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Finsternis quillt über den Horizont. Das eisig blaue Licht des wütenden Sterns sickert durch die Wolken. Es rieselt über die braun verkrusteten Steine der Häuser und findet den Änderung, der wie ein Alveaner durch die Knäuel, die Massen der Menschen, durch die dichtgedrängten Straßen eilt. Er liebt den sonderbaren Gesang dieser Leute, fühlt den langsamen Rhythmus der sorgenmüden Schmerzen. Er biegt um eine Ecke und hält sich weit genug von Fain entfernt. Sie flattern in der Ferne, während er sich immer hin und her bewegt, stets außer Reichweite. Dies ist der Tanz, die Kunst, der gnadenlose Mord an den Minuten, während die Zeit Abwehrkräfte gegen die Norms schichtet. Es ist Zeit, in diesen Unmengen von geschwollenen Gesichtern,. Zeit, das Aroma des dünnen alveanischen Lebens zu riechen, daran zu lecken, in seiner mahlenden Logik zu rotieren. Zeit aber auch immer – denn das Hotel steht drohend –, sich auf die Männer dort zu konzentrieren, ihre dickflüssige Vernunft, ihre Hirne, gefüllt bis zum Rand mit der Lüge. Er ist schon einmal im Hotel gewesen. Durch Mauerrisse und halbgeöffnete Fenster ist er hineingesickert, um sich an den abblätternden Wänden zu reiben und zu fühlen, was hier geschehen muß. Das Geflecht von Alveanern und Erdenleuten ist komplex, und es lohnt sich, es zu verkosten. Soll der Änderung einen von ihnen nehmen? Soll er eindringen, schwerelos zu ihrem kleinen Tanz sich gesellen? Ja. Die Idee steigt auf, und sofort ist sie wahr: ja. Sie sind Säcke voll von verwesendem Fleisch, mit glänzenden Zähnen, die Haut fleckig von zahllosen Poren, umhüllt von einer glänzenden Fettschicht und zwischen den Zähnen Essensreste. Und überall Kratzer und Wunden und Schwielen. Sie tropfen, sie stinken. Er liebt sie, will sie sein, er muß die Welt haben, die sie kennen und teilen können. Aber welchen soll er nehmen? Seine Wahl muß den Tanz erweitern, muß ihn voll und reich und lang machen. Welchen soll er nehmen? Er streift durch die nahegelegenen Straßen, saugt das Leben in sich hinein und denkt. Ja. Aber welchen?