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Die Standuhr im Flur schlug Mitternacht, doch Sam und Beth saßen immer noch in der Küche, zu fassungslos und aufgewühlt, um auch nur an Schlaf zu denken. Die Leiche ihres Vaters war schon vor Stunden abgeholt worden, und Sam hielt Beths Hände fest, während sie noch einmal erzählte, wie sie ihren Vater gefunden hatte. Von Zeit zu Zeit wischte er ihr mit einem Taschentuch die Tränen von den Wangen und strich ihr tröstend übers Haar. Und wenn Sam überreizt war und seine Stimme immer wütender wurde, war es Beth, die ihm über die Wange streichelte.

Dr. Gillespie hatte ihrer Mutter ein Schlafmittel gegeben, weil sie hysterisch gewesen war, sich die Haare gerauft und geschrien hatte, dass jemand anderes Frank aufgehängt haben musste, weil er sie niemals freiwillig verlassen hätte. Obwohl beide Kinder wussten, dass niemand anderes die Hände bei den Geschehnissen des Abends im Spiel haben konnte, teilten sie dieses Gefühl. Ihre Eltern waren glücklich miteinander gewesen.

»Der Arzt hat mich gefragt, ob der Laden in Schwierigkeiten war«, sagte Sam, und in seiner Stimme klang Verwirrung mit. »Aber das war er nicht. Mir fällt nicht mal etwas Ungewöhnliches ein, das in den letzten Wochen passiert ist und dafür verantwortlich sein könnte.«

»Könnte ihn ein Kunde aufgeregt haben?«, fragte Beth.

Manchmal gab es schwierige und unangenehme Kunden. Sie beschwerten sich, dass Vater ihre Schuhe oder Stiefel nicht so schnell machen konnte, wie sie es wollten, und beim Abholen mäkelten sie dann oft am Ergebnis herum, um ihn im Preis zu drücken.

»Das hätte er gesagt. Außerdem weißt du doch, dass er damit immer sehr gut fertig geworden ist.«

»Du denkst doch nicht, dass es an uns lag, oder?«, fragte Beth ängstlich. »Weil ich mich immer beschwert habe, dass mir zu Hause langweilig ist, und du immer zu den Docks gelaufen bist?«

Sam schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Ich hörte ihn einmal mit einem Kunden über mich reden. Er lachte und sagte, ich sei ein guter Junge, selbst wenn ich ein Träumer sei. Und du hast ihn ganz sicher nicht aufgeregt; er war stolz auf dich.«

»Aber wovon sollen wir jetzt leben?«, fragte Beth. »Du hast nicht genug Erfahrung, um den Laden weiterzuführen!«

Die Leute wunderten sich oft darüber, wie verschieden Beth und Sam waren. Nicht nur im Aussehen – der eine groß und blond, die andere klein und dunkelhaarig –, auch im Wesen unterschieden sie sich voneinander.

Sam war ein Träumer, lebte in einer Fantasiewelt aus fantastischen Abenteuern, Reichtümern und exotischen Orten. An einem Tag lungerte er unten am Hafen herum und blickte sehnsüchtig den auslaufenden Schiffen nach; am nächsten blickte er durch die Tore der großen Häuser und staunte darüber, wie die Reichen lebten. Obwohl er es Beth nie gestanden hatte, wusste sie, dass er nur deshalb kein Schuster oder Schuhmacher sein wollte, weil dabei niemand reich wurde oder Abenteuer erlebte.

Beth war viel praktischer und vernünftiger als ihr Bruder, erledigte ihre Aufgaben gründlich und mit Fleiß. Sie war schlauer und las Bücher, um sich Wissen anzueignen, anstatt vor der Realität zu fliehen. Doch sie konnte verstehen, warum Sam in einer Fantasiewelt lebte, denn sie hatte auch Träume, wollte Geige vor einem großen Publikum spielen und donnernden Applaus hören.

Das war natürlich ein unerreichbarer Traum. Selbst wenn sie klassische Violine hätte spielen können, hatte sie noch nie eine weibliche Geigenspielerin in einem Orchester gesehen. Doch sie spielte Jigs und Reels, Melodien, die ihr Großvater sie gelehrt hatte, obwohl die meisten Leute das als Zigeunermusik empfanden, die es nur in lauten Wirtshäusern gab.

Trotz aller Unterschiede standen Beth und Sam sich jedoch sehr nahe. Sie trennte nur ein Jahr, und weil sie nie mit den anderen Kindern aus der Nachbarschaft auf der Straße spielen durften, waren sie immer aufeinander angewiesen gewesen.

Sam stand von seinem Stuhl auf, kniete sich neben Beth und legte die Arme um sie. »Ich kümmere mich um euch beide, irgendwie«, sagte er mit bebender Stimme.

In den folgenden Tagen durchlebte Beth ein Wechselbad der Gefühle zwischen überwältigender Trauer und Wut. Sie hatte noch keinen Tag ihres Lebens ohne ihren Vater verbracht; er war eine Konstante gewesen, genau wie die Standuhr, die die Stunden schlug. Der drahtige Mann von fünfundvierzig Jahren mit dem schütteren grauen Haar, dem sorgfältig getrimmten Schnurrbart und der eher dicken Nase war immer fröhlich gewesen und, wie sie geglaubt hatte, durchschaubar.

Er hatte seine Gefühle zwar nicht offen gezeigt – ein Schulterklopfen war seine Art gewesen, Zuneigung oder Lob auszudrücken –, aber er war auch nicht so distanziert gewesen wie so viele andere Väter. Er hatte es gemocht, wenn sie in den Laden herunterkam und mit ihm redete, während er arbeitete; er hatte sich immer für das interessiert, was sie las, und für ihre Musik.

Aber jetzt kam es ihr vor, als wenn sie ihn gar nicht wirklich gekannt hätte. Wie konnte er oben in die Küche kommen und mit seiner Frau und seiner Tochter Tee trinken, wenn er die ganze Zeit über vorhatte, wieder nach unten zu gehen, seine Arbeit zu beenden und sich dann zu erhängen?

Er hatte über ein Paar geknöpfte Stiefel gesprochen, die eine Frau gerade an dem Morgen bestellt hatte, und darüber gelacht, dass sie blassblaue wollte, die zu ihrem Kleid passten. Er meinte, dass sie in den schmutzigen Straßen von Liverpool nicht lange gut aussehen würden. Warum hatte er das gesagt, wenn er doch wusste, dass er sie niemals machen würde?

Wenn er an einem Herzanfall gestorben wäre oder ein Pferdewagen ihn beim Überqueren der Straße überfahren hätte, dann wäre das schrecklich gewesen und der Schmerz, den sie alle empfunden hätten, genauso quälend. Doch dann hätte sich zumindest keiner von ihnen betrogen gefühlt.

Ihre Mutter hörte nicht auf zu weinen. Sie lag nur im Bett, weigerte sich zu essen und erlaubte ihnen nicht, die Vorhänge zu öffnen, und Sam war wie eine verwirrte verlorene Seele, überzeugt davon, dass es seine Schuld war, weil er so wenig Lust gehabt hatte, ein Schuhmacher zu werden.

Nur ein paar Nachbarn hatten ihr Beileid bekundet, und Beth wurde das Gefühl nicht los, dass sie es nicht aus Mitgefühl getan hatten, sondern um an Informationen zu kommen, die sie weitertratschen konnten. Vater Reilly hatte sie besucht, doch obwohl er freundlich gewesen war, hatte er sofort erklärt, dass Frank Bolton nicht in heiliger Erde bestattet werden könne, weil es eine schwere Sünde sei, wenn ein Mann sich das Leben nehme.

Die Ergebnisse der Untersuchung würden in der Zeitung stehen, und alle ihre Freunde und Nachbarn würden es lesen und ihnen danach aus dem Weg gehen. Sie fand es grausam und feige von ihrem Vater, dass er ihnen allen das angetan hatte. Und sie glaubte nicht, dass ihre Mutter das Haus jemals wieder verlassen würde.

Fünf Tage nach dem Tod ihres Vaters saß Beth in der Stube und nähte schwarze Kleider für sich und ihre Mutter. Draußen schien die Sonne, aber sie musste die Vorhänge traditionell geschlossen halten, und es war so dunkel im Zimmer, dass sie den Faden kaum in die Nadel einfädeln konnte.

Beth hatte immer gerne genäht, aber da ihre Mutter nicht aufstand, um ihr zu helfen, musste sie die Schnittmuster selbst heraussuchen, den Stoff auf dem Tisch in der Stube zuschneiden und die Kleider alleine nähen, denn ohne anständige Trauerkleider würden sie noch mehr in Verruf geraten.

Alles hätte sie dafür gegeben, ihre Geige herausholen und spielen zu können, denn sie wusste, dass sie sich in der Musik verlieren und vielleicht Trost darin finden konnte. Aber ein Musikinstrument so kurz nach einem Trauerfall zu spielen schickte sich nicht.

Wütend legte Beth das Nähzeug weg und ging zum Fenster, wo sie den Vorhang nur ein oder zwei Zentimeter aufzog und hinunter auf die Church Street sah.

Wie immer war die Straße voller Menschen. Die Omnibusse, Droschken, Pferdewagen und Kutschen hinterließen große Haufen Pferdeäpfel, und der Gestank war wegen des warmen Sonnenscheins übler als sonst. Wohlhabende Damen in eleganten Kleidern und mit hübschen Hüten gingen in Begleitung von Gentlemen mit hohen Kragen und Zylindern vorbei. Es gab seriös dunkel gekleidete, matronenhafte Haushälterinnen mit Körben voller Obst und Gemüse und hier und da junge Mädchen, vielleicht Hausmädchen, die einen Nachmittag frei hatten und verträumt in die Schaufenster sahen.

Aber es gab auch sehr viele arme Leute. Ein einbeiniger Mann auf Krücken bettelte vor Bunney’s, dem Laden an der Kreuzung, die allgemein als Heilige Kreuzung bekannt war, weil dort die Lord Street, die Paradise Street, die Chapel Street und die Church Street aufeinandertrafen. Müde aussehende Frauen hielten Babys auf dem Arm, kleinere Kinder liefen hinter ihnen her, und zerzauste Gassenjungen mit schmutzigen Gesichtern lungerten barfuß herum, vielleicht auf der Suche nach etwas, das sie stehlen konnten.

Vor der Fleischerei gegenüber stand eine Schlange, und weil die Sonne so warm schien, sahen die Frauen entspannt aus und schienen es nicht eilig zu haben. Sie unterhielten sich miteinander, während sie darauf warteten, bedient zu werden. Doch noch während Beth dastand, sah sie, wie zwei Frauen sich umdrehten und direkt zu den Fenstern über dem Laden hinaufblickten, und ihr wurde klar, dass sie gerade erfahren haben mussten, dass der Schumacher sich erhängt hatte.

Tränen schossen ihr in die Augen, denn sie wusste, dass das Gerede nach der Beerdigung noch schlimmer werden würde. Die Leute konnten so grausam sein, freuten sich immer über das Unglück der anderen. Sie konnte förmlich hören, wie sie sagten, dass die Boltons sich immer für etwas Besseres gehalten hatten und dass Frank sich zweifellos umgebracht hatte, weil er verschuldet war. Beth wünschte beinahe, dass das der Grund war; zumindest hätte sie das verstehen können.

Sie wandte sich vom Fenster ab und ließ den Blick durch die Stube schweifen. Das Zimmer war der ganze Stolz ihrer Mutter: Alles darin, von dem gemusterten viereckigen Teppich auf dem Boden und den Porzellanhunden neben dem Kamin bis hin zu den harten, ungemütlichen Sesseln mit den Knöpfen an der Lehne und den schweren Vorhängen, war eine Kopie von Dingen, die Alice als Küchenmagd in den großen Häusern gesehen hatte.

Auch ein Klavier hatte sie unbedingt haben wollen; es war von sechs Männern durch das Fenster hereingehievt worden. Beths Eltern konnten das Instrument beide nicht spielen, aber für ihre Mutter war es ein Zeichen von Vornehmheit gewesen, deshalb musste Beth es lernen. Sie bezweifelte nicht, dass ihre Mutter gehofft hatte, es würde sie von der Geige weglocken, einem Instrument, das sie »gewöhnlich« fand.

Obwohl Beth diese Einstellung ihrer Mutter zu ihrer geliebten Geige oft verletzte, war sie sehr froh, als Miss Clarkson ihre Klavierlehrerin wurde. Sie mochte zwar eine dreißigjährige alte Jungfer mit grauem Haar sein, die auf einem Auge schielte, aber sie war eine inspirierende Frau. Sie brachte Beth nicht nur das Notenlesen und das Klavierspielen bei, sondern führte sie auch in eine ganz neue Welt der Bücher, der Musik und der Ideen ein.

Fünf Jahre lang war Miss Clarkson ihre Verbündete, Freundin, Vertraute und Lehrerin gewesen. Sie liebte es, Beth sowohl beim Geige- als auch beim Klavierspielen zuzuhören, sie brachte Bücher mit, von denen sie fand, dass Beth sie lesen sollte, sie brachte ihr alle möglichen Arten von Musik bei und nahm sie manchmal zu Konzerten mit. Doch am besten gefiel Beth an ihr, dass sie nicht so engstirnig war wie ihre Mutter. Miss Clarkson war überzeugt davon, dass Frauen die gleichen Rechte haben sollten wie Männer, sei es bei Wahlen, bei der Ausbildung oder bei der Wahl ihres Berufes.

Beth wünschte, Miss Clarkson wäre noch in Liverpool, weil sie die einzige Person war, die ihr und Sam vielleicht hätte helfen können zu verstehen, warum ihr Vater etwas so Schreckliches getan hatte. Aber sie war nach Amerika ausgewandert, weil sie das Gefühl hatte, in England an der Scheinheiligkeit, dem Klassensystem und den fehlenden Möglichkeiten für Frauen zu ersticken.

»Ich werde dich vermissen, Beth«, hatte sie beim Abschied mit einem resignierten Lächeln gesagt. »Nicht nur, weil du meine talentierteste Schülerin warst, sondern weil du einen wachen Verstand, ein mutiges Herz und unendlich viel Enthusiasmus hast. Versprich mir, dass du nicht den erstbesten Mann heiratest, der um deine Hand anhält, nur um ein eigenes Heim zu haben. Die Ehe wird von den meisten als heiliger Stand betrachtet, aber das ist sie nicht, wenn du dir den falschen Mann aussuchst. Und gib die Musik nicht auf, denn sie macht dich fröhlich und gibt dir die Freiheit des Ausdrucks, die ein Mädchen wie du braucht.«

Beth stellte fest, dass Miss Clarkson recht hatte, was die Musik anging. Sie brachte sie an einen Ort, wo die Ermahnungen ihrer Mutter, ihre Pflichten im Haushalt zu erledigen, sie nicht erreichen konnten, eine Welt, wo Spaß, Freiheit und Begeisterung nicht missbilligt wurden.

Leider wusste sie, dass ihre Mutter das niemals verstanden hätte. Zwar hatte sie bei den Nachbarn immer mit dem Talent ihrer Tochter angegeben, aber sie hörte nicht wirklich zu, wenn Beth Klavier spielte, und die Geige lehnte sie ab. Ihr Vater hatte zugehört und nichts lieber getan, als sonntagabends in der Stube zu sitzen und ihrem Klavierspiel zu lauschen – am liebsten Chopin, doch er hatte sich auch gefreut, wenn sie beliebte Tanzlieder spielte. Selbst für ihn war die Geige jedoch ein leichter Stein des Anstoßes gewesen, vielleicht weil sie ihn an seine Kindheit erinnerte und weil er Angst hatte, dass die wilden irischen Jigs, die sein Vater Beth beigebracht hatte, sie in schlechte Gesellschaft bringen würden.

Als sie Sam die Treppe hinaufkommen hörte, fing Beth wieder an zu nähen. Sie hörte, wie er nach ihrer Mutter in ihrem Zimmer neben der Küche sah, und ein paar Minuten später kam er in die Stube.

Er sah blass und erschöpft aus und runzelte sorgenvoll die Stirn. »Der Leichenbeschauer gibt Papas Leiche morgen frei«, sagte er müde. »Er hat nichts gefunden, was erklären würde, wieso er das getan hat – er war nicht krank. Aber zumindest können wir ihn morgen beerdigen.«

»Hast du es Mama gesagt?«, fragte Beth.

Sam nickte niedergeschlagen. »Sie weint immer noch. Ich glaube nicht, dass sie jemals damit aufhören wird.«

»Vielleicht tut sie es nach der Beerdigung«, sagte Beth mit mehr Optimismus, als sie empfand. »Ich muss ihr Kleid bald abstecken. Ich hoffe, sie macht nicht wieder eine Szene.«

»Ich habe draußen Mrs Craven getroffen. Sie sagte, dass sie später vorbeikommen und versuchen wird, mit ihr zu sprechen; vielleicht solltest du die Gelegenheit nutzen, um das Kleid abzustecken. Wie schlecht es Mama auch geht, sie wird nicht wollen, dass die Nachbarn mitbekommen, dass sie alles uns überlässt.«

Beth hörte die Bitterkeit in seiner Stimme. Sie stand auf und legte die Arme um ihn. Er war fast jeden Tag vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung im Laden, um alle Reparaturen zu erledigen, und sie wusste, wie viel Angst er hatte und wie viele Sorgen er sich machte. »In der Nacht, als es passierte, hast du gesagt, dass wir es schaffen, und das werden wir auch«, sagte sie.

»Ich habe das Gefühl, dass Mama weiß, warum er es getan hat«, sagte Sam leise und legte sein Kinn auf ihren Kopf, während sie ihn festhielt. »Ich bin die Bücher durchgegangen, und obwohl nicht viel Geld da ist, war er nicht in Schwierigkeiten. Er ist nie ausgegangen, hat also nicht getrunken oder gespielt, und er hatte auch ganz sicher keine andere Frau. Es muss etwas mit ihr zu tun haben.«

»Das darfst du nicht denken, Sam«, flehte Beth ihn an. »Es hilft nicht, Mama die Schuld zu geben.«

Sam umklammerte ihre Arme und sah ihr in die Augen. »Ist dir nicht klar, dass von jetzt an alles anders sein wird?«, rief er. »Wir werden arm sein. Ich wünschte, ich könnte dir versprechen, dass ich den Laden weiterführe, aber ich kann nur Schuhe reparieren. Ich bin nicht geschickt genug, um Stiefel und Schuhe zu machen, und damit hat Papa Geld verdient. Ich werde mir eine andere Arbeit suchen müssen, aber das wird nicht reichen, um uns alle drei durchzubringen.«

»Ich kann mir auch Arbeit suchen«, erklärte Beth sofort. »Wir kommen schon zurecht, Sam.«

Er blickte sie zweifelnd an. »Es wird vielleicht so weit kommen, dass wir uns eine billigere Bleibe suchen oder ein Zimmer untervermieten müssen. Wir werden nicht mehr so leben können wie bisher.«

Erneut stieg Wut in Beth auf. Ihr ganzes Leben lang hatte ihr Vater ihr erzählt, er wolle, dass Sam und sie all die Vorteile genießen konnten, die er nie gehabt hatte. Er hatte sie glauben lassen, dass sie vornehme Leute waren, besser als ihre Nachbarn. Aber er hatte sie beschämt und ruiniert, ohne ihnen den Grund dafür zu erklären.