31.

 

K

atharina hatte es aufgegeben, sich zu wehren. Wenn sie um Hilfe rief, lachten die Umstehenden. Als Kind fürchtete sie sich vorm Wilden Mann: Sie kannte ihn aus Sagen und Märchen; kein Ritterroman, in dem der Held nicht gegen eines dieser Ungeheuer kämpfte, das Gegenbild zum Ritter und zum Bürger, Monster und doch Mensch. Später entdeckte sie ihn auf Wandteppichen, als Skulptur an Häuserfassaden, als Schnitzwerk auf Minnekästchen und im Chorgestühl – und fand die Figur zunehmend faszinierend.

Katharina hing auf seiner Schulter und die Welt stand Kopf. Er stieß seltsame Laute hervor. Die Masken der Hexen, Zauberer, Teufel und Dämonen flogen verzerrt an ihr vorbei, Fackellichter wirbelten durcheinander; das war nicht die Stadt, in der sie sonst lebte, man hatte die Türen aufgestoßen in eine geheime, verborgene Welt.

Ihre Entführer trugen sie durch menschenleere Seitengassen, und bald ging es in der Nähe der westlichen Stadtmauer einen Hügel hinauf, wo ihnen niemand begegnete. Der Begleiter des Wilden Mannes, der Dämon, verband ihr die Augen und fesselte sie an Händen und Füßen. Es waren keine Stricke, sondern wahrscheinlich Stoffbänder, aber er zog sie so fest an, dass sie ihr tief ins Fleisch schnitten. Sie schrie nicht und protestierte nicht, was ohnehin zwecklos gewesen wäre. Die beiden redeten nichts. Katharina hatte den Eindruck, dass es weiter bergauf ging.

Es wäre schön gewesen, gleich im Bett hochzuschrecken mit dem Gefühl, dass die nächtlichen Bilder vorüber waren – aber der Alptraum war sehr real. Ihr wehte Bieratem ins Gesicht, und ihre Hand- und Fußgelenke schmerzten.

Es fiel Katharina schwer, ihre Angst zu kontrollieren. Sie musste an das Schicksal ihrer Schwester denken. Sie versuchte, sich selbst Mut zu machen. Die bringen mich irgendwohin, sagte sie sich, die haben noch etwas mit mir vor. Der Gedanke tat ihr gut. Sie musste auf ihre Willensstärke vertrauen und durfte sich nicht unterkriegen lassen. Gleichzeitig spürte sie Zweifel und eine eigenartige Müdigkeit.

Die beiden Männer blieben stehen, sie legten Katharina auf den kalten Boden, setzten Fackeln in Brand; sie erkannte das am Geruch, und außerdem sickerte Helligkeit durch die Augenbinde. Als man sie fesselte, waren sie nicht weit von der Stephanskirche gewesen. Katharina hatte danach versucht, zumindest die Richtung zu erahnen, wohin man sie trug – aber es war unmöglich gewesen. Auch Geräusche lieferten ihr keinen Hinweis, nur den Lärm des Festes hörte sie von fern, sonst war es still. Sie waren irgendwo am Stadtrand. Mehr konnte sie nicht sagen.

Einer der Männer löste ihr die Fußfesseln. Endlich konnte sie wieder stehen. Er packte sie beim Arm. »Da runter!«

Sie verstand erst, wovon er redete, als Treppenstufen kamen. Modriger Geruch, es ging wohl in einen Keller. Es roch feucht und verschimmelt, und die Luft war sehr kalt. Sie hörte das Hallen ihrer Schritte, und als sie ins Stolpern kam und ins Leere zu fallen fürchtete, fing einer der beiden sie auf. Eine Wendeltreppe! Katharina zählte die Stufen, es waren über vierzig.

»Wo sind wir?«

»Keine Fragen!«

Die letzte Stufe, es ging geradeaus, dann um eine Ecke. Beim Weitergehen bemerkte sie Gefälle, kein starkes, aber doch beim Gehen deutlich spürbar, weil die Fußspitzen unsicher nach vorn kippten. Sie hatte einen beklemmenden Druck auf der Brust.

Erneut Stufen, und nun war der Klang der Schritte ein anderer; ihrem Eindruck nach befanden sie sich in einem breiten Gang oder sogar einem kleinen Raum. So ging es weiter, Gänge entlang, mal bogen sie nach rechts und mal nach links.

Katharina kramte in ihrem Gedächtnis, ob sie von unterirdischen Gängen gehört hatte. Sicher gab es unter größeren Gebäuden, also vor allem den Kirchen, den einen oder anderen Kellerraum. Aber das hier war etwas anderes. Es schien sich um ein weit verzweigtes, kompliziertes System von Gängen zu handeln. Nein, sie war fast sicher, nie davon gehört zu haben. Ihr Vater, der gewöhnlich gut informiert war, hätte ihr von diesem Labyrinth erzählt. Wie alt mochten die Gänge sein? Und wer wusste von ihrer Existenz? Vor kurzem hatte sie unter dem Eindruck der Fastnacht gedacht, dass man die Türen geöffnet habe in eine geheime Welt, und sie hatte das im übertragenen Sinn gemeint; aber hier war der Vergleich Wirklichkeit geworden: Es gab unter der Stadt, die sie seit ihrer Geburt kannte, tatsächlich eine verborgene Welt! Geheimnisvoll war dieses Labyrinth, und trotzdem kam es ihr bekannt vor, aus Träumen vielleicht oder den Märchen, die ihr früher die Großmutter erzählt hatte.

Jeder Versuch einer Orientierung misslang, und sie bemühte sich, eine ungefähre Vorstellung von der Länge der Strecke zu bekommen, indem sie die Schritte zählte. Aber schließlich, bei über tausend, gab sie auch das auf. Es war zwecklos und deprimierend.

»Stehen bleiben!«

Sie gehorchte mechanisch. Kurze Zeit war es still. Zunächst glaubte sie, die Trommeln vom Fest zu hören, aber das konnte auch eine Täuschung sein; vielleicht hatten sie ihr so lang im Ohr geklungen, dass die Geräusche in ihrer Vorstellung weiterlebten.

Statt dessen ein klirrendes, metallisches Geräusch. Sie hörte das Quietschen einer Tür, die geöffnet wurde, man schob sie in einen Raum. Das erste, was ihr auffiel, war die angenehme Wärme eines Feuers, Holz knisterte und knackte. Die Kälte vorher war empfindlich gewesen, und sofort begann ihre Gesichtshaut zu prickeln.

»Setzen!«

Jemand drückte sie an den Schultern nach unten, und sie landete auf einem Stuhl. Sie stieß mit dem Schulterblatt schmerzhaft gegen die Rückenlehne. Dann entfernten sich die Schritte ihrer Entführer, die Tür wurde wieder zugemacht und das Schloss verriegelt. War sie allein im Raum? Sie lauschte. Außer dem Feuer und ihrem Atem hörte sie nichts.

Mit ihren gefesselten Händen betastete sie den Stuhl, dessen Sitzfläche aus Weiden geflochten war. Sie ärgerte sich, dass man ihr die Füße wieder gefesselt hatte! Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sitzen zu bleiben und abzuwarten. Das war schon unter normalen Umständen für sie eine Qual.

Sie hätte zu Hause bleiben müssen. Mit Sicherheit hatten dieselben Leute sie entführt, die versucht hatten, Thomas zu töten. Aber was wollte man von ihr? Man hatte sie am Leben gelassen, und wahrscheinlich würde sie bald erfahren, was man mit ihr vorhatte. Ging es um die Pläne? Der Gedanke erschreckte sie.

Lange geschah nichts. Sie verlor das Gefühl für die Zeit, die verstrich, obwohl sie wach blieb. Dann fiel sie irgendwann in eine Art Halbschlaf. Sie schreckte auf, als wieder Schritte näher kamen, diesmal aus einer anderen Richtung. Eine Tür ging auf, jemand betrat den Raum. Sie versuchte sich anhand der Schritte ein Bild davon zu machen, wer zu ihr kam; langsam waren die Schritte und leise. Die Person blieb in unmittelbarer Nähe, wahrscheinlich direkt vor ihr, stehen.

»Lernen wir uns also endlich kennen«, sagte eine dunkle, nicht einmal unangenehme Männerstimme.

Katharina fragte ihn, wer er sei und was er von ihr wolle? Sie sprach ruhig und ihre Ängste schwanden. Sie wollte am Leben bleiben, und dazu würde ihr jedes Mittel recht sein!

»Ich interessiere mich seit einiger Zeit für alles, was Euch betrifft

»Wie schmeichelhaft.«

Es ist eine Frage des Willens, sagte sie sich; selbst wenn es im Moment unmöglich scheint, gibt es einen Punkt, an dem ich ansetzen kann. Es gibt immer diesen Punkt.

»Ich bedauere übrigens den Tod Eurer Schwester«, fuhr er mit seiner dunklen Stimme fort. Er sprach mit Akzent. Er war keiner der beiden Männer, die sie entführt hatten.

»Ihr habt mich nicht herbringen lassen«, sagte Katharina, »nur um meine Bekanntschaft zu machen.«

»Das ist richtig.«

Sie hörte, wie er einen Stuhl heranzog und sich setzte. »Ich möchte mit Euch über eine Sache sprechen, die mir am Herzen liegt. Vielleicht lässt sie sich gütlich regeln. Ich hoffe das.« Nach einer Pause fügte er hinzu: »Vielleicht ahnt Ihr, worum es geht?«

Sie gab keine Antwort und fragte stattdessen: »Was hattet Ihr mit Klara zu tun?«

»Sie hat für mich gearbeitet. Sie besaß Informationen, die verloren gegangen sind.« Der wohlwollende Tonfall, mit dem er sprach, beunruhigte sie zunehmend.

»Klara war das schwarze Schaf der Familie«, sagte Katharina. »Ich hatte keinen Kontakt mit ihr.«

»Ich weiß, dass Ihr durchaus Kontakt mit ihr hattet.«

»Wo sind wir hier?«

»In einem Raum, der zu einem unterirdischen Gangsystem gehört«, sagte er.

»Befinden wir uns tief unter der Erde?«

»Die Gänge sind verworren, und das lässt sich schlecht schätzen. So tief jedenfalls, dass keine Geräusche nach außen dringen. Die Gänge sind alt. Jene, die sie bauten, leben nicht mehr. Selbst der Zweck der Anlage ist mir nur teilweise klar.«

Er war ein Fremder. Sie glaubte mittlerweile, dass er aus dem Süden kam, vielleicht Italien. Sie hatte seine Stimme nie zuvor gehört. Sie war eine Einheimische und wusste nichts von den Gängen. Woher kannte er sie?

»Wer hat meine Schwester getötet?«, fragte Katharina.

»Ich gäbe viel darum, das zu wissen. Auch über das Warum kann ich nur Vermutungen anstellen. Wir tappen im Dunkeln.«

»Ihr sagtet, Klara besaß Informationen. Musste sie deshalb sterben?«

»Das halte ich für unwahrscheinlich«, sagte er. »Es ist möglich, dass wir es mit einem ganz anderen Motiv zu tun haben.«

»Diese Geschichte ist mir ein Rätsel. Ich habe damit nichts zu tun.«

Darauf gab er zunächst keine Antwort. »Ich habe den Richter beobachten lassen«, sagte er schließlich, »von dem Tag an, da er sich um den Mordfall kümmerte. Es gab mehrere Treffen zwischen Euch und dem Richter. Ihr wart zum Beispiel heimlich in seiner Wohnung.«

»Weil ich wissen wollte, was er herausgefunden hat.«

»Das war der einzige Grund?«

»Das ist doch normal. Es ging um meine Schwester.«

»Ich verstehe.«

Nie wusste sie, was er eigentlich dachte.

»Der Richter besaß Aufzeichnungen, die Eure Schwester angefertigt hat«, sagte er schließlich.

»Das hat er mir verschwiegen.«

»Ihr habt ihn auch am Gericht besucht.«

»Habt Ihr keine Geschwister?«

»Ich kenne nicht mal meine Eltern.«

»Klaras Tod ging mir nahe. Wir sind zusammen aufgewachsen. – Wer hat Euch übrigens die Gänge gezeigt?«

»Lasst mich die Fragen stellen! Wir sprachen von Eurem Verhältnis zum Richter. Er ist verschwunden. Wo hält er sich versteckt?«

»Das weiß ich nicht.«

»Wie ist er an die Aufzeichnungen Eurer Schwester gekommen?«

»Keine Ahnung.«

»Ihr ahnt natürlich auch nicht, worum es bei diesen Aufzeichnungen geht?«

Sie schüttelte den Kopf. Seine Stimme verlor den leichten, spielerischen Klang. »Ich brauche diese Papiere, und Ihr wisst, wo sie sind!«

»Nein.«

Sie hatte nicht den Eindruck, dass er sich seiner Sache sicher war. Woher sollte er auch wissen, ob sie die Pläne hatte?

»Ihr wart im Kaufhaus …«, sagte er.

Sie durfte jetzt keinen Fehler machen, und ihre Gedanken arbeiteten fieberhaft. »Ich wollte meinen Vater besuchen.«

»Weshalb?«

»Ich brauchte Geld für einen Mantel.«

»Ihr wart aber nicht bei Eurem Vater.«

Wenn ihre Antworten nicht überzeugten, wenn sie sich in Widersprüche verstrickte, konnte das den Tod bedeuten. Man hat mich beobachtet, überlegte sie, und folglich wissen sie auch, dass ich zum alten Franz bin, ihn weggelockt habe und hinter der Tür verschwunden bin. Aber haben sie auch Thomas gesehen? Gab es einen Verfolger oder mehrere? Wenn es ein einzelner war, muss er Thomas nicht gesehen haben – oder er hat ihn nicht erkannt.

»Ich habe meinen Vater gesucht«, sagte sie. »Ich bin zum alten Franz und habe ihn gefragt, ob er weiß, wo Vater steckt.«

Der alte Franz hatte eine Enkelin, die er über alles liebte. Katharina hatte sich das zunutze gemacht, um ihn wegzulocken. Sie habe die Enkelin hinten in der Halle gesehen, hatte sie gesagt, sie könne ihm zeigen, wo genau – und er ging mit. Der Alte lief hin und her und suchte, während Katharina sich davonmachte und durch die unbewachte Tür schlüpfte.

»Franz sagte, er habe meinen Vater gesehen«, sagte Katharina, »beim Schmuckhändler sei er gewesen, und er kam mit und half mir, ihn zu suchen.«

»Seltsam«, meinte der Mann mit dem südländischen Akzent. »Während der Alte zwischen den Ständen herumlief, seid Ihr durch die Tür gegangen, die er bewachen sollte – und dann nicht wieder aufgetaucht.«

»Und Ihr glaubt, dass ich den alten Franz weggelockt habe?«

»Man könnte auf den Gedanken kommen.«

Von Thomas erwähnte er nichts. »Aber das ist doch Unsinn«, sagte Katharina. »Warum hätte ich ihn weglocken sollen. Er hätte mich auch so durchgelassen. Er kennt mich, seit ich ein Kind bin. Ich vermutete Vater irgendwo im Lager. Deshalb bin ich durch die Tür. Aber das musste ich nicht verheimlichen.«

War das überzeugend? Mit dem nächsten Einwand hatte sie gerechnet und war vorbereitet. »Komisch nur, dass Ihr aus dem Lager nicht wieder herausgekommen seid.«

»Selbstverständlich bin ich wieder herausgekommen«, sagte Katharina. »Aber der Mann, der mich verfolgte, war wohl ein Blinder.«

»Was habt Ihr so lange im Lager gemacht?«

Schon als Kind konnte Katharina lügen, dass sich die Balken bogen; sie profitierte nun von dieser Fähigkeit. »Ich war nicht lange im Lager«, sagte sie in provokantem Ton, denn sie wollte ihren Gegner aus der Reserve locken. »Aber es gibt einen zweiten Ausgang! Und den hat offenbar keiner bewacht!«

Der zweite Ausgang war nur von innen zu öffnen, wurde zum Transport von Waren genutzt und anschließend verriegelte man ihn wieder. Falls er darüber informiert war, konnte sie in Erklärungsnot kommen.

»Ihr habt die Frage nicht beantwortet: Was habt Ihr im Lager gemacht?«

»Das sagte ich schon: Ich suchte meinen Vater. Aber er war nicht da, und deshalb bin ich wieder gegangen. Über die Außentreppe.«

»Der zweite Ausgang kann nur von innen geöffnet werden. Habt Ihr die Tür offen gelassen?«

»Ein Lagerarbeiter war dort am Aufräumen. Ich bat ihn, sie wieder zu schließen. Ob er das auch gemacht hat, weiß ich nicht.« Würde er das schlucken? Das Gespräch kam ins Stocken.

 

Bologna dachte nach. Er hatte den Verdacht, sie könnte sich im Kaufhaus mit dem Richter getroffen haben, er könnte ihr dort die Pläne hinterlegt haben, etwas in der Art. Aber das waren nur Vermutungen, mehr nicht. Wie sollte der Richter unbemerkt ins Kaufhaus gekommen sein? Und mussten sie nicht wahnsinnig sein, sich ausgerechnet am belebtesten Ort der Stadt zu treffen?

Die Antworten, die sie ihm gegeben hatte, ließen sich schlecht widerlegen. Sie hatte sich keine Blöße gegeben. Sie war stark, und das imponierte ihm. Die entscheidende Frage war, ob sie die Wahrheit sagte. Hatte sie etwas zu verbergen? War eine unerfahrene Frau in der Lage, so überzeugend zu lügen? Richtig lügen konnte seiner Erfahrung nach nur, wer es regelmäßig und von Berufs wegen übte. Er dachte an die Diplomaten und Politiker, mit denen er häufig verkehrte und zu denen er im weiteren Sinn sich selbst zählte. Erst in Rom hatte er gelernt, sich zu verstellen, sich nicht in die Karten schauen zu lassen, ein indifferentes, undurchschaubares Gesicht zu machen, Worte zu wählen, die alles und nichts bedeuten konnten, und glatt und wendig Stolpersteine zu umgehen. Aber sie war eine junge Frau, sie war einer Exremsituation ausgesetzt, einer Belastung wie wahrscheinlich nie zuvor im Leben, und sie ließ sich keine Angst anmerken. Ihre Antworten kamen schnell und selbstsicher, sogar mit einer gewissen Aggressivität und Frechheit, die er ziemlich bemerkenswert fand.

Trotzdem war sie nicht so unwissend, wie sie sich gab. Sie war häufig mit dem Richter zusammen gewesen, einmal auch nachts, und Bologna dachte sich seinen Teil dabei. In dem Punkt hatte sie ihn nicht überzeugt. Wie viel wusste der Richter? Und wie viel von dem, was er wusste, hatte er ihr erzählt?

Es war auf jeden Fall richtig, sie aus dem Verkehr zu ziehen. Der entscheidende Kampf stand unmittelbar bevor, und Bologna durfte kein Risiko eingehen. Sie konnte sein Projekt nicht mehr gefährden.

Sie war gefesselt, aber sie saß aufrecht, und der rötliche Glanz ihrer Locken, die die Hälfte des Gesichts verdeckten, faszinierte ihn. Er hätte ihr gern in die Augen geschaut – was für eine Farbe sie wohl hatten? Sprach etwas dagegen, ihr die Binde abzunehmen?