VIER

Es wurde Herbst. Die Hitze ließ nicht nach. Meine Wohnung hatte – wie viele Altbauwohnungen in Berlin – keine Klimaanlage. Ich konnte kaum schlafen. Es war nicht der erste Morgen, an dem ich bereits zwei Stunden nach Sonnenaufgang im Büro war und die Mails abfragte, die aus anderen Zeitzonen kamen. Es war dämmerig und angenehm kühl. Vor den Fenstern wuchs der Knöterich zu einem fast undurchdringlichen Dickicht. Man mußte sich schon weit aus dem Fenster lehnen, um zu sehen, wie gleißend hell die Sonne schien. Die kleine Wagenfeld-Leuchte auf meinem Schreibtisch brannte, eine Lampe, die man einfach vergessen hatte, nachdem sie von einer Auktion zurückgekommen war. Ich hatte mich ihrer angenommen, wie ich es gern mit Dingen tue, die niemand will.

Ein merkwürdiger Geruch stand im Raum. Bohnerwachs, Papierleim, und – wie ein Wunder – ein Rest von Mitsouko, Monas Parfüm. Sie hatte offenbar geschlampt: Für die kommende Auktion fehlten noch Ergänzungen zur Provenienz diverser Lose. Gar nicht ihre Art, was war mit ihr los? Halb konzentriert blickte ich auf den Bildschirm, während meine Gedanken wieder zu dem Mord abdrifteten. David Perlensamt war eine merkwürdige Figur. Ich sah uns beide durch den Innenhof gehen, hörte seine Ausführungen über das Haus und seine Bewohner und mußte innerlich grinsen: ein deutsches Märchen. Gruselig. Grausam. Rätselhaft. Die Umstände des Mordes fügten sich in die Geschichte des düsteren Hauses.

»Warum«, fragte ich laut, »hat er sie getötet?«

In diesem Augenblick kam Mona herein. Sie guckte verdutzt. Es war immer noch früh, gegen acht. Sie hatte wohl damit gerechnet, die erste zu sein.

»Die Jungfrau mit dem zweiten Gesicht am noch unschuldigen Morgen. So früh und schon so heiß. Ich konnte nicht schlafen. Was ist mit dir?«

»Warum hat er sie getötet?«

»Dann habe ich doch richtig gehört. Der Jagdhund hat die Schleppe in der Nase. Laß mich raten, Jungfrau, du konntest auch nicht schlafen. Die Analyse der Verhältnisse treibt dich um. Du willst es genau wissen. Verzehrst dich danach. Hast du wenigstens ein schlechtes Gewissen, weil du mich gestern einfach im Stich gelassen hast?«

Sie warf ihre Sachen ab, eine fast koffergroße Schultertasche, drei Zeitungen und einen Sonnenhut. Dann stieg sie die Leiter hinauf, um einen dicken Band über französischen Realismus aus dem Regal zu ziehen.

»Hier, mein Stier: hast die Schulaufgaben nicht gemacht, Herrn Dingsbums aus Genf nicht geschrieben, daß uns die Fayence nicht gefällt. Wir nehmen sie nicht. Sie stinkt. Soll er uns gescheite Papiere beibringen. Losnummer 73 fällt aus. Verdammt, wieso mache ich eigentlich deine Arbeit?«

Von oben starrte sie auf mich herab. Ein hinreißendes Bild. Einige von den roten Locken fielen in die sommersprossige Stirn, Bronzetupfen auf Sandstein. Wo hatte ich das schon einmal gesehen? Vielleicht bei einer Stifterfigur am Straßburger Münster? Warum hatte ich sie nie gefragt, ob sie mit mir – ich konnte den Gedanken nicht zu Ende denken. Mona piepste erschrocken, als wollte sie mir bedeuten, daß sie keine Stifterfigur war. Sie saß immer noch in der Patsche und drohte, elendig zu ertrinken, während ich versuchte, mich elegisch zu erinnern.

»Sorge dich nicht, ich ahnte es. Ich habe dir bereits das Leben gerettet. Wir schieben eine andere Vase ein, Sèvres, selbe Zeit, paßt vorzüglich ins Programm. Ich habe die Änderung bereits im Online – Katalog nachgetragen. Next!«

»O, Martini, ich liebe dich.«

»Lieber nicht.«

»Ich habe dir dein Jahreshoroskop aus dem Ex-Berliner mitgebracht. Im Zustand unkontrollierter Hormonausschüttung sind Sie überwältigend. Ihr Opfer weiß nicht, wie ihm geschieht, bis es am nächsten Morgen seine Unterwäsche am Kronleuchter hängen sieht.«

Mona, den großen Schinken in der Hand, stand wartend auf der Leiter. Ich wartete auch. Ich stellte sie mir inmitten der Kohlegruben vor, mit schwarzen Pfoten und schwarzem Gesicht, ein Kind, dem man die Nase putzen muß. Man tut es nicht. Das Kind sieht so reizend verrußt aus, so ein kleiner dreckiger Feger. Mona war schön. Sie war begabt. Sie war klug. Sie war promoviert. Sie sprach russisch, weil ihr Vater überzeugter Kommunist gewesen war, bevor er an einer Staublunge starb. Sie war stolz auf die Damenversion eines Stemmeisens, die sie ihr eigen nannte. Damit hatte sie die Kacheln ihres Badezimmers abgeschlagen, bevor sie sich eine sündhaft teure türkische Version einbauen ließ. Damit und mit einer gehörigen Portion Aberglauben hatte sie der Trauer über den Tod ihres Vaters entgegengewirkt.

»Traurigkeit mag Wasser nicht, sieht sie Wasser, flieht sie dich.«

Ihr Gesicht hatte einen gravitätischen Ausdruck angenommen, als sie diese Zauberformel sprach. Wofür der ganze Hokuspokus bei ihr stand: der Kreis der Sterne, die Zeichen und Symbole, die unterirdischen Verbindungen und überirdischen Klänge, weiß ich nicht. Vielleicht war es einfach nur der Ausgleich für ihren sonst so pragmatischen Verstand und ihr zupackendes Wesen. Ich hatte sie einmal in London inmitten von Portern und niederem Personal erlebt. Es war der Tag vor einer Auktion gewesen. Nichts für zarte Gemüter. Ihre sanfte Stimme hatte die Richtung vorgegeben. Dann hatte sie selbst angepackt. Hoheitsvolles Gebaren mischte sich mit süffisanten Bemerkungen und dem Wissen um das Profane in der Welt. Als ich sie so sah, hatte ich die Vision einer landverbundenen Aristokratin, vielleicht einer Figur aus Ostpreußen um 1900. Gäbe es so ein Genre Frau, elastisch und feuerfest, Regen abweisend und gewöhnt, in eiskalten Seen zu baden, sicher tanzend auf großem Parkett, ebenso sicher auf dem Rücken der Pferde und ohne Scheu vor Dreck, dann war es Mona an diesem Tag. Sie wußte genau, wovon sie sprach. Ihre Anweisungen waren freundlich, präzise und unmißverständlich. Sie badete in Gewißheit, ohne daß jemand, der an ihr vorbeiging, naß dabei wurde. Ich wußte nicht, wie aus einer Stifterfigur am Straßburger Münster eine pommersche Landadelige wurde. Vermutlich hatte es etwas mit wanderndem Karma und wandernden Sternen zu tun. Männer, die eine solche Frau an ihrer Seite hatten, mußten glücklich sein. Sofern es heutzutage noch Männer gab, die sich für Frauen interessierten. Monas meergrüne Augen schillerten jetzt wie kabbeliges Wasser. Sie sah aus, als würde sie jeden Augenblick kippen, von der Bücherleiter fallen, den dicken Band über den französischen Realismus im Arm. Gewiß wäre es so gekommen, wenn nicht die Tür aufgegangen wäre, in deren Rahmen Henriette von Seckwitz erschien: an diesem Tag als Sommerfrucht auf Eis, frisch glasiert und unbeeinträchtigt von der Affenhitze, unter der die restliche Welt keuchte. Ihre Ankunft verhinderte, daß ich nach Mona griff.

»Wieso seid ihr schon da?«

Man sah kaum, daß Henriette mit einer Hasenscharte zur Welt gekommen war. Sie gehörte zu den Menschen, die nichts in Frage stellten. Sie war einfach da, voller Trägheit und Langeweile, aber immer in perfektem Maß. Es hieß, sie sei mit allem verwandt, was alten Namen und neue Macht besaß. Gegen so eine Familie hatte eine Mißbildung keine Chance. Ohnehin war der gesamte Schwung der Oberlippe vollständig wiederhergestellt, nur einige winzige Stiche, Nadelstiche eben, verrieten, daß es da eine Unregelmäßigkeit gegeben hatte. Henriettes blonder Schopf stieß knapp auf ein gemustertes Seidentuch, schweinchenrosa wie die Lippen, vermischt mit Orange auf weißem Grund, über ein orangefarbenes Twinset geknotet. Perlenkette. Der Rest, Rock und die lose über die Schulter geworfene Jacke, waren aus Tweed. Zu allem Überfluß trug sie: Strümpfe. Das Unfaßbarste aber waren die orangefarbenen Krokodillederpumps. Henriette sah wie ein trotziges Bonbon aus, das sich langsam und unwillig aus der Zellophanpelle schält. Sie fing meinen Blick, der auf ihren Schuhen klebte.

»Stimmt irgend etwas mit meinen Schuhen nicht?«

»Sind sie wasserdicht?«

»Wie meinst du das? Es regnet doch gar nicht?«

»Oh, du bist gemein, Martini. Henriette, achte nicht auf ihn! Er ist zerfressen von Neid, daß er keine Frau ist.«

Mona war alleine auf den Boden zurückgekehrt. Einen Augenblick lang dachte ich, sie würde Henriette umarmen. Henriette ging wortlos. Mona legte den Band über die französischen Realisten auf den Tisch.

»Der Courbet. Ich habe mit der Recherche angefangen.«

Sie war immer noch kleinlaut.

»Die anderen schlauen Bücher verweisen auf eine Privatsammlung in Paris, klassische Moderne und zweite Hälfte 19. Jahrhundert. Bis zum Zweiten Weltkrieg war sie in der Rue Desbordes Valmore beheimatet. Aber heute? Das Palais ist längst in anderer Hand. Die Nachkommen der Familie leben vielleicht nicht mehr in Frankreich. Lies das hier …«

Sie reichte mir einen mit Les francs des autres überschriebenen Artikel über Auflösungen privater Sammlungen während der deutschen Okkupation. Aus einem Schweizer Bulletin.

»Schweiz? Ausgerechnet die schreiben darüber?«

»Angriff ist die beste Verteidigung. Der Artikel ist vom letzten November. Nicht, daß das mein Lieblingsthema wäre. Hier ist noch ein Bild von Courbet mit diesem Titel.«

La Vague. Der frische Duft ihres Parfüms hing im Raum. Bei jeder anderen Frau hätte ich eine Absicht dahinter vermutet.

»Wenn ich mich nicht täusche, ist das Motiv bei Courbet nicht gerade selten. Es gibt hier in der Alten Nationalgalerie einen Courbet mit diesem Titel, unten, im Parterre links. Ich bin mir nicht sicher, ob das Motiv exakt dasselbe ist. Warst du schon dort?«

Mona schüttelte den Kopf. Sie wies mit dem Finger auf die Abbildung. »Da, schau, laut Textlegende soll ein Bild aus dieser Serie einer anderen Sammlung zugewandert sein, die möglicherweise im Tessin ansässig ist. Ob es unser Bild ist? Und davor gehörte es zu einer französischen Privatsammlung. Sagt dir der Name etwas?«

»Von Reinach – ursprünglich Schweiz, dann Frankreich, der Kreis würde sich schließen – geradezu unheimlich. Béatrice de Camondo …«

»Oh, nein, du willst mich auf den Arm nehmen! Nicht die schon wieder!«

»Doch, genau die: letzte und Universalerbin der jüdischen Bankiersfamilie türkischer Abstammung, hat einen von Reinach geheiratet. Ihr Schwiegervater, einer von drei Brüdern, hat sich eine neoklassizistische Villa in Beaulieu-sur-Mer gebaut. Starb Gott sei Dank, bevor seine Nachfahren und die der Camondos nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden. Das Familienpalais, in dem Béatrice nach ihrer Verheiratung lebte, vermachte Moise Camondo, Beatrices Vater, dem französischen Staat. Was aus dem Vermögen wurde, weiß ich nicht. Das Familiengrab ist in Passy, direkt neben dem von …«

»Eurer Familie?« Sie schob schmollend die Unterlippe vor. Dann begannen ihre Augen zu leuchten.

»Halt die Klappe.«

»Und der hier?«

»Abetz? Fragst du mich das ernsthaft? Ich dachte, das Auskunftsbüro für deutsche Geschichte bist du? Otto Abetz, Dienststelle Ribbentrop. Botschafter während der années noires in Paris. Ein Parvenü. Engagierte sich mehr als nötig für seinen Brotherrn. Schmiß sich mit Verve in die Judendeportation. Ihm ist zu verdanken, daß die gelben Sterne auch die stillen Tage von Passy beschienen. Ein ganz besonderes Arschloch. Ein Maulwurf. Hätte sich gern zum König von Paris gekrönt. Vermutlich hat er einiges für sich abgezweigt von dem, was er hat plündern lassen. Zusammen mit ein paar anderen ist er nach der Kapitulation nach Sigmaringen geflohen. Dort haben sie ihn erwischt. Ob er Nachkommen hatte, weiß ich nicht. Warte – wenn ich mich recht erinnere, hängt auch ein ähnliches Bild im Musée d’Orsay. Du wirst dir sämtliche Versionen angucken müssen, zum Vergleich.«

Mona sah mich unverwandt an. Dann endlich begriff ich.

»Ich soll da anrufen, weil du dich schämst, Französisch zu sprechen, ist es das? Sag mal, was soll das eigentlich? Wieso mache ich hier deinen Job? Du bist für Provenienzen zuständig. So was ist Frauenarbeit. Ich stehe der Klunkerabteilung vor.«

Sie schien kurz zu überlegen.

»Martini, nicht jeder hat diese Ahnungen – in Provenienzforschung bist du ein Naturtalent, ganz egal, wofür du im Augenblick zuständig bist. Deine intuitiven Schlüsse sind einfach genial.«

Sie formte ihren Mund zu einer runden Öffnung und feixte. Schließlich streckte sie die Zunge raus.

»Vielleicht gibt es einen Zusammenhang zwischen der Sammlung des Palais der Camondo, Hitlers Botschafter und diesem Bild.«

»Vielleicht …«

»Das wäre sensationell. Möglich ist aber auch …«

»Was?«

»Alles. Sicher ist nichts. Dieser Markt ist so grau, daß einem schwarz vor Augen werden kann. Ich lese da viel Schweizerische Klugscheißerei. Alle wissen immer alles, wenn es um Deutschland geht. Nur wir Blöden haben keine Ahnung.«

»Du hast wir gesagt.«

»Wie bitte?«

»Du hast wir Blöden gesagt, nicht die blöden Deutschen, wie sonst. Das ist großartig. Du beginnst, dich zu identifizieren mit dem, was du tust. Du siehst eine Aufgabe darin, eine Bestimmung.«

»Hab mich vertan im Eifer des Gefechts. Bestimmt ist es die Hitze.«

Mona setzte den Strohhut auf.

»Hör zu, mir geht dieses Thema auf die Nerven. Ich habe einen Job angenommen, bei einer amerikanischen Firma. Zufällig ist der Arbeitsplatz in Berlin. Ich bewerbe mich in diesem Land nicht um Asyl. Auch nicht um die Staatsbürgerschaft und gewiß nicht um euer Sosein, was immer das ist, Doppelgänger, doppelte Böden, doppelte Türen. Mir ist eure verdammte Vergangenheit scheißegal.«

Demonstrativ zog sie Handschuhe an.

»Handschuhe bei dieser Hitze? Ist das nicht eher Henriettes Ressort?«

»Ich gehe jetzt zu meinem Auswärtstermin. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du mir bei dem Courbet helfen würdest.«

Wenigstens hatte Mona mir zu einem eigenen Begriff von Gotik verholfen. Seit ich sie kenne, eröffnet sich mir dieser Stil. Das florale Feuer und der ganze Rest. Ich habe immer große Schwierigkeiten gehabt mit allem, was sich vertikal behauptet. Ein Bild von Mantegna zum Beispiel: Maria, die Jesus im Tempel präsentiert. Berlin, Gemäldegalerie. Das Kind als Stele. Langsam kam ich auf den Geschmack. Das hatte ich ihr zu verdanken. So mußte ich das sehen. Würde ich ihr also ausnahmsweise ein paar Erkundigungen abnehmen. Ich rief in Paris an. Es gab mindestens zwei Versionen des Bildes vom Meer am Quai d’Orsay, zwei hingen zur Zeit in der Ausstellung im Parterre, vielleicht war noch eines im Magazin. Man konnte – oder wollte – mir nicht auf Anhieb sagen, wem sie gehörten. Leihgaben – vielleicht. Anonyme Schenkungen – möglich. Käuflich erworben – unwahrscheinlich. Ja, sicher, man hatte den dunklen Pool im Blick, in dem nach 1945 so viele Bilder zusammengefaßt worden waren. Deutschland hatte, so nennt man das in der Fachsprache, en gros an Frankreich restituiert. Für die Verteilung an die ehemaligen Eigentümer war der französische Staat zuständig, der sich genauso behäbig benahm wie der deutsche … Das Motiv der Bilder, erläuterte man mir, war identisch, aber die Formate waren unterschiedlich. Die Beschreibung nützte den Kollegen wenig. Das Bild mochte verkleinert worden sein. Ich sollte das Original aus dem Rahmen nehmen und prüfen. Im übrigen erbat man eine Abbildung des Gemäldes per E-Mail, am besten auch eine Aufnahme der Rückseite und Angaben zur Plazierung der Signatur. Ich fragte nach zusätzlichen Informationen, ob sie wüßten, daß ein solches Motiv möglicherweise Raubgut aus einer französischen Privatsammlung gewesen sei, und brachte die Camondos ins Spiel. Man hielt sich auch in dieser Frage mit der Antwort zurück. Nicht gerade kooperativ.

Ich rief den deutschen Anbieter an. Niemand nahm ab. Als Adresse war ein neues Gebäude in Tiergarten angegeben. Unbekannt im Kreis gängiger Adressen. Vielleicht ein Zwischenhändler. Das munterte mich nicht gerade auf. Aber ich sehe schnell Gespenster. Alle in dieser Branche sehen schnell Gespenster. Als die Antwort aus Paris endlich kam, bestätigte sich, daß die Informationen nicht reichten. Es gab in der Tat mehrere Bilder dieses Motivs, nicht nur die zwei im Musée d’Orsay. Weitere Prüfungen waren erforderlich. Am Original. Ohne Rahmen. Ich mußte Mona darauf aufmerksam machen, daß möglicherweise zu wenig Zeit bis zum Einlieferungsschluß im Oktober/November bliebe und das Bild vielleicht erst in der übernächsten Auktion angeboten werden könnte.

Gegen sechs tobte über der Stadt ein heftiges Gewitter. Es hagelte. Ich sah eiergroße Körner vor dem Bürofenster durch die plötzliche Dunkelheit auf das Bordsteinpflaster knallen. Kristallgeschosse. Wie von Fabergé ziseliert.