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Am nächsten Morgen um neun Uhr sass Sara grübelnd und mit finsterer Miene in der Redaktion, in dem alten Gebäude am Talaat-Harb-Platz mit der hohen Decke und den riesigen Fenstern. An der Wand hinter ihr hing ein grösseres Foto von Che Guevara. Ein paar weitere – kleinere – Bilder rahmten den kubanischen Revolutionär ein: sie selbst im Kreis ihrer Freunde – mal auf der Buchmesse, dann auf der Strasse, ein anderes Mal im Café Takîba. Stirnrunzelnd trank sie eine Tasse Nescafé ohne Zucker und tippte mit dem Kugelschreiber auf ein weisses Blatt Papier. Auch ihre Füsse trommelten unablässig auf den Boden. Den Blick hielt sie währenddessen auf eine geschlossene Akte gerichtet: eine noch unvollständige Recherche, die zum Albtraum ihres Lebens geworden war. Der Bürobote kam herein und teilte ihr mit, der Chefredakteur wolle sie sprechen. Zwischen den Schreibtischen hindurch marschierte sie zu seinem Glaskasten. Der Mann sass mit hochgekrempelten Ärmeln da und studierte ein paar Papiere, die vor ihm lagen. Ein schleimiges Wesen, das im ersten Moment allerdings recht bissig wirkte. Ein verdriesslicher Blick, ein ausgewaschenes Hemd und ein Aschenbecher, in dem die Zigarettenstummel sich gegenseitig den Platz streitig machten.

»Guten Morgen, Herr Hischâm.«

»Kommen Sie rein, Sara, und schliessen Sie die Tür!«

Sie ging zu seinem Schreibtisch und wartete, bis er sein Ritual, die Zigarette auszudrücken, vollzogen hatte und sich ihr zuwandte.

»Ihre Recherche scheint ja die ganze Welt aus den Angeln zu heben, alle Achtung, meine Liebe! Ich hab gestern den Herausgeber angerufen. Ihm gefällt die Sache, nach so was suchen wir schon lange. Das wird in einer eigenen Artikelserie erscheinen – natürlich veröffentlichen wir es nicht unter Ihrem Namen, das wäre zu riskant. Wir beginnen mit dem Rechtsanwalt Mûssa Atîja. Die Gutachten der Gerichtsmedizin und das Interview mit seiner Frau. Dann kommt der zweite Fall – wie hiess er doch gleich?«

»Sulaimân.«

»Ja, Sulaimân. Und danach nehmen wir Machrûs Bergas. Alles natürlich mit den entsprechenden Gutachten. Und abschliessen werden wir das Ganze mit diesem Nichtsnutz, dessen Leiche man nicht gefunden hat. Nur eine Sache sollten wir noch mit aufnehmen: dass dahinter ein grosser Plan steckt.«

»Ein Plan?«, fragte Sara verwundert.

»Ja«, fuhr er fort, »das heisst etwas, das all die Leute miteinander verbindet. Vielleicht irgendeine Gruppe, die ein Zeichen setzen will, die Vergiftung durch ein kontaminiertes Produkt, persönliche Rachefeldzüge unter Geschäftsleuten … Wir brauchen was ganz Heisses.«

»Können wir nicht noch ein bisschen warten? Vielleicht decken wir ja noch was auf.«

»Erst schreiben wir, und dann können wir in aller Ruhe aufdecken. Hauptsache, uns kommt niemand zuvor. Wir dürfen nicht warten, bis die Sache schon zu stinken beginnt. In höchstens zwei Tagen brauch ich die Recherche fertig und nachgeprüft auf dem Tisch. Klar?«

Sie nickte nur gedankenverloren und antwortete nicht.

»Gehen Sie zur Demonstration?«, fragte der Chefredakteur.

»Das tue ich.«

»Gut, dann rufen Sie Ihre Kollegen zusammen, die mitgehen, und kommen Sie dann alle zu mir!«

Sara versammelte die Redakteure des Gesellschaftsressorts um sich, und sie stellten sich alle auf, um die Anweisungen zu erhalten.

»Leute, heute ist ein wichtiger Tag. Ein paar von euch sind zum ersten Mal dabei. Deshalb möchte ich euch warnen: Bei dieser Demonstration wird es zu Gewalttätigkeiten kommen. Die Staatssicherheit wird alles Mögliche unternehmen, denn die Grenzübergänge nach Gasa sind ein heisses Thema, und die arabischen Staaten setzen die Regierung unter Druck. Wie immer werden wir alles von den Hausdächern aus filmen. Wir konzentrieren uns auf die Zentralen Sicherheitskräfte. Wenn jemand geschlagen oder über den Boden geschleift wird, dann nehmen wir das auf. Wünschenswert wäre, wenn einer von euch in Kontakt zu den Leuten träte, aber ohne Verluste! Man kann auf verschiedene Weise Verbindung zu den Menschen auf der Strasse aufnehmen. Versucht, Ingenieure anzusprechen, Ärzte, Intellektuelle … Wir wollen zeigen, dass es gebildete Leute sind, die gegen die geschlossene Grenze protestieren. Denn eins lasst uns im Kopf behalten: Wir nehmen nicht nur teil, um zu berichten, und dann tschüss, sondern wir machen selbst mit! War das verständlich? Noch irgendwelche Fragen?«

Sie knurrten noch ein paar Bemerkungen, dann machten sich alle auf den Weg zum Tachrîrplatz.

Auf der Demonstration für Gasa

Auf dem Platz war die Lage bereits hochexplosiv. Es wimmelte von Demonstranten, um sie herum Schlagstöcke, Schilde, Helme – und die sonnenverbrannten, von tiefen Linien durchfurchten, wütenden Gesichter der Befehlsempfänger. Für sie war es nur ein Tag von den drei harten Jahren, die die Wehrpflicht bei den Zentralen Sicherheitskräften dauerte. Die Menschenmassen brodelten wie Wasser in einem Kessel, umstellt waren sie von gepanzerten Autos, die aussahen wie schwarze Marienkäfer. Sie trugen bunte Plakate mit Fotos von Leichen und Körperteilen, mit schneidenden Parolen versehen, und Palästinensertücher, schäbigen Schachbrettern gleich, auf denen der König verraten und umgebracht worden war.

»Hanîja und Sahâr47 – unsre Hoffnung, das ist wahr!«

In einer Ecke unweit der Mitte des Platzes stand Sara, in ein Palästinensertuch gewickelt und eine kleine Kamera in der Hand, zusammen mit ein paar Freunden. Sie machte ein Foto, nahm eine Aussage auf und fiel dann in den Ruf der vorbeiwogenden Menge ein: »Hanîja und Sahâr, ihr Streiter – macht das Grenztor wieder weiter!«

Als die Sonne im Zenit stand, begannen die Hirne unter den schwarzen Helmen zu kochen.

»Hebt die Stimme und die Hand – ewig lebt der Widerstand!«

Einer der Aktivisten in Saras Nähe stieg seinem Freund auf die Schultern, ein grosser junger Mann mit einem Nike-T-Shirt und nach allen Seiten abstehenden Haaren, mit denen er aussah wie ein Siebziger-Jahre-Mikrofon. Er hielt sich ein Megaphon vor den Mund und stiess Verwünschungen gegen die Regierung und all die geheimen Mächte aus, die ihn an der Befreiung Palästinas hinderten: »Normalisierung darf nicht sein! Das ist Verrat, wir sagen nein!« Dann holte er Luft und rief immer wieder: »Mubârak, bist du denn besoffen? Warum ist Rafah nicht offen?«

Das war das abgesprochene Zeichen: Als die Zentralen Sicherheitskräfte den Namen hörten, griffen sie an. Hände und Stöcke gingen aufeinander los, Geschrei erhob sich und stachelte beide Seiten noch weiter an. Körper prallten gegeneinander, die Gesichter verzerrten sich, und ein wütendes Brummen wurde laut: »Ägypter, auf zum Widerstand – Ägypten, Gasa Hand in Hand!« Die Sicherheitsleute schlossen den Kreis und zogen ihn immer enger.

Trotz des wilden Tumults hörte Sara nicht auf zu fotografieren. Sie schrie und stiess Verwünschungen aus. Plötzlich zog jemand ihr das Kopftuch weg. Ihr Haar wehte offen, und die Kamera fiel ihr aus der Hand. Als sie sich bückte, um sie wieder aufzuheben, erhielt sie einen harten Stoss gegen den Hinterkopf. Sie stürzte zu Boden, mitten in die kämpfende Menge. Ihre Wange berührte den heissen Asphalt, Schuhe trampelten unmittelbar an ihrem Gesicht vorbei. Während sie noch darum kämpfte, nicht das Bewusstsein zu verlieren, spürte sie plötzlich eine Hand. Flinke Finger stahlen sich unter ihre Bluse, ertasteten sich ihren Weg zum vorausberechneten Ziel und erreichten es mühelos. Dann griffen sie ihr derb an die Brust und rieben sie gewaltsam. Anschliessend wanderten sie weiter bis zu ihrem Gesäss. Saras Bewusstsein war so schwach, dass es ihr nicht gelang, herauszufinden, zu wem diese Finger gehörten. Sie versuchte, seine Hand festzuhalten, aber er war schneller. Er misshandelte sie und überliess sie dann ihrem Schicksal. Sie bekam weitere Tritte ab – bis jemand das Licht auf dem Platz löschte.

*

Zur selben Zeit erhielt Taha den Anruf, den er erwartet hatte. Er fuhr eilig zur Omar-Oase, der bekannten Raststätte an der Wüstenstrasse nach Alexandria. Dort parkte er sein Auto und wartete neben dem Wagen, bis er einen zweiten Anruf von einer anderen Nummer erhielt: »Setzen Sie sich hin, und trinken Sie was, bis ich bei Ihnen bin.«

In der Raststätte befand sich ein weiträumiger und spärlich besuchter Saal. Er bestellte einen Nescafé, zündete sich eine Zigarette an und wartete, bis eine Stimme hinter seinem Ohr sagte: »Wie geht es Ihnen, Taha?«

Walîd Sultân trug eine schwarze Brille und eine graue Schirmmütze, die einen Schatten auf sein Gesicht warf.

»Mir geht’s scheisse«, seufzte Taha.

Walîd setzte sich ihm gegenüber. »Glauben Sie mir, ich fühle mit Ihnen.«

Taha schwieg und strich sich über den Kopf. Momente des Schweigens, nur sein Atem war zu hören. »Das tun Sie nicht«, sagte er schliesslich.

»Ui, wen haben wir denn da? Der Taha, den ich beim ersten Mal getroffen habe, war aber ein ganz anderer als dieses Ungeheuer, das seinen Vater eigenhändig gerächt hat. Fällt Ihnen das nicht selbst auf?«

Mit aller Kraft drückte Taha seine Zigarette in dem Nescafé-Glas aus. »Ein anderer … ich bin nicht mehr ich selbst! Ich bin nicht einmal mehr ein menschliches Wesen.«

»Wer von uns ist denn ein menschliches Wesen? So was gibt es doch nur in andern Ländern.«

Taha sah ihn hasserfüllt an. »Und was sind wir dann?«

Walîd grinste. »Wir sind die, von denen die Engel sagen, dass wir auf Erden Unheil anrichten und Blut vergiessen.«48 Er blickte auf den Verband, mit dem Taha die Bisswunde an seiner Hand umwickelt hatte. »Was haben Sie denn da gemacht?«

»Was geht Sie das an?«

»Bis jetzt kann niemand rekonstruieren, wie und warum er umgebracht worden ist.«

»Ich möchte über dieses Thema nicht reden.«

»Ach richtig. Was haben Sie noch mal zu dem Kommissar gesagt, als er Sie nach Service’ Hand gefragt hat?«

»Ich hab ihm gesagt, dass ich Service nicht kenne.«

»Da haben wir allerdings ein kleines Problem – nun, so ganz klein ist es auch wieder nicht. Wie ich erfahren habe, hat die Sache mit Service einigen Staub aufgewirbelt, und man geht ihr noch immer nach. Es dürfte nicht schwerfallen, eine Verbindung zwischen den beiden Verbrechen herzustellen. Vor allem, weil Sie ihn ja des Mordes an Ihrem Vater beschuldigt hatten.« Taha antwortete mit Schweigen, und Walîd fuhr fort: »Sie sind hier im Land nicht mehr sicher, zumindest im Moment nicht. In zwei Tagen sollten Sie Ihre Sachen gepackt haben. Sie werden ausreisen.«

»Ausreisen?«

»Nach Italien. Ein sauberes Land. Weit weg von diesem Müll hier. Da können Sie ganz neu anfangen.« Taha war wie vor den Kopf geschlagen und wurde noch schweigsamer, während Walîd fortfuhr: »Die Zeit drängt. In zwei Tagen wird uns die Kriminalpolizei auf den Fersen sein. Sie können nicht mehr zu Hause übernachten. Ich denke jetzt einfach mal wie der Mann, der im Moment an meinem Schreibtisch sitzt: Die Sache mit der Hand und dem Zettel und das ganze blöde Theater, das Sie da veranstaltet haben, bringen das Motiv der Rache in die Mordermittlung. Wenn die Leiche so in Szene gesetzt wird, sucht man nach jemandem, der noch eine alte Rechnung mit dem Getöteten zu begleichen hatte. Nach jemandem in der Nähe. Und wer hätte denn wohl Grund gehabt, sich über Service zu beschweren? Der Kommissar hat alle Vernehmungsprotokolle. Er wird herausfinden, dass Sie geleugnet haben, ihn zu kennen, obwohl Sie doch Anzeige gegen ihn erstattet hatten. Und schon beginnt er Verdacht zu schöpfen … Soll ich weitermachen?«

Um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen, richtete Taha seinen Blick zum Fenster.

Walîd trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Und dann noch die Sauerei im Hotel! Die Polizeidirektion wird dazu nicht schweigen. Das war ein zu grosses Tier! Und bestimmt haben Sie irgendwas dort vergessen. Überall sonst ist es für Sie besser als hier. Sie haben nichts mehr zu verlieren.« Er zog einen Umschlag aus der Jackentasche und schob ihn Taha unauffällig zu.

»Was ist das?«

»Fünftausend Dollar. Stecken Sie ihn ein, und hören Sie mir gut zu!« Er zündete sich eine Zigarette an und fuhr fort: »Übermorgen gehen Sie zum Ramses-Bahnhof und steigen in den Zug nach Alexandria. Wenn Sie dort angekommen sind, nehmen Sie einen Minibus oder ein Taxi. Sagen Sie dem Fahrer, Sie wollen nach al-Maks. Das liegt eine bis eineinhalb Stunden vom Bahnhof, gleich bei al-Agami. Fragen Sie nach dem Fischerdorf. Da gibt es das Café Sabbûr. Erkundigen Sie sich dort nach einem Hassan al-Girgîschi. Dem sagen Sie nur: ›Ich komme von Walîd Sultân‹, dann weiss er schon, was er zu tun hat. Geben Sie ihm aber kein Geld! Das Geld, das Sie bekommen haben, ist für Sie.«

»Also mit einem Boot übers Meer? Das mache ich nicht!«

»Immer mit der Ruhe! Ich möchte, dass Sie eines wissen: Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ein Haftbefehl auf Ihren Namen ausgestellt wird. Ein Kriminalpolizist wird das Haus im Auge behalten, bis Sie dort auftauchen. Und Ihr Handy wird auch …«

Taha konnte nicht mehr an sich halten und fiel ihm ins Wort: »Genug! Ich hab verstanden.«

Walîd zog an seiner Zigarette. »Taha, Sie sind wie ein kleiner Bruder für mich. Nur zu Ihrem eigenen Wohl bin ich so hart zu Ihnen. Hier ist es einfach nicht wie dort. Dort haben Sie die Chance zu leben. Wenn Sie da zweitausend Euro im Monat bekommen, entspricht das vierzehntausend Pfund. So viel werden Sie hier nie verdienen. Hier sind Sie mausetot. Machen Sie nicht den gleichen Fehler wie ich und begraben sich an einem Ort, der es nicht wert ist! Sagen wir es doch offen: Dieses Land braucht noch fünfzig Jahre, bis man darin leben kann. Einen faulen Fisch können Sie vielleicht aus dem Weg schaffen, vielleicht auch zwei oder tausend. Aber diese Leute sind wie Geckos: Wenn Sie da einen Fuss abschneiden, wachsen zehn neue dafür nach. Soll ich Ihnen mal was sagen? Samîr Bergas, Hânis Cousin, wird nun im selben Wahlbezirk kandidieren. Wir sind einen Schwulen losgeworden, und dafür kriegen wir jetzt einen Drogensüchtigen! Und jeder hofft auf Bestechungsgelder und Gefälligkeiten und hält sie von jedem Verdacht fern. Meinen Sie, es sagt jemand was? Da reden Sie nur gegen eine Wand. Letztlich ist doch Ihr Land der Ort, an dem man Sie respektiert. Und dieser Ort ist nicht hier.«

Tahas Augen füllten sich mit Tränen, aber er wagte nicht, sie wegzuwischen. »Darf ich erfahren, was mein Vater damals gesehen hat?«

Walîd blies den Rauch seiner Zigarette in die Luft. »Das ändert nichts, Taha.«

»Ich hab das alles nicht getan, damit Sie mir jetzt sagen, es ändert nichts!«

Walîd seufzte ärgerlich. »Er hat gesehen, wie Hâni Bergas sich in der Villa hat rannehmen lassen – an dem Tag, an dem Sie das Licht angeschaltet haben.« Taha knirschte mit den Zähnen, während Walîd aufstand, um sich zu verabschieden. »Gehen Sie jetzt nach Hause, schlafen Sie gut, und beginnen Sie ein neues Leben! Und vergessen Sie nicht das Café Sabbûr!« Er streckte Taha die Hand entgegen, aber der sah ihn nur unbewegt an. Walîd umarmte ihn kurz, klopfte ihm auf den Rücken und flüsterte ihm dabei ins Ohr: »Ich weiss, dass ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe. Aber seit wann bestimmt man sein Schicksal selbst? Es wird Ihnen eine Weile nicht so gutgehen, aber danach werden Sie wohlwollend an mich zurückdenken. Dieser Mann hat mir was beigebracht, werden Sie sich sagen. Wenn Sie noch was brauchen, sagen Sie es mir! Wir sind Brüder, Taha.«

Walîd ging, nahm Luft und Farben mit sich und liess seine Zigarettenstummel und den Umschlag dafür zurück. Taha öffnete ihn. Ausser dem Geld lag auch das Heft seines Vaters darin. Er schloss den Umschlag wieder, vergrub das Gesicht in den Händen und lauschte auf seine Atemzüge, von denen er schon gedacht hatte, sie hätten ganz aufgehört. Nur sein Herz hämmerte in seinem Körper.

Eine Stunde verging, während deren sich in seinem Kopf alle Ereignisse der vergangenen Tage zu einem surrealistischen Gemälde überlagerten, dessen Maler beschlossen hatte, sich selbst zu verbrennen. In Anbetracht aller Möglichkeiten kam Taha immer wieder zu ein und demselben Schluss: Um nicht mehr die Luft anhalten zu müssen und endlich wieder richtig durchatmen zu können, blieb ihm nichts anderes übrig, als den Weg zu Ende zu gehen.