KAPITEL 48
NEW YORK CITY – TRINITY CHURCH – WALL STREET
Die Atmosphäre in der Kirche glich inzwischen einer Party. Einige Hacker hatten Bierdosen dabei, die sie herumgehen ließen. Überall wurde laut debattiert. Torbens Dateien im Darknet hatten wie eine Bombe eingeschlagen. Selbst hier, im Inner Circle von Anonymus, hatte man eine so perfide Operation wie Silent Control nicht für möglich gehalten.
Die meisten Hacker waren damit beschäftigt, die geheimen Dateien von Clark weiterzuschicken, an Zeitungen und TV-Stationen, aber auch in die Foren der Blogs.
Nova und Kilian saßen an einem ruhigen Platz im Seitenschiff.
»Warum hat sich der Präsident seit der Verhängung des Kriegsrechts nicht zu Wort gemeldet? Der muss doch was tun!«, sagte Kilian kopfschüttelnd.
»Der ist wie vom Erdboden verschluckt.« Nova starrte auf die Bierdose, die ein Typ ihr geschenkt hatte. »Da ist doch was faul. Der Vizepräsident will den Ausnahmezustand auf das ganze Land ausweiten!«
»Wenigstens wird der Kill switch act von den Providern boykottiert«, brummte Kilian.
Ein dürrer, blasser Freak in einem roten Kapuzenpullover setzte sich zu ihnen. »Hey, das ist echt krass. Wenn ich nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, was hier abgelaufen ist, würde ich euren Freund für einen genialen Fälscher halten«, erklärte er. »Wir nehmen gerade eine Botschaft auf und stellen das Video gleich online.« Er deutete mit dem Kinn zum Altarraum, wo man ein Studio improvisiert hatte. Mit dem Handy filmten gleich mehrere Anonymous die Ansprache eines jungen Mannes, der eine Guy-Fawkes-Maske und eine schwarze Langhaarperücke trug. »Wo ist euer Freund überhaupt?«
Nova seufzte. »Wissen wir leider nicht genau.«
Ihre erste Freude darüber, dass Torben noch lebte, war der Sorge gewichen, wie es ihm ging. Ihr bester Kumpel inmitten einer Verschwörung. Jetzt bereute sie, dass sie seinen Theorien anfangs nicht geglaubt hatte.
Plötzlich applaudierten einige Hacker in der vordersten Kirchenbank.
»Der nächste Provider hat seine Sperre aufgehoben!«, schrie ein junges Mädchen und riss die Arme in die Luft. »Das Netz ist wieder frei! Gleich läuft das Video!«
Alles strömte nach vorn und drängte sich um die Hacker, die parallel auf die Websites von Zeitungen und Fernsehsendern gingen. Schon wenige Sekunden später tauchte überall das Video auf. Der Mann im Altarraum nahm seine Maske und die Perücke ab.
»Wir sind drin!«, triumphierte er. Dann sah er sich selber zu:
Bürger der Welt! Wir sind Anonymous! Dies ist eine dringende Warnung! Was wir lange befürchtet haben, ist eingetroffen. Das Internet wurde zensiert. Die demokratische Verfassung ist faktisch ausgehebelt. Doch wir haben uns das Netz zurückerobert. Wir bleiben nicht stumm, während die Regierung uns unsere Rechte nimmt. Wir rufen nicht zu den Waffen, aber zum zivilen Widerstand!«
Ein Raunen ging durch die Reihen. Auch der Pfarrer stand mit verschränkten Armen da und hörte zu.
Wir wollen nicht länger das Stimmvieh einer Scheindemokratie sein! Wir fordern Transparenz und eine gerechte Verteilung des Reichtums dieser Welt! Tausende sind verhaftet und getötet worden. Die Regierung hat uns ausspioniert und zu Terroristen erklärt. Jetzt ist der Tag gekommen, an dem wir Zurückschlagen müssen!
Jubel brandete auf und verstärkte sich durch das Echo der Kirche. Was man hier sah, lief jetzt überall, wo das Netz wieder frei war. Ein erhebendes Gefühl.
Das eine Prozent glaubt, unantastbar zu sein. Aber das ist eine Illusion! Wir veröffentlichen jetzt auf allen freien Websites die Operation Silent Control, die gestern gestartet wurde. Sie ist ein Verbrechen gegen die Menschheit. Man will uns geistig manipulieren, damit wir gewalttätig werden. Dann haben die da oben einen Grund, noch härter gegen jeden Demonstranten, jeden Hacker, jeden Systemkritiker vorzugehen. Wir fordern die Wiedereinsetzung der Verfassung, die Aufhebung des Patriot Act und aller anderen Gesetze, die die Freiheit und die Rechte des Menschen verletzen – weltweit!
Wir sind Anonymous!
BUNKER WHITESTAR
Im Bunker herrschte ein heilloses Durcheinander. Der Strom war ausgefallen. Im düsteren Licht der Notbeleuchtung wieselten FBI-Beamte und Bunkerangestellte durch die Gänge, während gefesselte Soldaten apathisch auf dem Boden saßen. Die schweren Explosionen hatten die Anlage schwer beschädigt. Überall klafften tiefe Risse in den Wänden, die Luft stank nach verbranntem Plastik von Versorgungsleitungen und dem Lötzinn verschmorter Platinen.
Torben, June und der Beamte hatten es noch vor dem Stromausfall in den Laborbereich geschafft. Die Schleuse stand offen, höchstwahrscheinlich ein Werk der Sprengungen. Jetzt waren sie mit Orlando in einem Raum voller Rechner.
»Was wird Clark als Nächstes tun?«, fragte June den Wissenschaftler.
Er senkte den Kopf. »Soweit ich weiß, hält er sich in der Halle mit der Sendeeinheit für die Gedankenübertragung auf. Von dort hat er direkten Zugang zu den Satelliten.«
»Dann tun Sie was dagegen!«, herrschte der Beamte ihn an.
»Ich wüsste nicht, wie, tut mir leid.«
»Egal, wie, wir müssen verhindern, dass der Präsident von Clark beeinflusst wird«, insistierte June. »Wenigstens sind die Daten schon draußen.«
»Der Präsident wird nichts Unbedachtes tun«, überlegte der FBI-Mann laut. »Er ist für seine Liberalität bekannt.«
Torben massierte sein schmerzendes Bein. »Und allzu viel werden die in Davos ja vielleicht nicht anrichten.«
»Bist du verrückt geworden?«, fuhr June auf. »Aus deiner Akte ging hervor, dass du Politikwissenschaft studiert hast. Dann solltest du wissen, dass ein einmal verhängter Notstand nicht mehr so leicht rückgängig zu machen ist. Die Politiker, die ihn anordnen, werden anschließend selbst entmachtet. Und das war’s dann.«
»Wenn ich doch nur helfen könnte«, sagte Orlando. »Sie haben ja keine Anhnung, was ich hier erdulden musste.«
»Ihr Selbstmitleid können Sie sich für später sparen«, fauchte June ihn an. »Sie müssen sich was einfallen lassen, und zwar dalli!«
Der Wissenschaftler wand sich. Sein Hirn rotierte, er musste sich was einfallen lassen. Und das sofort.
»Der Sektor, in dem der Direktor sich aufhält, ist absolut bombensicher und vollkommen autark. Wir müssten schon den Satelliten sperren oder eine EMP-Bombe zünden. Aber dafür fehlen uns hier die nötigen Zugänge im Netz.«
June war mit den Nerven am Ende. Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und stützte den Kopf in die Hand. Plötzlich hob sie das Kinn und fixierte Orlando.
»Moment, was haben Sie eben gesagt?«
»Dass uns der Zugriff auf eine Impulswaffe fehlt«, erwiderte der Wissenschaftler. Er sah sie unsicher an.
»Sie meinen eine EMP-Bombe? Ist der Bunker nicht dagegen geschützt?«
»Ja und nein. Nicht, wenn die Bombe im Bunker gezündet wird.«
Jetzt mischte sich der FBI-Beamte ein. »Haben Sie solche Bomben hier?«
»Unsere Kampfhubschrauber sind mit kleinen EMP-Bomben ausgerüstet! Einige davon liegen im Waffenlager, nur einige Türen weiter.«
Torben verschränkte die Arme. »Und wie sollen wir das überleben?«
»Direkte Auswirkungen auf das menschliche Nervensystem sind unwahrscheinlich, solange man keinen Kontakt mit einem Spannungsleiter hat«, erhob Orlando eilfertig seine Stimme. »Ich hoffe nur, dass keiner von Ihnen einen Herzschrittmacher hat.«
»Und damit könnte man Clark stoppen?«, erkundigte sich der FBI-Beamte.
»Ja«, bestätigte der Wissenschaftler. »Durch den EMP-Schlag wird ein gepulstes Magnetfeld erzeugt. Das wiederum löst eine Rückkoppelung innerhalb des Spulensystems aus. Dadurch entlädt sich die Spannung, und die Anlage ist ohne Strom.«
»Schnell, folgen Sie mir zum Waffenlager«, drängte June. »Es ist gleich in der Nähe.«
Alle folgten ihr. Mit ihrer Identity Card ließ sich die Tür problemlos öffnen.
Der FBI-Beamte reichte ihr eine Taschenlampe. June bebte am ganzen Körper. Sie befürchtete, dass nur noch wenige Minuten, vielleicht sogar nur Sekunden blieben, bis der Satellit aktiv sein würde. Im Kegel der Taschenlampe tauchten neben akkurat aufgereihten Maschinenwaffen Mengen von Kisten mit unterschiedlichen Beschriftungen auf, die man bis zur Decke übereinandergestapelt hatte. Granaten, Munition, Ersatzteile, Verbandskästen. Sie riss eine Kiste nach der anderen aus den Stahlborden, ließ sie auf den Boden knallen, öffnete sie. Nichts! In ihrer Ausbildung hatte sie mehrmals diese Bomben gesehen. Sie waren besonders gut an einem schwarzen Stahlgerippe zu erkennen, das die Bombe in der Mitte umhüllte.
»Verdammt, es muss hier welche geben!« Sie leuchtete alles ab, bis sie in der hintersten Ecke fand, wonach sie suchte: eine schwere schwarze Metallbox.
»Kommen Sie, helfen Sie mir!«
Ächzend schleppten sie gemeinsam die schweren Kisten hinaus.
June war in ihrem Element. Während ihrer Ausbildung hatte man sie mit Waffen aller Art vertraut gemacht, und sie kannte sich mit EMP-Bomben bestens aus. Mit einer resoluten Bewegung öffnete sie eine Kiste, hob die Bombe heraus und trug sie mit dem Beamten ins Labor.
»Es gibt bei der Sache ein Problem«, sagte Orlando. »Sie müssen die Bombe in den Spulenraum werfen, da dieser Raum von außen gegen solche Schläge geschützt ist – wie ein Faradaykäfig.«
»Die Lüftung!« June zeigte auf den Schacht neben einem Stahlschrank. »Wie gut, dass ich mir die Pläne vorhin angesehen habe. Von da kommen wir in den Raum mit dieser Scheißanlage.«
Der FBI-Beamte blickte an sich herab, um deutlich zu machen, dass er nicht in das enge Quadrat passen würde.
»Komm, Torben, ich schaffe das nicht alleine!« Zweifelnd betrachtete sie die viereckige Klappe aus perforiertem Stahlblech. »Meinst du, wir kommen da durch?«
»Da ich noch nicht gefrühstückt habe …«
Sie schoben einen Stuhl unter die Lüftungsklappe, während Torben sich auf den Tischen des Labors einen Schraubenzieher suchte.
Dann stieg er auf den Stuhl. Er stieß den Schraubenzieher unter das Metall und wuchtete ihn mehrmals hin und her. Trockene Farbe und Beton rieselten herunter. Endlich hielt er die Klappe in der Hand.
»Ready for taking off?« June nahm ihr Halstuch ab und band es ihm wie einem Kamikaze um den Kopf.
»Warten Sie«, sagte Orlando. »Bevor die Bombe detoniert, müssen Sie aus dem Metallkasten wieder raus sein, sonst sind Sie auf der Stelle tot.«
June nickte. Nacheinander hangelten sie sich durch die enge Öffnung nach oben.
Orlando und der FBI-Beamte hievten auf zwei Stühlen stehend die Bombe nach oben.
June war bestens trainiert, weil sie regelmäßig Klimmzüge machte, aber auch Torben hatte durch seine Liegestütze genug Power in den Armen. Dennoch war es ein Kraftakt, der Torbens Bein wieder schmerzen ließ.
Sie hockten in dem engen Lüftungsschacht. June rief sich noch einmal seinen Verlauf ins Gedächtnis.
»Wir müssen nur etwa 50 Meter weit nach vorne und dann noch mal 30 Meter rechts.«
»Nur! Sehr witzig.«
Es war wie verhext. Sie mussten die Bombe alle paar Meter über hohe Kanten heben, an denen die Schächte verschweißt waren. Es war stockdunkel, schmutzig und staubig, doch sie achteten nicht weiter darauf. Auf Händen und Knien arbeiteten sie sich Meter um Meter weiter vor, bis sie eine Biegung erreichten. Schwitzend verharrten sie an der Stelle, an der June durch ein Gitter auf die gespenstische Szene blicken konnte. Unter ihnen saßen zwei Wissenschaftler an ihren Rechnern. Von ihrem Büro, das von dem großen Raum unter ihnen durch eine Glasscheibe getrennt war, war der Blick auf die Kupferspulen frei. Als einer der Männer aufstand und zu einem anderen Rechner ging, entdeckte June den CIA-Boss. Er thronte in der Mitte, konzentriert auf sein Vorhaben.
June drehte sich zu Torben, hielt den Zeigefinger vor den Mund und öffnete an der Bombe eine kleine Plastikklappe, um sie scharf zu machen und den Countdown einzustellen.
Doch der Schalter ließ sich nicht bewegen.
»Was ist?«, flüsterte Torben.
Von unten ertönte Clarks Stimme.
»Bringen Sie den Satelliten jetzt in Stellung. Das war es dann wohl Mr. President!«
In wenigen Momenten würde er seine letzten Befehle geben, dachte Roy Clark mit unbeweglicher Miene. Er wäre endlich am Ziel, und diese schwächlichen Schachfiguren in Davos würden endgültig nach seiner Pfeife tanzen. Dann würde er den ersten weltweiten Bürgerkrieg niederschlagen!
Zufrieden lehnte er sich zurück.
»Verdammt, wir schaffen das nicht mehr!«, zischte June und rüttelte an dem Schalter. Torben wusste nicht, was er tun sollte, mit Bomben kannte er sich nicht aus.
Er kroch nach vorne und versuchte, den Schalter zu bewegen. Es fühlte sich an, als wäre Sand unter den Schalter gekommen.
»Sir! Der Satellit ist in fünf Minuten in Stellung«, hallte es von unten in den Schacht.
Torben riss den Schalter nach oben. Es klackte, er konnte ihn umlegen.
Fünf Minuten! Torben hatte keine Ahnung, wie lange sie brauchen würden, um es rechtzeitig zurückzuschaffen.
June schob sich vor die Bombe und stellte den Countdown auf drei Minuten ein. Mit einem Ruck brach sie den Schalter ab. Jetzt war die Bombe scharf.
»Hau ab. Ich schaffe es schon!«
»Vergiss es.« Torben sah, dass das Kunststoffgitter von innen herausnehmbar war. »Ich weiß wie ich uns Zeit verschaffe! Ich reiß das Gitter raus und du schiebst die Bombe runter.«
»Los.« Mit einem Ruck riss Torben das Gitter aus der Verankerung. In der nächsten Sekunde schob June die Bombe in den Raum der Wissenschaftler.
Mit einem dumpfen Knall landete die EMP-Bombe auf einem Tisch. Die Wissenschaftler sprangen auf. Erschrocken starrten sie auf den Tisch.
»Scheiße, was ist das?«
June und Torben krochen, so schnell sie konnten, zurück. Immer wieder stießen sie sich an irgendwelchen Kanten. Torben dachte an Orlandos Warnung, was geschehen würde, wenn man mit Metall in Berührung kommt. Es wäre wie ein Blitzschlag. Er musste an der nächsten Abbiegung das Gitter nutzen, um den Faradaykäfig zu schließen. Er hatte keine Ahnung, ob es wirklich funktionieren würde und das Gitter den Verlauf des Impulses umleitete oder gar unterbrach.
Einer der Wissenschaftler öffnete sein Mikro, der andere blickte verstört auf den Countdown.
»Sir, hier wurde eben aus dem Lüftungsschacht eine EMP-Bombe mit einem Countdown von nicht einmal mehr drei Minuten hineingeworfen. Wir müssen abbrechen und raus hier!«
»Sie verdammter Narr«, schoss es aus den Lautsprechern. »Entschärfen Sie das Ding. Hier geht keiner raus.«
»Sir, der Schalter ist abgebrochen!«
Clarks Muskeln verhärteten sich. Er war fast am Ziel! Auf keinen Fall würde er hier freiwillig aufgeben.
»Erhöhen Sie die Energieleistung des Satelliten, damit gewinnen wir Zeit, und dann verschwinden Sie!«
Der Wissenschaftler riss seinen Stuhl wieder herum. Er vertippte sich kurz vor lauter Angst, fand dann aber die richtige Einstellung. »Erledigt! Sie haben noch anderthalb Minuten, Sir!« Er stand auf und packte seinen Kollegen an der Schulter.
»Los, raus hier!«
Sie schlossen die schwere Stahltür hinter sich.
Clark beobachtete mit weit aufgerissenen Augen am Bildschirm, wie sich der Satellit ausrichtete, und zählte innerlich den Countdown der Bombe.
June und Torben hatten es bis zur Abbiegung geschafft. Torben hatte das Gitter die ganze Zeit unter dem Bauch festgehalten und nicht bemerkt, dass er sich mehrere Risswunden damit zugefügt hatte. Sein Bein schmerzte.
»Mist, das Gitter ist zu klein!«
»Schnell weiter«, schrie June. Sie konnten immer noch den Lichtschein aus dem Labor sehen. Torben spürte, wie ihm übel wurde. Aber er durfte jetzt nicht aufgeben. Würde er jetzt zusammenbrechen, wären sie beide am Ende. Würgend erreichte den Abstieg, fiel kopfüber hinunter. Der FBI-Beamte fing ihn auf.
Clark hatte den in Stellung gebrachten Satelliten vor sich. Er löste den Befehl zum Abschuss der Strahlen aus, als ein bläulich aufflammender Blitz durch die Spulen zuckte. Das grelle Licht lief in atemberaubender Geschwindigkeit die Kupferdrähte entlang. Innerhalb von Sekunden hatte sich die gesamte Energie entladen. Als würde er von einer Riesenfaust geschüttelt, bäumte sich Clarks Körper auf und fiel in sich zusammen.
Mit letzter Kraft stemmte er sich noch einmal hoch, bis er endgültig das Bewusstsein verlor. Der Kopf fiel ihm in den Nacken, seine aufgerissenen Augen starrten reglos an die Decke.
Die Verbindung zum Satelliten war zerstört. Nur die gigantischen Kupferspulen glühten am oberen Ende noch ein wenig. Vor dem bewusstlosen CIA-Direktor stieg Rauch aus dem zerstörten Rechner.
June hatte es mit einem Sprung auf den Boden gerade noch geschafft. Ein blauer Blitz war durch alle elektrischen Leitungen geschossen. Jeder war bei der Explosion der Bombe unwillkürlich in die Hocke gegangen und hatte sich seither nicht gerührt. Es war allen unheimlich, in die Nähe der Geräte zu gehen, deren Metallteile sie gefährden konnten. Der ohrenbetäubende Lärm der Explosion dröhnte noch immer in ihren Ohren.
June lächelte erleichtert. »Jetzt nichts wie raus hier.«