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»Jii-ha!«

Ich schüttelte den Kopf, als ich den Ausruf hörte. Ein Nachtclub, in dem ein Rodeo abgehalten wurde. Nein, kein Witz. Es gab sogar einen leibhaftigen, schnaubenden Bullen. Jeder, der den verlangten Preis zahlte, etwas Erfahrung vorzuweisen hatte, mehrere Verzichterklärungen auf Schadenersatz unterschrieb und bekloppt genug war, konnte ihn reiten.

Bones und ich redeten noch immer kaum miteinander. Ich hatte ihm von den Gerüchten erzählt, denen zufolge ich eine Ghula werden wollte, aber das war schon alles. Auch sonst lief nichts, und das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit. Als wir nach einem ganzen Tag im Auto das Motel in Fort Worth erreicht hatten, schluckte ich die Pillen, die Don mir geschickt hatte, und fiel in Tiefschlaf. Am intimsten war noch der Augenblick, in dem ich mit Bones’ Handgelenk auf den Lippen erwachte. Ich schluckte sein Blut, verkündete, dass ich eine Dusche brauchte, und das war’s dann. Als ich aus dem Badezimmer kam, wartete er voll angezogen auf mich, kühl und distanziert, völlig emotionslos. Die unsichtbare Mauer zwischen uns war für mich schlimmer als jeder Streit.

In dem Nachtclub wollte Bones sich mit einem Ghul-Kontaktmann treffen. Ihm gefielen die Gerüchte um meine Person gar nicht, und er wollte erfahren, was an der Sache dran war. Spade würde auch kommen, da Hopscotch, Band-Aid und Liza fürs Erste kaltgestellt waren.

Fabian stellte seine Nützlichkeit unter Beweis, indem er sich zuerst in dem Club umsah und sicherstellte, dass wir nicht in einen Hinterhalt gelockt wurden. Nur zwei Dinge heiterten mich in meiner düsteren Stimmung etwas auf. Meine beste Freundin, Denise, lebte zur Zeit in Texas und würde auch kommen. Außerdem erwarteten wir Cooper, einen Freund und ehemaligen Teamgefährten von mir. Spade würde beide mitbringen.

Als sie den Club betraten, war ich so froh, sie zu sehen, dass ich mir fast mit physischer Gewalt einen Weg durch die Menge gebahnt hätte. Denise umarmte mich, allerdings weniger überschwänglich, und auch Cooper reagierte leicht verdutzt auf meine stürmische Begrüßung.

Dann trat Spade ein. Während er uns begrüßte, warf er Bones und mir einen prüfenden Blick zu. Fragte sich wohl, wie schlimm unser Clinch war.

»Ich muss schon sagen, Crispin, wenn man den Sargdeckel über dir zunageln würde, hättest du einen fröhlicheren Ausdruck auf dem Gesicht«, stellte er fest. Leicht abschätzig ließ er den Blick durch das Etablissement schweifen. »Liegt bestimmt an dieser beschissenen Musik. Ich weiß wirklich nicht, warum Countrymusiker immer so deprimierendes Zeug spielen müssen.«

Denise lächelte. »Mir gefällt’s hier. Ist das ein Bulle?«

»Na klar.« Wie auf Befehl ließ das Tier ein unglückliches Schnauben hören. Dem konnte ich mich nur anschließen.

»Oh, den würde ich zu gern mal reiten«, meinte Denise.

Es war schön, Denise lächeln zu sehen. Ich hatte sie in letzter Zeit kaum zu Gesicht bekommen.

Nach dem Tod ihres Mannes Randy war Denise für ein paar Wochen bei Bones und mir eingezogen. Dann war sie nach Virginia zurückgekehrt, weil sie, wie sie sagte, Abstand von allem Übernatürlichen brauchte.

Ich konnte es ihr nicht verübeln. Randy war während eines schwarzmagischen Angriffs ums Leben gekommen; da war es nur natürlich, dass Denise mit diesem Milieu nichts mehr zu tun haben wollte. Vor zwei Monaten war sie dann nach Texas gezogen, angeblich, weil ihre Mutter dann nicht dauernd versuchen konnte, sie zu verkuppeln. Denise hatte ihre Trauer noch nicht bewältigt, was ebenfalls verständlich war.

»Cooper, mein Freund, schön, dass du da bist«, sagte Bones. »Leiste den Damen Gesellschaft, Charles und ich sind mal kurz weg. Cat will bestimmt wissen, wie es ihrem alten Team so ergangen ist.«

Und damit war er auch schon verschwunden. Spade folgte ihm und ließ uns zu dritt vor der Rodeo-Arena zurück.

Verdammter Mist.

Ich war natürlich gern mit Denise und Cooper zusammen, aber bei dem, was Bones und Spade mit dem Ghul besprechen wollten, ging es um meinen Arsch. Da wäre es nur fair gewesen, mich mit einzubeziehen.

»… haben ein paar Umbauarbeiten vorgenommen, sodass … Hörst du mir zu, Commander?«

Erst da drangen Coopers Worte zu mir durch. »Äh, tut mir leid, Coop. Ich brauche einen Drink«, sagte ich und machte mich auf zur nächsten Bar.

Ich bestellte einen Gin, ohne Tonic, und leerte das Glas, bevor der Barmann es überhaupt auf den Tresen stellen konnte. Er warf mir einen komischen Blick zu, als ich das leere Glas auf ihn zuschob und einen zweiten Drink verlangte.

»Macht neun fünfzig, die Dame.«

»Natürlich«, antwortete ich, ließ die Hand in die Jeanstasche gleiten und erstarrte dann vor Scham. Ich hatte kein Portemonnaie dabei. Nein, das Einzige, womit ich hätte bezahlen können, waren die vier Kilo Silber, die ich unter Hemd und Hose trug. Gott, das hatte mir gerade noch gefehlt. Augenblick, der Herr, ich gehe rasch meinen Mann suchen, damit er mir Taschengeld gibt.

»Hier, stimmt so. Und machen Sie uns noch zwei.«

Cooper warf lässig das Geld auf den Tresen. Denise setzte sich neben mich, die haselnussbraunen Augen weit aufgerissen.

»Cat, geht’s dir gut? Du siehst aus, als würdest du gleich ausflippen.«

Der Barmann machte die Drinks und stellte sie vor uns ab. Cooper reichte mir den dritten Gin, nachdem ich den zweiten genauso schnell wie den ersten gekippt hatte.

»Mir geht’s bestens.«

Unnötig, alles auszubreiten, was bei mir im Argen lag. Geteiltes Leid war vielleicht halbes Leid, aber Denise hatte in letzter Zeit auch ohne mich genug Probleme.

»Kommt mir nicht so vor.«

Ich hatte keine Lust, darüber zu reden, aber das wollte ich ihr nicht sagen. Also versuchte ich es mit einem Ablenkungsmanöver. »Sieh mal, der Bulle ist los!«

Solange Denises Aufmerksamkeit dem Amateurcowboy galt, der sich auf dem Rücken des Bullen zu halten versuchte, konnte ich ihrem prüfenden Blick entgehen. Über die Köpfe der Umstehenden hinweg sah ich, wie Bones Spade anstieß, dann wandten die beiden sich einem großen und ebenso dürren wie toten Mann zu, der sich ihnen genähert hatte. War wohl die Kontaktperson. Kurz darauf waren sie in der Menge verschwunden.

Ich seufzte und setzte gleich wieder ein Lächeln auf, als Denise sich mir zuwandte.

»Das ist so cool! Los, wir holen uns noch einen Drink, Cat. Vielleicht kannst du es als Nächste probieren.«

Ich hätte gern noch etwas getrunken, aber jetzt, wo Bones und Spade mit dem Kontaktmann verschwunden waren, konnte ich den beiden ja schlecht nachlaufen und Bones um seine Brieftasche bitten.

»Denise, wie viel Geld hast du dabei?«

Sie runzelte die Stirn. »Ach Mist, ich habe meine Handtasche in Spades Wagen liegen lassen.«

Cooper griff schon wieder in die Tasche. »Ich hätte meine Kreditkarte mitnehmen sollen. Das dürfte …«, er zog einige Zwanzig-Dollar-Scheine hervor, »… für die nächsten zehn Minuten reichen.«

Der gute alte Coop. Der Mann wusste echt, was die Halbtoten so wegschlappern konnten.

»Du bekommst es zurück«, versprach ich und fühlte mich wie ein Schnorrer.

Wie sich herausstellte, hatte Cooper sich geirrt. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis uns das Geld ausging. Natürlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass uns die männlichen Bargäste einen ausgeben wollten. Ich lehnte ab, aber Denise ließ sich pro Kopf einen Drink spendieren, bedankte sich jedes Mal, lehnte einen zweiten aber stets entschieden ab. Die meisten nahmen es lächelnd und mit gespielter Enttäuschung hin, aber ein Großer mit braunen Locken war etwas schwerer in seine Schranken zu verweisen.

»Och, komm schon, Schätzchen«, drängte er Denise, »lass uns tanzen.«

Seine Hand landete auf ihrem Schenkel. Ich zog die Brauen hoch. Cooper wollte schon aufstehen, da schlug ich die vorwitzige Pranke des Typen beiseite.

»Meine Freundin tanzt nur mit mir.«

Denise lächelte. »Tut mir leid.«

Der Typ warf mir einen fiesen, angewiderten Blick zu und trollte sich, seine drei Kumpel im Schlepptau. Zu dumm für dich, Wuschelkopf, dachte ich.

»Gute Arbeit, Commander«, bemerkte Cooper.

»Hör auf, mich so zu nennen.«

Das hatte nicht so streng klingen sollen. Cooper kapierte bloß einfach nicht, wie sehr diese Anrede mir verdeutlichte, dass ich keine Führungsposition mehr innehatte. Wie ich so am Tresen saß und erfolglos versuchte, meine Sorgen im Alkohol zu ertränken, kam ich mir sogar ziemlich überflüssig vor.

Denise warf abwechselnd Cooper und mir einen Blick zu. »Ich glaube, wir sollten meine Handtasche holen«, sagte sie.

Cooper und ich begleiteten Denise zu Spades Wagen. Zu meiner Überraschung war er nicht abgeschlossen. Auf meine Erkundigung hin zuckte Denise mit den Schultern und meinte, Spade hätte gesagt, Schloss und Riegel würden nur ehrliche Leute fernhalten. Ihre Handtasche lag noch unter dem Beifahrersitz, wo sie sie hingelegt hatte. Denise hatte sich gerade den Trageriemen über die Schulter gelegt, als ein undeutliches Nuscheln hinter uns sie innehalten ließ.

»Na so was, Jungs, seht mal, wen wir da haben.«

Ich hatte sie schon bemerkt. Ihr Geruch, die lauten Schritte und schlagenden Herzen hatten sie angekündigt, da sie aber Menschen waren, hatte ich mir keine Gedanken gemacht.

»Haut ab, Leute«, sagte ich.

Den Wuschelkopf von der Bar konnte das nicht aufhalten. Ebenso wenig wie seine zwei Kumpels, die genauso groß waren wie er.

»Gerade eben haben wir noch gesagt«, nuschelte Wuschelkopf so undeutlich, dass man sofort merkte, wie besoffen er war, »wie unfair es von euch zwei hübschen Mädels ist, nur mit dem Nigger da zu spielen.«

»Nigger?«

In Coopers Stimme lag offene Herausforderung. Gott, drei Rassisten. Die hatten uns gerade noch gefehlt.

»Ich bringe das in Ordnung«, sagte ich kühl. Die drei Dumpfbacken wussten nicht, dass ich die Gefährlichste von uns war. Ihre Aufmerksamkeit galt nach wie vor Cooper, den sie als kräftigen Mann für die einzige Bedrohung hielten.

»Ich gebe euch jetzt mal einen echt guten Rat: Macht die Mücke. Ich habe schlechte Laune, also verpisst euch, bevor mir die Sicherung durchbrennt.«

Ich machte mir nicht die Mühe, eins meiner Silbermesser hervorzuziehen. Gegenüber Sterblichen brauchte ich keine Waffen. Spade hatte den Wagen in der hintersten Ecke des Parkplatzes abgestellt. Diese Trottel glaubten, sie hätten die perfekte Gelegenheit abgepasst, aber da lagen sie falsch.

Überrascht war ich dann aber doch, als Wuschelkopf eine Knarre unter seinem Hemd zutage förderte. Er zielte damit auf Cooper.

»Du.« Seine Stimme hatte einen gefährlichen Unterton. »Du setzt dich jetzt auf den Boden, während wir uns um deine Mädels kümmern.«

»Cooper.« Meine Stimme war ein wütendes Knurren. Ich würde nicht riskieren, dass er oder Denise eine Kugel abbekamen. »Tu, was er sagt.«

Cooper hatte lange Zeit meinen Befehlen gehorcht. Er schnaubte aufgebracht, setzte sich aber wie angewiesen hin. Da Wuschelkopf daraufhin die Knarre an seinen Kumpel abgab, nahm ich an, dass er zufrieden war.

»Kluge Entscheidung, Rotschopf.« Sein Blick war lüstern. »Du bleibst jetzt einfach bei meinen Kumpels, während ich es mir mit deiner Freundin auf dem Rücksitz gemütlich mache. «

Ohne zu zögern befolgte ich seinen Befehl und ging auf seine Kumpels zu. Einer von ihnen hatte schließlich die Kanone. Wenn ich sie still und leise überwältigen könnte, würde uns eine hässliche Szene erspart bleiben …

Wuschelkopf hatte kaum Hand an Denise gelegt, da spürte ich einen zischenden Lufthauch. Erst fuhr ich zusammen, dann merkte ich, wer es war, und hörte einen widerlich dumpfen Schlag. Oder besser gesagt ein Platschen.

Schwer zu sagen, wer am entsetztesten dreinsah – die beiden Männer, die Bones an den Hälsen gepackt in die Höhe hielt, oder Denise, die die Überreste von Wuschelkopfs Schädel anstarrte. Spade stand neben ihr, murmelte ein paar Verwünschungen und versetzte Wuschelkopfs zuckendem Körper einen so heftigen Tritt, dass er gegen den Wagen krachte. Er hatte den Mann mit solcher Gewalt zu Boden geschleudert, dass sein Kopf aussah wie eine Wassermelone, die aus dem fünften Stock gefallen war.

»Denise, alles in Ordnung mit dir?«, erkundigte sich Spade.

»Er ist … er ist …« Denise fehlten offensichtlich die Worte.

»Ganz, ganz tot«, soufflierte ich, erleichtert darüber, dass die beiden Vampire bei ihrem Flug über den Parkplatz keine Aufmerksamkeit erregt hatten. »Bones, lass die beiden los, du bringst sie noch um.«

»Das will ich ja«, antwortete er, ohne die Hände von den Kehlen der beiden Männer zu lösen. »Ich könnte ihnen das Genick brechen, aber das ginge zu schnell.«

Sie strampelten und umklammerten Bones’ Handgelenke, während ihnen die Zunge aus dem Hals hing. Denise sah aus, als müsste sie gleich kotzen.

»Warum musstest du ihn umbringen?«, flüsterte sie an Spade gewandt.

»Solche Menschen haben kein Recht weiterzuleben«, antwortete Spade leise und boshaft.

Cooper warf einen mitleidlosen Blick auf den Toten. »Wir müssen ihn wegschaffen, Commander.«

Ich ließ die Anrede unkommentiert. Immer schön eins nach dem anderen.

»Bones.«

Er sah mich an, als gäbe es die beiden sterbenden Männer gar nicht, die er im Würgegriff hielt. Ihre Bewegungen waren schon langsamer geworden. Einer urinierte, sodass sich der blaue Stoff seiner Jeans dunkel färbte. Bones wollte ihnen eindeutig nicht bloß Angst einjagen.

»Mach es wenigstens nicht hier«, versuchte ich Zeit zu schinden. »Hier sind zu viele Leute, und du machst Denise Angst. Steck sie in den Kofferraum, und wir machen das auf dem Rückweg unter uns aus. Wenn du gewinnst, darfst du sie kaltmachen.«

Seine Lippen kräuselten sich. »Ich weiß, was du vorhast, Süße, aber in diesem Fall hast du nicht unrecht.«

Er ließ die Männer los, die wie zwei Zementsäcke zu Boden fielen. Heisere, gurgelnde Laute kamen aus ihren Kehlen, während sie nach Luft rangen.

Ich hörte Leute kommen. Sie lachten, waren ganz auf sich konzentriert – und würden gleich mitten in einen blutigen Tatort hineinstolpern, an dem noch zwei halb zu Tode gewürgte Männer herumlagen.

»Spade, nimm unseren Wagen und bring Denise von hier weg«, sagte ich. »Wir treffen uns später wieder. Cooper, mach den Kofferraum auf. Packen wir ihn da rein.«

»Der blaue Forerunner, Kumpel, ganz da hinten«, wies Bones Spade an und warf ihm die Schlüssel zu. Auch Spade warf Bones seinen Schlüsselbund zu. Der fing ihn auf. »Ich ruf dich morgen an.«

Spade brachte Denise weg und hielt nur inne, um die Leute mit einem Hypnoseblick vom Näherkommen abzuhalten.

»Geht wieder rein, ihr wollt noch bleiben«, wies er sie an. Sie nickten, machten auf dem Absatz kehrt und gingen wieder in den Club. Die Ärmsten würden wohl die ganze Nacht bleiben.

»Cooper, ich will nicht, dass du dich mit Blut vollschmierst. Selbst mit vampirischen Hypnosekräften kann man Menschen nicht dazu bringen, so was zu übersehen«, sagte ich, während ich den leblosen Mann in den Kofferraum wuchtete. »Schnapp dir einen der anderen beiden und wirf ihn rein.«

Gehorsam griff Cooper sich den Typen, der am dichtesten bei ihm lag, und packte ihn in den Kofferraum.

Bones packte den anderen Mann und schüttelte ihn. »Wenn ich von einem von euch auch nur einen Mucks höre, stopfe ich euch dauerhaft das Maul. Also, noch eine Frage, bevor ich euch im Kofferraum einschließe. Wo ist euer Auto?«

»Unngghh«, machte der Typ, den er gepackt hatte. »Unngghh …«

»Du hast seine Luftröhre gequetscht, er kann nicht sprechen«, bemerkte ich.

»Stimmt.« Bones schlitzte sich einen Finger an seinem Reißzahn auf, schenkte dem entsetzt dreinblickenden Mann ein wölfisches Grinsen, und steckte ihm den blutigen Finger in den Mund. »Und jetzt beantworte meine Frage. Leise. Sonst reiße ich dir die Zunge raus und frage den anderen Typen.«

Das Tröpfchen Blut, das der Mann von Bones erhalten hatte, reichte aus, und er konnte wieder sprechen, wenn auch nicht besonders deutlich.

»… weißer …ickup …flagge …«

»Der weiße Pickup mit der Südstaatenflagge vorn?«, fragte Bones, den Mann erneut schüttelnd. »Ist er das?«

»J …aah …«

»Wer hat die Schlüssel?«

Ein gequältes Husten und ein schmerzerfülltes Stöhnen, gefolgt von seiner Antwort. »Kenny …asche …, …ast ihn umgebracht …«

»In der Tasche von dem toten Typen?«

»Unngh.«

»Kätzchen, wärst du so lieb?«

Ich kramte in den Hosentaschen des Toten herum. Nichts, weder vorn noch hinten. Dann klopfte ich seine Hemdtaschen ab. Bingo.

»Hier.«

»Cooper, du nimmst ihren Wagen und fährst zur Kreuzung Achtundzwanzigste, Weber Street. Warte dort, wir holen dich ab, wenn wir fertig sind.«

»Halte für alle Fälle dein Handy bereit«, fügte ich hinzu und sparte mir jeden Kommentar über die Tatsache, dass ein Schwarzer einen Wagen mit Südstaatenflagge fuhr.

»Also dann, Kumpel.« Bones packte den Mann in den Kofferraum und schlug den Deckel zu. »Kopf einziehen.«