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Vier Wochen später stand Clarissa staunend in Patrizias Galerie vor ihren eigenen Bildern und bewunderte, wie Patrizia sie arrangiert hatte. Sie wirkten ganz anders als zu Hause, vor allem auch durch die Anordnung und wahrscheinlich auch durch die Atmosphäre, das Flair der Galerie.

»Und, wie fühlen Sie sich, wenn Sie das sehen?« fragte Patrizia. Sie stand rauchend neben Clarissa und beide betrachteten ein Bild, das Clarissa schlichtweg »Sehnsüchte« genannt hatte.

»Ich fühle mich großartig«, sagte Clarissa, immer noch ein wenig fassungslos.

Patrizia wirkte wie immer sehr mondän. Sie trug ein dunkelbraunes Kostüm mit grünen Streifen, das ihre tadellose Figur hervorragend betonte und ihre langen Beine, vor allem ihre beneidenswert schlanke Taille sehr sexy zur Geltung brachte. Die roten Locken trug sie wie bei ihren Treffen zuvor mit einer breiten Haarspange zu einem Zopf gebunden. Sie endeten in Hüfthöhe und betonten ihre schmale Taille noch ein Stück mehr. Als ob das nötig wäre bei dieser Figur, dachte Clarissa. Patrizia rauchte wie immer aus ihrer Zigarettenspitze und beachtete nicht die Asche, die genau neben ihren hochhackigen, schwarzen Pumps zu Boden fiel. Clarissa ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie gerne diese Haarspange öffnen und sehen würde, wie sich das lange Haar über Patrizias Schultern ausbreitete. Plötzlich drückte Patrizia ihre Zigarette in einem Aschenbecher aus und griff nach Clarissas Hand.

»Ich würde dir gerne zeigen, wie schön es ist, wenn man sich wirklich großartig fühlt«, hauchte sie. Sie zog an Clarissas Hand, sodass sie sich zwangsläufig zu ihr umdrehen musste und sah ihr fest in die Augen, während sie mit der freien, rechten Hand eine Haarsträhne aus Clarissas Gesicht strich. Eine liebevolle Geste. Clarissa wusste nicht recht wie ihr geschah, aber plötzlich hatte Patrizia beide Arme um ihre Hüften gelegt. Es fühlte sich seltsam an.

»Komm mit«, hauchte sie.

Wie in Trance lief Clarissa hinter Patrizia her. Es blieb ihr auch nichts anderes übrig, denn Patrizia hielt noch immer ihre Hand. Sie zog Clarissa hinter sich her bis ins Büro, in dem eine großzügige Sofalandschaft stand, über und über mit Kissen bedeckt. Der Ort, den Patrizia ihr schon beim ersten Betreten der Galerie als ihre kleine Oase des Friedens vorgestellt hatte. Eine Oase, die sie brauchte, besonders, wenn sie mit anstrengenden Menschen zu tun hatte. Hier entspannte sie sich. Hier kam sie zur Ruhe. Und hier drückte sie nun Clarissa tief in die Kissen und kniete vor ihr nieder.

»Du bist so schön«, flüsterte sie.

Patrizia schob Clarissas Rock nach oben und küsste sanft die Innenseiten ihrer Schenkel. Clarissa wusste kaum wie ihr geschah. Sie war verwirrt. Aber sie genoss diese Berührungen. Sie waren so sanft und Patrizias Lippen waren so zart. Zärtlich schob Patrizia Clarissas Beine weiter auseinander und liebkoste nun die Innenseiten ihrer Schenkel mit der Zunge, während ihre Hände über die Außenseiten glitten. Innerlich lächelte Clarissa. Aus irgendeinem Grund hatte sie an diesem Tag halterlose Strümpfe angezogen. Sie hätte nicht erklären können warum, aber ihr war an diesem Morgen danach gewesen, obwohl sie normalerweise meist Strumpfhosen trug.

Patrizia stöhnte erregt auf und befeuchtete mit der Zunge ihre Fingerspitzen, bevor sie sanft das Höschen beiseite schob und zärtlich die kleine Knospe zwischen den zarten Lippen rieb.

Clarissa seufzte und erschrak über sich selbst. Sollte sie diese Frau nun nicht wegstoßen? Ihr die Meinung sagen? Die Galerie verlassen und nie wieder hierher kommen? Nein, das sollte sie nicht. Dafür fühlte sich das alles viel zu gut an. Aber Patrizia war eine Frau! Dieser Gedanke erschreckte sie. Wie konnte sie sich diesen Berührungen nur hingeben? Den Berührungen einer Frau? Sie wollte das nicht. Aber sie konnte sich nicht wehren, sie schaffte es nicht, sich zu lösen. Und in diesem Moment wurde ihr klar, dass Patrizia ihr vom ersten Augenblick an gefallen hatte, schon bei ihrem ersten Treffen. Noch nie zuvor hatte sie eine Frau so mit ihren Blicken taxiert wie sie das bei Patrizia getan hatte. Ja, sie hatte ihr gefallen, vom ersten Moment an, auch wenn sie es jetzt erst in ihren Gedanken einordnen konnte. Sie hatte Patrizia begehrt, von der ersten Sekunde ihrer Begegnung an. Sie wollte sie haben. Von ihr genommen werden. Sie hatte davon phantasiert, immer wieder, wie es wohl wäre, mit den Fingern durch diese Haare zu gleiten, diese vollen Lippen zu küssen. Und sie hatte noch von viel mehr Dingen phantasiert, sich diese Phantasien aber verboten und sie in irgendeine Schublade gesteckt. Diese Schublade hätte sie von sich aus niemals geöffnet. Nun hatte Patrizia das Schloss an dieser Schublade geknackt und es fühlte sich verdammt gut an.

Patrizia rieb gekonnt ihren Kitzler, fuhr schließlich mit ihrer Zunge hart durch ihre Schamlippen und spreizte sie schließlich um sie besser anschauen zu können.

»Mein Gott, bist du schön«, flüsterte sie.

Clarissa konnte nicht anders, als mit den Händen durch diese vollen Locken zu fahren, die Spange zu lösen, die diese Haarpracht im Nacken zusammenhielt.

»Du auch«, flüsterte sie, während sie mit beiden Händen in die feurige Lockenflut griff und sie sanft durch ihre Finger gleiten ließ.

»Du bist auch wunderschön.«

Patrizia zog ihr langsam das Höschen aus. Bereitwillig hob Clarissa ihren Po, damit sie es leichter hatte. Sie sah Patrizias Lächeln und plötzlich spürte sie, wie erregt sie war. Patrizia fuhr ein weiteres Mal mit der Zunge durch ihre Schamlippen und spreizte sie erneut weit auseinander, bevor sie ihre Zigarettenspitze in Clarissa einführte. Clarissa stieß einen spitzen, aber leisen Schrei aus. Das Metall dieser Zigarettenspitze war kalt und erschreckte sie für einen Moment, aber gleichzeitig durchfuhr sie ein wohliges Gefühl.

Patrizia lachte heiser.

»Ich würde dich so gerne durch dieses Röhrchen einsaugen«, stieß sie erregt hervor und erhob sich, um sich neben Clarissa niederzulassen.

»Demnächst wenn ich rauche und du bist nicht bei mir, werde ich immer daran denken, dass das, was ich jetzt im Mund habe, in deiner Muschi gesteckt hat ...«

Sanft öffnete sie die Knöpfe von Clarissas Bluse und schob sie beiseite, hob ihre Brüste aus den BH-Körbchen und saugte zart an den Knospen, die sich ihr erregt darboten. Clarissa warf den Kopf nach hinten und ließ es einfach mit sich geschehen. Zu gut fühlte sich all das an, als dass sie in der Lage gewesen wäre, Patrizia von sich zu stoßen. Sie fühlte wie Patrizia ihre Zigarettenspitze wieder aus ihr zog und beobachtete, wie sie sich diese Spitze, die in ihr gesteckt hatte, in den Mund steckte.

»Du riechst gut. Du schmeckst gut. Ich wollte dich haben, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe und ich wusste, ich würde dich kriegen«, hauchte sie und leckte weiter an Clarissas Brüsten.

Clarissa wusste kaum wie ihr geschah. Sie fühlte Patrizias Hände auf sich, auf ihrem Körper und plötzlich in ihrem Körper und es fühlte sich an wie ein Rausch von dem sie ganz plötzlich hoffte, er würde niemals enden.

Für einen kurzen Moment stieg Daniels Bild in ihr auf. Er hat es auch getan, dachte sie plötzlich. Ja, er hatte es auch getan!

Patrizia zerrte ungeduldig an Clarissas Rock und der Bluse, wollte sie nackt sehen. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte Clarissa sich wieder begehrt und nun wusste sie, was ihr fehlte: Dieses Gefühl, über alles erhaben zu sein, in einem solchen Moment, in einem Moment in dem man so sehr begehrt wurde wie Patrizia sie gerade begehrte. Momente, in denen man fühlte dass man so sehr begehrt wurde, dass man nicht mehr über Zellulitis und Speckröllchen nachdenken musste, Momente in denen solche Dinge einfach nicht vorhanden waren und man sich der Ekstase hingab.

Lächelnd streifte sie ihre Kleidung ab.

»Ich habe das noch nie gemacht«, sagte sie leise.

»Das macht nichts«, antwortete Patrizia. »Das habe ich mir gedacht.«

Und schon bedeckte sie ihren Mund mit Küssen. Clarissa fühlte sich, als würde sich alles um sie herum drehen. Sie fühlte sich fast schon unerträglich leicht und sie wusste, dass sie jetzt jede Kontrolle über sich und ihren Körper verloren hatte. Gierig saugte sie sich an Patrizias Lippen fest. Es erregte sie maßlos, diese zarten Lippen zu küssen, diese Zunge zu liebkosen, die vor einigen Minuten noch in ihr gewesen war und den Geschmack ihrer Lust trug, die Zunge einer Frau, einer so schönen Frau wie Patrizia. Ein Zungenkuss mit einer Frau, wie schön das sein konnte, darüber hatte sie nie nachgedacht. Es war schön, so schön, dass sie auch nach einigen Minuten noch das Gefühl hatte, als würde der Raum sich um sie herum drehen. Während sie leidenschaftliche Küsse mit Patrizia austauschte, nestelte sie ebenso gierig an ihren Kleidungsstücken herum, wie Patrizia es getan hatte, bis sie es geschafft hatte, sie vollends zu entkleiden. Als sie Patrizia nackt in diesen Kissen eingesunken liegen sah, konnte sie sich kaum noch beherrschen. Heftig atmend warf sie sich über sie, liebkoste ihre Brüste, ließ mit ihrer Zunge kaum ein Stückchen von Patrizias Oberkörper aus, bis sie schließlich zwischen ihren Beinen landete. Patrizia stöhnte laut auf und Clarissa, die sich vor wenigen Sekunden noch gefragt hatte, ob sie in der Lage sein würde, diese Frau zu lecken, überhaupt mit ihrer Zunge die Klitoris einer Frau zu berühren, stürzte sich gierig auf die weit gespreizte Scham die, wie sie erfreut feststellte, nackt rasiert war und sich ihr glänzend und feucht darbot. Neugierig und erregt leckte und saugte sie an Patrizias Kitzler, führte einen, dann zwei Finger in sie ein und immer wieder schaute sie nach oben, wollte Patrizias Gesicht sehen. Patrizia lag stöhnend und mit geschlossenen Augen tief in den weichen Kissen versunken und rutschte ihr mit dem Becken immer weiter entgegen. Es erregte Clarissa maßlos zu sehen, welche Lust sie ihr bereitete, alleine mit ihrer Zunge und zwei Fingern. Sie konnte kaum von ihr lassen und als sie spürte, wie es heiß aus Patrizia herausfloss, saugte sie gierig an ihr und ließ nicht von ihr ab, wollte sie ein zweites Mal alleine mit ihrer Zunge und ihren Fingern zum Orgasmus bringen. Patrizia griff plötzlich neben sich und legte etwas Schweres auf ihren Bauch. Es klatschte, als es dort aufprallte. Clarissa sah verwirrt hoch. Es war die Nachbildung eines Dildos, auch weichem Silikon oder einem ähnlichen Material gearbeitet, ein mächtiges Teil, das Clarissa riesig erschien. Jedenfalls war es sehr viel größer als jeder echte Penis, den sie bisher gesehen hatte.

»Mach es mir damit, Liebling«, hauchte Patrizia.

Etwas unsicher griff Clarissa nach dem riesigen Teil und spielte mit der Spitze an Patrizias Kitzler. Es erschien ihr unmöglich, es in seiner vollen Größe in diese Frau einzuführen, aber Patrizia drängte sich ihr entgegen. Schließlich presste Clarissa den Dildo an die weit geöffnete Scham und stellte erstaunt fest, wie einfach er hineinrutschte, während Patrizia laut aufstöhnte. Clarissa war fasziniert. Mit dem Spieltrieb eines kleinen Kindes führte sie den Penis aus Silikon in Patrizia ein bis fast zum Anschlag, bis sie Widerstand spürte, zog ihn sanft wieder heraus und lächelte bei dem Gedanken, wie sich das in Patrizias Unterleib anfühlen musste. Sie kannte dieses Gefühl. Früher hatte sie es geliebt, wenn Daniel sie damit bis zum äußersten gereizt hatte, wenn er langsam in sie eingedrungen war um sich ebenso langsam wieder zurückzuziehen, so weit, dass sie Angst hatte, er würde sich ganz zurückziehen, aber die Spitze hatte er in ihr gelassen, um sich wieder, ein weiteres Mal langsam in sie hineinzubohren. Und ebenso tat sie es jetzt mit Patrizia. Langsam bohrte sie sich in sie hinein und langsam zog sie den Dildo wieder heraus. Patrizia wand sich in ihrer Erregung und stöhnte laut, so laut, dass Clarissa bereits Bedenken kamen, man könnte sie bis auf die Straße hören, aber das schien Patrizia egal zu sein. Schließlich fühlte sie, wie die Flüssigkeit aus Patrizias Körper herausfloss, an dem Dildo vorbei, wie sich die Nässe auf dem Kissen verteilte, das unter ihrem Po lag und plötzlich konnte Clarissa nicht anders. Sie ließ die Stöße energischer werden, nicht schneller, aber härter, bohrender, und Patrizia stieß kleine, spitze Schreie aus, bis sie sich schließlich, begleitet von einem langen, erstickt klingenden Schrei, ergoss und Clarissa fühlte, wie die Scham von innen her zuckte, sie konnte es auch sehen, denn der Dildo, der noch immer tief in Patrizia steckte, bewegte sich ebenso zuckend und rutschte langsam heraus, Stück für Stück.

»Oh mein Gott«, stöhnte Patrizia und schlug die Hände vor das Gesicht. »Oh, war das gut!« Sie zog Clarissa zu sich nach oben und belohnte sie mit einem Zungenkuss, einem langen, ausgiebigen Zungenkuss. Clarissa versank immer mehr in den Kissen. Sie schloss die Augen und fühlte, wie die Erregung immer mehr von ihr Besitz ergriff. Diese Lippen waren so zart, diese Haut war so zart. Patrizia war eine wunderschöne Frau. Und sie roch einmalig.

»Wie hast du es am liebsten?« flüsterte Patrizia.

»Was meinst du?« fragte Clarissa, immer noch verwirrt, oder schon wieder?

»Wenn dich ein Kerl fickt, wie magst du es am liebsten?«

»Von hinten«, sagte Clarissa leise. Sie schämte sich plötzlich ein wenig, aber nur für einen kurzen Moment, denn sie sah die Erregung in Patrizias Augen.

»Knie dich hin«, sagte Patrizia. Clarissa kniete sich vor dem Sofa auf den Boden und ließ es sogar zu, dass Patrizia ihren Oberkörper tief in die Kissen drückte.

»Wunderschön bist du, hoffentlich bekommst du das oft genug gesagt«, stöhnte Patrizia. Clarissa fühlte sich ein wenig unbehaglich. Sie fühlte sich wie eine geile Hündin, mit dem in die Kissen gepressten Oberkörper, das Hinterteil nach oben gereckt, ihre Scham und ihren Po auf eine Art präsentiert wie sie es nie für möglich gehalten hätte. Bei Daniel vielleicht, ja, früher, als sie noch mit ihm schlafen konnte, aber mit einem fast fremden Menschen, mit einer Frau? Irgendwie schämte sie sich und gleichzeitig fühlte sie, wie diese Scham sie auch erregte. Patrizia leckte sie zärtlich, spreizte dann ihre Scham mit ihren Fingern weit auseinander und schließlich spürte sie, wie der harte, aber doch so anschmiegsame Dildo sich langsam in sie hineinbohrte. Er kam ihr riesig vor, noch riesiger als in dem Moment als sie es Patrizia damit gemacht hatte, denn nun steckte er in ihr, tief in ihr und er bohrte sich noch tiefer. Clarissa fühlte sich so ausgefüllt, dass sie das Gefühl hatte, auseinandergerissen zu werden und doch wollte sie jetzt nicht mehr aufhören, sie wollte befriedigt werden, sie wollte gestoßen werden von dem Dildo in Patrizias Hand, den sie gnadenlos immer tiefer in sie hineinbohrte und so wie sie es bei ihr getan hatte, zunächst langsam, dann immer schneller und immer heftiger zustieß, bis Clarissa schließlich mit einem spitzen Schrei auf den Lippen zusammenbrach und im gleichen Moment fühlte, wie ihre Muskulatur den Gummischwanz aus ihrem Körper drückte. Patrizia fiel fast im gleichen Moment lachend neben sie, legte sich fröhlich auf den Rücken und steckte sich eine Zigarette in die Zigarettenspitze, die sie vorhin noch so frivol in Clarissas Scheide eingeführt hatte um danach von ihrem Saft zu kosten. Clarissa fühlte sich ein wenig peinlich berührt, aber Patrizia lachte, kniff sie in die Wange und kuschelte sich an sie.

»Siehst du, hier lernst du nicht nur etwas über Kunst«, sagte sie. »Hier lernst du was fürs Leben.«

»Ich habe mit einer Frau geschlafen«, sagte Clarissa langsam, ein wenig entsetzt, als müsste sie es aussprechen um zu begreifen was sie eben getan hatte.

»Ja, das hast du, und das war verdammt gut, oder etwa nicht?«

»Ja«, sagte Clarissa. Sie fühlte Heiserkeit im Hals, ihr Herz raste, ihre Muschi pochte noch immer, und tief in ihrem Inneren wusste sie, es war nicht richtig was sie eben getan hatte, aber es war so verdammt gut gewesen. Sie fühlte sich leicht und frei, als würde sie irgendwo in der Luft schweben. Sie hatte Daniel betrogen so wie er sie betrogen hatte. Und irgendwie hatte sie nicht mal ein schlechtes Gewissen. Er hatte sich entschuldigt und sicher, er war seither sehr bemüht um sie, und selbstverständlich immer in der Hoffnung, sie würde eines Tages vergessen und alles vergeben.

Aber jetzt erst, in diesem Moment fühlte sie so etwas Ähnliches wie Vergebung. Oder war es etwas anderes? Sie wusste es nicht genau. Was sie eben getan hatte, hatte er auch getan. Er hatte es bereut, vielleicht würde sie es eines Tages auch bereuen. Aber nicht sofort. Zuerst wollte sie dieses wundervolle Gefühl derart begehrt zu werden, auskosten. Diese Leidenschaft genießen, die sie schon so lange vermisste in ihrem Leben. Die Aufmerksamkeit, die Patrizia ihrem Körper schenkte.

»Jetzt bin ich wohl lesbisch«, sagte sie.

Fast ein wenig schüchtern drehte sie sich auf die Seite und strich mit ihren Fingern gedankenverloren über Patrizias Brüste und ihren Bauch.

»Quatsch. Du bist allerhöchstens bisexuell. Wenn du lesbisch wärest, hättest du es sicher schon viel früher festgestellt. Keine lesbische Frau lebt lange mit einem Mann zusammen und eine lesbische Frau in deiner Altersgruppe weiß schon lange dass sie lesbisch ist.«

Sie lachte schallend.

»Aber ich bin lesbisch. Und du ... du hast mir verdammt viel Spaß gemacht. Du hast mich wirklich glücklich gemacht. Und das möchte ich wieder haben. Glaubst du, wir könnten das wiederholen? Bin ich dir attraktiv genug? Habe ich dir genug Lust verschafft?«

Clarissa traute kaum ihren Ohren. Diese wundervolle Frau fragte sich ernsthaft, ob sie ihr genügend Lust verschafft hatte? Und ob sie wiederkäme? Ob sich das wiederholen ließe? Ob sie attraktiv genug sei?

»Patrizia, ich werde so oft bei dir sein, wie es mir möglich ist«, sagte sie.

»Gut«, sagte Patrizia. »Ich bin nämlich gerade dabei mich in dich zu verlieben.«

Clarissa legte ihren Kopf auf Patrizias Knie und Patrizia streichelte sie, kraulte ihren Nacken, spielte mit ihren langen, glatten Haaren.

»Du hast wunderschöne Haare«, sagte sie leise. Ihre Stimme klang zärtlich. »Ich habe mir immer so glatte Haare gewünscht.«

»Siehst du«, sagte Clarissa. »Und ich hätte immer gerne so schöne Locken gehabt wie du.«

»Wir Frauen sind wohl nie wirklich zufrieden, was?« lachte Patrizia.

Clarissa fühlte sich wohl. Noch immer begehrt, auch wenn der Akt an sich vorbei war und Patrizia glücklich und zufrieden zu sein schien. Sie genoss ihre Berührungen, ihre zarten Hände, die Finger, die sanft durch ihr Haar strichen mindestens so sehr wie den Gedanken, dass sie mit ihrem Kopf in diesem wundervollen Schoß lag, auf diesen zarten, schlanken Schenkeln, die mit Sicherheit schon viele Männer begehrt, aber nicht bekommen hatten. Umrahmt von wilden, roten Locken, die sich um ihre Schultern wanden und auf Clarissas Bauch und ihren Brüsten auflagen. Es fühlte sich wunderbar an!

»Ich werde meinen Mann und meine Kinder nicht verlassen, Patrizia«, sagte sie.

»In Ordnung.«

»Mein Mann darf davon nichts erfahren.«

»Natürlich. Das verstehe ich.« Sie seufzte. »Allerdings finde ich es ungewöhnlich, nach dem er dich so unglücklich gemacht hat.«

»Woher weißt du das?« fragte Clarissa erschrocken und setzte sich auf.

»Man sieht es an deinen Bildern«, sagte sie. »Du hast doch gesagt, du malst erst seit einem knappen Jahr wieder. Mir kannst du nichts vormachen, ich sehe und ich fühle, dass du nicht wirklich glücklich bist. Was ist passiert?«

»Er hatte ein Verhältnis.«

»Und du hast ihn erwischt?«

Clarissa nickte. Der Gedanke daran zerriss ihr schon wieder fast das Herz. In den letzten Stunden hatte sie die Sache zum ersten Mal seit sie ihn erwischt hatte vergessen. Jetzt wurde sie wieder schmerzlich dran erinnert.

»Wie lange ging das?«

»Keine Ahnung«, sagte Clarissa. »Ein paar Monate.«

Patrizia nickte und antwortete nicht.

»Es war die Hölle«, sagte Clarissa leise. »Und es ist noch immer die Hölle. Ich dachte, ich könnte ihm verzeihen. Ich dachte, wir könnten noch mal von vorne anfangen, aber irgendwie gelingt es mir nicht.«

»Verstehe ich«, sagte Patrizia. »Liebst du ihn noch so sehr, dass du überhaupt versuchst ihm zu verzeihen? Ich an deiner Stelle hätte ihn bestimmt verlassen.«

»Ach Patrizia«, seufzte Clarissa. »Das ist alles nicht so einfach. Wir sind seit immerhin achtzehn Jahren zusammen. Siebzehn Jahre lang war alles perfekt. Mein Leben war perfekt, ich dachte, seines auch, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Wir haben die zwei Kinder zusammen. Und irgendwie ... ja, ich möchte ihm verzeihen. Ich liebe ihn noch immer, wahrscheinlich heute mehr als damals, als wir geheiratet haben. Aber irgendetwas in mir sperrt sich gegen ihn, sobald er mich anfasst. Vielleicht ist es der Gedanke, dass er diese Frau hatte. Dass er bei ihr wild und leidenschaftlich war. Dass er sie überhaupt nur angefasst hat. Dass er es überhaupt fertig gebracht hat, den Gedanken an mich, an unsere Ehe, derart zu verdrängen, dass er in der Lage war so etwas zu tun.«

Sie seufzte. »Er gibt sich wahnsinnig viel Mühe seit dem. Wirklich. Er bemüht sich. Er ist geduldig und liebevoll obwohl ich ihn ständig abstrafe ohne es zu wollen. Ich möchte ihm auch so gerne verzeihen, aber ich kann nicht vergessen, und das hindert mich dran, ihm zu verzeihen. Verstehst du das?«

Patrizia nickte.

»Und jetzt habe ich ihn auch betrogen.«

»Und wie fühlt es sich an für dich?«

Clarissa zuckte mit den Schultern.

»Ich habe ihn nicht aus Rache betrogen. Es war die Gelegenheit. Aber ich glaube, noch vor einem Jahr, kurz bevor ich diese schreckliche Geschichte erfahren habe, hätte ich dich abgewehrt.«

»Vielleicht hättest du das, ja. Aber wir hätten uns nicht kennen gelernt, denn ohne diese Sache hättest du diese Bilder nicht gemalt.«

Patrizia lächelte. »Das Universum regelt die Dinge«, sagte sie. Sie seufzte leise. »Ich werde dich niemals betrügen«, hauchte sie in Clarissas Ohr.

Clarissa schloss die Augen und gab sich ihren Liebkosungen hin. Patrizia liebte unglaublich zärtlich, aber auch fordernd, leidenschaftlich, unbeirrbar verlangend. Und Clarissa hatte an diesem Nachmittag das Gefühl, nie wieder darauf verzichten zu können.