Kapitel 22

Felicitys gelber Wagen raste die Zufahrt zur Farm entlang und wirbelte dabei eine riesige Staubwolke hinter sich auf. Nick stand im Maschinenschuppen und sah zu, wie ihr Auto näher kam. Sein Gesicht war mit Öl beschmiert, denn er hatte sich mit den Handrücken die Augen gerieben. Kates Besuch an diesem Tag lastete schwer wie ein Stein auf seinem Herzen.

Wenn er die Augen schloss, sah er wieder seinen Vater in seinem Bett im Krankenhaus vor sich. Die Lider im Koma nicht im Schlaf geschlossen, von seinem Autounfall entsetzlich gezeichnet, seine Wunden noch frisch und rot. Maschinen, die ihn am Leben erhielten, Schläuche, die aus ihm herauszuwachsen schienen. Sein Vater, der vor ihm lag. Zerbrochen. Dann war da ein anderes Bild. Nell mit ihren blonden Locken, wie sie, seine Tochter, mit ihm herumtollte, lachend Wolle über sein Gesicht zog.

Als Nick die Augen langsam wieder öffnete, sah er nur die durstige Landschaft, die sich vor ihm ausbreitete. Eine weite Fläche krankes, schon halb totes Land. Da war auch das beunruhigende Wissen, dass allein er für dieses Land verantwortlich war. Er verwünschte die Farm. Er verwünschte die Hügel am Horizont, den Boden, der darauf vorbereitet war, die jungen Bäume aufzunehmen. Er verwünschte seinen Vater. Dann verwünschte er auch Kate. Und sich selbst. Er hatte ein Kind. Er drehte und wendete den Satz wieder und wieder in seinem Kopf. Er spürte, wie die unausgesprochenen Worte ihn zu überwältigen drohten. So wie es jetzt war, durfte es einfach nicht sein.

Er sollte sein erstgeborenes Kind im Kinderzimmer des Farmhauses in den Armen halten, in ebenjenem Kinderzimmer, in dem auch schon er und Angus aufgewachsen waren. Aber das alles sollte erst in ein paar Jahren der Fall sein. Und zwar mit Felicity. Und nicht jetzt. Nicht schon jetzt.

Nick schlug mit der Faust gegen die Metallwand des Schuppens. Rums. Er schloss die Augen und hatte sofort Kates Gesicht vor sich. Sie starrte ihn mit ihren dunklen Augen an, durchbohrte ihn regelrecht mit ihrem Blick. Der Schmerz begann von seinen Handknöcheln in seinen Arm zu wandern, er öffnete die Augen wieder. Er sah, wie die Pferde die Ohren spitzten und hörte sie wiehern, als sich Felicitys Auto näherte. Sie hielt mit dem Wagen in der Nähe der Futterscheune und stieg dann aus.

»Ich komme ja schon, Jungs«, hörte Nick sie rufen. Ihre Stimme klang hell wie eine Glocke. Neuerdings nervte ihn das irgendwie. Sie nahm eine hellblaue Strickjacke vom Rücksitz und legte sie sich dann um ihre schmalen Schultern. In ihrer sauberen weißen Schwesterntracht, mit ihren ordentlich zurückgenommenen Haaren und ihrer blassen Haut sah sie im Licht der Nachmittagssonne sehr hübsch, aber auch sehr zerbrechlich aus. Was er ihr jetzt zu sagen hatte, war vielleicht zu viel für sie.

Aber nein. Nick wusste, dass der Eindruck der Verletzlichkeit, den Felicity bei jedem erweckte, höchst trügerisch war. Wie sollte er ihr nur sagen, dass er mit einer anderen Frau ein Kind hatte? Ein Kind. Mit Kate Webster.

Nick sah verzweifelt zu den Deckenbalken des Schuppens hinauf. Ihre gemeinsame Zukunft hätte eigentlich in den Bahnen der Sterne festgeschrieben sein sollen – heiraten, Kinder bekommen, das Land bestellen. Glücklich sein? Da war er sich nicht sicher. Er bezweifelte es mittlerweile sogar. Sorglos leben? Ja, wenn der Damm fertig war, es regnete und er verheiratet war. Dann würde er ein sorgloses Leben führen. Dann wäre er auch in der Lage, seine Eltern zu unterstützen und ihr aus dem Gleichgewicht geratenes Leben wieder ins Lot zu bringen. Aber wie sollte all das noch möglich sein, jetzt, da Kate so eng mit seinem Leben verbunden war?

Als Felicity ihren Kopf hob, um sich nach ihm umzusehen, hatte Nick das Gefühl, sich auf der Stelle übergeben zu müssen. Er schluckte heftig. Aber, schoss es ihm plötzlich in den Sinn, musste er es ihr denn wirklich sagen? Eigentlich brauchte sie es doch gar nicht zu wissen, oder? Er konnte einfach so tun, als wäre alles noch so, wie es war, bevor Kate Webster in sein Leben getreten war. Bevor er wusste, dass dieses süße kleine Mädchen mit den langen Wimpern und den blonden Locken seine Tochter war.

Er beobachtete, wie Felicity Häcksel, Pellets und Melasse miteinander vermischte und ihre Hände dann nach Art der Ärzte gründlich unter dem Strahl eines Wasserhahns reinigte. Dann ging sie auf die Koppel und vermied dabei sorgfältig, mit ihren weißen flachen Schuhen in einen der Pferdeäpfel zu treten. Sie stellte die Futtereimer auf den Boden. Als die Pferde zu fressen begannen, holte Felicity die Satteldecken, die über dem Zaun hingen.

Nick seufzte. Er wusste, was jetzt gleich geschehen würde. Er wusste, dass sie es sofort merken würde. Er hatte die Pferde absichtlich nicht abgespritzt, als wollte er es darauf anlegen, dass alles herauskam. Was auch immer sie miteinander verband, er wollte, dass ihre Beziehung hier und jetzt auf den Prüfstand kam.

Er sah zu, wie sie die Satteldecke über Calvins Rücken legen wollte, dann plötzlich innehielt. Sie ließ die Decke fallen, als sie mit den Fingerspitzen über jene Stelle hinter den Vorderbeinen fuhr, wo der Sattelgurt gesessen hatte und wo sich deshalb eine salzige Kruste getrockneten Schweißes gebildet hatte. Sichtlich irritiert richtete sie sich auf und strich mit der Hand über die Stirn des Pferdes, dort wo das Zaumzeug aufgelegen hatte. Sie verzog nachdenklich den Mund, so als müsse sie ein Rätsel lösen, dann wandte sie sich Prince zu, um ihn sich ebenfalls genauer anzusehen. Nick sah, wie sie sich vor Zorn geradezu versteifte, als sie auch bei Prince einen Gurtabdruck entdeckte. Sie fuhr herum und suchte die Umgebung mit den Augen ab. Er drehte ihr den Rücken zu und schloss die Augen. Ihre Stimme erreichte ihn trotzdem, als er versuchte, sich wie ein ungezogener Junge im Schuppen zu verstecken.

»Nick! Niiiiick?«, schrie sie, während sie schon auf die Scheune zuging. Bevor sie durch das Tor trat, schwang sich Nick auf sein Geländemotorrad. Sie würde ihn in der Luft zerreißen, das wusste er. Ihr sonst so hübscher Mund war jetzt nur noch eine dünne, rote Linie. Ihre eisblauen Augen glitzerten vor Zorn. Nein, dachte er, als sie wie ein Blizzard auf ihn zustürmte, er würde auf keinen Fall versuchten, ihr das mit Kate und dem Baby zu erklären. Sie würde es weder verstehen noch ihm je verzeihen.

»Was hast du mit meinen Pferden gemacht?« Sie stemmte die Hände in ihre schlanken Hüften und legte den Kopf schief.

»Das war Dads Idee«, sagte Nick mit unbewegtem Gesicht. »Phantastisch. Mit wem warst du unterwegs?«

Nick biss die Zähne aufeinander.

»Mit der landwirtschaftlichen Beraterin. Sie …«

»Sie? Sie!« Felicity baute sich vor Nick auf. Ihre Stimme wurde immer schriller. Nick teilte den letzten Schlag aus.

»Kate Webster.«

»Wie kannst du es nur wagen? Wie kannst du es wagen, meine Springpferde zu nehmen und mit diesem Flittchen ins Gelände zu gehen. Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Sie hätten sich verletzen können! Ist dir denn nicht klar, wie wertvoll diese Pferde für mich sind? Und dann hattest du nicht einmal so viel Verstand, sie hinterher abzuspritzen!«

»Es tut mir leid«, sagte er.

»Es tut dir leid? Ist das alles, was du zu sagen hast?«

»Was willst du denn noch hören?«

»Was soll das heißen?«, sagte sie und funkelte ihn dabei böse an.

»Das weißt du ganz genau.«

»Nein. Ich weiß es nicht. Ich denke, du solltest es klar und deutlich aussprechen, Nick.«

»Wir beide wissen doch ganz genau, dass es dir viel lieber ist, mit diesen blöden Viechern hier draußen im Kreis herumzureiten, als deine Zeit mit mir zu verbringen.«

»Du armer, eifersüchtiger kleiner Junge«, sagte sie. »Dabei habe ich alles versucht, um dich in mein Leben einzubeziehen. Wirklich.«

Nick wusste, dass es nicht Felicitys Schuld war, aber er konnte einfach nicht anders, als sich über sie zu ärgern. Er hatte gesehen, dass Kate bei der Schafschur härter gearbeitet hatte als jeder Mann. Hatte gesehen, wie selbstverständlich sie auf einem Pferd saß, ohne dieses Getue und diesen übertriebenen Stolz. Sie hatten sich oft zwanglos unterhalten. Es war eine Art von Unterhaltung, wie er sie mit seiner zukünftigen Frau niemals führen könnte. Er wollte Felicity wehtun. Genau so, wie Kate ihm wehgetan hatte.

»Du hast also versucht, mich einzubeziehen?«, sagte er sarkastisch. »Du meinst, als verdammter Steigbügelhalter bei deinen Turnieren, ja? Wo ich den ganzen Tag sinnlos herumstehe, während zu Hause ein Berg Arbeit auf mich wartet. Wie oft hast du denn angeboten, mir mit einem deiner dämlichen Gäule bei der Arbeit mit den Schafen zu helfen? Ein Mal. Ein einziges Mal. Ich würde dir jedes verdammte Wochenende helfen, wenn du eine Farm hättest … Aber nein! Du bist ja ständig auf irgendeinem Turnier. Nein, um mich ist es dir noch nie gegangen. Nie. Es geht immer nur um dich.«

»Ach wirklich? Ist das so? Ich bin also ein selbstsüchtiger Mensch, der nur an sich selbst und seine Pferde denkt? Ist es das, was du mir sagen willst?«

Nick starrte auf sein Motorrad. Er wusste, dass er Unrecht hatte.

»Wie viel Zeit habe ich bei deinem Vater verbracht, um ihn zu pflegen? Und um deine Mutter zu trösten, wenn sie wieder einmal völlig verzweifelt war. Hm? Das muss alles ich machen, weil du dazu nämlich nicht in der Lage bist. Das Ganze ist weiß Gott nicht so einseitig wie du es darstellst, Nick. Und das weißt du auch.«

Nicks Gesicht glühte vor Scham, als er sich aufrecht auf das Motorrad setzte. Er stellte seinen Fuß auf den Kickstarter und schaltete die Zündung ein. Dann sah er Felicity mit kaltem Blick an. »Du hältst nicht viel von mir, nicht wahr? Für dich sind nur deine Pferde und das Farmhaus wichtig. Habe ich nicht Recht? Ich hätte auch jeder andere sein können. Solange ich nur eine Pferdekoppel besitze. Wozu brauche ich da auch noch Verstand und Gefühl? Hast du denn nicht alles, was du willst?« Nick trat wütend den Kickstarter nach unten, und das Motorrad erwachte brüllend zum Leben. Er warf einen kurzen Blick in Felicitys verzweifeltes Gesicht und wusste dabei, dass in seinen Worten kaum mehr als ein winziges Körnchen Wahrheit lag. Dass er sich grob und ungerecht verhielt. Und das machte ihn noch wütender.

Als er Gas gab und der Motor aufheulte, scheuten Felicitys Pferde. Calvin stieß seinen Futtereimer um. Nick ließ das Hinterrad absichtlich durchdrehen, so dass Dreck und kleine Steine in Richtung der Pferdekoppel flogen. Er fuhr durch das Tor, über den Hof und weiter in Richtung Bach. Er wollte zur Kammlinie hinauf, zu dem umgestürzten Baumstamm, auf dem er und Kate gesessen hatten. Um dort zu sich zu kommen. Und um über seine Zukunft nachzudenken.


Am Abend dieses Tages hob Kate Nell aus der Badewanne und wickelte sie dann in ein weiches lila Handtuch ein. Während sie sie trocken rubbelte, betrachtete sie Nells makellose Haut und ihre kräftigen Glieder. Ihre Tochter war eine perfekte Miniaturausgabe von Nick. Kate atmete Nells Duft nach Talkumpuder und Apfelshampoo ein und wurde dabei von Liebe geradezu überwältigt. Es war die Liebe einer Mutter. Eine Kraft, stärker als die des Mondes, der die Gezeiten bewirkt. Um das Bild von Nicks schockiertem Gesicht aus ihrem Kopf zu verbannen, sang sie Nell etwas in bester Kasey-Chambers-Manier vor.

Sie wickelte Nell wieder aus dem Handtuch aus und half ihr dann dabei, mit ihren kleinen Beinen in ihr Windelhöschen für die Nacht und dann in ihren Pyjama zu schlüpfen. Als sie die Knöpfe schloss und Nell über die Haare strich, hätte sie den goldenen Schimmer des Lebens und des Glücks, das ihre Tochter ausstrahlte, beinahe mit Händen greifen können. Nell, kuschelig warm und blitzsauber, schlang ihre Arme um den Hals ihrer Mutter und drückte ihre Wange an die ihre. Nell war so makellos, so vollkommen, dachte Kate ungläubig, und das trotz all der Fehler, die sie bei ihrer Erziehung schon gemacht hatte. Sie drückte Nell an sich und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. Plötzlich standen ihr Tränen in den Augen.

»Bitte sehr, Fräulein. Alles fertig zum Schlafengehen«, sagte sie und wischte ihre Tränen verstohlen fort, bevor Nell sie bemerkte. »Komm, wir holen Mr Bunny, damit er sich zusammen mit dir in die Kissen kuscheln kann.« Sie lauschte dem leisen Tapsen von Nells Schritten, als ihre Tochter ihr den Flur entlang in ihr Schlafzimmer folgte.

Zartblaue Vorhänge mit gelben Sternen hingen vor dem Fenster. Janie hatte sie für sie beide genäht. Nells Nachtlicht verströmte einen beruhigenden Schein. Mit dem ordentlich in großen Körben verstauten Spielzeug und der aufgeschlagenen Patchwork-Bettdecke sah Nells Zimmer so einladend aus, dass Kate sich am liebsten neben sie ins Bett gekuschelt hätte. Sheila kam hereinspaziert und blieb neben Kate stehen, als Nell ins Bett kletterte. Dann wartete sie lächelnd darauf, dass Kate sie zudeckte. Kate steckte den schlacksigen, schmuddeligen Stoffhasen zu ihr unter die Decke und nahm dann eine Auswahl an Büchern zum Vorlesen zur Hand.

»Wombats, Elefanten oder das mit der stinkenden Hose?«

»Wombats!«, entschied Nell und zappelte dabei vor Begeisterung und Vorfreude unter ihrer Decke herum. Als Kate zu lesen begann, schweiften ihre Gedanken zu Nick. Sie hatte so lange und so oft darüber nachgedacht, wie sie ihm das mit Nell sagen sollte, aber sie hatte nicht einen einzigen Gedanken darauf verschwendet, was danach geschehen würde. Jetzt aber stürmten so viele Fragen auf sie ein. Was würde er empfinden, wenn er Zeit gehabt hatte, das alles zu verdauen? Würde er an Nells Leben teilhaben wollen? Und würde Nell ihn überhaupt in ihrer Nähe haben wollen? Würde er versuchen, ihr Nell wegzunehmen? Schließlich war sie nun wirklich keine besonders gute Mutter gewesen. Konnte er das überhaupt? Wollte er es? Kate spürte, wie Verwirrung und Angst sie mit sich rissen wie ein Strudel in einem Fluss. Beruhige dich, befahl sie sich streng.

Sie strich Nell über die seidige Wange.

»Nell, meine Süße«, sagte sie.

»Lies weiter, Mami. Bitte.«

»Ja, gleich mein Schatz … Weißt du noch, dass du mich einmal gefragt hast, warum du keinen Daddy hast?«

Nell zuckte mit den Schultern. »Manche Kinder haben eben keinen Daddy. Ryan hat auch keinen.«

Kate sah Nell überrascht an. Sie konnte es kaum glauben, dass Nell sich noch an den kleinen Jungen aus der Kindertagesstätte in Orange erinnerte, dessen Mutter ebenfalls allein erziehend war. Kate malte mit dem Finger kleine Kreise auf Nells Arm.

»Hättest du denn gern einen Daddy? Eines Tages vielleicht?«

Nell zuckte mit den Schultern.

»Ist mir egal.«

»Egal?« Kate rutschte auf dem Bett ein Stück zur Seite, um Nells Gesicht besser sehen zu können.

»Dave kann ja mein Daddy sein.«

»Ja, Nell.« Kate lächelte. »Ich denke, das könnte er. Ich bin mir sicher, dass Brendan und Jasmine nichts dagegen haben, ihn mit dir zu teilen.«

Nell runzelte die Stirn und schob ihr das Buch zu.

»Jetzt lies weiter, Mami. Bit-te.«

Kate nahm das Buch und begann wieder zu lesen. Aber dieses Gefühl zog wie ein unsichtbarer Faden weiter an ihr. Nun, da Nick es wusste, schien sich mit einem Mal alles verändert zu haben. Sie fühlte sich irgendwie mit ihm verbunden, jetzt noch mehr als je zuvor. Seine Rolle bei all dem, ihr »Fehler« Mutter zu werden, das war jetzt alles noch realer. Auch Nick war jetzt real.

Als Nell eingeschlafen war, ging Kate ins Wohnzimmer hinüber. Sie ließ sich in den Sessel neben dem Telefon fallen und wählte Janies Nummer. Während sie darauf wartete, dass ihre Freundin abnahm, ging sie rasch die Post durch. Rechnungen, Rundschreiben, Kataloge, Infomaterial von der Geschäftsstelle. Dann war da noch ein gelber Umschlag. Sie klemmte sich den Hörer zwischen ihre Schulter und ihr Ohr und riss den Umschlag auf. Es war eine Einladung. Zum Rouseabout B&S-Ball. Kate schloss die Augen und fühlte sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Es war bestimmt Janie, die ihren Namen auf die Einladungsliste gesetzt hatte. Sie würde jedoch auf keinen Fall dort hingehen. Um keinen Preis der Welt. Sie warf die Einladung in den Behälter für das Holz, der neben dem Kamin stand. In ebendiesem Moment meldete sich Janie am anderen Ende der Leitung.

»Ich habe es ihm gesagt«, sagte Kate.

»Und?«

»Nicht gut«, antwortete Kate. »Gar nicht gut. Er hat es überhaupt nicht gut aufgenommen. Es ist aus und vorbei.«