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Es fallt in einem taumelnden Metallkasten. Die Lichter ringsumher blinken und sprudeln Muster hervor – Konstellationen des Tanzes. Die bernsteingelben Kristalle bewegen sich plappernd und klammern sich an Ziffern und Linien. Sie stoßen ihre Wahrheiten hervor, und indem sie sie erschaffen, gebären sie Lügen. Die Flüssigkristalle verschmelzen, und während sie Fakten fixieren, sterben sie und werden falsch, und der Tanz geht weiter.
Ziele oberhalb, sagen die sterbenden Lügen. Es ist so, war so und wird daher nie wieder so sein. Der Änderung setzt sich in Bewegung, um die Kristalle des Tanzes zu umschwärmen, um sie in ihrem opfernden Rhythmus zu verstehen. Sie reden von dem heißen Lichtpunkt am Himmel. Fain kommt, ja.
Endlich kommt der Augenblick, der Augenblick steigt auf und ist verzehrt. Wie Fain verzehrt werden wird, verzehrt worden ist, verzehrt wurde, wie alles durcheinanderwirbelt.
Es drängt sich gegen die pulsierenden Kristalle. Bedeutung sickert durch die Kluft zwischen dem Metallkasten und dem Ding-des-Tanzes im Innern des Kastens. Das Ding sieht, versteht. Hier drücken, dort schalten. Der Kasten soll seine Arbeit tun. Da.
Die hohlen Lichter sprechen, sie reden von dem Strahl, der die Luft durchschneidet, in der freudigen Gewißheit zu treffen. Das Ding weiß, daß dies nur ein vorübergehender Augenblick ist, ein Punkt, den es durchqueren muß. Der Strahl ist nicht das Ende. Es muß der Anfang sein.
Der Raum reißt auf, wie zur Erwiderung.
Ein Feuerball flammt in der Nähe auf, ein Sonnenzwilling des lodernden Purpursterns dort oben. Die Luft wogt vom knatternden Hitzetod, kleine Strahlen spritzen aus dem Feuer, fliehen vor ihrem Vater, um sich in den Änderung zu graben. Aber nicht genug, nein. Nein. Er wird dies überleben. Er liebkost den Kasten von innen und sucht nach seinem wahren Mittelpunkt. Der Kasten muß ihn zu der flachen Ebene dort unten tragen, zum nächsten Akt der Jagd.
Die Eingeweide dieses vorüberziehenden Kastens sind einfach. Eingeweide wissen nichts, tun alles, sie haben kein Gefühl für Vergangenheit und Zukunft, und so besitzen sie auch nichts von der korrupten Falschheit dieses Fain. Der Änderung streichelt den Kasten, es kennt ihn, es führt ihn. So wird alles geschehen, wenn der Augenblick es erfordert.
Dann, als es geschehen ist, verändert er sich. Grobes Gefieder umhüllt ihn. Plötzlich ist er ein großer, herabstürzender Vogel, der stechende Dünste in die stürmischen Lüfte speit. Nicht die Gestalt eines anmutigen Luftwesens erwählt er, sondern die eines großen, schweren, gepanzerten Vogels, voll wütender Energie. Hinten brennt etwas, um den Fall zu verlangsamen. Er fühlt den brennenden Schlund, verkrustet von Exkrementen. Eine Röhre, gefüllt mit chemischem Abfall, fauliger, festgebackener Stoff. Und, ja, er ist auch verstopft von Samen. Der süße Sirup erfüllt den Änderung. Schleimig, ejakuliert, gelb umhüllt er den Änderung, der zusammengerollt im warmen Gedärm des hinabstoßenden Vogels liegt. Samen, im Innern des Kastens, der Ei ist. Denn der Kasten bringt einen neuen Leib, da er herabstürzt von den Nadelspitzen der Sterne dort oben.
Eine neue Geburt für das fahle Flachland dort unten. Der Änderung wird zucken und hervordringen, gelb sich ergießen in die Myriaden von Bakterien des körnig-weichen Alvea. Der Staub wird aufwirbeln.
Der blutige Vogel der Rache fällt. Sein Schnabel kreischt in den Wolken. Er wird sich paaren mit dem Wind. Für den Augenblick.