KAPITEL ACHTZEHN

Fortschritt ist der Feind des Vampirs, Stagnation sein Freund. Er wehrt sich gegen jede Veränderung, strebt stattdessen eine Welt an, die ebenso erstarrt ist wie er selbst. Neue Erkenntnisse und Erfindungen tragen nicht zu seinem Wohlbefinden bei. Ginge es nur nach ihm, wäre das Feuer nie bezwungen worden, denn er braucht keine Wärme und zieht keinen Vorteil aus gekochter Nahrung. Der Mensch hingegen strebt stets nach einer Verbesserung seiner Lebensumstände, nicht zuletzt, weil sein Körper so fragil und seine Lebenserwartung so kurz ist. Diese beiden Philosophien, die der Stagnation und die der kontinuierlichen Anstrengung, stehen einander unvereinbar gegenüber.

– Die geheime Geschichte der Welt von MJB

Sie hatte sich von allen verabschiedet, von Frau Huber, den Knechten, ihrem Pferd und den Buben. Theodor schien es als Einzigen der Jungen zu berühren, dass er sie so bald nicht wiedersehen würde. Er hatte sie umarmt, fest an sich gedrückt und: »Ich werde kein Ungeheuer, ich verspreche es dir«, geflüstert. Noch nie zuvor hatte einer der Buben erkennen lassen, dass er wusste, was er war.

Néné und ihre Mutter hatten geweint, als sie Sissi zur Kutsche brachten, ihr Vater war mit starrer Miene neben ihnen hergegangen. Ihn traf ihre Abreise am härtesten, das wusste sie. Deshalb versuchte er wohl mit solcher Mühe, die Fassung zu bewahren. Sie wünschte, er hätte es nicht getan. Es fiel ihr schwer, in sein regloses Gesicht zu blicken und darin den Vater zu erkennen, von dem sie wusste, dass er sie liebte.

Sie hatte ihn als Letzten umarmt. »Wir werden uns wiedersehen. Es ist noch nicht vorbei.«

Er hatte nicht geantwortet, sie aber erst losgelassen, als Prinzessin Ludovika seine Schulter berührte. »Sie muss abfahren. Es liegt noch ein langer Weg vor ihr.«

»Ich weiß.«

Und dann war sie in die Kutsche gestiegen. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, hatte sie das Haus ihrer Kindheit verlassen und war nach Wien aufgebrochen. Sie wurde nur von zwei Kutschern begleitet und reiste in einem schlichten, von zwei Pferden gezogenen Gefährt. Ihre Eltern wollten nicht, dass Sissi Aufsehen erregte. Es gab Banditen – und vielleicht sogar Anarchisten –, die alles getan hätten, um die zukünftige Kaiserin von Österreich in ihre Gewalt zu bringen.

Kaiserin von Österreich. Der Titel klang fremd und beängstigend, so als gehöre er zu einer anderen, einer reiferen Frau und nicht zu ihr. Sie war keine Kaiserin. Sie war die Sissi, ohne Titel, ohne Majestätsanrede, einfach nur die Sissi. Etwas anderes hatte sie nie sein wollen.

Aber ich werde etwas anderes sein, für Néné, für Vater, für Mutter, für die Cousins, egal, wie schwer es mir auch fallen mag.

In ihrem Kopf schwirrte all das umher, was sie in den vergangenen drei Wochen gelernt hatte. Wie verwirrte Motten bei einem Lichterfest. Ungarische Vokabeln mischten sich mit den Abläufen des Spanischen Hofzeremoniells, wie es am kaiserlichen Hofe herrschte, und Regeln für den Bombenbau. Alles war so viel schwerer, als sie gedacht hatte. Zum Glück verfügte der Cousin in Wien über genügend Wissen, um ihre technische Unkenntnis zu kompensieren. Er würde die Schießpulvermischung bei seinen Besuchen in den Palast schmuggeln und ihr erklären, wie sie die Bombe zu bauen hatte. Es war gefährlich, aber es gab keinen anderen Weg. Sie selbst konnte die Bestandteile nicht in ihrem Gepäck mit in den Palast bringen. Der Sprengstoff war so instabil, dass sie damit wahrscheinlich die Kutsche in die Luft gejagt hätte, samt der umliegenden Ländereien. Néné hätte die Bombe einfach aus den Dingen bauen können, die sich ohnehin im Palast fanden, Sissi nicht. In den ganzen drei Wochen hatte sie nur eine Bombe korrekt zusammengebaut, aber anschließend fallen lassen, als sie ihrem Vater davon erzählen wollte. Das war ein nicht gerade überwältigendes Ergebnis.

Der Cousin wird’s schon richten, dachte Sissi.

Müde legte sie den Kopf gegen die gepolsterte Wand der Kutsche und streckte die Beine aus. Ihre Zehen stießen gegen etwas Hartes. Sissi zog den Vorhang, der den Innenraum der Kutsche verdunkelt hatte, vom Fenster zurück und beugte sich vor. Unter dem gegenüberliegenden Sitz lag ein langer, in Stoff eingeschlagener Gegenstand. Sie zog ihn hervor, hob ihn auf ihre Oberschenkel und begann, die Stricke zu entknoten. Noch bevor sie den Stoff zurückschlug, wusste sie bereits, was sich darin befand. Eine stählerne Klinge blitzte im Sonnenlicht auf, der lange schwarze Griff war mit eingearbeiteten japanischen Schriftzeichen verziert. Es war das Katana ihres Vaters, seine Lieblingswaffe, die Sissi stets bewundert hatte. Herzog Max pflegte zu sagen, man könne damit eine fallende Feder in der Luft zerteilen, aber sie zog es vor, damit Melonen und Kürbisse in Stücke zu schlagen. Ihr Vater hatte sie gelehrt, die Waffe zu pflegen und zu reinigen. Es war ein gemeinsames Ritual, das Sissi immer genossen hatte.

Sie wollte die Waffe wieder in den Stoff einschlagen, als sie die kleine Karte bemerkte, die unter dem Katana lag.

Dies ist eine Leihgabe, kein Geschenk. Du wirst sie mir wiedergeben, wenn alles erledigt ist. – Dein Vater

Sissi lächelte und schloss die Augen. Ich werde dich nicht enttäuschen.

Sie erwachte, als das Rumpeln der Wagenräder verstummte. Durch das Fenster sah Sissi die Fassade eines heruntergekommen wirkenden Gasthauses. Bauern saßen an Holztischen vor der Tür und genossen die letzten Sonnenstrahlen des warmen Septembertages. Herzog Max hatte Sissi verboten, Orte zu besuchen, an denen sie schon einmal gewesen waren. Stattdessen sollten die Kutscher entscheiden, wo übernachtet wurde. Sissi nahm an, dass ihre Entscheidung wegen der großen Portionen auf den Tischen und den riesigen Bierhumpen in den Händen der Bauern auf diese Unterkunft gefallen war. Sie nahm es ihnen nicht übel. Bei Hofe würde sie eine solche Kost nicht mehr bekommen.

Die Männer an den Tischen – die einzige Frau, die sie sah, war die Kellnerin – taten so, als würde sie weder die Kutsche noch das junge Mädchen, das sie mit einem langen, eingeschnürten Gegenstand unter dem Arm verließ, interessieren. Doch als Sissi die Schankstube betrat, sahen sie ihr nach und ihre Unterhaltungen wurden leiser.

Die beiden Kutscher, ein junger Mann namens Xaver und ein älterer, gebeugt gehender, den alle nur Buckel nannten, gingen vor ihr zur Theke und sprachen mit dem Wirt. Der nickte einige Male und zeigte nach oben in den ersten Stock, zu dem eine schmale Holztreppe führte. Die Schenke war fast leer, nur an einem Tisch saßen ein paar ältere Männer und spielten Karten. Es roch nach Essen, abgestandenem Bier und Zigarrenrauch.

Buckel kehrte zu Sissi zurück. »I war so frei und hob a Zimmer für Eahna gemietet, Hoh…« Er unterbrach sich. Da sie inkotnito – nannte man das so? – reisten, hatte Herzog Max den Männern verboten, sie mit ihrem Titel anzusprechen. Buckel setzte erneut an, wusste dann aber wohl nicht mehr, wie er fortfahren sollte, und kratzte sich stattdessen am Kopf.

»Sissi. Nennen Sie mich Sissi.«

»Ja, Hoh… ja, des mach i.« Buckel wirkte verunsichert. Sie nahm nicht an, dass er sie jemals mit ihrem Namen ansprechen würde. Eine solche Vertraulichkeit wäre zu anmaßend gewesen, selbst wenn sie befohlen wurde. Noch vor wenigen Wochen hätte sie über seine Unsicherheit gelacht, mittlerweile konnte sie verstehen, wie er sich fühlte.

Von Geburt an haben wir einen Platz in der Welt. Verändert er sich, wissen wir nicht mehr, was wir machen sollen.

»Der Xaver und i wern in da Kutschn schlafa, dann müss ma des Gepäck net ausladn.«

»Gut.« Sissi lächelte. »Aber seien Sie beim Essen nicht so bescheiden wie bei der Übernachtung. Essen und trinken Sie nach Herzenslust auf Kosten meines Vaters.«

Buckel wollte den Hut ziehen und sich verneigen, erinnerte sich aber wohl im letzten Moment an die Mahnung von Herzog Max und blieb steif stehen. »Ja, S…«

Xaver trug Sissis Tasche in den ersten Stock und stellte sie vor ihrem Zimmer ab. Er zog den Hut, als keiner hinsah, dann ging er hinunter zu Buckel.

Sissi öffnete die Tür und trat ein. Die Holzdielen knarrten unter den Sohlen ihrer Stiefel. Das Zimmer war karg ausgestattet. Es gab ein Bett, einen kleinen Tisch mit einer Waschschüssel und an der Wand hing ein Holzkreuz. Sissi schloss die Tür hinter sich, nahm das Kreuz ab und legte es in die Schublade des Waschtischs. Das Katana schob sie unter die Matratze.

Als Sissi in die Schankstube zurückkehrte, saßen Xaver und Buckel bereits am Tisch der Karten spielenden Männer. Buckel wollte sich erheben, als er sie sah, aber Xaver hielt ihn fest.

Sissi blieb neben dem Tisch stehen. »Ist hier noch ein Platz für mich?«

Die Männer sahen auf. Sie waren zu viert, deutlich jenseits der vierzig und braun gebrannt von der Feldarbeit. Zwei von ihnen sahen sich ähnlich wie Brüder.

»Passt scho«, sagte der ältere der beiden, während der jüngere missmutig seine Karten betrachtete. »Ziag’ns Eahna an Stuhl da her.« Er stieß den anderen Mann an. »Loisl, ruck a bissl zur Seit’n.«

Der Mann grunzte, tat aber, wie ihm geheißen.

Sissi setzte sich neben ihn. »Ich bin die Sissi«, sagte sie. »Grüß Gott.«

Die Männer stellten sich der Reihe nach vor. Loisl und sein Bruder Sepp waren Gemüsebauern, Gustl hielt Vieh und Toni war sein Knecht. Anfangs wirkten sie gehemmt, so als wären sie die Anwesenheit von Frauen beim Kartenspiel nicht gewohnt, aber je mehr Bier floss, desto entspannter verhielten sie sich.

Sissi unterhielt sich mit ihnen über Pferde – die waren gut –, die Eisenbahn – pures Teufelszeug – und die Telegrafie – modernder Schnickschnack. Die Männer fragten sie nach ihrem Ziel und schienen beeindruckt, als Sissi sagte, sie würde in Wien einen jungen Mann heiraten. Sie aß und trank, bis ihr fast die Augen zufielen, dann stand sie auf und gähnte. »Es wird spät. Ich gehe noch ein wenig durchs Dorf und dann ist es Zeit fürs Bett.«

Loisl schüttelte den Kopf. »Geh besser glei ins Bett. In da letztn Woch’n san zwoa Madl verschwund’n.«

»Nämlich die Tochter vom Schmied Ferdl und die Schwester von der Magda«, fügte Sepp hinzu, als wisse Sissi, wer gemeint sei.

»I hob’s am Abend no’ gsehn vom Feld aus«, sagte Gustl, als sei das eine besondere Leistung. »Koana woaß, was danach no’ passiert is.«

»D’ Gendarmerie woaß scho Bescheid, aber macha kennan’s trotzdem nix, weil’s nämlich alle Leut in Possenhofen beim Herzog Max braucha.« Loisl spuckte Kautabak in einen Napf neben seinem Stuhl. »Typisch.«

Sissi biss sich auf die Zunge. Xaver und Buckel schwiegen mit gesenkten Köpfen.

Loisl runzelte die Stirn, als er ihre Reaktionen bemerkte. »Wos is?«

»Nichts«, sagte Sissi, bevor einer der beiden antworten konnte. »Wir finden es nur schrecklich, was hier geschehen ist. Danke für die Warnung. Ich werde im Zimmer bleiben.«

Sie verabschiedete sich von den Männern und ging nach oben. Die Frage, woher die Gendarmen kamen, die das Anwesen bewachten, hatte sie sich nie gestellt. Es war ihr unangenehm, dass man ihre Familie vor igaminären Anchristen schützte, während nur einen Tagesritt entfernt Menschen verschwanden.

Bedeutet das nicht, dass ich Verantwortung übernehmen und ihnen helfen muss?

Sie wünschte, ihr Vater wäre hier gewesen, um ihr diese Frage zu beantworten.

Sissi legte sich auf das Bett, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke. Spinnweben hingen in den Ecken. Die Kerze auf ihrem Nachttisch flackerte. Die Müdigkeit, die der Alkohol und das schwere Essen zunächst heraufbeschworen hatten, schwand bei dem Gedanken an einen nächtlichen Ausflug. Was, wenn ein Vampir die Mädchen entführt hatte und bereits auf neue Beute lauerte? Dann waren selbst die Gendarmen machtlos und die Kinder Echnatons würden vielleicht erst von der Gefahr hören, wenn noch weitere Menschen verschwunden waren. War es da nicht ihre Pflicht, den Hinweisen nachzugehen?

»Natürlich ist es das«, sagte sie leise, während sie sich bereits vom Bett schwang und das Katana unter der Matratze hervorzog. In ihrem Bauch begann es zu kribbeln. Und das fühlte sich gut an.

Sissi wartete, bis das Licht in der Schankstube erloschen war, dann öffnete sie ihre Zimmertür und trat nach draußen. Das Katana verbarg sie unter ihrem Umhang. Sie schlich die Treppe hinunter. Mondlicht fiel auf die verlassenen Tische und Bänke und zeigte ihr den Weg bis zur Tür. Sie zog den Riegel zurück und verließ das Gasthaus.

Niemand war auf dem Hof. Ihre Kutsche stand vor einer großen Scheune neben dem Haupthaus, die Pferde hatte man wohl den Stall gebracht. Auf der einzigen Straße verließ Sissi das Dorf. Felder erstreckten sich auf beiden Seiten des Wegs und gingen über in Wälder, die in der Dunkelheit schwarz und formlos wirkten. Wenn es einen Vampir gab, dann verbarg er sich irgendwo dort.

Sissi bog in einen Feldweg ein und zog das Katana unter dem Umhang hervor. Sie bemühte sich nicht, leise zu sein. Im Gegenteil. Sie trat fest auf und begann, einen Walzer zu pfeifen. Der Vampir würde sie ohnehin bemerken, bevor sie ihn entdeckte, da konnte sie die Sache ebenso gut beschleunigen.

Töricht, sagte Herzog Max in ihren Gedanken. Töricht und leichtsinnig.

Sissi pfiff noch lauter, um seine Stimme zu übertönen. Nach einer Weile wurde ihr Mund trocken und sie hörte auf. Das Feld erstreckte sich rechts von ihr noch weiter, doch der Weg, auf dem sie folgte, führte nach links in einen Wald, der ihr wie ein riesiges schwarzes Maul entgegengähnte.

Sie blieb stehen, begann sich mit einem Mal zu fragen, ob es wirklich klug war, mitten in der Nacht allein einen Vampir zu verfolgen, nur um Menschen zu helfen, die sie nie wiedersehen würde. Wieso kümmerte es sie, was in diesem Dorf geschah?

Zögernd ging Sissi weiter. Ihr Blick glitt schnell von einem Baum zum nächsten, suchte im Geäst nach einem Gesicht, einem Stück nackter Haut, nach Klauen, die Sträucher zur Seite bogen. Ließ die Wirkung des Alkohols nach und machte sie vorsichtiger oder war es der Vampir, der ihr diese Gedanken einflüsterte? War er ihr so nah?

Sie fuhr herum, das Katana in beiden Händen. Die Geräusche der Nacht erschienen ihr fremd und bedrohlich. Hinter ihr hatte sich der Wald geschlossen wie eine Falle. Das Feld war nicht mehr zu sehen.

Meine Eltern würden mir eigenhändig den Kopf abschlagen, wenn sie davon wüssten, dachte Sissi. Wieso mache ich nur immer wieder so einen Blödsinn? Wieso denke ich erst nach, wenn es bereits zu spät ist?

Trotz ihrer Zweifel blieb sie nicht stehen. Es war, als zöge irgendeine Macht sie tiefer in den Wald.

Sissi hörte den Vampir, bevor sie ihn sah. Er kauerte über dem Kadaver eines Rehbocks, die Fangzähne tief in dessen Halsschlagader versenkt. Es sah aus, als würde er das Tier küssen.

Er war ebenso verdreckt wie die beiden anderen wilden Vampire, denen sie begegnet war, doch im Gegensatz zu ihnen trug er Kleidung, Stiefel, einen Rock, ein zerrissenes Hemd und einen Strohhut. Es war eine Mischung aus Männer-und Frauenkleidung, als wisse er nicht, was für welches Geschlecht gedacht war.

Er sah nicht auf, als Sissi sich ihm näherte. Sie wagte kaum zu atmen, setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Der Waldboden war voller kleiner Äste und Zweige, die unter ihren Sohlen knackten. Nach jedem Geräusch blieb sie stehen, wartete auf das unvermeidliche Fauchen, den sofortigen Angriff des Vampirs. Doch der reagierte nicht, war wie ein Schlafwandler in seiner eigenen Welt versunken.

Sissi drehte das Katana in ihren Händen, bis die Klingenspitze auf den Rücken des Vampirs zeigte. Sie konnte kaum schlucken, so trocken war ihr Mund. Hinter der Kreatur blieb sie stehen und holte aus. Konnte es wirklich so leicht sein?

Die gebrochenen Augen des Rehbocks schienen sie anzustarren. Sissi presste die Lippen aufeinander und stieß zu. Mühelos bohrte sich die Klinge in totes Fleisch und fand das Herz des Vampirs. Schleim und Staub klatschten auf den Boden und den Kadaver des Rehbocks.

Sissi holte tief Luft. Die Anspannung fiel von ihr ab; sie begann zu kichern. Die Ängste, die sie ausgestanden, die Gedanken, die sie sich gemacht hatte, erschienen ihr auf einmal albern. Sie war Sissi, die zukünftige Kaiserin von Österreich – und eventuell auch Ungarn, da war sie sich nicht ganz sicher. Jedenfalls konnte kein Vampir ihr etwas anhaben.

Ich werde Vater davon erzählen, dachte sie, während sie sich bückte und das Katana im Laub reinigte. Er wird stolz auf mich sein.

Als sie das Fauchen hörte, war es bereits zu spät. Ein harter Schlag traf sie in den Rücken, heiß und scharf schoss der Schmerz von ihrer Schulter bis zur Wirbelsäule. Sissi schrie auf und brach in die Knie. Ein nackter, schmutziger Fuß trat ihr das Katana aus der Hand. Fingernägel, lang und spitz wie Klauen, zuckten an ihrem Gesicht vorbei. Verschwommen sah Sissi das Blut, das von ihnen herabtropfte.

Mein Blut!

Dann traf ein Knie ihre Schläfe, und alles um sie herum wurde dunkel.

Sissi - Die Vampirjägerin
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