mannes schrumpfen lässt?»

«Na, das wär doch ’ne Erklärung dafür, dass niemand da draußen es mehr schafft, Babys zu machen, was? Mit der Fruchtbarkeit war alles bestens, bis die Frauen anfingen, arbeiten zu gehen.»

«Ich glaube, das liegt am Östrogen im Trinkwasser.»

«Ich glaube, das liegt am Östrogen im Büro.»

Sogar von hinten kann ich sehen, wie er breit grinst, seine Mundwinkel sind so weit auseinander gezogen, dass die Haut unter seinen Ohren Falten schlägt.

«Himmel, Winston, wir befinden uns am Ende des 20. Jahrhunderts.»

Er schüttelt den Kopf, und Goldstaub driftet durch das Taxi. Wie eine Fee, sagte Emily, als sie es sah. «Das Jahrhundert spielt keine Rolle», grummelt er. «Männeruhren ticken immer nach derselben Zeit. Muschi-Zeit.»

«Ich dachte, wir seien inzwischen alle erwachsen geworden und hätten diesen Höhlenmenschenquatsch hinter uns gelassen.»

«Und da sind Leute wie Sie völlig falsch gewickelt, Lady. Die Frauen sind da rausgewachsen, die Typen haben nur so getan, damit sie weiterhin an die Frauen rankommen konnten. Ein Typ, der fragt nur, welches Lied will sie jetzt von mir hören, und dann spielt er es. Hier, nehmen Sie eine.»

Winston wirft mir eine Dose zu. Ich erkenne die runde messingfarbene Schachtel wieder: Drops. Julie und ich mochten am liebsten die geeisten Birnen, aber wir kriegten immer diese hier: Malzbonbons. Mum schwor darauf, dass Malzbonbons Reisekrankheit im Zaum hielten. Deshalb haben sie für mich den Geschmack von Übelkeit.

Wir sind jetzt wirklich in der City, fegen durch gläserne Schluchten, in denen der lila Dunst der Hitze hängt. Ich mache die Bonbondose auf. Drin liegen sechs ordentlich gerollte Joints. Ich räuspere mich und sage im Ton des Nachrichtensprechers von Radio 4: «Die Richtlinien der Firma weisen klar darauf hin, dass der Konsum illegaler Drogen jeglicher Art im Gebäude von Edwin Morgan Forster strengstens verboten ist. Und … gleich sind wir da, ich muss mich wohl beeilen. Hast du Feuer, Winston?»

 

11.31: Recherche für meine Sitzung wird behindert, weil die Zeilen im Wall Street Journal nicht ruhig stehen bleiben wollen. Lauter wimmelnde schwarze Striche.

Völlig lachhaft. Fühl mich wie die altjüngferliche Tante nach einem Humpen Pfarrhaussherry. Mutterschaft, beziehungsweise die Abstinenz, die Mutterschaft mit sich bringt, hat mein Vermögen, jedwede Art von Drogen zu genießen, zunichte gemacht, wenn man mal von einem gelegentlichen verzweifelten Schluck Melissengeist absieht. Ich komme noch ganz okay in den Sitzungsraum, aber als ich erst mal drinnen bin, pulsieren die Wände, wobei sie ihr eigenes Spiegelbild endlos reflektieren, wie auf einem Druck von Escher. Jedes Mal wenn ich aufstehe, um ein Dia zu wechseln, muss ich mich am Tisch festhalten und meinen Kopf ein wenig zur Seite legen, um meinen Horizont zu stabilisieren.

Wenn ich den Mund aufmache und die zwölf Fondsmanager am Tisch anspreche, klingt die Stimme, die herauskommt, hinreichend selbstbewusst. Aber dann stelle ich fest, dass ich nur eine vage Vorstellung davon habe, wer da redet, und keine Ahnung, was sie als Nächstes sagen wird. Es ist, als wäre ich der Bauchredner für mich selber. Dennoch befähigt mich ein profundes Gefühl der Entspannung dazu, die Meinungen meiner Kollegen in den Wind zu schlagen und über die Investitionspolitik, die ab morgen für die gesamte Firma gilt, eigenmächtig zu entscheiden.

Schuldverschreibungen oder Stammaktien? Kein Problem. Großbritannien oder Japan? Zum Teufel auch, nur ein Idiot würde da zögern.

Etwa auf der Hälfte der Sitzung hüstelt Andrew McManus, Schotte, Schultern wie ein Chesterfieldsofa, selbstgefällig und verkündet, er hoffe, die Anwesenden sähen ihm das nach, aber er müsse sich früher davonmachen, denn Catriona, seine Tochter, habe so ein Schwimmfest und er habe ihr versprochen, dass ihr Daddy da sein würde. Alle am Tisch reagieren darauf wie auf die normalste Sache der Welt. Die jüngeren Typen, die denken, dass sie eines Tages vielleicht in die Verlegenheit kommen, selbst Kinder zu haben (aber nur dann, wenn der Porsche Boxster mit integriertem Wickeltisch ausgeliefert wird), verziehen keine Miene. Die anderen jungen Väter sonnen sich in konspirativer Selbstgefälligkeit. Ich sehe Momo, die es nicht besser weiß, lautlos «süüüß» wispern. Sogar Celia Harmsworth nähert ihre Züge einem Lächeln an und sagt: «Oh, wie großartig, Andrew! Auf Sie ist Verlass», als hätte McManus im Alleingang den Dow um 150 Punkte hochgetrieben.

Als er bemerkt, dass ich die einzige Kollegin bin, die nicht in das beifällige Raunen einstimmt, zuckt Andrew hilflos die Schultern und sagt: «Sie wissen ja, wie das ist, Kate.» Und damit schlüpft er in sein Jackett und aus dem Raum.

Und ob ich weiß, wie das ist. Mann verkündet, er müsse das Büro für einen kurzen Freizeitstunt mit seiner Tochter verlassen, und wird als selbstloses, hingebungsvolles Muster einer Vaterfigur gepriesen. Frau verkündet, sie müsse das Büro verlassen und zum Kind ans Krankenbett eilen, und wird als schlecht organisiert und verantwortungslos verdammt, als eine, die Nicht Genügend Engagement Zeigt. Wenn der Vater den Vater raushängen lässt, ist das ein Zeichen von Stärke, wenn die Mutter sich als Mutter outet, dann ist das ein Zeichen furchtbarer Verletzlichkeit. Ist Gleichberechtigung nicht was Wunderbares?

 

Von: Kate Reddy
An: Debra Richardson
Habe soeben einer Sitzung vorgesessen, in der Kollege verkündete, er müsse gehen, um beim Schwimmfest seiner Tochter zuzusehen. Wurde praktisch an Ort und Stelle geadelt für seine Verdienste in der Elternschaft. Wenn ich so was versuchen würde, ließe Rod mich exekutieren, und mein bluttriefender Kopf würde vor der Bank von England aufgespießt werden als Warnung für andere Frauenzimmer mit loser Arbeitsmoral.
Es ist ja soooo ungerecht. Komme zu dem Schluss, dass dieser ganze Karrierefrauenschmus nur für eine einzige Generation anhält. Wir sind der lebende Beweis dafür, dass es nicht funktioniert, stimmt’s?
Vergiss die höhere Schulbildung usw. Finde, wir sollten unsere Mädchen auf die Hauswirtschaftsschule schicken, da können sie dann lernen, wie man einen dekorativen Blumenschmuck für die Festtagstafel herstellt und ein köstliches Souper für zwei, danach können sie dann einen Mann heiraten, der dafür bezahlt, dass sie zu Hause bleiben und sich Pediküren machen lassen.
DRINGEND: Was war doch gleich der Nachteil dieser Lebensform??? Bitte um Gedächtnisstütze.

 

Von: Debra Richardson
An: Kate Reddy
Es war einmal, in einem Land hinter den Bergen, eine wunderschöne, unabhängige, selbstbewusste Prinzessin, die einem Frosch begegnete, als sie an den Ufern eines unverschmutzten Teiches auf einer üppigen Wiese in der Nähe ihres Schlosses saß und über ökologische Fragen nachdachte.
Der Frosch hüpfte der Prinzessin auf den Schoß und sagte: Liebes Fräulein, ich war dereinst ein schöner Prinz, bis eine böse Hexe mich verzauberte. Ein Kuss von dir jedoch, und ich werde wieder zu dem schmucken jungen Prinzen, der ich wirklich bin.
Dann, meine Schöne, können wir heiraten und in das Schloss hüben ziehen, wo du mein Essen zubereiten, meine Kleider waschen und meine Kinder austragen kannst und für immer dafür dankbar und froh sein wirst, dass dir das vergönnt ist.
An diesem Abend schmunzelte die Prinzessin vor einem Mahl leicht sautierter Froschschenkel vor sich hin und sagte:
Da scheiß ich doch drauf.

 

MÄNNER KÖNNEN heutzutage als Väter nur besser sein als ihre Väter. Schon allein, weil sie wissen, wie man eine Windel wechselt oder in welches Loch man die Flasche steckt, sind sie kompetenter als die Väter der vorigen Generation. Aber wir Frauen können nur schlechtere Mütter sein als unsere Mütter, und das wurmt uns, weil wir so schwer arbeiten und zum Versagen verdammt sind.

Bei Edwin Morgan Forster stehen auf den Schreibtischen der Männer mit Kindern die Fotos ihrer Sprösslinge dicht an dicht. Ehe man zum Computer vordringen kann, muss man auf einen Drei-Tage-Erlebnis-Kurs in Sachen Familienporträts – Lederrahmen, gesprenkelte Krokodilrahmen, Doppelrahmen aus gebürstetem Edelstahl mit Kupferscharnier, witzige Plexiglaswürfel. Ein fehlender Zahn hier, ein Tor beim Fußball da, dieser Skiurlaub im Februar, wo Sophie ihren roten Schal um Daddys Hals gewickelt hatte und beide glücklich in die Kamera lächelten. Ein Mann darf groß rausstellen, dass er Vater ist. Es gilt als Zeichen der Stärke, als Zeichen dafür, dass er die Seinen gut versorgt. Die Frauen in den Büros von EMF neigen nicht dazu, Bilder von ihren Kindern auszustellen: Je höher sie auf der Leiter stehen, desto weniger Fotos gibt es. Wenn ein Mann Bilder von Kindern auf seinem Tisch stehen hat, macht ihn das menschlicher, eine Frau macht es weniger menschlich. Warum? Weil von ihm nicht verlangt wird, dass er zu Hause bei den Kindern bleibt, von ihr aber sehr wohl.

Ich hatte mal ein Foto von Ben und Emily auf dem Schreibtisch. Rich hatte es aufgenommen, als Ben gerade sitzen gelernt hatte. Em saß hinter ihm und hielt ihn stolz umklammert. Er blubberte vor Vergnügen, als wäre das Leben ein toller Witz, dessen Pointe er gerade zum ersten Mal gehört hatte. Ich behielt das Foto ein paar Wochen lang auf meinem Tisch, aber jedes Mal wenn ich bemerkte, wie die Kinder mich anschauten, hatte ich denselben Gedanken: Du versorgst sie, aber du ziehst sie nicht groß. Und deshalb ist das Foto jetzt in der Schublade.

Letztes Jahr war ich in der London Business School auf dem Vortrag einer amerikanischen Führungskraft. Sie sagte, sie werde ihre Töchter zu Geishas erziehen: Die wahre Zukunft der Frauen liege darin, zu umsorgen und Männern gefällig zu sein. Im Saal wurde nervös gelacht. Das war doch ein Witz gewesen, oder? Sie war schön und unheimlich smart, und ich glaube nicht, dass es ein Witz gewesen ist.

Alles, was ich wusste, war, dass ich ein Leben wie das meiner Mutter nicht wollte. Mir brauchte keiner zu zeigen, dass Abhängigkeit von einem Mann entkräftet, vielleicht sogar gefährlich ist. Aber würde Emily mein Leben wollen? Wenn sie ihre Mama anguckt, wen sieht sie? Wenn sie ihre Mama überhaupt zu sehen kriegt. Damals in den Siebzigern, als man für Frauenrechte kämpfte, was verstand man da unter Gleichberechtigung: dass Frauen das Recht haben sollten, genauso wenig Zeit mit ihren Kindern zu verbringen wie Männer?

 

12.46: Chowzat! heißt die Hightech-Cafeteria, die EMF letztes Jahr im Untergeschoss eingerichtet hat, als Teil des Projekts, weniger wie eine Bank und mehr wie ein Nachtclub auszusehen. Absicht war, dass das Café ein funky postindustrielles Ambiente haben sollte, aber es lief auf eine Flughafenlounge hinaus. Ich bin noch immer ein wenig stoned von Winstons Joint heute Morgen. Was hab ich mir bloß dabei gedacht? Als ich aus dem Auto stieg, hat Winston mich zu einem Konzert eingeladen, Sonntag in vierzehn Tagen. Vielleicht sei das nicht total meine Szene, sagte er, die Musik sei schon etwas heftig, aber er meine, das würde mir gut tun. Während die stolze Fondsmanagerin sich ihre höfliche, aber eisige Entschuldigung zurechtlegte, machte ich den Mund auf, und hinaus purzelte das Wort ja. Anscheinend habe ich jetzt ein Date für ein Rave mit meinem neuen Dealer. Was zum Teufel soll ich Richard erzählen?

Als ich wieder runterkomme, ist mir schwindelig, und ich habe einen Bärenhunger. Ich wäge die Vorzüge des Jumbo-Blaubeermuffins gegen die seiner niedlichen kalorienreduzierten Sesam-Zitrone-Schwester ab. Kaufe beide. Stopfe mir gerade wechselweise den Mund mit beidem voll, als ich aufschaue und vertraute ziegelrote Züge auf mich runterglotzen sehe.

«Jesus, Katie. Du isst doch nicht für zwei, was? Haben schon genug Ärger in der Abteilung mit Candy.»

Rod Task.

«Nein», blubbere ich und schieße Blaubeerkugeln über den Tisch. Rod erzählt mir, dass er jemanden braucht, der Mittwoch nach New York fliegt und sich an ein paar Broker ranschmeißt. Dieser Information folgt groteskes Augenzwinkern.

«Mittwoch?»

«Aber sicher. Morgen also.»

«Ehrlich gesagt, Rod, mein Kindermädchen hat sich krankgemeldet, und ich muss Ersatz finden …»

Er unterbricht mich mit einer Art Karateschlag in die Luft. «Willst du damit sagen, dass du es nicht hinkriegst, Kate? Wenn du nicht kannst, dann bin ich sicher, dass Guy das gern übernehmen wird.»

«Nja. Jein. Natürlich kann ich, es ist nur so, dass …»

«Großartig. Und kannst du mir den Gefallen tun und mal einen Blick hierauf werfen, Süße? Danke.»

Ich studiere die Fotokopie im Fahrstuhl auf dem Weg zurück in den dreizehnten Stock. Es ist ein Artikel aus der Zeitschrift Investment Manager International mit der Überschrift: CHANCENGLEICHHEIT FÜR MÄNNER UND FRAUEN – ENDLICH FÄLLT DER GROSCHEN!

 

Immer mehr Firmen der Investmentbranche springen auf den Wagen der Chancengleichheit für beide Geschlechter auf, da klar geworden ist, dass es geschäftlich Sinn macht, weiblichen Angestellten gegenüber größeres Entgegenkommen zu zeigen. Herbert George und Beeryman Lowell haben vor kurzem für ihre Bemühungen auf diesem Gebiet Lorbeeren gewonnen. Julia Salmon, eine der Vizepräsidentinnen von Herbert George, sagt: «Die City bietet Frauen fabelhafte Chancen. Immer mehr wurden in den letzten Jahren befördert. Die meisten Firmen haben mittlerweile Diversity-Koordinatoren eingestellt.»
Viele Institutionen beklagen allerdings, dass den Frauen zwar hervorragende Aufstiegschancen geboten werden, jedoch durch das Festhalten an sozial unverträglichen Arbeitszeiten und den Fortbestand einer Macho-Firmenkultur Bewerberinnen immer noch abgeschreckt werden.
«Es ist schwer, das Netzwerk der Alten Knaben, das man zwangsläufig mit der City verbindet, zu zerschlagen», gibt Celia Harmsworth, Leiterin der Abteilung für Personalentwicklung bei Edwin Morgan Forster, zu.

 

Na, sie muss es ja wissen. Wenn Celias Name in einem Artikel über Chancengleichheit auftaucht, ist das so, als ob Heinrich Himmler eine Führung durch eine Synagoge macht. «Harmsworth gab bekannt, dass EMF, vormals bekannt als eines der altmodischeren Unternehmen der City, kürzlich eine Diversity-Koordinatorin berufen habe, Katharine Reddy.»

WAS?

«Der fünfunddreißigjährigen Reddy, jüngste leitende Angestellte bei EMF, ist die Aufgabe übertragen worden, geschlechtsbedingte Hindernisse in der Firmenkultur aufzuzeigen.»

Ich bemerke, dass Rod die «geschlechtsbedingten Hindernisse» umkringelt hat. Daneben hat er gekritzelt: «Was ist das für ’n Scheiß?»

 

Von: Kate Reddy
An: Debra Richardson
Hallo, hallo von deiner psychotischen Borderline-Freundin. Glaubst du, dass eine postnatale Depression bis zu achtzehn Monate nach der Geburt anhalten kann? Wenn ja, wann geht sie weg?
Habe ich schon erwähnt, dass wir Ratten haben? Eine lief über den Fußboden, als die Schwiegereltern zu Besuch waren. OH, UND MEINE PUTZFRAU HAT MICH GEFEUERT! Kam zur Arbeit und fand 61 E-Mails vor, Kindermädchen angeblich krank, einzig verfügbarer Ersatz ist nahe Verwandte von Slobodan Milosevic. Außerdem bin ich EMFs neue «Diversity-Koordinatorin».
Muss zwingend die notwendigen Schritte einleiten, um das personelle Gleichgewicht der Geschlechter in dieser Firma herzustellen. Hast du ’ne Ahnung, wo ich eine automatische Handfeuerwaffe kaufen kann?
Können wir uns bitte endlich zu diesem Lunch treffen? Sag mir, wann xxxxx

 

Von: Debra Richardson
An: Kate Reddy
Glaube, postnatale Depression kann bis zu 18 Jahre nach der Entbindung anhalten, dann lassen wir uns den Uterus entfernen und fangen an, auf bequemen Kunstlederfernsehsesseln alte Folgen von «Friends» zu sehen.
Keine Sorge, Ratten sind jetzt en vogue unter Besserverdienenden. Kein Haus mit Stil wagt es, auf sie zu verzichten. Felix ist mit ADD (Attention Deficit Disorder) diagnostiziert worden. Nehme an, sein Vater leidet auch darunter, aber er könnte auch eine Affäre haben.
Zu geschafft, um mich drüber aufzuregen. Hab in «Meine Familie und ich» gelesen, dass die Hälfte aller berufstätigen Mütter fürchtet, ihre Beziehung zu ihren Männern könnte unter der furchtbaren Zeitnot leiden. Was macht die andere Hälfte: bläst ihnen einen in 30 Sekunden?
Was gibt’s Neues vom wundervoll unpassenden Abelhammer? Ist dir als meiner ältesten Freundin klar, dass deine Rolle ausschließlich darin besteht, mir Gründe zu geben, dich zu beneiden und zu missbilligen?
Lunch nchstn Do? xxxxx

 

18.35: Ich hole Emily und Ben von Alice ab. Sie fallen über mich her wie Verhungernde. Alices Kindermädchen, Jo, ist unglaublich nett und sagt, was für tolle Kinder die beiden sind. Wie umsichtig und phantasievoll Emily ist. Stolz und Scham branden gleichzeitig in mir auf, als mir klar wird, wie oft ich sie als Problem sehe, das gelöst werden muss, und nicht als etwas, das man genießen muss.

Muss heute Abend ein Ersatzkindermädchen einstellen. Falls ich nicht Richard dazu überreden kann, von zu Hause zu arbeiten, oder falls Paula nicht durch ein Wunder geheilt wird. Ich habe einen totalen Horror davor, andere um Gefallen für mich oder meine Kinder zu bitten – das erinnert mich an damals zu Weihnachten auf dem Busbahnhof von Leeds, als Dad mich auf eine Frau zugeschubst hat, damit ich sie frage, ob sie uns fünf Pfund geben könnte. Wir müssten nach Hause, und uns sei das Benzin ausgegangen. Wir hatten nicht mal ein Auto. Aber die Frau war so nett, sie hat mir das Geld gegeben und noch eine Tüte Geleefrüchte dazu. Die Bonbons blieben mir im Mund kleben wie Geschwüre.

Jo sagt, dass Ben den ganzen Tag so anhänglich gewesen ist und dass sie meint, er habe eine Art Ausschlag auf der Brust. Hatte er schon Windpocken? Nein, hatte er nicht. Aber jetzt kann er die nicht haben. Ich bin auf den 8.30-Flieger nach New York gebucht.

 

22.43: Ich kann es nicht fassen. Ich steh in ein klitzekleines Handtuch gewickelt vor dem Badezimmer und kreische nach Richard.

«Es ist kein heißes Wasser da.»

«Was?» Er steht auf halber Treppe, sein Gesicht ist im Schatten. «Ach ja, die haben heute das Wasser abgestellt, als der Rattenmann die Rohre untersucht hat. Müssen an den Schalter gekommen sein.»

«Ich brauche mein Bad.»

«Liebling, sei doch vernünftig.» Seine Stimme ist pergamenten vor Erschöpfung. «Ich stell es jetzt an, und in zwanzig Minuten ist es warm.»

«Jetzt. Ich brauche jetzt ein Bad.»

«Kate …», er hält inne, sieht aus, als wolle er etwas sagen. Aber dann presst er nur die Lippen aufeinander und starrt mich kopfschüttelnd an.

«Was? Was hast du?», blaffe ich.

«Kate. Wir … können so nicht weitermachen.»

«Da hast du nur zu Recht. Ich habe kein heißes Wasser. Ich habe Ratten. Ich habe ein Haus, das eine totale Müllkippe ist, und ich habe niemanden, der es sauber macht. Ich hätte vor einer Stunde schlafen gehen sollen, und ich hätte wirklich, wirklich gerne heißes Wasser, Richard. Ich arbeite von früh bis spät, und ich lebe in mittelalterlichem Elend. Ist es denn zu viel, ein BAD zu wollen?»

Rich streckt einen Arm aus, aber ich schlage ihn weg. Meine Tränen sind beunruhigend heiß – so heiß wie das Bad, das ich nicht nehmen werde. Muss versuchen, mich zu beruhigen. Mein Mann sieht aus wie ein Wilder. Warum hat er sich nicht rasiert?

Und in diesem Augenblick ertönt über unseren Köpfen eine Stimme. «Roo», wimmert sie. «Roo.»

Working Mum
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