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wei stämmige Pferde zogen den Wagen, der hohe Räder hatte und den eine graue Plane hufeisenförmig überspannte. Henning ging neben den Pferden; er hielt in der rechten Hand die Zügel, in der linken eine Peitsche. Im Wagen saßen zehn Männer, als Gaukler und Schausteller verkleidet. Jetzt ging es bergab Richtung Stadtmitte, und das Gefährt schaukelte gewaltig. Henning schaute ins Wageninnere. Die bemalten Gesichter blickten leer und schienen dem Quietschen der Räder zu lauschen. Das Stadtzentrum tauchte vor ihnen auf, und er sah den rötlichen Schein des Feuers und den als mächtige Wolke aufsteigenden Rauch. Die Silhouette des Doms zeichnete sich ab; er schien von einer Aura umgeben. Henning brachte die Pferde zum Stehen. Sie schnaubten und stampften unruhig mit den Hufen.

»Ihr wartet hier«, sagte er zu seinen Männern. »Wenn das Feuer heruntergebrannt ist, fahrt ihr weiter. Haltet euch in der Nähe der Stadtmauer und bleibt vom Markt weg. Dann nähert euch seinem Hof. Ich werde dort sein und euch das große Tor von innen öffnen. Wir müssen ein Zeichen vereinbaren, damit ich weiß, wann ihr kommt. Am besten ihr singt ein Lied.«

»Was für ein Lied?«

»Maria, du meine Rose! Das kennt hoffentlich jeder.«

»Am Fasching?«

»Daran werde ich euch erkennen«, sagte Henning.

Er ließ seine Männer zurück und machte sich zu Fuß auf den Weg. Selbst wenn das Feuer heruntergebrannt war, würden die meisten Leute sich weiter am Markt und im Stadtzentrum aufhalten. Falls jemand den Wagen mit den Männern bemerkte, konnten sie sich als Spaßmacher ausgeben, als fahrendes Volk.

Henning hatte seine Aktionen mehrmals in Gedanken durchgespielt. Trotzdem war die Sache heikel. Er hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend.

Henning kannte die Anlage des Hofes. Bevor Gutenberg ihn mietete, wohnte hier ein Patrizier, den Henning einige Male besucht hatte. Über Gutenbergs Umbauten wusste er Bescheid. Henning näherte sich dem rückwärtigen Teil des Anwesens, so wie er es mit Bologna besprochen hatte. Er betrachtete das lang gestreckte hintere Hofgebäude. Wind pfiff durch die Gasse und trieb Schneeflocken vor sich her. Die Straße war leer, die Bewohner der gegenüberliegenden Häuser sicherlich unterwegs. Der Lärm vom Marktplatz klang gedämpft. Er blieb bei einem Fensterladen stehen. Die klobigen Holzläden waren von innen verriegelt. Er zog ein Stemmeisen hervor und brach die Verriegelung auf; es war ein Kinderspiel, fast schon zu leicht. Schwerer fiel ihm das Hineinklettern. Er keuchte, nachdem er es geschafft hatte, und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Im Raum konnte er nichts erkennen; es war zu dunkel. Aber Licht durfte er auf keinen Fall machen. Er schloss die Läden von innen. Nur bei genauem Hinschauen würde jemand bemerken, dass sie aufgebrochen waren.

Henning musste zum Innenhof gelangen. Dort würde das spärliche Mondlicht ihm weiterhelfen. Die Tür zum Hof musste auf der anderen Seite des Raums liegen. Er streckte die Hände vor sich und ging geradeaus. Er bekam etwas zu fassen: Wäsche! Henning schob ein Tuch zur Seite und schon kam ihm ein anderes in die Quere. Irgendwann verlor er die Geduld, und er riss eines der Tücher von der Leine. Er erreichte die Tür und öffnete sie. Vor ihm lag der Innenhof.

Henning versuchte sich zu orientieren. Er musste den gesamten Innenhof durchqueren, denn das große Eingangstor lag auf der anderen Seite zur Straße hin. Am Lichtschein über den Dächern erkannte Henning, dass das Feuer noch immer mächtig brannte. Er konnte die Werkstatt von dort, wo er stand, schemenhaft im Mondschein erahnen. In dem flachen Gebäude in der Mitte des Hofes hatte früher ein Schmied gearbeitet. Es würde noch dauern, bis der Wagen mit den Männern kam. Wo steckte Gutenberg?

Im aufgeweichten Boden setzte Henning vorsichtig einen Fuß vor den andern, um nicht auszurutschen. Er überlegte, ob das Hoftor von innen mit einem Schloss verriegelt war. Er hielt das für unwahrscheinlich, und außerdem trug er die Brechstange bei sich.

Die Gebäude, die den Hof umgaben, unterschieden sich kaum voneinander. Vor ihm tauchte ein schwarzes Gebilde auf: die Werkstatt. Er blieb stehen und horchte. Das Lärmen und Feiern ein paar Straßen weiter übertönte alle anderen Geräusche. Schneeflocken stoben ihm ins Gesicht und schmolzen auf der Haut. Er ging langsam voran und erreichte die Werkstatt. Dort, wo er stand, an der hinteren Schmalseite, gab es kein Fenster. Er tastete sich an den Brettern zur Längsseite. Und jetzt hörte er etwas. Er erkannte Gutenbergs tiefe Stimme. Durch die Ritzen drang Lichtschein. Er erreichte ein Fenster, und dann konnte Henning in die Werkstatt hineinschauen.

Er sah Gutenberg und Thomas bei einem Gerät stehen. Das musste die Druckerpresse sein. Sein Herz schlug schneller. Er hatte so viel über ihr Aussehen spekuliert. Nun sah er sie zum ersten Mal in natura. Aber was machte der Richter dort? Die beiden waren in ein Gespräch vertieft, und Henning wagte es, seinen Kopf weiter vor das mit Eisblumen bedeckte Fenster zu schieben.

»Meine Setzer haben Anweisung, auf ein harmonisches Schriftbild zu achten«, sagte Gutenberg. »Jede Seite ist in zwei Spalten zu je 42 Zeilen bedruckt. – Aber genauso wichtig für die äußere Schönheit des Buches ist ein anderer Aspekt. Hier, nehmt das bedruckte Papier und haltet es vor die Lampe! Was fällt Euch auf?«

Henning konnte jedes Wort verstehen. Die beiden waren völlig ahnungslos. Er sah, wie Thomas ein Blatt rechts und links mit Daumen und Zeigefinger fasste und es vor die Lampe hielt. Das Blatt leuchtete hell auf, während das Gesicht des Richters im Schatten lag. »Ich sehe ein Wasserzeichen! Sieht aus wie ein Ochsenkopf.«

»Daran kann man die Papiermühle erkennen. Dieses Papier kommt aus Süddeutschland. Beste Qualität, so genanntes Hadernpapier. Aber darum geht es mir nicht. Was seht Ihr noch?«

»Etwas, das aussieht wie ein Raster«, sagte Thomas unsicher.

»Das ist selbstverständlich. Papier wird geschöpft. Wenn man mit dem Sieb den flüssigen Papierbrei schöpft, bleibt das Raster der Drähte zurück. Es geht mir um die Schrift.«

»Was ist damit?«

»Danke!« Gutenberg nahm ihm verärgert das Blatt aus der Hand und legte es zur Seite. Henning verstand nicht, worüber sich Gutenberg aufregte.

»Die Zeilen auf der Vorder- und Rückseite verlaufen vollkommen deckungsgleich«, brummte der Erfinder. »Das geschieht mit Hilfe kleiner Metallstifte, auf die das Blatt gespannt wird. Sucht Euch mal ein Manuskript mit so einem Schriftbild!«

Henning drückte seine Hand gegen den Magen. Die Anwesenheit des Richters verunsicherte ihn. Der Lichtschein über den Hausdächern ließ nach, das Feuer brannte nicht mehr so stark, und der Moment der Entscheidung rückte näher.

Die Szene, die Henning beobachtet hatte, erinnerte ihn an früher, an die Zeit in Straßburg, als er Gutenbergs Nähe suchte und ihn bewunderte, fast vergötterte. Damals steckte er selbst voller Pläne, und es kam ihm vor, als herrsche im ganzen Land Aufbruchstimmung. Auch Henning hatte von einer Laufbahn als Erfinder geträumt und von Reichtum. Er war von einer Idee besessen, an die er noch immer glaubte. Er hatte sich mit Uhren beschäftigt und deren Mechanismus studiert. Wenn es gelänge, so überlegte er, sie in kleinerem Format herzustellen, dann ließe sich daraus ein Geschäft machen. Aber es war ihm nicht gelungen, seine Pläne zu verwirklichen. Was hatte Gutenberg ihm voraus?

Johannes war in seinen Gedankengängen kühner gewesen als er, sogar von Flugmaschinen hatte er geschwärmt. War Gutenberg auch zäher und beharrlicher? Henning fing schnell Feuer, aber fast ebenso schnell ließ die Begeisterung wieder nach. Er wusste um diese Schwäche. Trotzdem war es das nicht allein. Henning beherrschte mehrere Handwerke, er kannte sich mit Metallen aus, war neugierig und konnte, ähnlich wie Gutenberg, Zusammenhänge schnell erfassen. Aber Gutenberg dachte anders! Nicht nur anders als er, Henning, sondern anders als alle Menschen, die Henning kannte. Das ließ sich nicht lernen. Auch Hennings Frau hatte Gutenberg bewundert!

Die Erinnerung daran war schmerzlich. Hatte sie ein Verhältnis mit ihm gehabt? Er hatte es nie herausgefunden. Seine Eifersucht hatte ihm schwer zu schaffen gemacht. Verrückt auch, dass die alte Wunde nicht heilen wollte. Nach so vielen Jahren.

Wenn seine Frau ihn mit Gutenberg verglich: Musste er dann nicht als Versager dastehen? Natürlich stellte sie solche Vergleiche an! Er wusste es, auch wenn sie es nicht zugab. Seine Frau, die er über alles geliebt hatte! Und der er selbst heute noch imponieren wollte. Ließ er sich nicht zuletzt ihretwegen auf das Geschäft mit Bologna ein? Um ihr zu beweisen, dass er nicht der Versager war, für den sie ihn hielt? Aus ihrer ursprünglichen Liebe war im Lauf der Jahre etwas geworden, für das er kein passendes Wort wusste. Es gab einen geheimen Wettkampf zwischen ihnen, und dieser Kampf war noch nicht entschieden. Das war sein eigentlicher Antrieb.

In der Werkstatt sprach Gutenberg immer noch vom Schriftbild, von Harmonie und von Schönheit; aber Henning hatte jetzt lange genug zugehört, und es war Zeit, dass er sich wieder seiner Aufgabe erinnerte. Er musste zum Hofeingang.

Er setzte seinen Weg fort. Mehrmals rutschte er aus. Das dunkle Viereck der Gebäude um ihn herum, das sich verengte, hatte etwas Beängstigendes. Er kam sich für einen Moment wie gefangen vor. Aber diesem Gefühl durfte er keinen Raum geben.

Die Dunkelheit wurde dichter, weil er das Wohngebäude erreichte, an dem er sich entlangtastete. Sein Orientierungssinn hatte ihn nicht getäuscht: Die Einbuchtung, die nun kam, führte zum großen Holztor. Er fuhr mit beiden Händen über die dicken Bretter. Er spürte einen Schmerz im Zeigefinger. Ein Splitter! Aber solche Kleinigkeiten spielten jetzt keine Rolle. Etwa in Brusthöhe fanden seine Hände den mächtigen Querriegel. Der Balken ließ sich mühelos aus seiner Verankerung lösen. Kein Schloss, nichts. Henning schüttelte ungläubig den Kopf.

 

Gutenberg schob seine Pelzmütze in die Stirn und stand bei der Tür, aber weil sie über sein Lieblingsthema sprachen, zögerte er den Rundgang hinaus.

»Die Bibel ist ein besonderes Buch«, sagte er. »Ich bin kein Kleriker, und ich führe alles andere als ein frommes Leben – was die Pfaffen zum Glück nicht wissen. Trotzdem bin ich auf meine Art ein gläubiger Mensch. Das Alte Testament enthüllt in meinen Augen die vielen dunklen Seiten der menschlichen Seele. Das Neue Testament aber weist uns den Weg der Liebe, die vom Gesetz und seinen Zwängen befreit. Wer kennt schon die Botschaft im Original? Viele Pfaffen sind dermaßen ungebildet, dass mir die Haare zu Berge stehen. Aber es gibt zum Glück auch gebildete Kleriker, die gern die vollständige Schrift lesen möchten, und sie sollen meine Bibeln kaufen, in der lateinischen Übersetzung des Hieronymus. – Aber später einmal, sofern es der Himmel will, werde ich die Bibel ins Volk tragen. Jeder soll sie lesen können und dort die Wahrheit finden. Jeder soll sich ein Bild machen von den Worten, die unser Leben prägen. Ich will die Menschen aus ihrer Unmündigkeit befreien. Ich habe eine Vision, deren Kühnheit mich ängstigt: Ich will die deutsche Bibel!«

»Das wird die Kirche niemals zulassen!«, sagte Thomas. Was Gutenberg sich wünschte, war zu schön, um jemals wahr zu werden. »Sie wird jeden verfolgen – wahrscheinlich als Ketzer töten –, der ihr Glaubensmonopol angreift.«

»Wer sagt das? Man muss es nur geschickt anfangen. Mit Diplomatie!«

»Diplomatie!? Wenn ich an Hus denke!«

»Die Kirche kann sich nicht ewig gegen Reformen sperren«, sagte Gutenberg. »Außerdem gibt es bereits deutsche Bibeln. Seit Jahrhunderten. Aber weil der lateinische Text als heilig gilt, haben die Übersetzer nicht den Mut zu einer freien Übertragung. Sie übersetzen Wort für Wort. So kommt es zu schwer verständlichen Sätzen. Es brauchte einen Übersetzer, der sich aus der Umklammerung des Lateinischen löst. Er müsste eine Sprache finden, die das Volk versteht, indem er ihm aufs Maul schaut! Und er darf keine Angst kennen …«

Thomas machte eine Kopfbewegung Richtung Tür. »Ihr müsst los!«

Wie aus einem Traum gerissen hob Gutenberg den Kopf. »Richtig«, sagte er, griff nach der brennenden Fackel und ging ins Freie.

Er begann seinen Rundgang beim großen Hoftor, das fest verschlossen war. Auch in den angrenzenden Wohngebäuden bemerkte er nichts Ungewöhnliches. Schließlich ging er zu den rückwärts gelegenen Gebäuden. Als er einen Blick in den Wäscheraum warf, stutzte er. Ein Laken lag im Dreck, andere hingen schief und unordentlich auf den Leinen. Gutenberg kannte Maria, es war nicht ihre Art, Wäsche so nachlässig aufzuhängen, dass sie von der Leine fiel. Er eilte die Stufen hinauf zu ihrer Kammer.

Er klopfte an die Tür und öffnete sie. Maria lag im Bett und hob den Kopf.

»Was ist mit der Wäsche?«, fragte Gutenberg ohne Umschweife, denn er war beunruhigt.

Maria schaute ihn schlaftrunken an und verstand kein Wort. »Was soll mit ihr sein?«

»Ein Wäschestück liegt im Dreck, und es ist alles völlig durcheinander.«

»Wie kann denn das passieren?«

»Gute Frage!« Er trat ans Bett und fuhr mit der Hand über ihr weiches Haar.

»Ich habe sie ganz bestimmt richtig aufgehängt. Ein Tier vielleicht?«

»Nein.«

»Aber was dann?«

»Mach dir keine Gedanken …«

Er ging wieder in den Hof. Dass Thomas das Durcheinander angerichtet hatte, konnte er sich nicht vorstellen. Um sicher zu gehen, musste er ihn jedoch fragen. Er erreichte die Werkstatt.

»Als ich meinen Rundgang gemacht habe, war noch alles in Ordnung«, sagte Thomas.

»Dann haben wir Besuch bekommen. Ich kümmere mich um den hinteren Teil des Hofs, übernehmt Ihr den vorderen. Schaut sicherheitshalber noch mal nach dem Hoftor, auch wenn ich gerade dort war. Und überprüft die Wohngebäude. Ob alle Läden dicht sind und ob die Eingangstür abgeschlossen ist. Hier, die Schlüssel. Schnell!«

Sie verließen die Werkstatt und trennten sich. Thomas ging zum Hoftor und überprüfte es; ähnlich wie zuvor Gutenberg fand er es verschlossen vor. Er inspizierte die an das Tor grenzenden Gebäude. Thomas dachte daran, dass er und Gutenberg nicht einmal eine Waffe hatten. Zuletzt betrat er Gutenbergs Wohnhaus. Die Tür zur Straße hin war ebenso verriegelt wie die Fensterläden. Er beleuchtete mit der Fackel die schiefen und engen Stufen einer Holztreppe, die ins obere Stockwerk führte.

 

Henning hatte sich davon überzeugt, dass es kein Problem war, die Verriegelung des Hoftors zu lösen. Sollte wirklich einmal in seinem Leben etwas glatt und problemlos verlaufen?! Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, hörte er Schritte und sah Gutenberg – mit einer Fackel in der Hand – über den Hof kommen. Henning geriet in Panik. Er musste schnell aus dem Eingangsbereich verschwinden, sonst würde Gutenberg ihn sehen. Im Gebäude rechts vom Tor lagerten Vorräte. Klara Roth hatte ihm berichtet, dass im Erdgeschoss unzählige Fässer standen, gefüllt mit Papier. Gutenberg habe die Produktion einer gesamten Papiermühle aufgekauft, hatte Baum ihr erzählt.

Henning versteckte sich rechtzeitig im Eingangsbereich des Lagerhauses, während Gutenberg zum Tor ging. Hier konnte Henning nicht bleiben. Er wartete kurz, dann lief er zum Hofbrunnen und duckte sich hinter der hohen Einfassung. Das erwies sich als klug, denn Gutenberg ging in alle Gebäude, den Brunnen aber übersah er. Wenn Gutenberg alles so gründlich kontrollierte, würde er auch in den Wäscheraum gehen. Henning ärgerte sich, dass er dort für einen Moment die Nerven verloren hatte.

Das Feuer musste zwischenzeitlich heruntergebrannt sein.

Henning konnte vom Brunnen aus die Werkstatt beobachten. Er sah Gutenberg dorthin zurückkehren. Kurze Zeit darauf kamen er und der Richter vor die Tür, beide mit Fackeln in der Hand und gingen in verschiedene Richtungen. Hatten sie seinen Einbruch entdeckt? Der Richter kam mit einer Fackel auf ihn zu. Er ging in kurzer Entfernung am Brunnenrand vorbei. Wie Gutenberg prüfte er die Verriegelung des Hoftors. Schließlich verschwand er im Wohngebäude.

Henning schwitzte, trotz der Kälte. Er hatte befürchtet, dass man beim Tor Spuren von ihm bemerkte. Gott sei dank lag dort kein Schnee! Wo blieben seine Leute? Sobald er den Balken entfernte und sie den Hof stürmten, konnte nichts mehr schief gehen. Warum hörte er nichts? – Dann endlich das Marienlied!

Der Richter war irgendwo im Haus, Gutenberg am anderen Ende des Hofs.