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Doomragas Triumph

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Bis es dann doch brennt.

Tief im Dunkel des verhexten Moors ließ Doomraga sein blutrotes Auge blitzen. Heller als je zuvor pulsierte dieses Signal durch die Luft von Avalon, über die fernsten Gebiete der Welt hinaus, selbst über die Sterne hinaus – bis zum Geisterreich.

Denn dieser Blitz war eine Botschaft an seinen Meister, den Kriegsherrn der Geister, Rhita Gawr. Eine Botschaft, an der Doomraga in der Todesgrube viele Jahre gearbeitet hatte, während er anschwoll und sich verdrehte, und die jetzt abgesandt werden konnte. Eine Botschaft, die bedeutete, die Zeit für Rhita Gawrs Eroberung von Avalon sei fast gekommen.

Der Egel, dunkler als ein Schatten, schauderte plötzlich. In ihm drängten enorme Kräfte an die Oberfläche. Die Haut warf Blasen und dampfte. Dann öffnete er mit einem bellenden Schrei den großen Mund.

Tausende und Abertausende Egel, jeder so lang wie eine Männerhand, strömten heraus. Diese schrecklichen Ausgeburten schossen in die Luft, von Doomragas Magie getragen flossen sie herauf. Sie stiegen auf diesem üblen Wind hoch und blitzten mit ihren blutroten Augen – um anzukündigen, dass sie ihren Auftrag völlig verstanden hatten.

Sie würden den grünen Drachen töten, Avalons letzte Verteidigung gegen Rhita Gawr.

Immer höher stiegen sie aus den fauligen Dämpfen des Moors. Dann sammelten sie sich zu einer bösen Wolke und flogen nach Osten zur großen Schlacht in Waldwurzel, die gerade begonnen hatte. Dort würden sie auf den Drachen und seine Verbündeten herabstoßen und sie alle töten.

Während Doomraga den Abflug seiner Brut beobachtete und wusste, was kommen würde, stieß er ein tiefes, heiseres Gelächter aus. Noch als sein sich windender Körper wieder dünner wurde, wuchs seine Vorfreude. Immer größer wurde sie. Denn bald würde er sich in Triumph und Rache sonnen.