Kapitel Drei
»Kannst du das Schicksal
kichern hören,
wenn es auf Zehenspitzen naht? Das Schicksal ist herzlos.«
Anonym
Die folgenden Tage waren voller wichtiger Ereignisse, angefangen mit dem Abschlussball an diesem Abend, dem Fenton-Kunstkurs, der am nächsten Tag beginnen sollte – ja, auch am Wochenende war Anwesenheitspflicht – und am Montag war mein offizieller Abschluss.
Ich kann nicht sagen, dass ich von meinem Abschluss Großes erwartete. Meine Examensleistung war zweifellos unterdurchschnittlich. Aber immerhin war ich stolz darauf, dass ich es bis zum Ende der Highschool geschafft hatte. Außerdem freute ich mich auf Stephs Rede. Sie hielt die Abschlussrede – und hatte keine Angst davor … na ja, alles zu sagen, was ihr durch den Kopf ging.
Worauf ich mich wirklich richtig freute, war der Fenton-Kunstkurs. Ich hoffte, diese sechs Wochen würden für mich zum Sprungbrett in die Künstlerszene und – abgesehen von allen Dramen – eine Chance für mich, ganz normal zu sein.
Steph hatte eine unglaubliche Künstlermappe aus Leder für mich gekauft, die so groß war, dass ganze Leinwände und all meine Kunstutensilien hineinpassten. Ich wusste, dass es mich mit Stolz erfüllen würde, damit auf die Straße zu gehen.
Als ich mit meinem Kleid, das ich mir in einer Schutzhülle über die Schulter gehängt hatte, das Hades betrat, freute ich mich schon darauf, es am nächsten Tag gegen meine Kunstmappe einzutauschen.
Ich ging durch die Bar zu Dappers Wohnung. Dort klopfte ich an die Tür und rief meinen Namen, damit sie wussten, dass ich es war. Dapper war vor einem Monat von Phoenix’ Verbannten angegriffen worden, als wir versucht hatten, Steph gegen die Grigori-Schrift auszutauschen. Doch Phoenix hatte uns aufs Kreuz gelegt. Dapper, Onyx und vor allem Steph mussten den Preis dafür bezahlen.
Jedes Mal, wenn ich ihn jetzt besuchte, die stahlverstärkte Tür sah und hörte, wie er die vielen Schlösser öffnete, plagte mich mein schlechtes Gewissen. Dapper hatte sich früher um Neutralität bemüht, doch Phoenix war das egal gewesen – seine Verbannten hatten ihn trotzdem angegriffen. Dapper war an diesem Abend beinahe umgekommen, und seitdem fehlte ihm irgendetwas, von dem ich nicht sicher war, ob er es je wieder zurückbekommen würde.
»Sag mir doch noch mal, warum ich einfach nicht in der Lage zu sein scheine, dich loszuwerden«, murmelte er zur Begrüßung. Dann warf er einen Blick über seine Schulter und fügte hinzu: »Oder sie.«
Die Wahrheit? Beide mieden wir gerade unser Zuhause wie die Pest. Das Letzte, was ich gehört hatte, war, dass Stephs Mutter gerade einen besonders primitiven reichen, grabschenden Geschäftsmann »bespaßte«, den Steph kaum ertragen konnte.
»Weil du ohne uns verloren wärst, und so sehr dich das auch ärgert, verschafft es dir auch Genugtuung zu wissen, dass unsere Anwesenheit Onyx sogar noch mehr nervt.«
»Das habe ich gehört«, erklang Onyx’ Stimme von drinnen. »Und es ist vollkommen richtig. Es ist eine völlig verdrehte Form der Bestrafung.«
Dapper grunzte, aber ich sah, wie sich seine Mundwinkel fast zu so etwas Ähnlichem wie einem Lächeln hoben.
Ich klopfte ihm auf die Schulter, als ich hineinging, um Steph zu suchen, die sich schon ausgebreitet hatte. Ihr Kleid hing am Rand einer Stehlampe, sie hatte ihre Schuhe ausgezogen und ihre nassen Haare tropften auf den Teppich, auf dem sie im Schneidersitz saß, Kekse knabberte und in der Vogue blätterte.
Sie blickte zu mir auf. »Wenn du noch was essen willst, dann jetzt. In den nächsten zwei Stunden bis zum Ball wird nichts mehr gegessen.« Sie tätschelte ihren Bauch. »Sonst sieht man es gleich.«
Ich verdrehte die Augen. »Hast du etwa vor, den ganzen Abend nichts zu essen?«
Sie fixierte mich mit einem ernsten Blick. »Violet« – mehr sagte sie nicht.
Ich fasste das als Ja auf, ließ meine Tasche fallen und warf mein Kleid über das Sofa, bevor ich mich neben sie setzte und einen Keks aß. Ich machte mir nicht die Mühe zu erklären, dass ich mich nicht an das Essensverbot halten würde. Kein Kleid war das wert.
Es war ja nicht so, dass ich jemanden beeindrucken musste.
Wir gingen als Gruppe: Steph und Salvatore, Spence – der irgendwie doch noch seinen Abschluss geschafft hatte –, Zoe, Jase und ich. Ich fühlte mich unbehaglich, mit Stephs Bruder zu gehen, Zoe versicherte mir jedoch, dass sie an diesem Abend alles tun würde, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Jase hatte offenbar eine kleine Schwäche für mich entwickelt. Das war schmeichelhaft, weil ich in der Zeit vor Lincoln für ihn geschwärmt hatte. Doch auch wenn ich nicht mit Lincoln zusammen sein konnte, würde ich auf keinen Fall etwas mit jemand anderem in Betracht ziehen und … Mein Herz konnte einfach keine weitere männliche Komplikation ertragen.
Ich blickte zu Onyx hinüber, der an der Minibar saß, vor sich etwas, was den Geist betäubte, wie ich annahm, und ein aufgeklappter Laptop.
»Was machst du?«, fragte ich.
»Versuchen, ein paar alte Verbannten-Chats zu finden.«
Ich machte große Augen. »Du nimmst mich auf den Arm, oder?«
»Absolut nicht«, grinste er.
»Warum?«, fragte ich misstrauisch. Das Letzte, was wir jetzt gebrauchen konnten, war, dass Onyx Kontakt zu seinen alten Anhängern aufnahm und ihnen Informationen lieferte.
»Keine Panik, Regenbogen. Ich schaue nur nach, ob die Fäden noch immer aktiv sind. Ich dachte mir, jemand würde vielleicht erwähnen, Phoenix und Lilith gesehen zu haben. Sie sind zurzeit richtige Berühmtheiten. Die ›erste Verbannte‹, die aus den feurigen Gruben der Hölle zurückgekehrt ist, und ihr Sohn, der Verbannte, der dich besiegt hat.«
Ein seltsamer Neid lag in seiner Stimme. »Eifersüchtig, was?«
»Und wie!« Er lächelte mich boshaft an und mir lief ein Schauder den Rücken hinunter. Erinnerungen daran, dass Onyx den Großteil seiner Existenz als Macht der Verdorbenheit und des Wahnsinns zugebracht hatte, waren etwas, was ich mir nicht leisten konnte zu vergessen. Im Moment schien jedoch seine Menschlichkeit Form anzunehmen, und irgendwie hatte er mein Vertrauen gewonnen. Doch das bedeutete nicht, dass ich unaufmerksam werden durfte. Immerhin hätte er es in der Vergangenheit fast geschafft, sowohl Lincoln als auch mich zu töten. Das ist schwer zu vergessen.
»Hast du etwas gefunden?«, unterbrach Steph meine Gedanken.
»Hier und da ein paar Gerüchte, ein wenig Aktivität in Europa und an der Ostküste Amerikas. Was immer sie tun, sie kommen herum, und das ist nicht gut.«
»Warum?«, fragte Steph.
Er klappte den Laptop zu. »Weil es bedeutet, dass sie einen Plan haben.«
Demonstrativ warf er einen Blick auf die Uhr und sah dann mich an – musterte mich von oben bis unten. »Du hast nur noch zwei Stunden. Hast du vor, auch nur halbwegs ordentlich zu deinem Date zu gehen?«
Ich lächelte ihn schmallippig an. »Das ist kein Date.«
Er grinste breit.
»Es ist kein …«, sagte ich warnend.
Steph blickte nach unten und blätterte wieder in ihrer Zeitschrift.
»Es gibt immer einen Weg, sicherzugehen«, sagte Onyx süffisant.
»Und wie?«
»Wenn er dich abholen kommt und ihr als Gruppe geht, dann wird er den Typen die Hand schütteln und jedes Mädchen auf die Wange küssen. Wenn er nur deinetwegen da ist, wird er den anderen einfach zunicken, bevor er sich vorbeugt, um dich auf die Wange zu küssen. Nur dich.«
Ich verdrehte die Augen und warf einen Keks nach ihm. »Du bist so ein Idiot!«
Dapper ging zum Schrank hinüber, zog einen Handstaubsauger heraus und reichte ihn mir knurrend. »Bis zum letzten Krümel.«
»Es war seine Schuld«, schmollte ich, machte mich aber ans Saubermachen.
Als Steph und ich schließlich aus dem Bad kamen, war Zoe da, sie trug ein mitternachtsblaues Kleid, das perfekt zu den gefärbten Spitzen ihrer kurzen braunen Haare passte.
Wenn man sie und Steph so anschaute, hätten sie unterschiedlicher nicht sein können – Steph trug ein schönes klassisches trägerloses Kleid aus goldfarbener Seide mit Spitzen.
Ich hatte mich für ein traditionelles schwarzes entschieden, ein schlichtes Kleid mit Nackenband, das durch eine feine Goldkette betont wurde, die tief auf den Stoff fiel. Die Haare trug ich hochgesteckt, und beim Make-up hatte ich mich auf die Augen konzentriert, Smokey Eyes, die von goldenen Rändern noch hervorgehoben wurden – das hatte ich mir von Morgan abgeschaut.
»Könnt ihr es fassen, dass wir heute ausgehen, einfach so, zum puren Vergnügen? Keine Verbannten, keine Grigori-Verpflichtungen – nur wir, Musik, Tanz und Hochprozentiges?« Steph sah aus, als würde sie vor Begeisterung gleich ins Delirium fallen.
»Und für einige von uns kommt dann noch die Party danach!«, fügte Zoe vielsagend hinzu und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Stephs Lächeln wurde breiter. »Damit könnte es auch zu tun haben«, sagte sie unschuldig. Doch wir wussten beide, dass heute die Nacht war, in der sie mit Salvatore Ernst machen wollte.
Ich lächelte, obwohl es mir einen Stich versetzte.
Stephs Handy piepste.
»Die Jungs sind hier«, sagte sie, bevor sie zur Tür sprintete. Dabei warf sie einen Blick über die Schulter und fügte hinzu: »Okay, ich bin dem Immer-schön-warten-lassen-Standardprogramm heute Abend nicht gewachsen.«
Zoe lachte und folgte ihr nach draußen.
»Du weißt, dass ich wild entschlossen bin, dir heute Abend dein Date abzuluchsen«, sagte Zoe, während wir die Treppe hinuntergingen.
»Er ist nicht mein Date«, sagte ich rasch. »Luchs ihn mir ruhig ab.«
Dapper entdeckte uns sofort, als wir den Barbereich betraten, und etwas in seinem Gesichtsausdruck sah verdächtig nach Stolz aus. Definitiv. Ich strahlte, auch wenn ich plötzlich ein wenig Reue empfand, weil ich Dad nicht in die Vorbereitungen mit einbezogen hatte.
Rasch wurde ich jedoch abgelenkt und schaute mich nach ihm um. Ich hatte seine Anwesenheit bereits gespürt, bevor wir die Treppe herunterkamen. Und wirklich – Lincoln saß an der Bar, zusammen mit Nathan und Becca, sein Blick war auf mich geheftet. Wie auf Autopilot begannen meine Füße, mich zu ihm zu tragen.
»Du siehst großartig aus«, sagte eine Stimme hinter mir. Ich blieb stehen und wirbelte herum. Es war Jase, der in seinem Smoking selbst ziemlich großartig aussah. Ich war mir sicher, dass er maßgeschneidert war – immerhin war er ein Morris. Über seinen Augen wölbten sich üppige dunkle Augenbrauen, die einen starken Kontrast zu seinen blonden Haaren bildeten. Er musterte mein Kleid und lächelte anerkennend.
»Danke«, sagte ich und errötete verlegen.
»Hey, Kumpel«, sagte Spence und schlug Jase auf die Schulter. Jase stolperte nach vorne. Ich funkelte Spence an, der nicht so sorglos mit seiner Grigori-Stärke umgehen sollte.
Jase blickte sich zum Rest der Gruppe um, nickte allen zur Begrüßung zu und wandte sich dann wieder an mich, legte die Hände auf meine Schultern und beugte sich mit seinem ganzen Körper zu mir vor. Dann küsste er mich auf die Wange.
Aus den Augenwinkeln sah ich, dass uns Onyx mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht beobachtete.
Mistkerl …
Onyx war nicht der Einzige, der darauf reagierte. Hinter mir spürte ich, wie sich Lincolns Wut steigerte. Ich konnte nicht anders, als mich umzudrehen und in seine grünen Augen zu schauen, die wütend funkelten. Er war bereits aufgestanden und kam auf uns zu. Ich seufzte.
Das wird nicht gut ausgehen.
Er blieb neben mir stehen, sah jedoch Jase an.
Jase streckte die Hand aus. »Lincoln. Bist du gekommen, um uns zu verabschieden?«
Lincoln schüttelte ihm die Hand, und ich konnte fast spüren, wie viel Anstrengung es ihn kostete, sie nicht zu brechen.
»Nein, ich bin nur hier, um mit Becca und Nate etwas zu trinken.«
»Oh, klar«, sagte Jase, der keinen Hehl daraus machte, dass er das nicht glaubte, und obendrein noch ein gefährliches Grinsen aufsetzte. »Nun, wie ich verstanden habe, siehst du dich als Violets großer Bruder oder so etwas, deshalb verspreche ich hiermit, dass ich gut auf sie aufpassen werde und dass es nicht zu spät wird.«
Gütige Mutter Gottes. Hat er Todessehnsucht, oder was?
Lincoln zuckte mit den Schultern, er war zu ruhig. »Ich würde das zwischen uns nicht als Bruder-Schwester-Beziehung bezeichnen. Das würde wohl so mancher seltsam finden. Nate?«
Nathan blickte kurz auf und zwinkerte.
»Definitiv.«
Rot werden? Ich?
Jase war ebenfalls sprachlos, während Lincoln immer selbstzufriedener aussah.
»Hör auf«, sagte ich leise.
»Na ja«, sagte Lincoln, dessen Tonfall inzwischen leichter war, »ich wünsche euch noch einen schönen Abend.«
»Den werden wir haben«, sagte ich, bevor Jase seine Retourkutsche aussprechen konnte und die Situation noch eskalieren würde.
Onyx nutzte diesen Augenblick dazu, an mir vorbeizugehen und dabei meine Schulter zu streifen, während er beobachtete, wie Lincoln davonstolzierte und wieder seinen Platz an der Bar einnahm. »Er wird mir immer sympathischer.«
»Hey, Jase!«, rief Spence.
»Ja?«, sagte Jase, erleichtert über die Unterbrechung. »Ich brauche jemanden, der sich hier in der Gegend auskennt.«
Jase sah mit hochgezogenen Augenbrauen wieder mich an. »Das wird keine gute Idee sein, oder?«
Spence hatte ein vertrautes hinterlistiges Funkeln in den Augen.
»Überhaupt nicht«, sagte ich.
Trotzdem machte sich Jase auf den Weg zu Spence. Und ich machte auf dem Absatz kehrt und sah Lincoln an, der auf seinem Hocker saß und direkt zu mir herüberschaute.
Ich stürmte zu ihm hinüber. »Das war wirklich nicht nötig«, fauchte ich.
»Ich weiß«, erwiderte er ruhig und überrumpelte mich damit völlig. Er seufzte und sah aus, als hätte er ein schlechtes Gewissen. »Ich weiß«, sagte er wieder. Sein Blick ruhte auf mir und schien irgendwie meinen ganzen Körper zu erfassen und in Flammen aufgehen zu lassen.
Verdammt, er weiß ganz genau, wie er mich völlig aus dem Konzept bringen kann.
»Aber was soll ich deiner Meinung nach tun? Dabeistehen und lächeln, während er dich anbaggert?«
Er blickte auf seine Hände hinunter, die auf der Bar lagen. Ich warf einen Blick zu Nathan und Becca, die beide so taten, als würden sie unser Gespräch gar nicht hören.
Jetzt war ich an der Reihe zu seufzen. »Du weißt, dass ich nicht … Du weißt, dass es nicht … so ist.«
Er ergriff meine Hand und legte sie auf seine. Einen Augenblick lang sagte keiner von uns etwas. Seine Hand lag flach unter meiner auf der Bar, er hatte die Finger gerade so weit gespreizt, dass meine in die Lücken passten.
Die winzigen Bewegungen – die Berührung eines Daumens, das langsame Heben der Knöchel – waren sinnlicher als alles, was ich je erlebt hatte.
Schließlich räusperte ich mich, mein Herz raste. »Du kannst immer noch mitkommen. Wir gehen als Gruppe, das weißt du ja.«
Er holte tief Luft, seine Aufmerksamkeit galt noch immer unseren Händen.
Ich bemühte mich weiter.
Ignorier die Hände. Ignorier die Hände.
»Wir könnten vielleicht einfach gemeinsam einen Abend verbringen, an dem wir uns über nichts anderes Sorgen zu machen brauchen? Wir könnten einfach Spaß haben, tanzen.« Ich lächelte keck. »Wir könnten es mal mit Salsa versuchen.«
Daraufhin sah er mich an und zog eine Augenbraue nach oben. »Salsa?«
Ich zuckte mit den Schultern und wurde rot. »Ja, na ja … oder so was in der Art.«
»Du kannst Salsa?«
»Ähm, nein, aber ich wollte es immer lernen«, sagte ich und merkte dabei, wie bescheuert das klang.
Doch seine Augen leuchteten auf. »Und das, wo ich gerade dachte, du könntest mich nicht mehr überraschen.«
Ich hielt die Luft an, weil ich dachte, er könnte sich vielleicht doch dazu entschließen mitzukommen. Aber noch während ich ihn beobachtete, sah er sich im Raum um und senkte den Blick.
»Ihr geht nicht als Gruppe, Vi, und das wissen wir beide. Jedenfalls ist es keine gute Idee, auch wenn ich wünschte, es wäre eine.« Und damit machte er dicht. Typisch Linc.
Und typisch ich – ich reagierte gereizt, zog abrupt meine Hand weg und entfernte mich.
Genau in dem Moment kam Spence mit einem Tablett Schnapsgläser zurück.
»Wird Zeit, dass die Party anfängt, Eden.« Nervös blickte er über die Schulter. »Vorzugsweise bevor Dapper zurückkommt!«
Um mich herum lächelten alle und kippten ihren Schnaps. Ich warf Lincoln einen Blick zu. Unbeeindruckt schaute er zu. Ich schnappte mir ebenfalls ein Glas und kippte es hinunter.
»Die Autos sind da!«, rief Steph.
Spence neigte das Tablett und hielt Lincoln das letzte Glas hin. Lincoln schüttelte einfach den Kopf. Ohne zu zögern, und nur weil das alles so schmerzte und ich es an ihm auslassen wollte, nahm ich das Glas vom Tablett und stürzte das Getränk hinunter. Dann lächelte ich und ignorierte das Brennen in der Kehle.
»Spare in der Zeit, so hast du in der Not«, sagte ich schulterzuckend, dann drehte ich mich um und ging zur Tür.