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Keine Ahnung, wie ich es hinbekommen hatte, mir nichts anmerken zu lassen, vielleicht hatte ich einfach genug Zeit, mich zu fangen, bis Jane mit einem kleinen runden Silbertablett hinter mich trat.

»Kaum zu glauben, dass er mal in ein Aquarium gepasst hat, nicht wahr?«, bemerkte sie über meine Schulter hinweg.

»In ein Aquarium?«, erwiderte ich und bemühte mich um einen möglichst unaufgeregten Tonfall. »Er ist also ein Süßwasserhai? «

»Nicht direkt.« Jane stellte das Tablett, auf dem sich zwei Gläser Latte macchiato und ein Teller mit Kokoskeksen befanden, vorsichtig auf den Tisch. »Er verträgt nämlich auch Salzwasser.«

Ich riss meinen Blick vom Teich los und ließ mich auf die Bank sinken. »Und wo hast du ihn her?«

»Geerbt«, antwortete Jane. »Sozusagen.«

»Von deinen Eltern?«

Sie schüttelte den Kopf, nahm ein Kaffeeglas vom Tablett und setzte sich neben mich. »Meine Eltern sind zwar tot, vererbt haben sie mir allerdings nichts.«

»Oh«, sagte ich. »Nicht einmal dieses Haus und das Grundstück? «

Jane nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. »Es gehörte einem sehr guten Freund.«

»Der ebenfalls gestorben ist?«

Ein Schatten zog über Janes Gesicht. »Er hatte einen Unfall … Aber das ist nun schon ein paar Jahre her.«

»Mein Vater ist auch bei einem Unfall ums Leben gekommen. Vor zweieinhalb Monaten.« Eigentlich wollte ich ihr das gar nicht erzählen – nicht, nachdem ich den Hainixjungen in ihrem Teich entdeckt hatte. In meinem Kopf wirbelte alles durcheinander, ich konnte mich kaum auf etwas konzentrieren, kein Wunder also, dass ich nicht Herr meiner Worte war.

»Ich weiß.« Jane nickte. »Grace hat es mir gesagt.«

Ich sah sie kurz an, dann nahm ich mir einen Keks vom Teller und biss hinein. Der Blick aus den leicht schräg gestellten aquamarinblauen Augen des Haijungen ließ mich nicht los. Ich hätte nicht sagen können, ob er gemerkt hatte, dass ich ihn erkannt hatte, und allmählich fragte ich mich immer mehr, ob nicht auch meine Großtante etwas über die Nixe wusste. Mittlerweile konnte ich mir kaum noch vorstellen, dass sie vollkommen ahnungslos sein sollte.

Aber warum hatte sie dann nie etwas gesagt? Sie müsste doch wissen, wer Cyril war – und Gordy … und dass die beiden bis aufs Blut verfeindet waren.

Panik platzte in meinen Kopf. Hastig legte ich den angebissenen Keks auf den Teller zurück und sprang auf. »I-ich muss los«, stotterte ich. »Tut mir leid, aber ich habe total vergessen, dass ich noch mit jemandem verabredet bin.«

»Okay.« Jane sah mich irritiert und auch ein wenig enttäuscht an. »Na ja, macht ja nichts«, meinte sie mit Blick auf mein nicht angerührtes Glas. »Ich liebe Latte macchiato und … ähm … morgen ist ja auch noch ein Tag. Du kommst doch, oder?«

Ich nickte, denn ich wusste nicht, was ich sonst tun oder sagen sollte. Zuerst musste ich mit Gordy sprechen beziehungsweise überhaupt sicher sein, dass ihm während meiner Abwesenheit nichts zugestoßen war!

Ich machte mir nicht die Mühe, das Fahrrad irgendwo abzustellen, sondern ließ es einfach in der Kieseinfahrt zu Boden rasseln, rannte den Plattenweg entlang auf das Haus zu, stieß die Tür auf und stürmte zwei Stufen auf einmal nehmend nach oben.

Gordy war nicht da! – Weder saß er auf einem der Sessel noch hatte er sich zwischen den Blumenkübeln oder im Badezimmer verkrochen.

Ich stürzte auf den Balkon hinaus und ließ meinen Blick über die Gartenterrassen, die Klippen und das Meer gleiten. – Nichts!

Mein Herz raste in meinem viel zu engen Brustkorb, mein linker Knöchel juckte, während der rechte sofort wie verrückt zu brennen anfing. Ich hatte das Gefühl, als ob das Hautstück, das sich nach meiner Verletzung am Unterschenkel gelöst hatte, in Flammen aufging.

»Was, um Himmels willen, ist passiert?«

Ich hatte Tante Grace nicht kommen hören und fuhr vor Schreck zusammen.

»Wo ist Gordian?«, presste ich hervor.

»Wollte er nicht schwimmen gehen?«

Für meinen Geschmack kam diese Antwort einen Tick zu spät.

»Nein.« Mein Magen schmerzte vor Angst und Übelkeit. Ich krümmte mich über dem Geländer zusammen und hoffte noch immer, ihn jeden Augenblick zwischen den Felsen zu entdecken. »Er müsste längst zurück sein.«

»Bist du sicher?« Tante Grace legte mir ihre warme Hand zwischen die Schulterblätter. »Ich meine, du bist gerade einmal anderthalb Stunden weggewesen. Gordian weiß doch, dass du eigentlich bis vierzehn Uhr bei Jane arbeiten sollst. Oder nicht?«

Sie hatte recht. Sie hatte ja sooo recht. Und trotzdem: Ich traute ihr plötzlich nicht. Vielleicht diente ihr Versuch, mich zu beruhigen, allein dem Zweck, dass ich vorerst nicht weiter nach Gordy suchte. Kyan, Liam, Zak und die anderen Delfine waren eine wahrhaft ernst zu nehmende Bedrohung gewesen, die Hainixe jedoch, die es seit langer Zeit gewohnt waren, sich unentdeckt an Land zu bewegen, bedeuteten eine echte, eine akute Todesgefahr für ihn. Ich mochte gar nicht darüber nachdenken, wie lange Gordy gebraucht hatte, bis er Cyrils Identität entlarvt hatte. Und auch ich, die ich zwar Javen Spinx und Cyril als ziemlich außergewöhnlich wahrgenommen hatte, war mir alles andere als sicher, dass ich jeden Hainix sofort erkennen würde. Tante Grace konnte ebenso gut einer sein.

Aber ich musste mich verdammt noch mal zusammenreißen – es nützte Gordy nichts, wenn ich jetzt den Kopf verlor. Nur wenn ich meinen Verstand gebrauchte, würde ich ihm helfen können. Und so antwortete ich endlich so lässig wie möglich: »Ja, natürlich. Warum sollte er in meinem Zimmer herumhängen, obwohl er doch genau weiß, dass ich überhaupt nicht hier bin?«

»Wie sollte er überhaupt hineingekommen sein?«, erwiderte meine Großtante.

Ich sog tief Luft in meine Lungen und mit dem Ausatmen richtete ich mich auf. »Er hätte sich an dir vorbeischleichen können.«

»Das würde ich ihm nicht geraten haben«, sagte Tante Grace. »Ein wenig hätte ich schon gerne noch die Kontrolle über mein Haus.«

Sie klang wie die Großtante, die mich vor fünf Wochen am Flughafen in Empfang genommen und die ich als Kind so geliebt hatte, und in diesem Moment wünschte ich mir aus tiefstem Herzen, dass mein Misstrauen ihr gegenüber und dieser schreckliche Verdacht absolut unbegründet waren.

»Wenn ich du wäre, würde ich in seinem Zimmer im Gästehaus nachschauen oder ihn in der Vazon oder der Cobo Bay suchen«, empfahl sie mir jetzt. »Vielleicht sitzt er gerade in einer Sandwichbude und nimmt eines dieser ungemein proteinreichen Fischgerichte zu sich.«

Die Ironie in ihrer Stimme beruhigte mich ein wenig. Doch die Angst um Gordy konnte sie damit nicht vertreiben.

Noch einmal atmete ich tief ein und aus. »Okay«, sagte ich. »Das ist ein guter Tipp, das mache ich.«

Tante Grace tätschelte mir den Rücken. »Fein. Ich erwarte dich dann wie gewohnt so gegen sechs zum Abendbrot. Und wie gesagt: Dein Gordian ist mir jederzeit willkommen.«

Im Grunde war es reine Zeitverschwendung gewesen, im Gästehaus nachzuschauen, und auch jetzt, während ich den Küstenweg entlangraste, überlegte ich, ob ich das Richtige tat. Wäre meine Großtante tatsächlich ein Hai, der es darauf anlegte, Gordy zu vernichten, hätte sie mich bestimmt in die falsche Richtung gelenkt.

»So ein Quatsch, sie ist kein Hai«, murmelte ich. »Und selbst wenn, wäre sie auf meiner Seite.« Davon zumindest wollte ich überzeugt sein. Denn ich hätte nicht gewusst, wo ich Gordy sonst hätte suchen sollen. Auf Lihou Island? Oder an der Südküste? – Das eine wäre so absurd wie das andere. Ohnehin hätte ich keine Chance, ihn im Meer zu finden. Was das anging, war ich ein Krüppel. Man hätte mir die modernste Tauchausrüstung mit Flossen und Sauerstoffgerät zur Verfügung stellen können, ich wäre nicht in der Lage gewesen, ihm zur Seite zu stehen.

Keuchend erreichte ich das Vazon Bay Café. Völlig außer Atem und mit buchstäblich letzter Kraft hievte ich das Rad in den Ständer neben der Eingangstür.

Natürlich war Gordy nicht hier. Der Tag war viel zu schön, der Himmel viel zu blau und die Sonne viel zu strahlend, als dass er es gewagt hätte, sich in die Öffentlichkeit zu begeben. Wie töricht ich doch war!

Zitternd stakste ich zu meinem Fahrrad zurück und machte mich auf den Rückweg. Ich war total am Ende vor Angst um Gordy, und es war ein reines Wunder, dass ich keinen Unfall baute, allerdings rasselte ich auf der Kieseinfahrt zu Tante Gracies Grundstück zum zweiten Mal seit meiner Ankunft auf Guernsey beinahe mit Ruby zusammen.

»Verdammt noch mal, was machst du hier?«, blaffte ich.

Kopfschüttelnd sah sie mich an. »Was ist denn mit dir los?«

»Gordy«, sagte ich, dann fing ich an zu heulen.

»Oh nein.« Hastig klappte Ruby den Ständer raus, fasste mich bei den Schultern und bohrte ihren Blick in meinen. »Was ist passiert?«

»Er ist verschwunden.«

»Seit wann?«

»Ein oder zwei Stunden.«

Ruby starrte mich ungläubig an. Plötzlich lachte sie los. »Das ist jetzt nicht dein Ernst!«

»Was meinst du?«

»Du bist ja …« Sie ließ die Hände von meinen Schultern gleiten und fasste sich an die Stirn.

»Was?«

»Na ja, zwei Stunden …«, entgegnete sie. »Ich trau mich fast nicht, das zu sagen, aber überleg doch mal … Da müsste ich mir wegen Ashton ja auch ständig Sorgen machen.«

»Tust du das etwa nicht?«, erwiderte ich aufgebracht und wieder einmal flog in meinem Kopf alles durcheinander. Die Angst um Gordy, das, was Tante Grace mir über Rubys jüngeren Bruder erzählt hatte, und der kleine Haijunge in Janes Teich waren nur Teile davon. Ich wollte Ruby nur zu gern alles erklären, aber ich wusste einfach nicht, wo ich anfangen sollte.

»Nein, tu ich nicht«, sagte sie jetzt ziemlich wütend. »Ashton ist alt genug, um auf sich selbst aufpassen zu können. Was hast du bloß immer mit ihm?«, fauchte sie mich an. »Nur weil er an Tourette leidet, muss man ihn doch nicht wie ein kleines Kind behandeln.«

»Das sag ich ja gar nicht. Und darum geht es auch nicht.«

»Worum dann?«

»Können wir vielleicht erst mal hochgehen?«, presste ich hervor. »Es muss ja nicht jeder gleich mitkriegen, worüber wir streiten.«

»Elodie!« Ruby verzog das Gesicht. »Wir streiten doch nicht.«

»Was denn?«

Ruby biss sich auf die Unterlippe.

»Du bist ziemlich durch den Wind«, sagte sie schließlich. »Und ich … ich bin es übrigens auch.«

Warum sie das war, erzählte sie mir fünf Minuten später, als wir uns in meinem Zimmer gegenübersaßen. Und was sie mir da eröffnete, war in der Tat alles andere als beruhigend.

»Bist du auch ganz sicher, dass Joelles Cousin keinen Mist erzählt hat?«, vergewisserte ich mich.

Ruby schürzte die Lippen. »Morgen oder übermorgen wird es durch die Medien gehen«, erwiderte sie. »Spätestens dann wissen wir es genau. Außerdem … Warum sollte Louie lügen? Das passt doch überhaupt nicht zusammen.«

Ich nickte stumm vor mich hin und versuchte, die Bedeutung dieser Neuigkeit zu erfassen. Doch so sehr ich auch grübelte, es erschloss sich mir einfach nicht, was die Londoner Pathologen damit bezweckten, wenn sie diese offensichtliche Unwahrheit in die Welt setzten.

»Hat Louie den Delfin denn auch wirklich gesehen?«, hakte ich noch mal nach.

»Joelle sagt Ja.«

»Aber das kann nicht sein, ich weiß doch, was ich gesehen habe!« Nämlich einen menschlichen Körper, den die Fischer und die Hafenpolizei aus dem Wasser gezogen haben. »Außerdem hat Gordy mir schließlich gesagt, dass es Elliot war, den sie getötet haben.«

»Na ja«, meinte Ruby. »Es muss ja nicht zwangsläufig Elliots Körper gewesen sein, den die Pathologen Louie gezeigt haben.«

Ich atmete geräuschvoll aus. »Du denkst …?«

»Ich checke nur die Möglichkeiten«, unterbrach sie mich. »Und eine davon ist zweifellos die, dass sie Joelles Cousin auch irgendeinen toten Delfin gezeigt haben könnten.«

Ich schüttelte den Kopf. »Und was bezwecken sie damit?«

»Na, das ist doch wohl klar«, entgegnete Ruby. »Die Polizei will vertuschen, dass sie einen Menschen totgeschlagen haben. Außerdem gewinnen die Behörden so ein wenig Zeit. Die Leute hier brennen doch darauf, dass der Fall endlich geklärt wird.«

»Glaubst du nicht, dass sie Elliots DNA schon längst entschlüsselt haben?«, fragte ich.

»Keine Ahnung.« Ruby zog die Mundwinkel ein. »Ich weiß nicht, wie lange man dafür braucht.«

»Okay«, überlegte ich, »anhand des Spermas haben sie ja bereits festgestellt, dass die Möderbestie eine Mutation, also eine Kreuzung aus Mensch und Delfin sein muss. Die Frage ist, was die Behörden daraus schließen, und vor allen Dingen, wie sie weiter vorgehen werden.«

»Da gibt es eigentlich nicht viele Möglichkeiten«, sagte Ruby schulterzuckend. »Wenn ich sie wäre, würde ich denken, dass sich irgendwann einmal ein Mensch und ein Delfin miteinander gepaart haben.« Sie tippte sich an die Schläfe. »Stichwort: Kreuzung!«

»Das ist doch kompletter Unsinn«, gab ich zurück. »Jeder Idiot weiß, dass das gar nicht funktionieren kann. Gordy hat auch gesagt, dass es das nicht gibt.«

Ruby sah mich an und schluckte. Eine Mischung aus Sorge und Missbilligung machte sich auf ihrem Gesicht breit.

»Es sind die Mythen, die sich seit Hunderten von Jahren um die Meere ranken und die einzig und allein unserer Ignoranz entspringen«, sagte sie düster. »Wir halten nur das für real, was wir mit eigenen Augen sehen können. Der große Rest ist Religion und Aberglaube.« Sie verdrehte seufzend die Augen. »Und da die Meere und ihre Bewohner noch weitestgehend unerforscht sind, halten wir Menschen offensichtlich alles für möglich.«

»So groß ist der Unterschied zu den Nixen gar nicht«, hielt ich dagegen. »Auch sie haben ihre Legenden. Niemand dort unten im Meer weiß, wie die Welt hier oben bei uns tatsächlich aussieht.«

»Doch«, erwiderte Ruby. »Die Hainixe! … Und weißt du, was? Ausgerechnet jetzt scheint Cyril verschwunden zu sein.«

Mein Herz setzte einen Schlag aus. »Wie kommst du denn darauf?«, fragte ich irritiert.

»Ich weiß es von Aimee. Sie war auf Sark, in der Hoffnung, dort Kyan, Zak, Liam oder Elliot zu treffen.« Ruby stöhnte auf. »Mein Gott, die Arme weiß ja noch nicht einmal, dass er tot ist! Nicht, dass ich sie bedaure«, fügte sie achselzuckend hinzu, »aber, na ja, große Lust, ihr das zu stecken, habe ich genauso wenig.«

»Um Gottes willen, Ruby!«, rief ich entsetzt. »Das darfst du auf keinen Fall tun! Wir wissen doch gar nicht, ob …«

»Keine Sorge«, fiel sie mir ins Wort. »Natürlich mache ich das nicht. Jedenfalls hat Aimee gehört, dass Cyril George versetzt hat. Er ist einfach nicht zum verabredeten Zeitpunkt erschienen. «

Ein merkwürdiger Druck breitete sich von meinem Magen in Richtung Brust aus. »Na und?«, sagte ich heftig. »Was bedeutet das schon! Ich meine, Cyril macht doch ohnehin, was er will. Wenn es ihm hier nicht mehr gefällt, dann haut er eben ab. Und zwar, ohne jemandem Rechenschaft darüber abzulegen.«

»Kann sein«, brummte Ruby. »Mein Gefühl sagt mir allerdings etwas anderes.«

»Seit wann hast du denn Gefühle für Cyril?«

»Ich habe keine Gefühle für ihn«, erwiderte sie aufbrausend. »Ich mache mir bloß Sorgen um ihn. Das ist alles.«

»Okay.« Ich hob beschwichtigend die Hände. »Seit wann ist er denn verschwunden?«

»Mindestens seit gestern Vormittag«, stieß Ruby hervor. »Wesentlich länger also als Gordian.«

Der Druck in meiner Brust verstärkte sich. »Was willst du damit sagen?«

»Gar nichts!«

Sie starrte mich an und ich starrte zurück.

»Du machst dir also Sorgen um Cyril, ja?«, brachte ich schließlich über die Lippen.

Wieder zuckte Ruby mit den Schultern. Sie sah ein wenig zerknirscht aus, sagte aber nichts.

»Vielleicht ist er ja absichtlich abgetaucht!«, fuhr ich sie an. »Cyril hasst Gordy. Womöglich hat er nur auf eine solche Gelegenheit gewartet. Er weiß, dass Gordian nicht tagelang an Land bleiben kann, sondern immer wieder ins Meer zurückmuss. Wahrscheinlich hat Cyril sogar ein paar Freunde zusammengetrommelt und …«

Nein! Ich wollte diesen Gedanken nicht zu Ende denken. Aber ich konnte auch nicht einfach so hier sitzen bleiben und warten und hoffen, dass ich mich irrte und Gordy jeden Augenblick tropfnass und lächelnd auf dem Balkon auftauchte. Ich musste etwas tun!