Kapitel 40

Berlin, Deutsches Reich,
September 1908

Braut und Bräutigam spiegelten zumindest äußerlich ihre unterschiedliche Herkunft deutlich wider. Edith trug ein schlichtes weißes Kleid und hatte weiße Bänder und ein paar hübsche Herbstastern in derselben Farbe in die üppigen braunen Haare gebunden, während Hannes in seinem maßgeschneiderten Schurwollanzug fast prachtvoller aussah als die Braut.

Edith schenkte Demy bei ihrem Zusammentreffen vor der Tür des Standesbeamten ein strahlendes, wenn auch nervöses Lächeln. Ob sie sich des heutigen Schrittes selbst nicht sicher war? Das zweite Brautfräulein Inga war eine jüngere Schwester der Braut, die etwas unbeholfen vor Demy knickste.

Der Trauzeuge von Hannes, ein pickeliger Bursche aus der Selekta46, war vielleicht der Einzige aus der Elite-Kadettenanstalt, dem Hannes sein süßes Geheimnis anvertrauen konnte, ohne Gefahr zu laufen, dass ein Gerücht sich in den gehobenen Kreisen manifestierte. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her, sprang aber sofort auf, als Hannes und seine Braut sich der Tür des Standesamtes näherten. Ohne dass Demy und der Offiziersanwärter einander vorgestellt wurden, öffnete der Bräutigam entschlossen die Tür und überraschte den beleibten rotwangigen Beamten dabei, wie er sich gerade Hut und Mantel anziehen wollte.

»Entschuldigen Sie bitte unsere Verspätung. Jetzt sind wir komplett.«

Der Mann ließ sich schwer zurück auf seinen Stuhl fallen, legte den Hut neben sich auf die Schreibtischplatte und zog die bereits im Papierkorb versenkten Unterlagen hervor.

Demy, die zwischen Inga und dem Kadetten saß, warf dem Paar einen zweifelnden Blick zu. Doch die beiden sahen nur sich und störten sich nicht an dem wenig feierlichen Gebaren des Mannes, der sie trauen sollte.

Das Brautpaar gab sich unspektakulär das Ja-Wort. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, grinste Hannes Demy triumphierend an.

Unvermittelt kam ihr dabei der Gedanke, dass Hannes damit seine erste Schlacht gegen seinen dominanten Vater gewonnen hatte, die erste von vielen, die noch folgen würden. Sie reichte Edith ihren reizenden, aus weißen Astern und kunstvoll in Bögen gebundenem Efeu bestehenden Brautstrauß zurück und gratulierte ihr. Als Demy sich Hannes zuwandte, umarmte der sie stürmisch, bevor er sich von seinem Kameraden die Hand schütteln ließ.

»Jetzt kommt, lasst uns feiern!«, rief der Frischvermählte laut und voll fröhlichen Überschwangs und umfasste seine Ehefrau um die Taille.

Gemeinsam verließ die kleine Gesellschaft das Standesamt und spazierte die Straße entlang in Richtung eines von Hannes eigens für diesen Tag angemieteten Gasthauses. Auf dem Weg dorthin hielt sich das frischvermählte Paar an den Händen, während Edith sich auf der anderen Seite bei ihrer Schwester einhängte und Hannes mit seinem Freund sprach. So kam es, dass Demy ein paar Schritte hinter den vieren um eine Straßenecke bog und dabei einen Blick zurückwarf.

Für den Bruchteil eines Augenblicks glaubte sie, eine schlanke Gestalt eilig zwischen zwei Hausfronten verschwinden zu sehen. Irritiert zog sie die Nase kraus. In Erinnerung an Ediths Verfolger in der Puppenallee fragte sie sich, ob Meindorff noch immer jemanden auf sie angesetzt hatte. Erfuhr der Rittmeister womöglich sehr viel schneller von dieser heimlichen Trauung, als es Hannes recht sein konnte?

Das Mädchen schalt sich selbst wegen seiner sicherlich unbegründeten Sorge, und nachdem sie in den darauffolgenden Minuten niemanden mehr hinter sich ausmachen konnte, war sie sich sicher, einer Täuschung aufgesessen zu sein. So erlaubte sie ihren Gedanken, zu ihren beiden Geschwistern abzudriften, die nun ebenfalls in Berlin angekommen waren. Den traurigen Hintergründen ihres Umzugs zum Trotz verspürte sie große Vorfreude darauf, Rika und Feddo heute noch in die Arme schließen zu können und sie nun auf Dauer um sich zu haben. Sie hoffte, dass sie sich von diesem Tag an in der fremden Stadt und dem großen Haus erheblich heimischer fühlen würde!

***

Die Sonne gab sich redlich Mühe, diesen Tag für Hannes und Edith perfekt zu machen und strahlte erstaunlich warm von einem wolkenlosen azurblauen Himmel herab, sodass das Brautpaar die in dem Gasthaus für sie vorbereitete Kaffeetafel ins Freie verlegen ließ.

Wie immer verzichtete Demy auf Kaffee und bat um ein Glas Wasser. Über die strahlenden Gesichter des turtelnden Ehepaars lächelnd lehnte sie sich in ihrem Holzgartenstuhl zurück und entspannte sich endlich. Sie nahm den Strohhut mit dem grünen Schmuckband ab, legte ihn neben sich ins Gras und genoss das Gefühl, wie der leichte Wind mit ihren gelösten Haarsträhnen spielte.

Über ihr spendeten die Blätter eines Apfelbaums Schatten und ließen nur schmale Sonnenstrahlen auf die hübsch gedeckte und mit Efeu geschmückte Kaffeetafel hindurchblitzen. Die Vögel zwitscherten ein fröhliches Lied und ein paar späte Bienen summten frech um eine saftige Obst- und eine traumhaft schön dekorierte Sahnetorte herum.

Ein kräftiger Windstoß entlockte den bunt gefärbten Blättern der umstehenden Bäume ein sanftes Rascheln und sowohl Demy als auch der noch immer namenlose Trauzeuge griffen eilig nach ihren sich aufblähenden Servietten.

Nachdem ihr Tischnachbar zwei Obst- und drei Sahnetortenstücke verzehrt hatte, brachte er endlich genug Mut auf, um sie anzusprechen.

»Mein Name ist Theodor Birk, gnädiges Fräulein, und …«

Demy lachte belustigt auf und irritierte den zurückhaltenden Burschen damit so sehr, dass er abbrach. Sein Gesicht, durch seine unreine Haut ohnehin nicht schön anzusehen, verfärbte sich puterrot, und zu allem Überfluss verschluckte er sich, was einen kräftigen Hustenanfall auslöste.

»Demy, was machst du denn mit dem armen Theodor?«, foppte Hannes über den Tisch, woraufhin sie ihm einen wütenden Blick zuwarf. Das Lächeln des Bräutigams verstärkte sich dadurch nur noch.

Das Mädchen zögerte einen Augenblick, dann klopfte sie dem immer noch hustenden Kadetten in seiner schmucken Ausgehuniform kräftig auf den Rücken.

»Danke!«, keuchte er irgendwann, und Demy stellte ihre Bemühungen ein.

»Ich bin kein gnädiges Fräulein. Mein Name ist Demy van Campen.«

»Aber Hannes sagte, Sie seien seine Großcousine.«

»Meine ältere Schwester ist mit Hannes’ Bruder verheiratet und weitläufig mit der Familie Meindorff verwandt. Ihr steht die Anrede als Dame des Hauses zu. Mir allerdings nicht.«

»Dann haben Sie und die gnädige Frau einen unterschiedlichen Elternteil?«

Überrascht, wie schnell der angehende Offizier ihre verzwickte familiäre Situation durchschaute, nickte sie ihm lächelnd zu. »Sie sprechen einen lustigen Dialekt«, bemühte sie sich dann, das Gespräch in unverfänglichere Bahnen zu lenken.

»Ich stamme ursprünglich aus Karlsruhe.«

»Und was verschlug Sie nach Berlin?«

»Ich wurde vom Kadettenkorps in Karlsruhe hierher verlegt.«

Demys Nase zeigte erneut kleine Falten, doch noch ehe sie ihre Frage anbringen konnte, schaltete sich Hannes in ihre Unterhaltung ein. Er war hinter sie getreten und legte je eine Hand auf Demys und Theodors Schulter.

»Theodor ist so schrecklich bescheiden. Du hast ein Genie vor dir. Die richtig guten, fähigen Kadetten werden vom Vorkorps zur Hauptkadettenanstalt Lichterfelde geschickt. Nach der Selekta, die er unter Garantie mit Bestnoten abschließt, wird er ohne Zweifel zur Kriegsakademie wechseln und später einmal als genialer Stratege im Generalstab dienen.«

»Das hört sich nach Erfolg versprechenden Aussichten für Sie an. Aber sind Sie nicht einsam, so weit fort von der Heimat?«

»Die Frauen und ihre Kümmernisse!«, lachte Hannes belustigt auf, erhielt aber einen Rüffel von seinem Freund.

»Hannes, lass doch. Fräulein van Campen stammt aus den Niederlanden. Vielleicht ist es nicht einfach für sie, sich in dieser großen launischen Stadt einzuleben. Sie vermisst womöglich ihr Zuhause und ihre Familie und stellte aus dieser Erfahrung heraus ihre besorgte Frage an mich.«

Demys Lächeln konnte kaum wärmer sein. Dieser wenig ansehnliche junge Mann, der es nicht einmal wagte, sie direkt anzusehen, verstand mehr von ihren verworrenen Gefühlen als die gesamte Familie Meindorff und ihre Schwester zusammen!

»Um auf Ihre Frage zurückzukommen«, wandte Theodor sich wieder an sie. »Ich habe keine Familie, die ich vermissen könnte. Meine Mutter starb bei meiner Geburt. Mein Vater schickte mich auf die Militärschule und sparte sich die Beiträge dafür vom Munde ab. Vor zwei Jahren ist er ebenfalls verstorben.«

»Das tut mir leid«, flüsterte Demy. Tränen traten ihr in die Augen. Wie sehr sein Schicksal doch dem ihren ähnelte!

»Sie weinen aber nicht etwa meinetwegen? Das möchte ich nicht, bitte. Und keinesfalls bei einem so schönen Anlass, dem ich das Vergnügen verdanke, Ihre Bekanntschaft zu machen«, bat ihr Gesprächspartner unbeholfen. »Sehen Sie, ich durfte die Kadettenanstalt weiterhin besuchen und wechsle auch auf die Kriegsakademie, weil ein Lehrer in Karlsruhe so überzeugt von mir ist, dass er seit dem Tod meines Vaters die Schulgebühren für mich bezahlt. Er ist mein Ziehvater und Förderer. Nicht immer folgt auf ein Unglück ein weiteres. Letztendlich meint Gott es gut mit seinen Menschenkindern, selbst wenn wir das in den Tiefen mancher Trauertäler oder unter dem Himmel über einem fremden Land nicht sehen können.«

Demy zog ihr winziges besticktes Taschentuch hervor und tupfte sich die Augen ab, wie Henriette es ihr beigebracht hatte. Sie lächelte zaghaft. Der Schmerz um den Verlust ihres Vaters saß noch tief in ihr.

Theodor nickte ihr höflich zu und ließ sich ein weiteres Stück Kuchen auflegen.

»Bekommen die Kadetten in der preußischen Eliteschule eigentlich keine geregelten Mahlzeiten?«, konnte Demy nicht widerstehen, ihn zu necken.

Während Theodor vor Verlegenheit erneut rot anlief, klopfte Hannes ihm gutmütig auf die Schulter. »Siehst du, Kumpel. Um meine kleine Demy brauchst du dich nicht zu sorgen. Sie ist gefühlvoll, dazu aber auch ein keckes Ding.« Dass er den Tod ihres Vaters nicht ins Gespräch brachte, dankte Demy dem Spötter mit einem Augenzwinkern.

Kurze Zeit später entschuldigte sich Theodor, und Edith nahm seinen Platz ein. »Fräulein van Campen? Ich wollte fragen, ob wir zu einem vertrauteren Du übergehen wollen, nun, da wir fast Schwestern sind.«

Demy unterließ eine Belehrung über die nicht vorhandenen familiären Verbindungen zwischen Hannes und ihr, zumal sie nur mühsam ein Auflachen zu unterdrücken vermochte. In welcher Welt fragte eine erwachsene Frau ein vierzehnjähriges Mädchen so respektvoll und höflich, ob sie es duzen durfte?

»Gern, Edith«, sagte sie geradeheraus.

»Das ist wunderbar! Immerhin bist du mein Brautfräulein geworden. Und ich habe dir viel zu verdanken.«

»Ein wunderbares Brautfräulein, das durch seine Unauffindbarkeit beinahe die Hochzeit zum Platzen gebracht hätte.«

Edith lachte und drückte ihren Arm. »Hannes hat schon so etwas vermutet und sich frühzeitig auf die Suche nach dir gemacht.«

Die frischvermählte Frau Meindorff räusperte sich und drehte sich auf dem Stuhl seitwärts, bis ihre Knie unter der weißen Chappeseide ihres Brautkleides beinahe den linken Oberschenkel Demys berührten.

»Hannes erzählte mir, du hättest gewisse Einwände gegen unsere Vermählung eingebracht?«

Demy beugte sich zu ihrem Ohr und flüsterte: »Es ging nicht darum, dass ich dir Hannes nicht gönne, sondern dass ich befürchtete, er – und somit auch du – würde dadurch in große Schwierigkeiten geraten. Und diese Angst hege ich immer noch. Du weißt selbst, woher Hannes stammt, musstest aber nur einmal am Rande eine Auseinandersetzung zwischen ihm und seinem Vater mit anhören – ganz im Gegensatz zu mir. Ich denke, das alles hätte glimpflicher ablaufen können, wenn der Rittmeister genügend Zeit gehabt hätte, sich an dich als zukünftige Ehefrau von Hannes zu gewöhnen. Doch ich wünsche euch nur das Beste, das musst du mir glauben.«

»Vielen Dank, Demy, für deine lieben Worte. Ich bin sehr froh über deine Aufrichtigkeit.«

Zaghaft lächelte Demy Edith an und wünschte, sie müsste nicht dieses nagende Gefühl der Beunruhigung in sich spüren, wenn sie an die Zukunft der beiden dachte.

***

Der abnehmende Mond tauchte die Hausfassade in ein mattes Licht und versteckte auf charmante Weise die hässlichen grauen Flecken auf dem einstmals weißen Gemäuer, ebenso wie die bröckelnde Stuckverzierung knapp unterhalb des Dachs. Bei ihrem neuen Zuhause handelte es sich um ein winziges, ehemals schmuckes Pförtnerhaus, dem zumindest bei Tageslicht der langsame Verfall anzusehen war. Das Gebäude war das letzte Überbleibsel in einem dem Bauwahn Berlins zum Opfer gefallenen Park und würde vor allem von Edith bewohnt werden, da Hannes ja offiziell in der Kadettenanstalt lebte. Er konnte nur an seinen freien Tagen bei ihr sein – und das waren nicht viele.

Ein kühler Windstoß ließ Edith in ihrem Brautkleid erschauern, weshalb Hannes fürsorglich den Arm um ihre Schulter legte, obwohl es vom Wagen bis zur Haustür nur ein paar Schritte waren. Dabei studierte er ihr Gesicht, um zu sehen, wie sie auf das unscheinbare alte Haus reagierte.

Seine Ehefrau warf einen kurzen Blick auf ihr zukünftiges Zuhause und kuschelte sich dann fester an ihn, was er zum Anlass nahm, sie fest in seine Arme zu schließen. Es war das erste Mal, dass er sie so nahe bei sich hatte, seit sie vor ein paar Stunden auf offiziellem, wenn auch heimlichem Wege Mann und Frau geworden waren.

»Bist du glücklich?«, raunte er ihr ins Ohr.

Sie schmiegte sich enger in seine Arme, hob aber den Kopf, damit sie ihn ansehen konnte. Der goldene Mond beschien ihr rundes Gesicht und zauberte ein unvergleichliches Funkeln in ihre Augen.

»Ob ich glücklich bin? Mein größter Traum ging heute in Erfüllung, obwohl es Zeiten gab, in denen ich nicht mehr daran geglaubt habe. Ich habe gezittert, geweint und gezweifelt. Ich war eifersüchtig auf ein junges Mädchen, das nun dem Gerede ausgesetzt sein wird, eine verschmähte Braut zu sein. Jetzt bedauere ich Demy und hege den Wunsch, sie zu beschützen. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel gelacht und so verzweifelt geweint wie in den Monaten seit unserem ersten Zusammentreffen. Mein Leben war eine einzige unberechenbare Karussellfahrt. Die Welt da draußen ist in Aufruhr, viele Leute versinken in Angst. Ich versinke nur in deiner Liebe. Wie könnte ich nicht glücklich sein?«

»Edith!«, stieß Hannes hervor und presste sie an sich, bekam nicht genug von ihrer Nähe, der Wärme, die sie ausstrahlte und dem atemberaubenden Hochgefühl, das sie in ihm auslöste. Er küsste sie lange und hingebungsvoll, mit dem sicheren Gefühl in seinem Herzen, dass sie nun zu ihm gehörte. Niemand konnte sie mehr trennen und sie würden miteinander alt werden.

»Ich liebe dich, Edith Meindorff. Und ich danke dir, dass du mir vertraust. Ich wage keine Prognosen anzustellen, was in nächster Zeit auf uns zukommt, denn in dieser Hinsicht kann ich meine Familie überhaupt nicht einschätzen. Vielleicht akzeptieren sie zähneknirschend unser Tun, um einen Skandal zu vermeiden. Womöglich verstoßen sie mich und wir können die Gebühren für Lichterfelde nicht aufbringen. Aber was auch geschieht: Wir haben einander, wir gehören für immer zusammen. Unsere Liebe war größer als alle Hindernisse, die sich uns in den Weg gestellt haben. Daran können wir uns ein Leben lang festhalten!«

Hannes bedeckte Ediths Gesicht mit Küssen, ehe er sich zwang, sie ein kleines Stück aus seiner Umarmung zu entlassen.

»Demy, der wir viel verdanken, zitierte mir gegenüber einmal ihren früheren Pastor in den Niederlanden, der gesagt hat, dass wir auf der Suche nach unserem großen Glück oftmals an den vielen kleinen glücklichen Momenten vorbeirennen.«

»Hier, Hannes, hier wird unser Glück sein. In diesem Haus. Es liegt uns direkt vor den Füßen. Es lässt sich wohl nicht immer erzwingen, aber vielleicht von Gott erbitten.«

»Du bist eine weise Frau. Vielleicht sollten wir diesen Spruch über die Tür schreiben lassen, sobald wir das Geld für eine Renovierung aufbringen können.«

»Das ist ein guter Gedanke.«

»Ich habe noch einen weitaus besseren Gedanken.«

Edith wandte ihren Blick von dem zerfallenen Stuckwerk über der Eingangstür zurück zu ihrem Mann. Er zwinkerte ihr zu und raunte: »Wir verbringen keine Sekunde länger hier draußen, sondern gehen jetzt gemeinsam hinein.«

Als Hannes sie in Richtung der schweren Holztür drängte, lachte Edith fröhlich auf.

Herr, wohin sonst sollten wir gehen?
Wo auf der Welt fänden wir Glück?
Niemand, kein Mensch kann uns so viel geben wie du.
Du führst uns zum Leben zurück.
Nur du, nur du schenkst uns Lebensglück.
Aus deinem Mund höre ich das schönste Liebeslied.
An deinem Ohr darf ich sagen, was die Seele fühlt.
An deiner Hand kann ich fallen und du hältst mich fest.
An deinem Tisch wird mein Hunger gestillt.*

* Text und Melodie: Thea Eichholz

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