Es ist leicht, eine neue Sprache zu lernen – selbst die Unterwasserworte der Meeresbewohner oder den Flüsterpfiff der Wolkenfeen –, im Vergleich zu der Aufgabe, ein Kind anders zu erziehen, als du erzogen wurdest.
Zwei Wochen später saßen Merlin und Basilgarrad an einem knisternden Lagerfeuer in der Vulkanregion. Auch wenn diese Flammen entschieden anders waren als das grüne Feuer der Pforte, an der er mit Krystallus gestritten hatte, beobachtete der Zauberer sie gedankenverloren mit der gleichen stillen Niedergeschlagenheit.
Der Drache hatte sich inzwischen bei einer Reihe kleiner Vulkane niedergestreckt. Immer wenn einer ausbrach und einen ärgerlichen Schwall Lava in die Luft spuckte, rollte er sich lediglich herum und zerquetschte ihn. Wie sollte er ihn sonst zur Ruhe bringen? Unglücklicherweise fand die Lava meistens ihren Weg zu einem anderen Vulkan, sodass er auch diesen zusammendrücken musste. Das ging so bis in den Abend hinein, als sich das Reich um sie herum verdunkelte. Schließlich stieß Basilgarrad einen tiefen Drachenseufzer aus. Vulkane konnten so nervig sein! Noch ein Grund, warum er Feuerwurzel nicht mochte.
Als Merlins Freund wusste er, dass der Versuch sinnlos war, den Zauberer zum Reden zu bringen, bevor er bereit dazu war. In der ganzen Zeit seit dem Streit mit seinem Sohn hatte Merlin nicht darüber gesprochen – außer mit Hallia. Bald nach der Abreise des jungen Mannes hatte das Ehepaar einen langen (und, nach ihren Gesichtern bei der Rückkehr zu urteilen, tränenreichen) Spaziergang gemacht. Dann, nach einer melancholischen Umarmung Hallias, hatte Merlin den Drachen gebeten, sie zu bringen, wohin sie wollte – zu einem ihrer liebsten Plätze, einer hügeligen Landschaft mit Wiesen und lichten Wäldern im Herzen von Waldwurzel, die vom Hirschvolk die Sommerländer genannt wurde. Als Basilgarrad zurückkam, wollte der Magier nur über die Arbeit reden – und schlug vor, eine Art Waffenstillstand zwischen den Feuerdrachen und den Zwergen auszuarbeiten. Obwohl Basilgarrad ahnte, dass noch etwas anderes Merlin bedrückte, etwas viel Mächtigeres als diese Fehde in Feuerwurzel, ahnte er zugleich, dass der Zauberer immer noch nicht bereit war, es zu erklären.
Mit der Zeit, sagte er sich. Mit der Zeit wird er es mir sagen.
Leider waren ihre Bemühungen um einen Waffenstillstand jämmerlich gescheitert. Sosehr sie sich auch anstrengten, sie konnten noch nicht einmal ein Gespräch mit den Feuerdrachen beginnen. Immer wenn Merlin erschien, wollten die Drachen ihn nur umbringen. Und wenn er sich mit Basilgarrad sehen ließ, flohen sie sofort in ihre Verstecke.
Die Versuche, mit den Zwergen zu reden, erwiesen sich als ebenso vergeblich – aus anderen Gründen. Sie zeigten zwar große Dankbarkeit dafür, dass Merlin und Basilgarrad ihnen zu Hilfe gekommen waren, doch den Zwergen gefiel der Gedanke offenbar gar nicht, ihre Arbeit – oder ihren Reichtum – mit den gierigen Drachen zu teilen. Sie hörten skeptisch zu, als Merlin einen möglichen Vertrag beschrieb, laut dem die Drachen schwere Arbeit bei unterirdischen Grabungen übernehmen und Erz mit ihrem Feuer schmelzen könnten. Dafür sollten sie einige Edelsteine bekommen, die ausgegraben worden waren. Aber kaum hatte Merlin ausgeredet, da ertönte eine laute Stimme: »Bah! Genauso gut könnten wir ihnen alle unsere Schätze sofort geben.«
Der Zauberer kannte die Stimme gut. Sie gehörte Zorgat, dem Ältesten und Anführer der Zwerge, von dem Merlin gehofft hatte, er würde die Weisheit seiner Worte erkennen. Der alte Zwerg mit dem silbernen Bart, der bis auf die Stiefel reichte, stand still wie ein Stein, die Arme über der Brust gekreuzt. Noch nicht einmal der Zwergrabe auf seiner Schulter, der hin- und herhüpfte und gelegentlich an seinem Ohr knabberte, lenkte ihn ab. Er starrte Merlin nur grimmig an.
»Mein Freund Zorgat«, hatte der Zauberer erwidert, »willst du nicht wenigstens …«
»Nein!« Der alte Zwerg ließ ihn gar nicht aussprechen. Seine Augen mit dem gleichen Silberglanz wie sein Bart funkelten wie die Facetten der Edelsteine.
Merlin protestierte: »Willst du diesen Vorschlag nicht wenigstens bedenken?«
Zorgat machte ein grimmiges Gesicht und zog an seinem Silberbart. Plötzlich griff er über die Schulter und zog einen Pfeil aus dem Köcher. Er hielt ihn in der Hand, wirbelte ihn herum und betrachtete die Pfeilspitze mit dem schwarzen Obsidian, der dunkel schimmerte.
»Frieden«, sagte er, »ist nur möglich, wenn zwei Menschen ihre Schicksale als eins sehen – zusammengehörend wie Spitze und Federn eines Pfeils.«
Merlin nickte, plötzlich hatte er Hoffnung.
Da packte Zorgat den Pfeil mit den knotigen Händen und brach ihn über dem Knie entzwei. Ohne den Zauberer aus den Augen zu lassen, warf er die beiden Hälften zur Seite. »Wo etwas nicht zusammengehört, kann es keinen Frieden geben.«
Rund um den Ältesten murmelten Zwerge ihre Zustimmung und schlugen mit den Stielenden ihrer Streitäxte auf den Boden.
»Wenn die Zeit kommt, in der du zu einer neuen Sicht bereit bist und versuchen willst, die Gewalt zu beenden, schick mir diesen Pfeil – mit dem reparierten Schaft.«
»Merlin«, erwiderte der Zwerg, »das wird nie geschehen.«
»Du hast lange genug gelebt, mein Freund, um die Weisheit meiner Worte zu erkennen. Und zu sehen, wie Dinge geschehen, die niemand je für möglich gehalten hätte.«
Der Älteste knurrte: »Trotzdem wird das nie geschehen. Nie.«
Weil Zwerge absolut starrköpfige Leute sind, war das Treffen damit beendet. Aber die Sorge, die Basilgarrad auf Merlins Gesicht las, war keineswegs behoben – eine Sorge, die nicht nur Zwerge und Drachen anging.
Und so war es jetzt … Merlin und Basilgarrad saßen bei den knisternden Flammen eines Lagerfeuers. Die Sterne von Avalon, so hell wie immer, zeigten sich allmählich. Doch Merlins Stimmung hätte nicht dunkler sein können. Er saß auf dem Boden, lehnte den Rücken an die Unterlippe des Drachen und warf gelegentlich magische Funken in das Lagerfeuer.
Basilgarrad beschäftigte sich inzwischen damit, Gerüche zu machen – je bizarrer, umso besser. Das diente beiden zur Unterhaltung und war eine Möglichkeit, die schweren Schwefelgerüche der Vulkane zu unterdrücken. Bisher hatte er es geschafft, Aromen zu erzeugen wie die eines hüpfenden Sprudelfischs, röstender Eicheln, eines erstarrenden Schlammrutschs, eines Felds faulender purpurfarbener Pilze und eines Blitzes, der einen fetten Frosch trifft.
Hmm, dachte er höchst zufrieden mit dem Geruch des verbrannten Froschs. Was für ein vergnüglicher – und völlig nutzloser – Zeitvertreib! Gab es noch einen anderen Grund außer der Selbstunterhaltung in Nächten wie dieser, dass er mit dem ungewöhnlichen Talent zur Erzeugung von Gerüchen ausgestattet war?
Er rollte seinen Körper gerade so weit herum, dass er einen anderen ekligen Vulkan zerquetschte, und fand: Das ist vielleicht Grund genug.
Merlin schleuderte einen weiteren Funken in die Flammen, dann schaute er kurz hinauf auf die ungeheure Schnauze des Drachen. »Weißt du, Basil … ich mache mir Sorgen.«
Der Drache blieb still und ruhig, er widerstand sogar dem Drang, einen weiteren Lavaguss zu zerdrücken. Das war der Moment, auf den er gewartet hatte. Und er wollte Merlin so viel Zeit geben, wie er nur brauchte.
»Große Sorgen«, fuhr der Zauberer fort. »Wegen der Notlage der schwächeren Geschöpfe, denen wir geholfen haben – neuerdings immer häufiger. Zwerge, Nebelfeen, Elfen und andere. Und auch wegen des Aufstands der stärkeren Geschöpfe, gegen die wir gekämpft haben: Feuerdrachen, Klauenkondore, Oger und Wechselbälge.«
Er holte lange und tief Luft, dabei spielte er gedankenverloren mit einem magischen Funken an seinen Fingerspitzen. Er schnippte den Funken auf den Handrücken, dann rollte er ihn zu seinen Fingerknöcheln. »Aber die Wahrheit ist, Basil, dass ich mir noch mehr Sorgen über etwas anderes mache.«
»Und das wäre?«
»Avalon.« Merlin warf den strahlenden Funken in das Lagerfeuer und sah zu, wie er in einem zischenden Bogen durch die Luft flog.
Der Drache riss die großen Augen noch weiter auf. »Ich dachte, für dich seien diese Kämpfe nur lästig – Wachstumsschmerzen hast du sie genannt.«
»Früher, das stimmt. Dann, als sie zunahmen, fing ich an, mir darüber Sorgen zu machen. Mehr als ich zugeben wollte, mir und schon gar nicht dir oder Hallia gegenüber. Aber diese Beinah-Katastrophe vor zwei Wochen – als wir nicht nur einen absonderlichen Drachen zum Gegner hatten, sondern eine ganze Drachenarmee –, nun, das hat meine schlimmsten Ängste bestätigt.«
Basilgarrads riesiger Schwanz schlug auf den Boden und löste einen kleinen Erdrutsch auf dem nächsten Kamm aus. »Ängste um Avalon.«
»Das ist richtig, mein Freund.« Der Zauberer zog seine buschigen Augenbrauen zusammen. »Du weißt, unsere Welt ist einmalig – ein völlig unwahrscheinliches Experiment, ein Versuchsfeld für kühne neue Ideen. Können alle diese unterschiedlichen Geschöpfe in Frieden zusammenleben? Können alle diese wunderbaren Gegenden für immer unversehrt bleiben? Darum geht es bei Avalon, um nichts anderes.«
Er beugte sich vor und nahm dabei sein Gewicht vom Drachenkinn. Zum ersten Mal drehte er sich und schaute hinauf, direkt in das riesige Auge über ihm. »Und, Basil … ich fürchte, das Experiment schlägt fehl.«
Der Drache gab ein Poltern aus der Tiefe seiner Kehle von sich. »Warum? Was geschieht?«
»Ich weiß es nicht! Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob es nicht einfach ein Zufall ist, ein Zusammentreffen willkürlicher Ärgernisse ohne größere Bedeutung. Wie eine Regenzeit mit heftigen Niederschlägen.«
»Aber diese Niederschläge bringen den Tod.«
Der Zauberer nickte grimmig. »Sicher weiß ich nur, dass ich ständig gereist bin, durch alle Reiche, und ständig versucht habe, Frieden zu halten. Du hast das Gleiche gemacht, das weiß ich, obwohl ich versucht habe, dich so weit wie möglich zu verschonen. Deshalb rufe ich dich nur in Notfällen herbei.«
»Und zu denen kommt es jetzt täglich«, erwiderte der riesige Gefährte.
»So scheint es.« Merlin schlug sich mit der Faust aufs Knie, wodurch ein Funkenregen aus seinen Knöcheln brach. »Das ist eine kritische Zeit für unsere Welt, unsere Idee. Wenn Avalon einen guten Anfang machen kann, wenn es diese … Regenzeit übersteht, könnte es ewig existieren! Unser Experiment könnte gelingen! Und wenn nicht …«
Er schüttelte den Kopf und ließ seinen finsteren Gesichtsausdruck den Satz vollenden. »Deshalb, Basil, habe ich dich neuerdings so oft herbeigerufen. Und bin ständig gereist – selbst als ich wusste, dass es Hallia schmerzt, wenn ich so lange fort bin. Es steht zu viel auf dem Spiel.«
Nach einem langen Atemzug fügte er hinzu: »Sie versteht es jetzt, zumindest im Kopf. Aber ihr Herz …?«
»Ich nehme an«, sagte der Drache überraschend sanft, »wenn es um Herzenssachen geht, hat selbst ein Zauberer noch ein bisschen zu lernen.«
»Mehr als ein bisschen.« Merlin schnippte ein paar neue Funken ins Lagerfeuer und sah ihnen nach, wie sie durch die Luft flogen und in der prasselnden Glut landeten. »Schau dir nur an, wie großartig ich mich gegenüber Krystallus verhalten habe!«
»Du kannst dir dafür keine Schuld geben …«
»O doch, ich kann, Basil. Es ist wahr, ich habe ihm genau das angetan, was mein Vater, Stangmar, mir angetan hat. Und was dessen Vater, Tuatha, ihm angetan hat. Ich habe ihn weggestoßen – wahrscheinlich endgültig.«
Der Drache zog die Mundwinkel hinunter. »Es ist wirklich zu schade, dass er nicht etwas von deiner Magie geerbt hat. Dann hättet ihr als Vater und Sohn mehr gemeinsam.«
Merlin strich nachdenklich seinen schwarzen Bart. »Nein, das ist es nicht.« Er zwirbelte ein besonders langes Haar. »Das Problem war nicht sein Mangel an Magie. Es war mein Mangel an Vertrauen. Verstehst du … ich habe immer gefürchtet, ich würde ihn so schlecht behandeln wie mein Vater mich. Deshalb hielt ich mich fern, ich fürchtete, wenn ich zu viel Zeit mit ihm verbringen würde, dann könnte ich das Falsche tun. Und jetzt sehe ich, wie dumm das war! Ich habe damit genau das getan, was ich vermeiden wollte.«
Lange schwiegen beide. Vulkane schossen gelegentlich Feuergarben in die jäh erleuchtete Nachtluft, während das Lagerfeuer zischte und knisterte. Schließlich führte der Zauberer das Gespräch fort.
»Jetzt verstehe ich – zu spät, um Krystallus zu helfen –, dass Magie in vielen Formen auftritt. In manchen ist sie einfach schwieriger zu erkennen als in den offensichtlicheren Handlungen der Zauberer und Drachen.«
»Du meinst … seine Fähigkeit, Pforten zu bereisen? Es ist eine seltene Gabe, die man vermutlich Magie nennen könnte.«
»Das könnte man«, antwortete Merlin. »Aber ich meine etwas noch Raffinierteres … Geheimnisvolleres. Wie ein Samen zu einem Baum wächst. Die Liebe zwischen zwei Geschöpfen. Das Licht, das in den Flügeln eines Schmetterlings schimmert, oder die Augen eines Kindes. Das alles, möchte ich behaupten, ist das Wesentliche der Magie.«
»Und du hast recht.« Basilgarrad schlug wieder mit dem Schwanz und zerquetschte so einen kleineren Vulkan zu einem rauchenden Aschehaufen. »Magie umgibt uns rundum – in jedem Samen, jedem Blatt, jedem Geschöpf.«
Merlin nickte und bildete einen Funken in der Hand. Er betrachtete ihn, rollte ihn von der Fingerspitze hinunter in die Handfläche und warf ihn dann ins Lagerfeuer. Der Funken glühte ein paar Sekunden lang hell auf, als er durch die Luft flog, dann verschwand er in den Flammen. Leise, mehr zu sich als zu seinem Freund, wiederholte er: »In jedem Geschöpf.«
In diesem Moment fiel Basilgarrad etwas Merkwürdiges auf. Genau am Rand seines Gesichtsfelds bewegte sich ein winziges Lebewesen, es näherte sich einem gesplitterten Tuffstein. Ein Egel! Der kleine schwarze Wurm – mit verdrehten Hautfalten, rundem Mund und einem einzigen dunklen Auge – kroch träge über den Boden.
Das ist seltsam, dachte er, von Egeln in diesem Gebiet hatte er noch nie gehört. Wovon konnten sie sich hier ernähren? Von kleinen Drachen vielleicht, deren schützende Schuppen sich noch nicht gebildet hatten? Oder von den Lidern der Gobsken – dem einzigen Körperteil, der nicht von knochiger Haut bedeckt war? Oder vielleicht von den Flamelons – obwohl sie weit von hier im Osten lebten, an der Mündung des Feuerflusses …
Der Drache hielt plötzlich den Atem an. Denn der Egel – ein lästiges, aber harmloses kleines Geschöpf – erinnerte ihn an etwas, das gar nicht harmlos war. Etwas, das er bei all seinen Abenteuern als Drache in den Hintergrund seines Bewusstseins verdrängt hatte. Etwas, worüber er und Merlin, von ihrem jetzigen Leben beansprucht, seit Jahren nicht gesprochen hatten.
Rhita Gawr. Der schlimme Kriegsherr der Geister, immer darauf versessen, Avalon zu erobern, hatte ein wenig von sich als Egel getarnt vor Jahren hereingeschmuggelt. Ein Egel, der über die schwarze Magie des Meisters verfügte … zu den gleichen schwarzen Zwecken.
Als der damals noch sehr kleine Basilgarrad den Egel zum ersten Mal entdeckte, sah er aus wie jeder andere, ein schwarzer Wurm wie der, den der Drache jetzt gerade bemerkt hatte. Bis auf einen wichtigen Unterschied: Das Geschöpf von Rhita Gawr hatte ein blitzendes, blutunterlaufenes Auge.
Das alles schoss ihm durch den Kopf, während er das kleine Tier fortkriechen sah. Als es hinter dem geschwärzten Fels verschwunden war, kam er sich plötzlich ein bisschen albern vor. Warum sollte er sich über solche Dinge Gedanken machen? Niemand in Avalon hatte später etwas von diesem bösen Egel gesehen. Niemand. Höchstwahrscheinlich war das Geschöpf gestorben – vertrocknet aus Mangel an gesaugtem Blut.
Und außerdem, sagte er sich mit einem zufriedenen Brummen, als ich diesen kleinen Quälgeist besiegte, waren wir praktisch gleich groß … warum sollte ich mich jetzt sorgen, wo ich ein Drache bin?
Er lachte tief in seiner massigen Kehle in sich hinein. Und noch dazu ein ziemlich großer Drache. Ganz sicher war er jetzt noch größer als Shim, dieser groteske, aber gutmütige Riese. Größer als seine Drachenschwester Gwynnia, die sich – zusammen mit ihrem frechen Sohn – einmal über ihn so lustig gemacht hatte. Sogar noch größer als der berühmte Wasserdrache Bendegeit, der nach dem Zeugnis der Barden so riesig war, dass er mit einem Ohrenwackeln ein Schiff versenken konnte.
Als Basilgarrad so weit gekommen war, wandte er sich Merlin zu. Der Zauberer starrte wieder gedankenverloren ins Lagerfeuer.
Inzwischen hatte der Egel hinter dem Fels angehalten, wo er außer Sicht war. Langsam richtete er sich auf, bis er gerade dastand wie ein kleiner Zweig. Dann machte er etwas ganz Ungewöhnliches. Aus der Tiefe seines dunklen Auges schoss er eine Reihe leuchtend roter Blitze, als wäre das ein Signal für einen anderen.
Als die Blitze aufhörten, blieb etwas von dem roten Licht zurück. Nur ein paar Sekunden – aber lange genug, um die Lichtquelle in ein strahlendes, blutunterlaufenes Auge zu verwandeln.