EPILOG

Ich sehe Mona vor mir, die Skyline von Manhattan im Blick. Ich arrangiere ein Frühstückstablett, um es nach oben zu schleppen. Ich suche im Küchenschrank nach Geschirr und werde von Bob überrascht, der mich zur Seite drängt. Stolz präsentiert er mir seine »Neuerwerbung«. Ich traue meinen Augen nicht: Tassen so groß wie Blumenkübel.

»Es ist eine Kunstedition. Sie heißt »La Vague«. Von einem französischen Maler. Es gibt sechs Versionen davon. Jeden Monat kommt eine raus. Drei habe ich schon.«

Die nackten Füße gegen die Brüstung gestemmt, einen Bademantel eng um sich gezogen, sitzt Mona in einem der Korbstühle auf dem Balkon. Es ist noch früh und etwas kühl. Ich stelle das Tablett mit dem Kaffee und den Croissants neben sie.

»Was für ein traumhafter Tag! Dieser Ausblick! Deine Eltern sind reizend. Weißt du, ich hätte richtig Lust …«

Den Rest höre ich nicht mehr. Rosies Antwort auf das Lederkästchen geht mir durch den Kopf. Ich sehe mich in ihren Sachen wühlen. Ich sehe mich durch Manhattan schleichen, auf ihrer Spur … Ich sehe sie vor mir in jener Nacht an meinem Bett. Bist du wach, Tiny? Komm, steh auf. Jetzt ist die Zeit zu verschwinden … Ob David es auf mich abgesehen hatte? Kein Zufall, daß er herunter kam ans Tor, als ich dastand? Ich träume. Immer noch. Von ihm. Als Mona einen Schrei ausstößt, der gleich erstickt. Ihr Mund steht offen. Eine lange Weile. So jedenfalls kommt es mir vor, als ich ihren staunenden Augen folge. Ich stehe reglos da und starre auf die schwarze Wolke. Ich habe noch nie so eine gigantische Wolke über Manhattan gesehen. An einem hellsonnigen Tag.